Finger spinnt rum!

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lunaclarinet
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Hallo, ich spiele inzwischen seit acht Jahren Klarinette und hab schon immer das Problem mit meinem Ringfinger rechts. Der lässt sich am mittleren Gelenk irgendwie nicht abknicken, bzw egal was ich versuche, auf dem Loch liegt er immer so komisch steif( siehe Bild). Irgendwelche Ideen, wie ich das abtrainieren kann oder ob ich generell beim Halten einen Fehler mache? Danke schon mal!
 
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Irgendwelche Ideen, wie ich das abtrainieren kann oder ob ich generell beim Halten einen Fehler mache?

Beim Ringfinger ist bei jeglichen Aktivitäten zum "an- oder abtrainieren" immer Vorsicht geboten. Bis auf offensichtlich etwas schwache Fingerbeuger beim Ringfinger kann ich anhand des Fotos keinen gravierenden Haltungsfehler entdecken.
Du kannst mal versuchen, zuerst den Ringfinger möglichst rund aufzusetzen, und erst danach die restlichen Finger zu plazieren, weil diese bewegungstechnisch flexibler sind. Die Hand sollte also so positioniert werden, dass der Ringfinger als Finger mit den größten Bewegungseinschränkungen möglichst leicht agieren kann. Anatomisch kann der Ringfinger zudem als Verlängerung von Elle und Speiche gedacht werden, so dass er quasi das Griffzentrum bildet.

Vielleicht kannst du diesbezüglich mit meinem Post zu einem Ringfingerproblem bei der Blockflöte irgendetwas anfangen.
 
Ich versuch es, danke für die Tipps!☺️
 
Hallo,

bevor du mit irgendwelchen Trainigs oder Sonstigem versuchst die Fingerbeweglichkeit oder - haltung zu verändern, solltest du abklären ob es sich um eine anatomische Ursache handelt. Davon gibt es einige Gicht, Rheuma etc. Das kann in der Regel nur ein Mediziner z.B. Orthopäde.
Danach kann man auch gezielt etwas dagegen unternehem.
Welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt Finger in irgendeiner Form zu trainieren kannst du dir hier ansehen: https://www.rehadat-hilfsmittel.de/.../koerpertraining/finger-handtrainingsgeraete/

Aber nochmal! Ich rate dir davon ab einfach so, ohne vorher die Ursache von einem Fachman abgeklärt zu haben, irgendetwas zu machen. Da kann dann auch schnell das Gegeteil des Gewünschten herauskommen.

Grüße
atrofent
 
Der lässt sich am mittleren Gelenk irgendwie nicht abknicken, bzw egal was ich versuche, auf dem Loch liegt er immer so komisch steif( siehe Bild).
Man sieht das recht deutlich und ich habe den Eindruck, das abgeknickte dritte Glied wurde über die Jahre zur Kompensation des überstreckt erscheinenden Gelenks darunter "erarbeitet".

Die bereits empfohlene orthopädische Untersuchung würde ich auch als ersten Schritt sehen, um eine Diagnose zu bekommen und Behandlungsmöglichkeiten zu erörtern.
Bewerten würde ich die Alternativen nach der Prognose und natürlich danach, ob der Finger schmerzfrei ist und im Alltag trotzdem passabel funktioniert oder ob die Einschränkung den Gebrauch der Hand zu sehr behindert.

Gruß Claus
 
... des überstreckt erscheinenden Gelenks ...

Wo ist hier etwas (im anatomischen Wortgebrauch) "überstreckt" - abgesehen davon, dass nur Glieder, nicht aber Gelenke (über)streckbar sind?
Bei den Fingergliedern spricht man von einer "Überstreckung", wenn das Gelenk zwischen 1. und 2. Fingerglied höher ist, als die Knöchelreihe des Wurzelgelenks, d.h. wenn es konkav zum Handrücken steht, z.B. bei maximaler Spreizung der Finger "bis zum Anschlag", oder bei einer extremen Krallenhand.

