Fretless Bass Griffbrett: Inlays und Lackierung

TomBombadil98
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Moin,
Ich plane derzeit einen fretless Bass zu bauen mit einem Inlay ähnlich dem auf der Ibanez Jem (Pflanze rankt sich das Griffbrett hoch). Ich habe mich für ein Ahorn Griffbrett entschieden und wollte die Inlays ursprünglich aus Nussbaum machen, allerdings kam mir der Gedanke dass Epoxidharz mit metallic Farbpigmenten sicher auch gut aussehen würde. Das Problem: Ich nehme an dass das Spielgefühl und der Klang anders ist, je nachdem ob ich gerade auf dem Holz oder dem Harz greife, deshalb müsste ich die Oberfläche irgendwie versiegeln so dass sie überall gleich ist.
Ich habe schon mitbekommen dass man das Griffbrett mit Epoxidharz ausgießen kann, allerdings sollte es für meinen Geschmack doch eher so natürlich wie möglich aussehen, also keine dicke Hochglanz Schicht. Kennt jemand von euch andere Möglichkeiten (Lacke o.Ä.)?.
Baubericht folgt sobald ich anfange, hängt jedoch leider davon ab wie lange der Lockdown noch dauert weil ich vorher in keine Werkstatt komme.
 
Eigenschaft
 
Ich würde aus Ahorn unbedingt Epoxi nehmen. Die Schichtdicke bestimmst Du ja selbst und den Glanzgrad kannst Du mit entprechenden Schleifmitteln nach Deinem Geschmack einstellen. Schleifen musst Du für perfekte Intonation sowieso.

Schleifstaub von den Inlays unbedingt gründlich aus dem Ahorn ausblasen bevor Epoxi aufgetragen wird!
 
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Schellack. Der ist auch mit haushaltsüblichen Mitteln gut zu verarbeiten, bietet ein tolles Anfassgefühl, ist bei Beschädigungen leicht zu reparieren und kann mit feiner Stahlwolle nach Wunsch mattiert werden.
Außerdem ist die Schicht auf der Oberfläche sehr dünn.
 
Ist Schellack nicht extrem weich im Vergleich mit den meisten synthetischen Lacken?
 
Nein, weich ist der nicht, zumindest wenn man reinen Schellack nimmt der nicht mit irgendwelchen Harzen gestreckt wurde. Wird ja nicht umsonst immer noch bei sehr hochwertigen Musikinstrumenten verwendet.
 
Technisch gut mit Epoxy zu arbeiten, ist IMHO schwieriger, als mit Schelllack, da Epoxy deutlich dicker aufträgt. Epo zu schleifen, ist auch nicht unbedingt gesund, also FFP2 (ok, ist mittlerweile eh Haushaltsausrüstung) oder FFP3 ist Zwang, und eigentlich auch Absaugung. Mit Schelllack habe ich bisher nur auf einer klasssischen Gitarre gearbeitet, da auch auf dem Palisander-Griffbrett, das ist von der Dauerhaftigkeit ganz gut, aber die Aussage ist natürlich nicht ohne weiteres auf Bässe übertragbar. Andererseits lässt sich Schelllack - wenn man sich mit einer normalen optischen Qualität zufriedengibt - auch mal eben schnell zwischen Kaffeewasser aufsetzen und Kaffee trinken in einer dünnen Schicht auftragen.
Ich habe aber bisher nur mit "richtigem" Epo, also ohne Lösunsgsmittel, gearbeitet, nicht mit Epo-Primern.
Jaco hat wohl harten Bootslack genommen, aber seinerzeit evtl. eher 1k-Lacke als 2k-Lacke.
Im Vergleich von allen drei Produkten halte ich Schelllack für am einfachsten zu verarbeiten. Epoxy ist ok, wenn du eine gute Werkstatt mit Absaugung und Schleifer hast.
 
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Schellack verarbeitet man am besten mit einem Ballen in vielen dünnen Schichten. So bekommt man eine sehr gute Oberfläche in Hochglanz. Will man es absolut glatt haben macht man vorher eine Porenfüllung mit Bimsmehl.
Schellack ist ungiftig und das Lösungsmittel (Alkohol) ist auch nicht bedenklich.
Auch Anfänger bekommen damit schnell eine gute Oberfläche.
Bei Bedarf kann ich auch Videos zur Schellackpolitur verlinken.
 
Wird ja nicht umsonst immer noch bei sehr hochwertigen Musikinstrumenten verwendet.
Aber doch hauptsächlich bei Konzertgitarren und da auch aus akustischen Gründen. Die Decke einer Konzertgitarre wird ja nicht permanent mit rauen Stahlsaiten verkratzt. Ich habe bisher noch keine E-Gitarren, Bässe oder Griffbretter mit Schellack gesehen.

