Frauenpower mit FĂ€kalsprache? (Liedtexte)

Es erfĂŒllt ja schon dadurch seinen Zweck, dass sich Leute daran stoßen und vielleicht anfangen nachzudenken.

Hab darĂŒber nachgedacht.
Es mag sein, daß ich nicht zu der Zielgruppe gehöre, aber bei beleidigender FĂ€kalsprache habe ich keine Lust, lange zuzuhören. Das muß ich mir nicht antun und bin auch nicht fĂŒr die Inhalte solcher Texte aufnahmefĂ€hig. Solche Texte (Inhalte) werden mich nicht erreichen. ÂŻ\_(ツ)_/ÂŻ
Bei einem "provokativen" Auftritt, der mir in gelĂ€ufiger Alltagssprache wichtige Inhalte vermitteln will (was ich als wichtig erkenne), ist es durchaus wahrscheinlich, daß ich nicht nur zu Ende zuhöre, sondern auch nach anderen Werken der KĂŒnstlerin suchen werde. In dem Falle wĂŒrde sie nicht nur mein Gehör, sondern auch besondere Aufmerksamkeit erreichen und mich zum tieferen Nachdenken bringen.

NatĂŒrlich ist es meine persönliche Meinung, aber fĂŒr mich ist in der zwischenmenschlichen Kommunikation (und die Kunst gehört auch dazu) die Sprache wichtig, zumal ich die moderne Musik nicht wirklich verstehe.

Gruß, Bjoern
 
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Provokation war schon immer ein probates Mittel der Kunst auf vielen verschieden Ebenen.
Erreicht dann eben nicht jeden, die Grenzen zwischen Kunst und kann weg sind individuell.
 
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Es mag sein, daß ich nicht zu der Zielgruppe gehöre, aber bei beleidigender FĂ€kalsprache habe ich keine Lust, lange zuzuhören.
Ich denke, das man, sagen wir mal, gesellschaftskritische Texte z.B., (reden wir hier ĂŒber ausschliesslich deutsche?), schon mit einem Schuss AgressivitĂ€t, usw.,
ausdrĂŒcken kann. Da muß jedoch niemand in die unterste Schublade greifen. Wenn Leute das trotzdem gut finden, muß man das wohl als gegeben hinnehmen.
Allerdings sehe (höre) ich nicht, daß das irgendwie Potential hat sich durchgreifend auszuwirken. Noch, finde ich, wollen die Musiker/innen schon auch einem gewissem Anspruch gerecht werden, schon fĂŒr sich selbst. Da mach ich mir eher in anderen Bereichen Sorgen.
zumal ich die moderne Musik nicht wirklich verstehe.
nur nebenbei, was ist denn fĂŒr dich moderne Musik?
 
Juckt mich nicht die Bohne.... Schlimm aber, wenn die FĂ€kalsprache das einzige ist mit der die "KĂŒnstlerin" (du hattest ja nach Frauen gefragt) punkten will und ansonsten ne musikalische Nullnummer ist... -> Ikkimel

@Bjoerni, du könntest Death Metal hören, sollte da FÀkalsprache vorkommen, versteht man es eh nicht....
 
Zuletzt bearbeitet:
was ist denn fĂŒr dich moderne Musik?

Na ja, von Pop habe ich bis Mitte 70er noch etwas mitbekommen, aber ab 1980 sind es eher vereinzelt Ausnahmen, die ich dort und da gehört habe. Wie z.B. Gabriellas SĂ„ng von Helen Sjöholm - der Text und die Botschaft haben mich erreicht und zu TrĂ€nen gerĂŒhrt.

Gruß, Bjoern
 
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. Gabriellas SĂ„ng von Helen Sjöholm - der Text und die Botschaft haben mich erreicht und zu TrĂ€nen gerĂŒhrt.
(y), Text und Botschaft haben mich nur auf der GefĂŒhlsebene erreicht, kann kein Schwedisch:redface:. Aber das ist so ein Beispiel, was ich oben meinte.
Sie wird da mit Sicherheit keine "FĂ€kalsprache" verwendet haben. Halt zu deiner Beruhigung, es gibt schon noch einige KĂŒnstlerinnen, und das dĂŒrfte die ĂŒberwiegende Mehrheit sein, die einen gewissen Anspruch am Ausdruck in der Musik und eben auch an den Lyriks haben.
 
