Frage: Betriebsspannung von Effektgerät überschritten

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Mountain_King
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Und wieder eine Frage zu einem defekten Gerät. (Wahrscheinlich erwecke ich mittlerweile einen ziemlich tolpatschigen, zerstörerischen Eindruck *gg*)

Ein Freund von mir benutzt, trotz meiner Empfehlung ein besseres zu kaufen, ein ziemlich billiges Netzgerät von Vivanco für seine Effektpedale.
Vor kurzem hat er sich den Bass-Synthesizer Nachbau von Behringer aus Interesse zugelegt, und uns ist etwas extrem Doofes dabei passiert:
Irgendwo aus der Versenkung hat er plötzlich einen PC-Ventilator hervorgeholt, mich gefragt ob man den mit dem Netzteil betreiben könne. Nach kurzer Verwunderung, warum er das denn brauche, meinte ich "Klar, musst allerdings auf 12V umstellen." Gesagt, getan - Netzteil von Effektgerät abgesteckt, auf 12V gestellt, Ventilator läuft - OK. Also wieder raus damit und zurück ans Effektgerät.
Das Problem: Vergessen, wieder auf 9V zurückzustellen.
Nach einer Weile fängt das Netzteil ziemlich streng zu riechen an, erst nach paar Minuten bemerken wir den Fehler. Das Effektgerät hat keinen Mucks gemacht, auch nicht geraucht o.ä.
Ich hab schon geahnt, dass jetzt irgendwas kaputt sein wird. Also haben wir ein anderes Netzteil ans Pedal gehängt und versucht ob's noch funktioniert. Erkenntnis: Nein. Die anderen Effektgeräte funktionieren aber noch.

Und jetzt meine eigentliche Frage:

Haben diese Effektgeräte einen Überspannungschutz? Ich nehme an, dass sie ihn nicht haben.
Gibt es irgendwo einen Schaltplan zu den Dingern?
Wie kriegt man das Gehäuse auf, um nachzusehen, wie's innen aussieht. Nach Abschrauben der Schrauben klemmt der Unterteil immer noch irgendwo in der Mitte fest. Hat jemand Erfahrungen mit Behringer-Effektpedalen?
Ich trau mir prinzipiell schon zu, den Fehler herauszufinden, da ich eigentlich die nötige Ausbildung dazu habe bzw. nötigen Messgeräte. Das Problem ist hauptsächlich: Wie krieg ich das Ding auf? Schaltplan wäre auch extrem hilfreich, bzw. ein ähnlicher Schaltplan, bzw. welches Bauteil höchstwahrscheinlich draufgegangen sein wird.
Garantie wird ja nach der geschilderten Aktion zu vergessen sein...

Schonmal danke, dass ihr solange mitgelesen habt! :) Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben.
 
Eigenschaft
 
Ich kann nicht viel weiterhelfen.

Nur so viel: Es wundert mich, dass 3 schlappe Völtchen das Gerät ernsthaft beschädigt haben sollten. Normalerweise sind die Schaltungen gegen diverse Volt mehr oder weniger durchaus tolerant. Wenn Ihr natürlich ein billiges Netzteil verwendet habt, kann es hingegen super sein, dass anstelle der eingestellten 12 Volt in Wahrheit mal locker 18 oder 20 durchgekommen sind - musst halt mal nachmessen. Das wäre dann natürlich schon im Grenzbereich. Ich kann nur meine Wiederholung empfehlen: z.B. Ollmann bietet wirklich gute stabile Netzteile, eine lohnende Investition...

Wenn's Behringer war - wegwerfen und neu kaufen, kommt stressfreier als Reparatur... ;-)
 
Seltsam war, dass das Effektgerät nicht heiß geworden ist, zumindest nicht spürbar. Kann natürlich trotzdem sein, dass irgendein Halbleiter draufgegangen ist, bis nach außen spürt man die Hitze 2-3 min. nachher nicht mehr unbedingt.
Das Ding geht leider auch nicht gewaltfrei auf (zumindest schaff ich's nicht, möchte das Gehäuse nicht sprengen), sonst hätte man einfach mal nachsehen können.
 
