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Tastenopfer
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wollte mal so von euch hoeren wie ihr die Geschwindigkeit der Finger uebt. Ich mache das So das ich mir ein Handtuch ueber die Tastatur lege und dann meinen Hannon durchmache, das hat so den hauch von `bis das die Gicht euch trennt`
Bin aber versucht zu denken das es auch ein paar weniger martialische Wege gibt
 
Eigenschaft
 
du legst ein handtuch über die tastatur ? wie sollen dadurch die finger schneller werden ?
dadurch lernst du höchstens blind zu spielen, weil du keine tasten sehen kannst.
es würde ja vielleicht was bringen, wenn du die tasten in irgendeiner form beschwerst, aber diesen zweck erfüllt wohl kein handtuch (zumindest nicht trocken ;)).
selbst wenn du die tasten irgendwie beschwerst, dann übst du die ganze zeit auf einer verfremdeten tastatur, was glaube ich auch nicht von vorteil ist. das hat doch wiederum negative auswirkungen aufs spielen in piano, wenn du den lappen wegtust. wär scheisse, wenn deine hand sich zu sehr an das spielen mit handtuch gewöhnt.

der am wenigsten martialische weg ist wohl einfach den kram zu spielen, der zu spielen ist. fingerübungen habe ich nie gemacht. wenn du für irgendein stück zu langsam bist, dann üb doch einfach das stück so lange bis es geht und wenn du bei keinem stück probleme hast, dann brauchst du auch nicht solche übungen, sondern mach stattdessen lieber stücke, die dir gefallen und dich sonst irgendwie fordern. da ist der künstlerische aspekt zumindest größer, als wenn du ständig nur irgendwelche tonleitern schnell spielst. das mag vielleicht fingerfertigkeit bringen, aber du bist doch kein leistungssportler sondern musiker, oder ?
musik soll ja angeblich positive auswrikungen auf die gehirnleistung haben. abgesehn davon, dass die meisten fingerübungen öde klingen (achtung untertreibung), bereichern sie den geist bestimmt weitaus weniger als ein klavierkonzert oder was auch immer.
sicherlich machen fingerübungen einen schneller zum allrounder, der mit allen stücken auf anhieb klarkommt, da er die fähigkeiten nicht am spezifischen stück, sondern allgemein übertragbar erlernt hat. jedoch bleibt fraglich ob jemand der keine fingerübungen macht, am ende nicht genauso viel gelernt hat. viele wege führn nach rom.
was dem letzteren an der fähigkeit seine technik zu übertragen fehlt, gleicht er aus, durch die längere dauer der prozedur, da man fingerübungen bestimmt nie solange spielt, wie ein schönes musikstück.

nagut, dieser uhrzeit und den paar glässchen heiligabendchampagner würde auch kein sachlicher text mehr gerecht, deshalb obig etwas philosophisches, wodurch sich für gleichdenkende möglicherweise die suche nach fingerübungen erübrigt.(?)
ansonsten werdet ihr mit irgendeinem flotten ostinato, tonleitern oder sonstigem tastenk(r)ampf glücklich.

frohe weihnachten
 
Hanon, ob mit oder ohne Handtuch, ist Stumpfsinn und reine Zeitverschwendung.

Und als kleiner Hinweis, irgendwelche technischen Verfremdungen zur 'Förderung' der Spieltechnik können böse enden, siehe Robert Schumann.
 
@stoennes: Warum ist Hanon (ohne Handtuch natürlich) Stumpfsinn und reine Zeitverschwendung?

Die Übungen sind vielleicht nicht sehr abwechslungsreich aber sie bewegen alle Finger und ob sie einem etwas bringen hängt primär davon ab, WIE man sie spielt. Übrigens: Schon mal probiert, Hanon statt in C-Dur in Cis oder anderen Tonarten zu spielen? Das ist gleich ganz was anderes.

