Fragen zur Mikrofonierung von Drumsets

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Hallo Leute,

ich möchte ein Drumset mal versuchen vernünfig selbst abzunehmen.

Ich habe bereits ein Shure Beta 52A für die Bass Drum, möchte aber noch mit einem weiteren Mikro abnehmen. Da bin ich mir noch unsicher, wie ich das am besten machen soll.

  1. Ich besorge mir ein Shure Beta 91A Grenzflächenmikrofon für in die Bassdrum, das Beta 52A kommt dann vor dem Schallloch.
  2. Ich habe gelesen, dass es auch beliebt ist, ein Kondensatormikrofon vor das Resonanzfell zu stellen. Ich könnte dann das Beta 52A in die Bassdrum und ein Großmembrankondenser vor das Resofell stellen (zur Auswahl hätte ich aktuell ein Neumann TLM103 und ein Rode NT1A).
Was gibt es für Meinungen zu den beidem Optionen? Gibt es ganz Andere Vorschläge?

Außerdem möchte ich ein Raummikro aufstellen. Da könnte ich auch das TLM103 nehmen, allerdings nur ein einzelnes oder sollte der Raum doch lieber Stereo abgenommen werden?

Zur Verfügung habe ich aktuell die besagten Mikrofone (Shure Beta52A, Neumann TLM103) und außerdem ein Paar AKG C451B die ich als Overheads eingeplant habe. In der Band haben wir noch ein paar weitere Mikros zur Auswahl z.B. ein SM 57 für die Snare. Weitere könnten noch angeschafft werden (ich dachte z.B. an Sennheiser e904 für die Toms). Außerdem habe ich einen Freund mit einem PA Verleih der mir da auch helfen könnte. Ich muss also nicht unbedingt auf den Cent gucken aber über ein U87 Stereopaar für die Raumabnahme brauche ich natürlich auch nicht nachzudenken.

Das sind die ersten Fragen die sich bei meinen Überlegungen ergeben haben, da werden aber bestimmt noch ein paar Auftauchen.
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
 
Eigenschaft
 
Das Beta52 und das Beta91a zusammen ist ein Klassiker und spielt sehr gut zusammen, ist einer meiner "Standard"-Lösungen im Live Betrieb.
Als Raummik würde ich das 103 vorziehen, liegt aber daran dass ich das Nt1a gar nicht mag, du könntest ja beides probieren. Nun muss nur noch der Raum anständig klingen.


Die 451 als Overhead spielen sehr gut, du musst aufpassen, die habe eine kleine Tendenz manchmal etwas "spitz" zu klingen.

Frage : In welche Musikrichtung soll es denn gehen ?


Grüsse
 
Ja, das NT1A ist nicht das beste, wäre aber bei uns vorhanden, deswegen habe ich das genannt. Also meinst Du ein einzelnes Raummik reicht aus?

Die Raumakustik macht mir natürlich auch Sorgen. Der Raum in dem wir aufnehmen würden ist unser Proberaum. Der wäre zwar nicht klein (30-50 m²) aber die Decke ist leider nicht besonders hoch (etwa 2,5 m). Es liegt Teppich und die Stahlbetonwände sind Teilweise mit Noppenschaumstoff und Tüchern abgehangen. Er neigt nicht unbedingt zum Wummern oder starkem Hall, aber das heißt natürlich nicht, dass der auf den Aufnahmen gut klingt. Notfalls müssen wir uns einen anderen Raum suchen in dem wir aufnehmen können.

Die Musikrichtung ist Gothic-Rock:
 
Hi GothicLars,

ihr habt ja schon eine Auswahl an Mikros, da hilft nur Ausprobieren!
Probiert doch einfach mal die beiden Kondensatormikros an der BD aus (NT1a und tlm103, vorallem mit der Position experimentieren!!). Wenn dir der Sound dann noch nicht zusagt, kannst du immernoch über den Kauf des Grenzflächenmikros nachdenken.
Eine weitere Option wäre eine Subkick zu basteln. Dazu lötet man einfach ein Klinkenkabel an einen alten Lautsprecher und stellte den dann vor die BD.
Auch mit dem Raummikro gilt: probieren! Teste doch mal das NT1a und das tlm103 an verschiedenen Positionen im Raum aus.

SM57 für die Snare sollte auch gut klingen, für Toms kann man die auch nehmen (Wenn du sagst ein Freund hat einen PA Verleih kannst du da bestimmt noch welche bekommen). Ansonsten werden häufig MD421 an den Toms verwendet.

Overheads hast du ja schon. Mir persönlich gefallen Großmembran-Kondensator als Overheads meistens besser als Kleinmembran, aber das ist sicherlich Geschmack.

Eine Frage noch: Was für ein Interface benutzt ihr denn?
 
