... die 4 Hz Unterscheidungsfähigkeit sind "relativ" bzw. frequenzabhängig und hier bezogen auf einen Sinuston von 500 Hz, der also im "Mittelton"-Bereich knapp unter dem zweigestrichenen C liegt.
Naja, auf die 4 Hz würde ich nicht so viel geben. Das war eben im o.g. Testkollektiv so. Ich konnte z.B. noch 0,15 Hz unterscheiden, zwar mit viel Konzentration, doch signifikant. In wissenschaftlichen Quellen wird ein Unterscheidungsvermögen von ca. 1,8 Hz angegeben (s.u.).
Es stimmt zwar schon, daß das Auflösungsvermögen (in Hz) frequenzabhängig ist. Bei Frequenzen von 500 Hz bis zur Hörgrenze nimmt der gerade noch wahrnehmbare Frequenzunterschied ziemlich linear mit der getesteten Frequenz zu. Das heißt, wenn sich die Frequenzen um mehr als ca. 3,5 Promille unterscheiden, werden unterschiedliche Töne wahrgenommen.
Für Manche überraschend, bleibt bei Frequenzen von 500 bis 50 Hz der gerade noch
wahrnehmbare Frequnzunterschied ziemlich konstant bei ca. 1,8 Hz.
Er ist in diesem Bereich also ziemlich frequenzunabhängig.
Quelle:
Bergische Uni Wuppertal
Es ist z.B. möglich mit Frequenzunterschieden von 4 Hz den Zustand der momentanen Gehirnaktivität zu beeinflussen (Binaurale beats), warum sollte es da nicht auch einen Unterschied der Auslösung von Gefühlen oder Empfinden von Tönen in einer anderen Frequenz geben.
Um es genauer auszudrücken:
Angenommen, Du stimmst ein Klangspiel auf der Basis von a1=440 Hz stimmst und ein anderes auf der Basis von a1=432 Hz.
Wenn Du nun das eine erklingen läßt und am nächsten Tag das andere, wird der Frequenzunterschied keine unterschiedliche Stimmung bewirken. Der Unterschied, den man kurz hintereinander noch hören/empfinden würde, wäre nach einem Tag vergessen (Ausnahme: sehr gute Absoluthörer).
Bei
gleichzeitigem Erklingen nimmt praktisch jeder die Unterschiede wahr, weil es zu
Schwebungen kommt. Bei zwei Tönen von 440 Hz und 432 Hz beträgt die Schwebungsfrequenz 8 Hz. Man hat die Empfindung, daß man
einen Ton hört, der acht Mal pro Sekunde leiser und lauter wird.
Dieser Vorgang wird durch die Überlagerung der Schallwellen verursacht,
bevor sie in das Innenohr gelangen.
Ganz anders bei den "Binauralen Beats". Hier wird ein Kopfhörer aufgesetzt und die Schallwellen können sich nicht überlagern, bevor sie in das in das Innenohr gelangen.
Dennoch empfindet man auch hier Schwebungen. Diese sind viel schwächer aber dafür in Stereo. Und der Knackpunkt: Sie müssen
im Gehirn entstanden sein!
Nun produziert unser Gehirn, ohne gehörte Töne, Hirnwellenfrequenzen von 0,1 bis > 30 Hz, abhängig von verschiedenenen Bewußtseinszuständen. Nun kann diese Frequenz durch binaurale Beats verändert werden (Synchronisaton). Letztere können so z.B. einen beruhigenden Effekt auslösen.
Wissenschaftlich
ungesichert wird auch behauptet, daß binaurale Beats weitere Wirkungen haben:
verbessern das Gedächtnis
helfen, das Rauchen abzugewöhnen
helfen bei der Gewichtsabnahme
helfen bei Potenzproblemen
Leistungssteigerung im Sport
Vielleicht ein neu wirksames Plazebo?
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Binaurale_Beats
http://en.wikipedia.org/wiki/Binaural_beats#Hypothetical_effects_on_brain_function
Viele Grüße
Klaus