Frage zum Wechselschlag

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Dgombert
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Hallo,

Ich hätte da ein paar Fragen zum Wechselschlag, die mir noch nicht ganz logisch erscheinen:
1. Wenn ich anfange z.b. ein Solo im Wechselschlag zu spielen, muss dann das komplette Solo in Alnernate picking gespielt werden oder kann man auch zwischendrin bei langsamen Passagen nur downstrokes machen ?
2. Muss ich immer dieselbe Reihenfolge der Schläge einhalten, also das komplette Solo immer abwechselnd down, up, down, up oder kann ich auch (wenn es passt) z.b. down, up, up, down, down, up, down ?
3. Ist es egal ob ich mit down oder up Schlägen beginne ?

Freue mich auf Antworten :great:
Gruß David
 
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*edit* (@peter55 - Zitat ist schon verschwunden, keine sorge. ;P)

@Dgombert
Hey David, willkommen im Froum!
Das Thema haben wir die letzte Zeit öfter - du findest das in der Regel über die Suche (rechts oben die lupe) recht easy - viele wiederhollen sich nicht so gerne.

Zu deiner Frage: Gegenfrage? Überleg doch mal ob das sein kann das du irgendwas genauso machen MUSST? Macht das Sinn?
Nein, ist doch klar - wenn sich downstrokes bei langsameren parts sich für dich besser anfühlen dann spiel das so - und wechsle nur bei den schnellen part zum wechselschlag - wenn du nach einem Downstroke z.b. eine Pause hast musst du natürlich auch nicht dannach wieder mit nem upstroke anfangen, du kannst auch wieder nen downstroke machen. Ist doch klar. Keine Regel schreibt dir vor was du da zumachen hast.

Es kann aber helfen wenn du nicht einfach irgendwie spielst sondern dir das stück vor dem spielen anschauhst und dir mal kurz logisch überlegen, was du da machen willst , und warum. Das hilft besonders bei schweren STücken. Du solltest das aber an einfachen Stücken üben!
Du hast nicht wirklich viele möglichkeiten, immer nur HOCH oder RUNTER!!!
Überleg dir einfach wann du was machst, was die für dich beste Lösung in der Situation ist und spiel das dann so.

Du kannst dabei nur einen Fehler machen: Aus gewohnheit etwas so spielen wie immer, obwohl es anders vernünftiger wäre, das ist ansich nicht schlimm begrenzt dich aber in deinem Fortschritt. Da kannst du auch nur selbst drauf achten, und dir kann das auch keiner vorkauen. Es gibt sicherlich Riffs die auf eine bestimmte art und weiße einfacher spielen kannst (zumindest in der theorie), wichtig ist aber das DU das locker spielen kannst, und das muss nicht für mich gelten.

Also: Einfach SELBST überlegen, logisch denken und auf keinen Fall denken du musst irgendwelche Regeln bis zum Ende durchziehen. Das bringts nicht.

Als letztes ist da noch die Soundfrage - viele würden behaupten wechselschlag klingt anders als NUR downstrokes - i.d.r. sagt man Downstrokes klingen ''härter, fetter, genauer'' der wechselschlag ''weicher, flüssiger'' das ist erst bei akkorden wirklich interessant, bei singlenotes nicht sooo sehr, da du ja theoretisch egal ob auf oder abschlag gleichfest und akkzentuiert spielen könntest. Das können, und wollen, aber wohl die wenigsten Gitarristen, die machen dann einfach downstrokes - das ist auch ok :).
Was aber wichtig ist das dadurch wie du spielst das stück unter umständen etwas anders klingen kann. Also vll auch mal darauf achten.

Hoffe das hilft soweit.

Lg
Max
 
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Hi Max,

Danke für die ausführliche Antwort. Hat mir echt weitergeholfen. Ich glaube ich konztriere mich einfach zu sehr darauf dass ich alles perfekt mache. ;):great:

Liebe Grüße David
 
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Holla,

Die Aussage "es gibt keine Regel" greift mir hier zu kurz. Dieses "Spiel einfach was sich besser anfühlt " führt kurzfristig zu erfolgen, kann aber später zu technischen Problemen führen.
Eine der nützlichsten Dinge, die mir mein Lehrer mit auf den Weg gab, war "Spiel die für dich kleinstmögliche rhythmische Einheit mit Downstroke".

Das hat zur Folge, dass die Pausen zwischen zwei Anschlägen möglichst kurz gehalten werden, was wiederum dem Timing zu gute kommt.