Ich würde anhand des Fotos auch nicht in voreiligen Alarmismus bezüglich möglicher physiologischer Schäden verfallen, für mich sieht das einfach nach einem etwas schlappen Fingerbeuger aus - dieses Erscheinungsbild kenne ich aus hunderten von Anfängerstunden aus dem Gitarrenunterricht (v.a. beim G-Dur-Akkord 3-2-0-0-0-3, der die maximale Reichweite des RF erfordert).

Einfach mal den Ringfinger völlig gestreckt auf einen Tisch legen, und dann schön rund machen, so dass er ganz allein das Gewicht von Hand und Arm tragen muss. Erst wenn das - in Kombination mit einer leichten Haltungskorrektur (siehe Post #3) - nach mehrmaligen täglichen Wiederholungen im Laufe von mindestens einer Woche keine deutliche Bewegungsverbesserung bringt, kann man ja immer noch einen Arzt konsultieren.
 
Altersgemäß plagt mich Arthrose in diversen Gelenken und teilweise auch in den Fingergelenken. Kortisonspritzen, Faszienmassage, Dehnübungen und notfalls auch mal Schmerztabetten helfen mir weiterhin Gitarre und seit 1 1/2 Jahren auch Klarinette zu spielen. Ob bei Gitarre oder Klarinette ist mir eigentlich egal wie die Finger liegen. Hauptsache der Ton stimmt, klingt gut für mich und das flüssige Spiel wird nicht beeinträchtigt. Selbstverständlich sollte die Basis- und Handhaltung nicht verkrampft und so entspannt wie möglich sein. Hinzu kommt, dass die anatomischen Gegebenheiten bei jedem halt eben unterschiedlich sind.
 
Das Phänomen habe ich häufiger bei meinen Schülern gesehen, vor Allem bei den Saxophonschülern. Ich selber spiele Böhmklarinette, unterrichte aber die deutsche natürlich auch (nahezu alle Schüler spielen deutsch). Gerade bei den älteren Klarinetten ist die vom deutschen System vorgesehene Handhaltung manchmal schon sehr speziell. In einem Musikverein geisterten Modelle des Herstellers Uebel herum, die super klangen, aber vom Greifen her ihrem Namen alle Ehre machten. Auf Böhm empfinde ich die Handhaltung etwas entspannter, da hier die Finger nicht so unnatürlich auseinander stehen müssen. Ein Problem ist sowohl bei Klarinetten als auch bei Saxophonen der Daumenhaken für die rechte Hand. Auf meinen Klarinetten lasse ich mir dessen Grundplatte immer gleich ca einen Zentimeter nach oben versetzen, damit ich eine natürliche Handhaltung habe. Bei einigen meiner Saxophone (Selmertyp) habe ich einen eigenen Haken fabriziert, sodass der Daumen etwa über der Fis-Triller-Klappe liegt. Mit verdrehter Hand kann es eben keine Ergonomie geben. Halt - gerade sehe ich es doch auf dem Bild: Dein Daumen liegt ziemlich tief, dass deutet genau auf einen zu tief sitzenden Haken und der damit verbundenen Verdrehung der rechten Hand hin. Wenn es aber nicht der zu tief sitzende Daumenhaken sein sollte, hilft vielleicht ein sanftes Training mit einem runden Gegenstand - zB einem Tennisball.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem kenne ich und habe es mittlerweile mehr durch Zufall behoben.
Meine Klarinette habe ich zur Generalüberholung gebracht und mir für die Zwischenzeit eine Uebel 621 KH geliehen. Diese Klarinette ist speziell für kleine Hände, d. h. die Tonlöcher liegen näher und ergonomisch günstiger. Ich kann den Ringfinger bei diesem Instrument rund aufsetzen (nur bei länerem Spielen knickt er manchmal noch ein), was mir bei der bisherigen "normalen" Klarinette trotz aller Anstrengung und verschiedenster Versuche nicht gelungen ist. (Mit dem kleinen Finger klappt es leider nicht.) Ich werde daher zu dieser Klarinette oder aber zur Schreiber D-13, die ebenfalls für kleine Hände ist, wechseln.
 

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