Frauenpower mit Fäkalsprache? (Liedtexte)

  • Ersteller Bjoerni
  • Erstellt am
ich vermute, eine erfolgreiche rapperin wird sprachlich anders unterwegs sein als die arbeitskollegin von bluesopa
 
Können wir bitte irgendwann einmal dieses "Ich erlebe das nicht, also gibt es das auch nicht in relevantem Umfang!" hinter uns lassen?
Gilt das dann auch fĂĽr das Erleben des TE aus Deiner Perspektive?
 
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Ich verstehe die Frage nicht. Was soll auch fĂĽr das Erleben des TE aus meiner Perspektive gelten?
Der TE hat mehrfach und recht ausführlich beschrieben, dass er persönlich nicht die Erfahrung machte, wie Frauen in seinem Umfeld eine vulgäre Sprache benutzen (mussten), um ihren Stand in der Gleichberechtigung zu erkämpfen.

Dafür wurde er teilweise etwas belächelt. Es ist aber seine Erfahrung. Meine Frage: kannst auch Du das als relevante Erfahrung akzeptieren und stehenlassen?

Ich selbst habe einen ähnlichen Erfahrungshorizont wie der TE: Frauen, die sich selbst als Fotzen bezeichnen, kommen in dieser Welt nicht vor. Und kämen sie darin vor, fände ich es alles andere als "emanzipiert". Sondern einfach nur vulgär, dumm, schmutzig und feindselig. Mit einer Frau, die sich selbst in aggressiver Weise als Fotze tituliert, würde ich nichts zu tun haben wollen. Und ich finde auch nicht, dass das ein adäquater Ausdruck ist, um künstlerisch irgendeine "Message" herüber zu bringen.
 
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Meine Frage: kannst auch Du das als relevante Erfahrung akzeptieren und stehenlassen?
Na selbstverständlich! Seine Erfahrung sei ihm unbenommen. Habe ich je etwas anderes behauptet?

Meiner Meinung nach spricht eher der TE anderen Leuten ihre Erfahrungen ab. Kollege @dubbel hat das mehrfach sehr schön zusammengefasst.

Ganz platt: der TE ist einer mit seiner Meinung, hier im Thread gibt es viele andere mit gegenteiliger Meinung. Der TE sagt nun, seine (die eine) stelle die Normalität, also den Durchschnitt, kurz: den Fall, den man am häufigsten antrifft, dar und die vielen anderen seien alles nur Ausnahmen und Einzelfälle.

Kann sein, halte ich allerdings fĂĽr unwahrscheinlich.

Frauen, die sich selbst als Fotzen bezeichnen, kommen in dieser Welt nicht vor.
Und kommst du nun auch zu dem Schluss wie der TE, nämlich dass diese Frauen auch in anderen Welten nicht vorkommen? Vor allem in Welten, die dir fremd sind? Und wenn, dann nur als Einzelfälle und Ausnahmen?
 
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Meiner Meinung nach spricht eher der TE anderen Leuten ihre Erfahrungen ab.
Das konnte ich aus seinen Beiträgen nicht herauslesen.

Und kommst du nun auch zu dem Schluss wie der TE, nämlich dass diese Frauen auch in anderen Welten nicht vorkommen? Vor allem in Welten, die dir fremd sind? Und wenn, dann nur als Einzelfälle und Ausnahmen?
Ich denke, es ist vor allem eine Milieufrage. Meine Kinder erzählen mir von Klassenkameradinnen, die ihre eigenen Mütter als Fotze bezeichnen.

Ich kann darin auch beim besten Willen keine positive Entwicklung erkennen. Das hat nichts mit Freiheit zu tun. Und wo man es sich als Eroberung von bisher nicht zugänglichem Terrain schönredet, da ist das in Wirklichkeit ein Abstieg in den Sumpf.
 
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Ich denke, es ist vor allem eine Milieufrage.

Bei der Handvoll der hier bislang erwähnten Künstlerinnen ist zumindest von Ikkimel und Lady Bitch Ray bekannt, dass sie einen Hochschulabschluss haben, mehr oder weniger den Bereichen Kultur- und Sprachwissenschaften und Linguistik. Lady Bitch Ray, sozusagen die Godmother des deutschsprachigen Derb-Sprechgesangs, hat 2012 eine preisgekrönte Dokorarbeit verfasst und arbeitet zur Zeit an ihrer Habitilation, schreibt außerdem Artikel für die "Zeit" und die "taz".

Man kann also davon ausgehen, dass sie Sprache sehr bewusst einsetzen und nicht, weil sie aufgrund ihrer Herkunft einfach nicht anders können.

Man macht es sich daher zu einfach, Sprache einfach nur an bildungsfernen und bildungsnahen Milieus festzumachen. Es ist eher so, dass der kulturelle Mix, in dem wir leben, den Blick über den Tellerrand nicht nur ermöglicht, sondern geradezu voraussetzt.

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