Empfehle dieses ausgezeichnete Drum Recording Video:
Hier Teil 1:


Von simplen aber sehr effektiven Aufnahmemöglichkeiten bis zu komplexeren Mikrosettings

Teil 2 und Teil 3 (geht dann ins Eingemachte) siehe Youtube

Anmerkung: Markus verwendet ausgezeichnete Mics, muss aber nicht sein, Position und Aufstellung ist ebenso relevant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Antworten! Kommt just in time da es jetzt ans Eingemachte geht. Termin für die Aufnahme steht für Anfang September. Und auch der "Mikrofonpool" ist nun klar.

Zur Verfügung stehen

Bassdrum In/Out: Shure Beta 91A / Beta 52A
Snare Top/Bottom: 2x Shure SM57, alternativ für Bottom Octava Kleinmembran Kondenser
Toms: Audix D2/D4
Overhead: 2x AKG C451B
HiHat: Octava Kleinmembraner
Room: Neumann TLM 103

Ich glaube, damit kann man schon ganz gut arbeiten. Mittlerweile habe ich auch noch ein Rode NT-2A, was aber, soweit ich weiß, die gleiche Kapsel wie das NT-1A hat. Das ist mir als Raummikro aber nicht hochauflösend genug, da funktioniert das TLM 103 besser. Vielleicht positioniere ich das noch zusätzlich vor das BD Resofell.
Für die richtige Mikrofonpositionierung werde ich mir auch einige Zeit nehmen.

Wir würdet ihr denn das Schlagzeug im Raum positionieren? Der Raum ist etwa 5m x 8m. Aktuell steht es in einer Ecke des Raums was ich nicht für optimal halte. Ich wollte es so positionieren, dass nach links und rechts etwa der gleiche Abstand zur Wand ist um ein gleichmäßiges Stereobild zu bekommen. Nach vorne wollte ich etwas mehr Platz lassen als nach hinten damit nicht alle Reflexionen gleichzeitig wieder an der Schallquelle ankommen.

Das Video werde ich mir dann auch nochmal ansehen. Weitere Tipps und Anregungen sind sind natürlich sehr willkommen!
 
Vielen Dank für die Antworten! Kommt just in time da es jetzt ans Eingemachte geht. Termin für die Aufnahme steht für Anfang September. Und auch der "Mikrofonpool" ist nun klar.

Zur Verfügung stehen

Bassdrum In/Out: Shure Beta 91A / Beta 52A
Snare Top/Bottom: 2x Shure SM57, alternativ für Bottom Octava Kleinmembran Kondenser
Toms: Audix D2/D4
Overhead: 2x AKG C451B
HiHat: Octava Kleinmembraner
Room: Neumann TLM 103

Damit lässt sich definitiv gut arbeiten. Bottom Snare würde ich eher mal die Octava probieren, das 57er wäre mir zu giftig dort. Kick ist sozusagen mein Live Standard Setup :).
Die AKG 451 neigen etwas zu scharfen Höhen an dieser Position, geht aber gut zu mischen.

Gruss
 
Das Video werde ich mir dann auch nochmal ansehen. Weitere Tipps und Anregungen sind sind natürlich sehr willkommen!
Schau Dir alle 3 Teile direkt hintereinander an, da wird alles gesagt, was wichtig ist, und zum Teil auch wirklich Insiderwissen ist.
 
"Don't let it become a formula" macht es ziemlich deutlich. :)
Was ich in dem Artikel gelesen habe ist natürlich für den Sound von Amy Winehouse genau das Richtige, liefert für uns aber völlig unbrauchbare Ergebnisse.

Wir haben uns an bewährte Methoden gehalten und verschiedene Mikrofonierungen ausprobiert. Für den Aufbau haben wir 10 Stunden benötigt bis wir zufrieden waren und alles verglichen wurde.
Und ich würde behaupten, wir haben mit dem was wir gemacht haben ein für unsere Zwecke sehr gutes Ergebnis erziehlt.
 
oops - ich kenne deine Aufgabenstellung gar nicht...
die Antwort war eher als Ergänzung zu whitealbums Tutorial-Vorschlag für spätere Leser gedacht
ich würde es aber weniger Genre-spezifisch formulieren...
da gibt's einen Satz der sinngemäss lautet: wenn im Mix ein homogenes Kit wie aus einem Guss angestrebt wird, dann kann man das uU auch direkt in der Raumakustik umsetzen - egal womit

cheers, Tom
 
Ich glaube auf (klasische) Raummikrofonierung kann man in so einem Raum getrost verzichten. Was ich eher machen würde: Im Raum stellen finden wo das Drumset total komisch/verfremdet/interessant klingt und dort irgendwelche billigen crap-Mikros aufstellen. Das kann interessante Möglichen für den Mix geben.
 

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