Ich habs auch mal geschafft meine Toadworks Death Rattle mit 12 statt 9V zu betreiben (ähnliche Story wie bei euch). In der Anleitung steht ausdrücklich, dass man dem Pedal nicht mehr als 9V geben sollte. Tja, bei mir war dann ein "Kanal" kaputt, ich habe den Entwicklern ne Mail geschrieben, habe prompte Antwort bekommen was es vermutlich ist und bin dann mit einer Liste möglicher Austausch-OPs zu meinem lokalen Musikladen gegangen und die haben es mir dann auch repariert.

Kann also gut sein, dass man den Pedalen schon mit so ein "bisschen" zu viel ernsthaft was tut.

Gruß,
Florian
 
Wenn Ihr natürlich ein billiges Netzteil verwendet habt, kann es hingegen super sein, dass anstelle der eingestellten 12 Volt in Wahrheit mal locker 18 oder 20 durchgekommen sind

Was ich nur bestätigen kann. Nachdem 2 x innnerhalb von 6 Monaten die (Phillips)Telefonanlage meines Vaters abgeraucht ist, habe ich die zugehörigen (China)Netzteile mal durchgemessen. Ergebnis: Steht 7,5 Volt drauf, kommen aber 13(!) Volt raus. Immerhin gab's über den Kundendienst den kompletten Kaufpreis zurück.

Fazit ist halt, dass jeder von der heutigen Globalisierung preislich profitieren möchte, aber es gleichzeitig nicht wahrhaben will, dass dabei auch die Qualität den Bach runtergehen kann.

In Sachen "immer mehr immer billiger" gibt's halt Untergrenzen. Und die werden immer mehr unterschritten, je weniger Geld man selber für Qualität auszugeben bereit ist. Wenn ich nur 5 Euro ausgeben möchte, bekomme ich halt auch nur eine "Qualität", die in der Herstellung 50 Cent gekostet hat.
 
habe ich die zugehörigen (China)Netzteile mal durchgemessen. Ergebnis: Steht 7,5 Volt drauf, kommen aber 13(!) Volt raus.
mit oder ohne Belastung?
Wenn kein Verbraucher angeschlossen ist, kann aus einem unstabilisierten 12V Netzteil auch schon mal 30V rauskommen.
Sowas nennt man Leerlaufspannung.
Wenn ein Gerät z.b. zu wenig Strom brauch, kann es auch duchaus vorkommen, das zu viel Spannung ansteht.

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hört sich so an wie wenn ein Halbleiter duchgebrannt ist und jetzt nen Kurzschluss verursacht.
Deshalb wird auch das Netzteil heiß geworden sein.
Mit einem Schaltplan könnte man schon ungefähr sagen was kaputt sein wird.
mal sehn ob ich einen finde.....
 
schaltplan? reparieren? meine ehrliche einschätzung: das ding ist zu 100% digital, zu 80% smd - da wird sich eine reparatur nicht wirklich lohnen, sorry...
 
hört sich so an wie wenn ein Halbleiter duchgebrannt ist und jetzt nen Kurzschluss verursacht.
Deshalb wird auch das Netzteil heiß geworden sein.
Mit einem Schaltplan könnte man schon ungefähr sagen was kaputt sein wird.
mal sehn ob ich einen finde.....

Genau das war es letztendlich auch. Eine Diode war durchgebrannt. Ich hab einfach mal die ersten paar Dioden durchgemessen und festgestellt, dass eine davon in beide Richtungen durchlässig war. Hab sie dann durch eine andere Standarddiode (1N4148) ersetzt und jetzt funktioniert's wieder einwandfrei. Hat sich also doch ausgezahlt. :)
 

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