2. sollte man beim Wechselschlag schon darauf achten, dass man die Sachen "logisch" durchspielt. Normalerweise spielt man bei 4/4 Takt und Achteln den Aufschlag immer auf "und". Das ist auch sinnvoll. Sonst landet man möglicherweise zu Beginn des neuen Taktes auf einem Aufschlag und das führt ab höheren Geschwindigkeiten zu technischen Problemen. Gerade wenn der nächste Takt eben ein Riff mit 16tel ist.

Ich würde erstmal schauen, dass ich den Kram langsam technisch sauber hinkriege und mir auch vorher anschaue wo rhythmisch der Auf- und wo der Abschlag hingehört. Und da wo es Tempotechnisch passt, bleibe ich bei den Abschlägen.

Um alternative Pickingtechniken kann man sich später bemühen, wenn man die Basics drauf hat.
 
Ich hätte da ein paar Fragen zum Wechselschlag, die mir noch nicht ganz logisch erscheinen:
1. Wenn ich anfange z.b. ein Solo im Wechselschlag zu spielen, muss dann das komplette Solo in Alnernate picking gespielt werden oder kann man auch zwischendrin bei langsamen Passagen nur downstrokes machen ?
2. Muss ich immer dieselbe Reihenfolge der Schläge einhalten, also das komplette Solo immer abwechselnd down, up, down, up oder kann ich auch (wenn es passt) z.b. down, up, up, down, down, up, down ?
3. Ist es egal ob ich mit down oder up Schlägen beginne ?

Meine Antworten
  1. In der Regel spiele ich ein Standardsolo, d.h. gespickt mit allen möglichen Techniken und Phrasierungen, nicht konsequent im Wechselschlag (Alternate Picking), sondern im sogenannten Economy Picking. Das heisst, ich versuche den kleinstmöglichen Weg/Aufwand zu betreiben, um die Noten möglichst effizient spielen zu können. Hierbei sind weniger die Notenwerte ausschlaggebend als die Saiten. Benachbarte Saiten spiele ich so an, wie ich sie am besten mit dem Plektrum erreichen kann.
  2. Grob gesagt, geht es um Economy Picking vs. Alternate Picking: Je schneller das Solo wird, desto eher wechsle ich in den Wechselschlag, denn bei schnellen Linien ist Economy Picking eher hinderlich, da braucht es vor allem Automatismen. Bei eher langsamen Solos (Soli? Solettos? Sosolala?) verwende ich das Economy Picking.
  3. Das kommt drauf an, auf welcher Saite der nächste Ton gespielt wird. Sie es so wie beim Schach.... du überlegst dir nicht nur den ersten Zug, sondern möglichst viele. Je nachdem wählst du deinen ersten Zug aus. Oder weniger hochgestochen und klugscheisserisch ausgedrückt: Gehts hinunter Richtung hohe e-Saite, beginne ich in der Regel mit einem Aufschlag, gehts rauf Richtung dicke E-Saite, ist Abschlag meine wahrscheinliche Wahl. Ausser, das Solo beginnt mit einem Verbund von einzeln gepickten 16teln. Dann komme ich gerne auf meine Antwort 2 zurück.
Hmmm, klingt beim Durchlesen etwas kompliziert. Hoffe trotzdem, dass dir die Antwort weiterhilft.
 
@startom Ich kann deine Antwort unter 2 nicht nachvollziehen. Gerade bei sehr schnellen Passagen braucht man das Economy Picking. Besonders wenn man nicht durchgehend 3 Noten pro Seite Skalen rauf und runter spielt.

Wenn man damit anfängt, sollte man die gleichen Licks komplett mit Alternate und Economy Picking spielen um den Unterschied zu hören.Gerade bei Apregios ist der Übergang zum sweeping fließend und der klangliche Unterschied zwischen Alternate und Economy sehr deutlich hörbar.

@David zu 1. Downstrokes klingen, gerade wenn sie sehr kräftig gespielt werden anders als Alternate. Auch das ist ein Stilmittel. Gerade bei Bluesrock kling das ganz cool, wenn man Töne die etwas länger klingen ordentlich mit Kraft las Downstrokes spielt (SRV Style).

Wenn jemand richtig in das Picking Thema einsteigen will, dann empfehle ich den You Tube Channel von Troy Grady. Damit hat man für die nächsten Jahre genug zu tun :)
https://www.youtube.com/channel/UC4xYcl6mKTwdnuMV76lb_vQ
 
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@wayett23
Hast recht, ich muss etwas konkretisieren.