@Tastenopfer: Das mit dem Handtuch würde ich auch eher lassen. Ansonsten ist das Geheimnis des guten (und schnellen) Klavierspiels: Technik oder Stücke in verschiedenen Tempi (auch langsam!) üben, Finger schön rund halten und gut heben, Handgelenke und restlicher Körper locker bleiben. Dann kommt die Geschwindigkeit ganz von selbst.
 
Die beste Fingerübung, vor allem auch was das Zusammenspiel von Links und Rechts betrifft, ist immer noch das Wohltemperierte Klavier von Bach. :)

Wichtig ist natürlich auch das parallele Spiel: http://www.schulseiten.de/fopp-de/c1iv2.html , aber das macht man als Fortgeschrittener eigentlich schon automatisch.
 
Tastenopfer schrieb:
wollte mal so von euch hoeren wie ihr die Geschwindigkeit der Finger uebt. Ich mache das So das ich mir ein Handtuch ueber die Tastatur lege und dann meinen Hannon durchmache, das hat so den hauch von `bis das die Gicht euch trennt`
Bin aber versucht zu denken das es auch ein paar weniger martialische Wege gibt

Also, das ist der größte Unfug, den ich je gehört habe. Laß den Blödsinn, damit lernt man nicht Klavier spielen sondern endet höchstens als Fall für den Orthopäden.
Hanon kann durchaus Sinn machen, wenn er sinnvoll eingesetzt wird und das Üben durch einen guten Pianisten/Klavierlehrer überwacht wird.
Greetings,
Wolf
 
lucjesuistonpere schrieb:
Wichtig ist natürlich auch das parallele Spiel: http://www.schulseiten.de/fopp-de/c1iv2.html , aber das macht man als Fortgeschrittener eigentlich schon automatisch.

Da stehen in der Tat einige gute Tips drin.

@cordesavide
Und da kannst Du auch nachlesen, warum Hanon und dergleichen Unfug sind. Hier:
http://www.schulseiten.de/fopp-de/c1iii7h.html#c1iii7h

Da kann ich aus meiner langjährigen Erfahrung mit dem eigenen Spiel nur zustimmen.

Aber das muß letztendlich jeder für sich entscheiden.
 
stoennes schrieb:
Da stehen in der Tat einige gute Tips drin.http://

Wirklich? Welche?

Dieser Text wurde offensichtlich von einem Menschen geschrieben, der mit dem eigentlichen Klavier spielen nur sehr am Rande zu tun gehabt hat. Er vereinfacht die Thematik einerseits bis zur Unkenntlichkeit und geht andererseits von falschen Grundlagen aus, nämlich:

Weil das Abheben der Finger von den Tasten im allgemeinen nicht die richtige Art zu spielen ist,

Das ist sehr vereinfachend und ziemlich falsch. Wer die Finger nie von den Tasten abhebt, kann niemals einen kräftigen Anschlag bekommen und wird dazu neigen, die Tasten zu "drücken", was zu einem harten Klang und zu genereller physischer Verkrampfung führt. Natürlich gibt es Stellen wo man die Finger eher auf den Tasten liegen lässt, aber wer versucht auf diese Weise eine längere Forte-Stelle oder eine Chopin-Etüde zu spielen wird die heftigsten Krämpfe kriegen.

Wenn nun beim parallelen Spielen der zweite Finger seine Bewegung beginnt, wenn der erste Finger bei 90 Grad ist, der dritte Finger beginnt, wenn der erste Finger bei 180 Grad ist, usw., dann werden bei diesem parallelen Spielen die Noten 4 mal so schnell gespielt wie beim seriellen Spielen mit derselben Fingergeschwindigkeit. In diesem Fall beträgt die Phasendifferenz zwischen den Fingern 90 Grad. Wenn man die Phasendifferenz auf 9 Grad senken würde, könnte man die Noten 40 mal so schnell spielen - dieses Beispiel zeigt die Stärke des parallelen Spielens für das Steigern der Spielgeschwindigkeit.