Auch Anfänger bekommen damit schnell eine gute Oberfläche.
Bei Bedarf kann ich auch Videos zur Schellackpolitur verlinken.
Danke aber eine Schellack Politur habe ich schonmal an einem Schnitzer Griff gemacht, den habe ich allerdings noch nicht viel verwendet so dass ich zur Strapazierfähigkeit nicht viel sagen kann.

Technisch gut mit Epoxy zu arbeiten,
Epoxy klingt recht vielversprechend. Da gibt es sehr harte Sorte.
Eine weitere Empfehlung die ich bekommen habe (nicht hier im Forum) ist matter Parkettlack. Angeblich ist der deutlich strapazierfähiger als die meisten anderen Lacke.

Leider sieht es aber immer noch so aus als müsste das Projekt noch einige Monate warten...
 
Wird ja nicht umsonst immer noch bei sehr hochwertigen Musikinstrumenten verwendet.

Schellack wird dort verwendet wo man eine sehr dünne Lackschicht will, aber trotzdem einen minimalen Schutz gegen Umwelteinflüsse. Hochwertige Streichinstrumente werden so geschützt. Bei Konzertgitarren verwendet man ihn meist nur auf der Decke, eben weil Schellack kein bisschen Robust ist.

Für ein Fretlessgriffbrett nach meiner Ansicht völlig ungeeignet weil er der Reibung einer Saite keine fünf Minuten standhalten kann.
 
... eben weil Schellack kein bisschen Robust ist.
Deshalb hält der Lack auch gut auf Werkzeugen. Einige meiner Hobel haben eine Schellackoberfläche, und ein paar Griffe anderer Werkzeuge.
Kein bisschen Robust, hält ja auch erst ein paar Jahre.
Ich habe den Eindruck du weißt nicht was Schellack ist.
Der verkratzt nicht eher als irgendein Epoxylack, lässt sich aber besser aufarbeiten.
 
Einige meiner Hobel haben eine Schellackoberfläche, und ein paar Griffe anderer Werkzeuge.

Für Werkzeuggriffe ist Schellack ganz gut geeignet. Die kommen aber nur mit der Hornhaut des Handwerkers in Berührung. Oder ist die Sohle von Deinem Hobel auch mit Schellack lackiert?

Kein bisschen Robust, hält ja auch erst ein paar Jahre.

Kein Grund polemisch zu werden finde ich.

Ich habe den Eindruck du weißt nicht was Schellack ist.

Ich hab´ von nix `ne Ahnung. Ich laber hier nur so rum.

Aber manchmal restauriere ich auch Streichinstrumente. Da verwende ich dann Schellack ohne zu wissen was es ist...
 
An der Hobelsohle würde kein Lack der Welt lange halten 😂
 
Genau. Und aus diesem Grund haben besonders hochwertige Hobel eine Sohle aus Pockholz statt aus Hainbuche.

Analog dazu haben hochwertige Fretless-Bässe meist ein Griffbrett aus Ebenholz weil dies eben am ehesten der hohen Belastung durch die Saiten standhält.

Nun hat der TE TomBombadil98 sich aber aus dekorativen Gründen für Ahorn entschieden. Wenn die optischen Eigenschaften des Holzes über die technischen gestellt werden, dann sollte man diese auch so effektiv wie möglich schützen, also den härtesten erhältlichen Lack verwenden den man zu verarbeiten in der Lage ist, um die Optik so lange wie möglich zu erhalten.

Schellack ist nun mal der weichste Lack.

Wie ich es machen würde steht ja schon in #2

Ich wünsche viel Erfolg und freue mich schon auf den Baubericht!
 
Ab nächster Woche geht es nach langer Verzögerung endlich los. Ein Fretless wird es wohl doch nicht, ich habe im Moment so viele musikalische Projekte dass ich mir das Bass spielen fürs erste nicht komplett neu beibringen will. Eine Frage hätte ich aber noch hier ans Forum: Ich habe mir noch keinen Halsrohling gekauft und bin mir unsicher wegen des Holzes. Normalerweise gibt es bei Ahorngriffbrett ja nur die Option auch einen Ahorn Hals zu nehmen. Ich stelle mir den Kontrast zu einem dunkleren Hals an sich auch schön vor nur habe ich es noch nie gesehen. Wenn jemand so ein Instrument kennt würde ich gerne Bilder davon sehen um eine bessere Vorstellung zu haben.
 
Google ist dein Freund. :D
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Dankeschön. Hab selbst nichts gefunden. Mir gefällts (y)
 

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