Meine Erfahrung ist, dass konsequentes Alternate Picking bei schnellen Passagen einfacher als Economy wird, sobald diese beiden Bedingungen erfüllt sind
  1. Gleichbleibende Notenwerte über einen längeren Zeitraum, z.b. 2-3 Takte lang ausschliesslich 16tel Noten.
    • Gutes Beispiel ist der Schlussteil aus dem Gitarrensolo des Whitesnake Klassikers "Here I go again".
  2. Jede einzelne Note einzeln angeschlagen.
    • Ausnahme: Sweeping. Das ist eine andere Baustelle.
Der Vorteil ist, dass du mit der rechten Hand immer dieselbe Bewegung ausführst, solange der Notenwert gleichbleibt. Somit kannst du dich besser auf die linke Hand konzentrieren. Dies hebt den Nachteil auf, dass du hier unter Umständen längere Wege zurücklegst als mit Alternate Picking.

Es ist jedoch klar, dass jedes konkrete Beispiel separat analysiert werden soll.
Sobald ich pinch harmonics einbaue, spiele ich definitiv nur noch Abschläge. Mit Aufschlägen kreischts nur noch halb so wild.
 
@startom Es mag am Anfang einfacher sein konsequent Alternate zu spielen, aber schnelle Licks bei denen sich beim Seitenwechsel ein überspringen der Seite nicht verhindern lässt, lassen sich economy definitiv schneller spielen. Siehe Yngwie oder Eric Johnson. Allerdings kann man auch Alternate schnell genug spielen und ich bin so oder so kein Freund von zu langem gedudel :)
 
Da sind wir bereits zu zweit, ein Freund von zu langem Gedudel bin ich definitiv auch nicht. Ich bin ein Freund von geilem Gedudel.

Wow.... Geiles Gedudel! Darf ich mir den Ausdruck copyrighten lassen?
 
Holla,

Die Aussage "es gibt keine Regel" greift mir hier zu kurz. Dieses "Spiel einfach was sich besser anfühlt " führt kurzfristig zu erfolgen, kann aber später zu technischen Problemen führen.
Eine der nützlichsten Dinge, die mir mein Lehrer mit auf den Weg gab, war "Spiel die für dich kleinstmögliche rhythmische Einheit mit Downstroke".

Das hat zur Folge, dass die Pausen zwischen zwei Anschlägen möglichst kurz gehalten werden, was wiederum dem Timing zu gute kommt.

2. sollte man beim Wechselschlag schon darauf achten, dass man die Sachen "logisch" durchspielt. Normalerweise spielt man bei 4/4 Takt und Achteln den Aufschlag immer auf "und". Das ist auch sinnvoll. Sonst landet man möglicherweise zu Beginn des neuen Taktes auf einem Aufschlag und das führt ab höheren Geschwindigkeiten zu technischen Problemen. Gerade wenn der nächste Takt eben ein Riff mit 16tel ist.

Ich würde erstmal schauen, dass ich den Kram langsam technisch sauber hinkriege und mir auch vorher anschaue wo rhythmisch der Auf- und wo der Abschlag hingehört. Und da wo es Tempotechnisch passt, bleibe ich bei den Abschlägen.

Um alternative Pickingtechniken kann man sich später bemühen, wenn man die Basics drauf hat.
Îch darf anmerken, dass meine Aussage nicht ist ''spiel was du willst'', sondern ''denk bevor du spielst''.
 
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Schau mal, was die schnellsten Notenwerte sind. Wenn es eine Kombination aus Vierteln und Achteln ist, dann spielst du so, dass die Viertel den Abschlag bekommen, denn das ist logisch, regelmäßig und entspricht der natürlichen Betonung. Wenn du eine Mischung aus Achtel- und Sechzehntelnoten hast, dann werden die Achtel mit Abschlägen und die Sechzehntel mit Aufschlägen gespielt. Was immer sehr hilft, ist sich mit der Rhythmusgitarre im Funk zu beschäftigen, denn da lernt man sehr gut, wie man einzelne Anschläge auslässt und trotzdem einen regelmäßigen Anschlag beibehält.
 