Die Annahme ist schön und gut. Was der Autor aber außer Acht lässt ist, dass wenn der zweite Ton gespielt wird während die Taste des ersten Tones noch größtenteils gedrückt ist, dieser erste Ton in den zweiten hineinklingt. Das klingt dann furchtbar verwaschen und schlampig und kann etwa bei einer klassischen Sonate tödlich sein. Nicht umsonst wird einem beigebracht, bei Legato-Spiel vor allem aufs Heben der Finger zu achten.

Selbst wenn dieser Text Sinn ergeben würde, könnte ich immer noch nicht daraus herauslesen warum Hanon Unfug sein soll (ich will hier nicht als großer Hanon-Verfechter rüberkommen - es gibt zweifellos bessere und abwechslungsreichere Übungen; aber wenn jemand mit so krassen Behauptungen auffährt, dann sollte er sie auch schlüssig begründen).
 
@cordesavide
cordesavide schrieb:
Dieser Text wurde offensichtlich von einem Menschen geschrieben, der mit dem eigentlichen Klavier spielen nur sehr am Rande zu tun gehabt hat. Er vereinfacht die Thematik einerseits bis zur Unkenntlichkeit und geht andererseits von falschen Grundlagen aus

Diese Aussage trifft mit Sicherheit nicht zu. Ich habe die Abhandlung ganz gelesen und muß da klar widersprechen. Da machst DU es Dir offensichtlich zu einfach!

Es bringt aber nichts, diese Abhandlung hier zu diskutieren. Es schadet jedoch auf keinen Fall, sie sich mal vorzunehmen.

Aber wie gesagt, wenn Hanon Dir was bringt, OK. Es muß jeder für sich und sein Spiel entscheiden, womit er seine Zeit berbringt.

Ich versuche nur, neue Dinge auszuprobieren. Die, die mir sinnvoll erscheinen, probiere ich aus und übernehme sie gegebenenfalls.

Warum soll ich Übungen wie Hanon durchkauen, wenn ich in dieser Zeit (und meine ist begrenzt) wesentlich sinnvoller Technik direkt an und in Zusammenhang mit Musik erarbeiten kann? Ist da z. B. eine schwierige Stelle, nehme ich sie, zerlege sie oder weite sie aus, wende das zyklische Üben an, transponiere das Material und übe es direkt auch als Technikübung mit der anderen Hand. Mit solchen Stellen kann man sofort "zum Aufwärmen" anfangen. Da gibt es zahllose Möglichkeiten.

Das setzt natürlich voraus, daß man wie Du und ich weiß, was man tut. Ein Anfänger ist da überfordert. Er benötigt entsprechende Unterweisung, und ich hoffe, eine, die nicht der 'intuitiven' Methode folgt. Dann landet er nämlich bei Hanon...

cordesavide schrieb:
Wirklich? Welche?

Nur eins von vielen Beispielen ist das, was der Verfasser mit Daumenübersatz bezeichnet. Den Begriff hatte ich vorher nie gehört. Ich habe es ausprobiert, und es funktioniert in der Tat (für mich).
 
Mir kommt dieses Buch ein bisschen komisch vor... Ich habe mir die ersten beiden Kapitel durchgelesen und mein erster Eindruck ist, dass dieser Mann nur Spielgeschwindigkeit im Kopf hat und meint, dies 1000mal schneller als andere Lehrer erreich zu können.

Andererseit muss da ja was dran sein, warum hätte er sich sonst die Mühe gemacht, so ein Buch zu schreiben?

Ich werde jednefalls nicht nach seinen Methoden lernen, ich bin mit meiner Lernmethode zufrieden und es ist sicherlich kein Weltuntergang, wenn ich so kein "vollendeter Pianist" werde, wie er es so schön ausdrückt. ;)
 
