Fingervibrato Meinung

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Liebe Community,

anbei eine Hörprobe meines Fingervibratos. Wie bewertet ihr es? ich habe nach Monaten Pause wieder angefangen zu spielen. Über Hinweise freue ich mich. Es klingt in meinen Ohren schon ganz gut, aber etwas Kraft fehlt mir - besonders auf der dünnen E-Saite (ohne Bending), weiß ich nicht so recht, wie ich die Saite am besten "packen" sollte. Ein, zwei Tutorials habe ich dazu gefunden, aber für weitere Tipps bin ich immer dankbar. =)

https://soundcloud.com/user-392030697/guitar-vibrato-test

Viele Grüße
Fmaj7/b5
 
Eigenschaft
 
Mit dem Vibrato bist Du schon auf dem richtigen Weg. Das kommt deutlich und und klingt kontrolliert, halt nicht irgendwie zufällig. In die Richtung kannst du ruhig weitermachen.

Nicht gefallen haben mir allerdings die Töne dazwischen. Die Licks und Phrasen klingen wahllos, bilden irgendwie keinen Zusammenhang. Versuch mal mit den Licks auch harmonisch / melodisch was auszudrücken, erzähl eine kleine Geschichte, die Du mit den Vibrati sinnvoll verzierst; setzt Vibrati nicht zum Selbstzweck ein, sondern als Stilmittel in einem musikalischem Kontext.
 
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Herzlichen Dank für dein Feedback. Die Töne habe ich unbedacht eingebaut. Mir ging es da wirklich um das Vibrato und ich hab versucht, verschiedene Lagen zu bespielen. Dass die Töne keine gute Geschichte ergeben, teile ich daher vollumfänglich. =)

Ich bin beim Vibrato immer hin und hergerissen. Einerseits habe ich Vorbilder, deren Stil ich gern unter die Finger bekommen würde - andererseits denke ich dann, dass jeder nun mal sein persönliches, organisches Vibrato hat, was man kultivieren sollte, i.e. ab Werk werde ich einfach nie ein Vibrato wie Malmsteen/Gilmour/Hendrix haben, weil ich eben nicht Malmsteen/Gilmour/Hendrix bin. Steh ich mit dieser - vielleicht zu konfus geschriebenen - Meinung allein da?

Viele Grüße
 
Haha, dann bin ich beruhigt. =)

Hans, wie mache ich denn am besten weiter? Wenn ich einen Ton mit Vibrato halte - sollte die damit einhergehende Bendingstärke mit der Tonleiter einhergehen? Sprich: Wenn ich in A-Aeolian spiele und den Ton h halte, dann sollte das Vibrato nur eine halbe Note auf C als Zielton führen; wenn ich d spiele, dann einen Ganzton bis auf das e? Oder spielt das keine wirkliche Rolle und man hat einfach sein Vibrato?
 
Im Prinzip sollte man das auf jeden Fall bewusst steuern können - also die Vibratoauslenkung auf einen Halbton konzentrieren, wenn der nächste Skalenton eben ein Halbton ist. Das gilt besonders, wenn der vibrierte Ton länger in Erscheinung treten soll und bei Balladen sowieso. Ein paar Cent Abweichung nach oben sollte man einkalkulieren, da Vibriti ja eh nie messabr exakt ausfallen, was ja ihren Reiz auch ausmacht. Hier entscheidet die Entwicklung des eigenen Gehörs und das kritische eigene Hören und der Geschmack.

Man kann und darf natürlich auch größere oder sonstwie abweichende Auslenkungen vibrieren, sofern diese nicht zu sehr mit dem zeitgleichen musikalischen Hintergrund kollidieren. Das ist dann ähnlich wie der Umgang mit skalenfremden Tönen, die Spannung erzeugen können oder falsch klingen - je nachdem wo und wie lange sie eingesetzt werden. Verbote gibt es in der Musik nicht, was allerdings nicht heißt, dass deshalb alles egal ist ... Oder so herum: Regeln kann man umso bewusster übertreten und brechen, je besser man sie kennt und beherrscht. Feinde, die man nicht kennt, kann man nicht besiegen.

Ich find's gut, dass du dir da so differenziert Gedanken machst und dir selber auch offenbar zuhören kannst. Denn das ist der Schlüssel dafür, autodidaktisch voranzukommen.
 
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Mir persönlich klingt das Vibrato etwas zu steril. Ich möchte dir ein paar generelle Tipps geben, wie du es vielleicht organischer gestalten kannst:

1. Versuche das Vibrato mitzusingen/summen. Du wirst feststellen, dass das Stimmvibrato keine gleichmäßige Frequenz und Amplitude hat, sondern aufklingt. Wenn du das auch auf deine Finger überträgst, wird es sofort weniger steril klingen.
In Ansätzen ist es schon vorhanden, wenn du ein Bending machst. Es ist jedoch eher Bending, kurze Pause, Vibrato.

2. Wenn man mehrere Vibrato-Stile parat hat, dann klingt das Spiel facettenreicher. Einerseits meine ich damit ganz banal Amplitude und Frequenz, andererseits aber auch Spieltechnik. Ein Vibrato, dass ich mit der gleichen Technik wie ein Bending durchführe, wird anders klingen, als ein Vibrato, dass ich mit Schütteln des Handgelenkes ausübe (B.B. King Style). Auch der Winkel der Fingerkuppe verändert den Klang.