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Schau mal, was die schnellsten Notenwerte sind. Wenn es eine Kombination aus Vierteln und Achteln ist, dann spielst du so, dass die Viertel den Abschlag bekommen, denn das ist logisch, regelmäßig und entspricht der natürlichen Betonung. Wenn du eine Mischung aus Achtel- und Sechzehntelnoten hast, dann werden die Achtel mit Abschlägen und die Sechzehntel mit Aufschlägen gespielt. Was immer sehr hilft, ist sich mit der Rhythmusgitarre im Funk zu beschäftigen, denn da lernt man sehr gut, wie man einzelne Anschläge auslässt und trotzdem einen regelmäßigen Anschlag beibehält.
Du kannst das aber nicht nur an notenwerten festmachen, kommt nur eine pause verschiebt sich unter umständen die betonung vollkommen. Je nach Musik würde man z.b. auch wiederum ganz anders betonen.
Deswegen: Erst anhören was in dem Song passiert, dann(und/oder parrallel) die Notation anschauhen, dann nachdenken, dann spielen. Zumindest dann wenn man wirklich 1:1 das spielen möchte was das Orginal vorgibt.

Lg
 
Eigentlich geht das immer auf, solange keine ungeraden Notenwerte wie Triolen oder Quintolen dazwischen sind. Trotzdem kann ich deinen Tipp, sich das Lied genau "anzuschauen" bzw. anzuhören auf jeden Fall unterstützen. Musikalischer Ausdruck geht im Zweifelsfall immer vor "korrekter" Technik.
 
@JHerbst Genau, aber technich gesehen würdest du ja das so auch nicht spielen, oder? (siehe anhang)
Du würdest doch jedes 2er grüppchen mit je AB und AUFschlag spielen.

Oder würdest du dir in deinem wechselschlag die Pause denken und dann ''richtig'' weitermachen? (so wie im anhang)
Kennt man vll aus diversen Funkstücken das man das so machen kann.
So oder so, es braucht schon beim ansehen mehr rechenleistung. :D

Deswegen sag ich ja, pauschal ist das problematisch.

Lg
 

Anhänge

  • test.bmp
    340,4 KB · Aufrufe: 144
Ich würde es genau so wie im Anhang spielen. Wenn man diese Regelmäßigkeit einmal drin hat, dann macht man das automatisch und kommt spontan mit allen erdenklichen Rhythmen klar. Und wie gesagt, wenn nicht eine weniger typische Betonung erwünscht ist, dann entspricht dieser Anschlag der erwarteten Betonung. Deshalb finde ich schon, dass man als Grundregel diesen Anschalg empfehlen kann, mit entsprechenden künstlerischen Ausnahmen.
 
Ich spiele seit 25 Jahren so wie von JHerbst in Post #12 beschrieben. Mein Gitarrenlehrer hat mir das damals so gezeigt, und ich fand es seitdem immer wieder extrem hilfreich. Wenn man sich angewöhnt, immer so zu spielen, geht es einem in Fleisch und Blut über, man macht es irgendwann automatisch.

Ich sehe dies als eine Grundtechnik, die ich standardmäßig fast immer anwende, außer wenn ich mich bewusst dafür entscheide, etwas anderes zu machen ... das kommt natürlich auch vor.
 
Bezüglich dieser Frage würde ich "Cracking the Code" von Troy Grady empfehlen.
Mit dem Material was es kostenlos davon gibt bekommt man eine sehr gute und wie ich fundiertes Verständnis erhalten wann man wie Anschlagen sollte.
http://troygrady.com/
 
Deshalb finde ich schon, dass man als Grundregel diesen Anschalg empfehlen kann, mit entsprechenden künstlerischen Ausnahmen.
Das ist ja was ich meine, wenn du Musikrichtung X spielst kann man das so sagen, spielst du musikrichtung Y - würde man das in dem genre eher nicht machen.
Das war mein Punkt.

Lg
Max
 
Es gilt:
-4tel Noten und längeres nur downstrokes.
-8tel und schneller: alternate picking.
Wenn du das so einführst und konsequent durchziehst wirst du merken, dass dein spiel viel viel viel viel mehr struktur erhält.
Das bedeutet dann zb. wenn de ne 8tel (die zb auf die 1 kommt) gefolgt von 2 sechzehnteln hast-> downstoke, downstroke upstroke
----->wenn du dann bei der 2 ankommst kannst du wieder mit nem downstroke weitermachen.
wird dein spiel revolutionieren, weil du von dann an immer im selben muster picken wirst.
Verbesserung garantiert!
 

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