Fingerspreizung: Spieltechnik oder Komfort?

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Hallo,

Ist es bei einem Stück bei dem der Zeigefinger im ersten, der Ringfinger im zweiten, der Mittelfinger im dritten und der kleine Finger im vierten Bund greift besser den kleinen Finger in die Mitte des Bundes aufzusetzen statt direkt hinter dem Bundstäbchen?
So würde eine geringer Spreizung der Finger ermöglicht. Oder ist es besser ihn direkt hinter dem Bundstäbchen aufzusetzen was aber zu einer weiteren Spreizung der Finger führt und sich bei mir auch in den Armsehnen bemerkbar macht?
 
Eigenschaft
 
Es muss halt klingen. Wo genau der Finger sitzt ist egal. Die Saite muss klingen. Solange die Saite klingt ...
Letztlich ist es eine Sache der Übung. Ich komm ganz gut ans Bundstäbchen ran mit #4 was aber auch daran liegt dass ich Überspreizen geübt habe. ( braucht man manchmal ...) Dann komm ich aber auch nicht mehr ans nächste Bundstäbchen mit dem überspreizten Finger. Noch mehr üben vielleicht ;) Falls es bei sehr viel Übung bei Dir nicht gehen sollte liegt es vielleicht an der Handhaltung.
 
Ich würde es so spielen, wie ich es hinbekomme. Dabei hilft das weitere Spreizen können bestimmt weiter. Aber Schmerzen solltest Du vermeiden.
Natürlich müssenalle Töne klingen.

Ich habe es schon länger nicht gespielt, ein Prelude von Bach. Da gibt es eine Stelle mit F auf der tiefen E-Saite und kleines Barree im fünften Bund über die 3 Diskantsaiten mit dem kleinen Finger. Je öfter ich dies geübt habe, desto besser hat diese Stelle geklappt.

Viel Spaß und Erfolg
 
Das musst du probieren, ob es klingt. Und wie @andiu schreibt, es ist eine Frage der Übung, wie weit du die Finger spreizen kannst. Und manchmal, wenn du tatsächlich für einen Akkord alle 4 Finger so auf verschiedenen Saiten setzen musst, wird es wahrscheinlich gar nicht anders gehen, als dass du irgendwo etwas ungenauer greifst. Sollte aber keine Tragödie sein, diese Saite klingt halt eventuell ein wenig daneben. Aber wahrscheinlich nicht so sehr, dass es wirklich auffällt.
 
So würde eine geringer Spreizung der Finger ermöglicht. Oder ist es besser ihn direkt hinter dem Bundstäbchen aufzusetzen was aber zu einer weiteren Spreizung der Finger führt und sich bei mir auch in den Armsehnen bemerkbar macht?

Natürlich ist es besser, den Finger direkt hinter dem Bundstäbchen aufzusetzen. Von vornherein zu sagen, ich gebe mich mit geringerer Spreizung zufrieden, wäre daher m.E. die falsche Haltung (im doppelten Wortsinn). Nur, genauso klar - Eine Überlastung der Armsehnen soll auch nicht sein. Langsam herantasten, aber dabei achten, dass mittelfristig ein Lernfortschritt dabei herauskommt.
 
In Ordnung, danke. Werde einfach weiterspielen. Ich habe eh gemerkt, dass vieles mit der Zeit von alleine geht.
 
"Ein Finger pro Bund" sollte mit jeder Hand funktionieren, die nicht irgendwie beeinträchtigt ist.
Jeder Finger gehört generell IMMER direkt hinter das Bundstäbchen, alles andere endet normalerweise in unsauberem Spiel.
Oftmals ist es für Leute "anstrengend", oder schlichtweg "nicht möglich" einen Finger pro Bund zu setzen, weil sie eine falsche Handhaltung nutzen.
Wenn man so weite Handhaltungen ausführt gehört generell der Daumen etwa in DIE MITTE der ausführenden Finger. Sprich, wenn du Bund 1, 2, 3 und 4 spielst, sollte der Daumen etwa auf Höhe des zweiten Bundstäbchens sein.
Zudem muss der Daumen weit nach UNTEN. Etwa in die Mitte des Griffbrettes, oder noch darunter.
Die meisten Leute die mit weiten Spreizungen ein Problem haben, haben den Daumen noch oben über dem Griffbrett hängen, damit kann kein Mensch weit spreizen.
Ein Finger pro Bund ist eigentlich die normale Haltung, greift man mehr (also z.B. Bund 1, 2, 3, 5) redet man von einer Überstreckung. Ich hab Handschuhgröße 7, was wirklich ziemlich kleine Hände sind und kann vom 1. bis in den 6. Bund überstrecken.
Alles eine Sache der Technik und Übung.
Wenn das anfangs nicht so gut klappt, versuche folgende Übung:
Leg deine Finger an höhere Bünde an, also z.b. Bund 7,8,9,10, einFinger pro Bund und Saite, also quasi so:

7
8
9
10
-
-

und dann schiebst du immer einen Finger nacheinander in die Überspreizung:

6-----6-----6-----6--
8-----7-----7-----7--
9-----9-----8-----8--
10---10----10----9--
-----------------------
-----------------------

So kannst du dann immer einen Schritt weiter nach links wandern und wirst dann irgendwann deine Grenze finden.
Oder wenn das noch zu anstrengend ist, einfach erstmal ohne Überstreckungen üben und einfach nur den Ausgangsgriff immer einen Bund nach links schieben.
Oder andersrum probieren:

10
9
8
7
-
-

Genereller Tipp für alles, was irgendwie mit Streckungen zu tun hat: immer erst in hohen Lagen üben und langsam Richtung erstem Bund wandern. Dort ist's immer am anstrengendsten (Hand weiter weg vom Körper, ungünstige Armwinkel, Saitenspannung ist höher etc.)
Ich fang immer im 7. oder im 5. Bund an, für sowas. Das macht es anfangs immer leichter.
 
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"Ein Finger pro Bund" sollte mit jeder Hand funktionieren, die nicht irgendwie beeinträchtigt ist.

Genereller Tipp für alles, was irgendwie mit Streckungen zu tun hat: immer erst in hohen Lagen üben und langsam Richtung erstem Bund wandern. Dort ist's immer am anstrengendsten (Hand weiter weg vom Körper, ungünstige Armwinkel, Saitenspannung ist höher etc.)
Ich fang immer im 7. oder im 5. Bund an, für sowas. Das macht es anfangs immer leichter.

Ja, das ist ein sehr wichtiger Tipp.
Mein Lehrer hat mir dann zusätzlich noch folgendes geraten: Wenn man einmal im ersten Bund angekommen ist, kann man zunächst zum Üben auch noch die Gitarre nach rechts verschieben, soweit man es für den Anfang braucht. Also vielleicht so anfangen, dass sich die Nase irgendwo über Bund 5 bis 7 befindet, wenn man zum Griffbrett hinunter schaut. Ziel sollte dann sein, mit der Zeit, die Gitarre mehr und mehr in die "normale Spielposition zu verschieben.
Ein weiteres Problem, das Vielen vermutlich gar nicht bewusst ist, ist die Verkürzung der Brustmuskeln durch das viele Sitzen und auf den Bildschirmstarren, das wir alle heutzutage tun. Wenn man es schafft, die linke Schulter in eine entspannte Stellung nach "hinten, außen, unten" zu bringen, wie Yoga-Lehrer das immer ausdrücken, ist die Spreizung der Finger unendlich viel leichter. Diese entspannte Stellung scheitert aber bei vielen daran, dass der Brustmuskel so verkürzt ist, dass er die Schulter immer nach vorne und in die Mitte des Körpers zieht. Dagegen hilft nur viel Dehnen, zb mit Festhalten an einem Türstock, Schulter ausdrehen, und sich so in den Arm fallen lassen. Das dehnt übrigens auch die Sehnen, die am Ellbogen ansetzen, was Gitarristen ohnehin auch immer gut brauchen können.
 
Zeigefinger im ersten, der Ringfinger im zweiten, der Mittelfinger im dritten und der kleine Finger im vierten Bund greift
Zuerst einmal würde ich Mittelfinger und Ringfinger nicht über Kreuz setzen. ;)
 
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