3. Kein Vibrato zum Selbstzweck. Aber ich nehme an, das kommt in der Demo nur so rüber, weil es eben eine Vibratp-Demo ist ;)
 
Jetzt komme ich wieder mit meinem Standardtipp:

Übe clean!

und

Übe langsam und melodisch im Kontext einer Phrase oder einer Melodielinie.
Versuche verschiedene Vibrati (heißt das so?) schnell, langsam, unterschiedliche Intensität,
unterschiedliche Länge und unterrschiedlicher Anschlag,
bis die Phrase/Melodielinie zu klingen beginnt und aus Tönen Musik wird.

Spiele mal auf eine Phrase oder ein Riff ein Solo aus einer einzigen Note,
der du nur durch Vibrato und Anschlag den nötigen Ausdruck verleihst.
 
Danke Hans. =)

@ziska
Kannst du mir einen Link zu einem Vibrato geben, was deiner Meinung nach nicht steril klingt/das dir gut gefällt? Und mir sagen, was genau du daran magst?
Dass ich bei Bendings den Ton kurz still halte und dann erst mit dem Vibrato beginne, mache ich eher bewußt, weil ich es mag, aber ich weiß, was du meinst. Ich werd deine Tipps beherzigen und etwas experimentiere und ja, das war nur für die Demo-Aufnhame so dolle. ;)

Generell berühren wir mit den Tipps ein wenig das, was mich ins Grübeln bringt: Jemand hat ein Vibrato und der eine sagt: das klingt gut, der andere meint, es sei langweilig und der dritte nennt es steril. Ich denke mir dann: ein Vibrato kann man nur subjektiv messen und damit ist eine Bewertung relativ aussagearm. Dann denke ich mir: So einfach ist es nicht, denn es gibt Dinge, die kann man doch werten kann - z.B. gleichmäßges Schwingen im Takt oder kein zu flaches Vibrato, das dafür super schnell ist, fast schon ein kraftloses Zittern etc. Und dann finden das einige sicherlich super. Ach, es ist eine Krux. =)

@usdz
Danke für die Tipps. Probiere ich gern aus. Gern kannst du mir auch ein - in deinen Ohren - tolles Vibrato verlinken. Vielleicht gibt es sogar einen Thread dazu, welches Vibrato in Summe von den meisten als das schönste bewertet wird? Da werd ich die Such-Funktion mal befragen.
 
Man kann sein Vibrato auch in der Geschwindigkeit dem Tempo anpassen Also im Tempo des Songs vibrieren oder in Vierteln, Achteln dazu etc..Bei ternärem Feel dann in Triolen ...

grüße b.b.
 
was deiner Meinung nach nicht steril klingt/das dir gut gefällt? Und mir sagen, was genau du daran magst?
Dass ich bei Bendings den Ton kurz still halte und dann erst mit dem Vibrato beginne, mache ich eher bewußt, weil ich es mag, aber ich weiß, was du meinst.

Generell berühren wir mit den Tipps ein wenig das, was mich ins Grübeln bringt:

Jemand hat ein Vibrato und der eine sagt: das klingt gut, der andere meint, es sei langweilig und der dritte nennt es steril. Ich denke mir dann: ein Vibrato kann man nur subjektiv messen und damit ist eine Bewertung relativ aussagearm.

Ach, es ist eine Krux. =)

Also ich mag es wenn das Vibrato musikalisch und geschmackvoll eingesetzt wird.
Nicht zu vordergründig a la "hier mein tolles Vibrato...." sondern immer zum jeweiligen
Song passend. Also volle Kontrolle über die Technik und den Einsatz des Vibratos,
ohne das das irgentwie angestrengt klingt. Am besten klappt das mMn
wenn man es so verinnerlicht hat, das man null darüber nachdenken muss !!

Hör dir also ruhig an was andere über dein Vibrato sagen und triff dann deine
Entscheidungen darüber. Erstens kann man es nicht allen recht machen und
zweitens ist das gar nicht das Ziel. Aber man kriegt trotzdem manchmal Tips
die einen auch wieder weiterbringen.

Und es ist keine Krux mit Sachen wie Gefühle, Geschmackvoll, musikalisch einsetzen usw.
DAS ist gerade das reizvollem am Musizieren !!

mich hat das vor ewigen Zeiten echt angemacht , keine Ahnung ob das zu dir passt

 
Ich mag Vaughan =)

@B.B. King
Ja, das versuche ich noch zu üben.

Ich fand das Tutorial zum Thema Vibrato angenehm zu schauen:

Am schwersten fällt mir das Vibrato auf der dünnen e-Saite, am liebsten führe ich es auf der g-Seite. Persönlich gewinnt mich ein Gitarrist am schnellsten, wenn er ein tolles Vibrato hat - der Rest ist für mich dann Nebensache. Wenn ich ein Shredding-Video sehe, bin ich von der Technik beeindruckt (also der Geschwindigkeit), aber sobald der Ton mit einem Vibrato gespielt wird, falle ich aus allen Wolken, weil es so schrecklich klingt (im Sinne eines scheinbaren Anhängsels und damit "übungsirrelevant"). Anyway, I'm rambling on. =)
 

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