Aber bei KĂŒnstlerinnen ist die Art von verbaler Gewalt (fĂŒr mich) neu. Denn bei den Frauen meiner Generation bewunderte ich gerade die gewaltfrei Kommunikation ihrer Gesellschaftskritik und ihrer AnsprĂŒche und Rechte.
Das mit der "gewaltfreien" Kommunikation halte ich fĂŒr einen Mythos. Gewalt und Kommunikation haben viele verschiedene Facetten. Es gibt ja nicht nur die offensichtliche, direkte Gewalt, sondern auch eine latente, unterschwellige, nicht sofort, oder nur einen gesonderten Kreis von Personen, erkannbare Gewalt in der Kommunikation. Die Sprache in der heutigen Zeit ist in vielen Bereichen direkter geworden, warum sollte Sie nur MĂ€nnern vorbehalten sein?

Ich verurteile grundsÀtzlich eine FÀkalsprache, egal ob von MÀnnern, Frauen oder diversen Personen, genutzt, bin mir aber auch bewusst, dass dies die RealitÀt in teilen unserer Gesellschaft widerspiegelt.
 
Das mit der "gewaltfreien" Kommunikation halte ich fĂŒr einen Mythos.

Ja, da hast Du recht. Die Sprache ist ein sehr mĂ€chtiges Mittel, und wer die wirksame Wortwendung beherrscht bzw. einsetzen kann, ist im Vorteil. Dennoch denke ich, daß man auch ohne höhere Bildung miteinander kommunizieren kann/soll, ohne sich zu beschimpfen/beleidigen, ohne aggressiven Ton und ohne FĂ€kalausdrĂŒcke.
FĂŒr mich gehört es zur Grundachtung meines GegenĂŒbers, egal wie ich zu ihm/ihr menschlich stehe. Und das erwarte ich auch von der Kunst. Zumal ich denke, daß wer etwas zu sagen hat (dringend mitteilen will), der findet auch die richtigen Worte bzw. den richtigen Ausdruck.

Gruß, Bjoern
 
Ich empfinde das irgendwie so: Wenn jemand FĂ€kalsprache in extremer Weise benutzt, also quasi stĂ€ndig und jedem gegenĂŒber, ist das auch eine Art MachtausĂŒbung in Richtung Zuhörer. So in etwa, ich kann (mit dir) reden wie ich will, und du hast das hinzunehmen (da es ja freie MeinungsĂ€ußerung gibt, blabla...). Da will und muss ich nicht zuhören, Gott sei Dank.
Wenn jemand mal die Fassung verliert, aus Frust oder Wut, ist das schon noch akzeptabel, nicht schön, aber akzeptabel.
 
Sie wird da mit Sicherheit keine "FĂ€kalsprache" verwendet haben.

Nein, kein einziges Wort.
Der Liedtext ist von einer Frau (Py BĂ€ckman), sicherlich keine hohe dichterische Kunst, aber Frauenpower in einer einfachen Sprache, die jede(r) (Schwedisch mĂ€chtig) sofort versteht (Selbstbestimmungsrecht). Hier nur fĂŒnf Zeilen aus dem Liedtext frei ĂŒbersetzt:

Ich will spĂŒren, dass ich lebe
Jeden Tag, den ich habe,
will ich leben, wie ich will
Ich will spĂŒren, dass ich lebe
Wissen, dass ich gut genug bin


Gruß, Bjoern
 
Wenn jemand FĂ€kalsprache in extremer Weise benutzt, also quasi stĂ€ndig und jedem gegenĂŒber, ist das auch eine Art MachtausĂŒbung in Richtung Zuhörer.

Auf jeden Fall. Es ist eine bewußte/gewollte Herabsetzung der angesprochenen Person, die sich auf viele Menschen negativ auswirkt (je nach Kontext und Vorgeschichte), manche empfinden Unbehagen, manche sogar seelischen Schmerz.

Da will und muss ich nicht zuhören, Gott sei Dank.

In meinen Augen ist das der beste Schutz gegen diese verbale Gewalt.

Wenn jemand mal die Fassung verliert, aus Frust oder Wut, ist das schon noch akzeptabel

Das ist völlig menschlich (das ist hier aber nicht gemeint), wenn ich mir mit dem Hammer schmerzhaft auf die Finger schlage, höre ich mich auch mal fluchen; ich glaube, daß dieses Fluchen auch befreit, und ich fluche in die Luft oder zu dem Hammer (nicht einem Menschen gegenĂŒber).

Aber ein Liedtext ist vorher ĂŒberlegt, geschrieben und erlernt oder beim Singen vorgelesen, das ist kein "Ausrutscher", hinter dem Text steckt eine Absicht - und ja, in Richtung Zuhörer. Ich weiß nicht, welche Absicht oder Botschaft, aber wenn der Preis, es zu erfahren, ist, FĂ€kalsprache und Beschimpfungen an mich heranzulassen, dann will ich es gar nicht erfahren und schalte ab oder verlasse den Raum.

Gruß, Bjoern
 

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