woowww, ich wolte jetzt nicht damit erreichen das ihr euch kloppt, das lag mir fern, ich haette auch nicht erwartet, das der arme Hannon so boese Kritik abfaengt. Zur Sache mit dem Handtuch sei noch angemerkt, bevor ihr vernichtend darueber urteilt, selber erstmal probieren und dann werdet ihr schon feststellen das es sehr wohl einen Fortschritt in Geschwindigkeit und Anschlagsstaerke und natuerlich auch dem Blindspiel sehr dienlich ist. Insbesondere dann, wenn man Tonleitern rauf und runter uebt. Das man damit vorsichtig sein muss um nicht an Gicht zu erkranken versteht sich von selber, also Kinder nicht nachmachen!!!!
Mit Spielgeschwindigkeit meinte ich weniger das spielen von Stuecken sondern mehr die Verzierungen drumherum also das Barpianogeklimpere verziert mit schoenen verspielten Nebensaechlichkeiten. Da habt ihr mich dann doch wohl missverstanden
Neben Hannon gibbet dann noch den Czerny, auch ganz fiese Fingeruebungen aber hilfreich
 
Aber bitte das ist doch kein Kloppen, das ist nur eine freundschaftlich geführte, sachliche Diskussion:D

Nachdem ich am Konservatorium Wien klassisches Klavier Konzertfach studiere, ist es wohl klar dass mir das Thema einigermaßen wichtig ist.

Natürlich braucht man keinen Hanon um technisch weiterzukommen. Es gibt sogar Weltklasse-Pianisten die überhaupt keine technischen Übungen spielen (z.B. András Schiff, der sich lieber mit Bach einspielt). Aber jede technische Übung KANN einem etwas bringen und ich habe halt gern etwas zum Einspielen das alle Finger bewegt.

Und von wegen Handtuch: Das ist schlicht und einfach nicht nötig. Der überwiegende Großteil von guten Pianisten auf diesem Planeten benutzt ein Handtuch auf der Tastatur nur, um den Schweiß von den Tasten zu wischen:D. Aber um dir eine gute Technik anzueignen brauchst du nichts als deine Finger, ein brauchbares Klavier, Fleiß und eine kompetente Anleitung.

@stoennes:

Ich will da nicht irgendwem diese Klaviermethode mies machen oder deswegen einen Streit vom Zaun brechen. Meine Hauptargumente gegen den Text habe ich hier bereits geschrieben. Solange die nicht in irgendeiner Weise widerlegt sind, werde ich persönlich allerdings bei meiner Meinung bleiben, dass der Text in weiten Teilen in Bezug aufs praktische Klavierspiel keinen Sinn macht.
 
cordesavide

bei allem Respekt aus eigener Erfahrung kann ich nur positives ueber die Handtuchgeschichte berichten, ob man daraus jedoch eine allgemeine Theorie entwickeln soll ueberlass ich anderen, im prinzip hast ja was wahres gesagt, egal was man sich antut letzlich hilft einem jegliche Art der Uebung,

den angegeben Link mit Unter uebergriff des Daumens hab ich gelesen, kann allerdings nicht ganz nachvollziehen wie das zu einer Verbesserung fuehren soll, zumal es ist ja gar kein uebergreifen sondern eher wegschieben aber na ja wems hilft
 
ich lese das mit dem handtuch hier auch zum ersten mal und ich habs auch gleich mal ausprobiert.
so übel ist das gar nicht, ich denke man kann davon durchaus profitieren, probierts doch mal aus ihr meckerer ;)
 
Aaaaaaaaaaaaargggghhhhhhh!!!! NEEEEIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNN! Nimm das Handtuch weg!!!!!! NIMM DAS HANDTUCH WEG!!!!!!!!!!!! ICH WILL NICHT!!!!!!!!!!!!!!

:D :D :D
 
Bedeutet Daumenübersatz, dass die Hand weitergeschoben wird und dann der Daumen ganz normal wieder runtergedrückt wird?
 
so in etwa hab ich das auch verstanden
 
Achja, verklagt bitte nicht den Handtuchhersteller, wenn ihr euch in ein paar Jahren allerhand Hand- und Gelenk-OPs unterziehen müßt... ;)
 
ich übe die ganze zeit die etüden von clementi, die bringens abartig meiner meinung nach
 
Mir hilft es, wenn ich das Handtuch um den Kopf wickele... dann kann ich leise Passagen ohne Dämpfer spielen! Muhahahah! ;-)
 

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