Frust 2000!

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Gorrth
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Hallo,
ich komme gerade vom proben und bin völlig frustriert.

Das wird jetzt etwas länger, hoffentlich liesst wer zu Ende und versucht mir zu helfen.

Spiele mit meiner Band jetzt ca. 8 Monate zusammen.
Anfangs waren wir 2 Gitarristen, ein Schlagzeuger und ein Sänger.
Ich spiele Gitarre. Den zweiten Gitarristen haben wir rausgeschmissen (er ist aber freiwillig gegangen weil er es eingesehen hat) weil dieser einfach noch nicht gut genug war um in einer Band zu spielen. Der Sänger ist zu einer anderen Band gegangen, da diese schon viel weiter waren als wir und er auch recht gut ist. Zu der Zeit war schon Frust angesagt.

Stand der Dinge ist also, dass ich allein mit dem Drummer probe.
Wir haben einen schönen Probereaum in dem wir zwei mal die Woche von 14 bis 22 Uhr proben können. Eigentlich traumhafte bedingungen oder ?

Wir spielen (Death/Thrash Metal)

Nun noch ein paar Angaben zu mir, da ich ja für die Entstehung der Songs verantwortlich bin. Ich spiele seit ca 4 Jahren Gitarre, hatte aber nie Unterricht. Habe mir alles selbst beigebracht (so Workshops aus dem Internet)
d.h praktisch beherrsche ich mein Instrument eigentlich ganz gut. Ich kann ziemlich schnell spielen und sonst eigentlich auch alles ok.
Kurz gesagt ich kann mit der Gitarre gut umgehn. Allerdings habe ich kein theoretisches Wissen, das hatte mich nie so interessiert, habe eben einfach immer drauf los gespielt und im Endeffekt auch immer fast alles hinbekommen.

Wir spielen 8 Monate zusammen und haben es gerade einmal auf einen Song gebracht der 3 Minuten lang ist. Der Song ist eigentlich recht ok. Aber das wars dann auch. Beim proben spielen wir einfach immer nur so dahin und bekommen nichts Zufriedenstellendes zusammen. Nun besteht die Band auch nur noch aus 2 Menschen und es wird zunehmend langweilig. Einzelne Riffs und Passagen bekommen wir halbwegs gut hin aber wir bekommen keinen Song zustande. In der letzten Zeit covern wir häufig Lieder der Band Death.
Aber auch das ist nicht von Erfolg gekrönt, einzelne Parts gehen aber übergänge und Tempowechsel hauen nie hin. Jetzt mag der eine oder andere sagen "Death sind technisch viel zu schwer" aber wir geben uns nunmal mit billigem Material nicht zufrieden. Wir habens oft genug probiert und es macht uns keinen Spass.

Noch ne Angabe zum Drummer :
Er spielt seit 3 Jahren und ist ziemlich gut dafür, d.h er bekommt doublebase passagen sehr gut hin und auch sonst alles ganz fein, blos bei tempowechseln und überhaupt riffwechseln hat er auch so seine probleme.

Was sollen wir, speziell ich, tun. Woher bekomme ich neue Ideen, wie sollte ich ans Songwriting herangehen. Habt ihr irgendwelche Tipps für mich. Sollte ich mir Unterricht nehmen ? Ich könnte ja mal den Song von uns hochladen wenns hilft. Würde allerdings n bissl dauern (ist auf dem Rechner im Proberaum). Oder sollten wir uns erstmal bemühen die Band komplett zu bekommen ?
 
Eigenschaft
 
Gorrth schrieb:
Allerdings habe ich kein theoretisches Wissen, das hatte mich nie so interessiert, habe eben einfach immer drauf los gespielt und im Endeffekt auch immer fast alles hinbekommen.
Das ist ein typisches Gitarristenproblem. Solange du alleine mit dem Drummer irgendwas aus dem Bauch raus spielst, klappt alles wunderbar. Nur wenns konkret wird oder andere Instrumente dazukommen, kommt nichts zustande. Kein Wunder, denn: Du brauchst unbedingt theoretische Grundlagen. Wenn du Songs schreiben willst, ist Harmonielehre nun mal elementar wichtig. Triff dich mit Leuten, die von sowas Ahnung haben. Du wirst feststellen, dass es dir nicht nur hilft, Dinge aufzuschreiben, sondern dass du auch Sachen über dein Spiel erfahren wirst, an die du jetzt vielleicht gar nicht denkst (Variationen, Erweiterungen, ...). Die Theorie wird dich auch praktisch weiterbringen.

Gruß,
Jay
 
Hallo Gorrth,


nun, diese Situation kenne ich nur zu gut, allerdings in leicht abgewandelter Version. Band gegründet, richtig, richtig guter Sänger, talentierter Drummer, klasse Basser - aber an eigenen Songs haperte es, genau einer wurde fertig in zwei Jahren. Die Band gibt es mittlerweile nciht mehr.

Den einzigen Tipp, den ich dir geben kann, ist: versucht es doch mit einfacherem Material!! Bei uns wurde irgendwann "Song 2" von Blur zum absoluten Kracher, danach war ich immer völlig verschwitzt und die ganze Band fands geil, obwohl wir den Song zunächst nur ins Programm genommen haben, weil er supereinfach ist und quasi gar nicht geprobt werden müsste... Trotzdem wars dann die Nummer, auf die jeder heiß war, und das hat einen höllischen kick gegeben! Bei den richtig harten Nummern ist man nur frustriert, weil man es nie so perfekt wie auf CD spielen kann...

Aber halt die Ohren steif und bleib dran, ihr kriegt das schon irgendwie hin! Nur niemals aufgeben, bin selbst oft genug davor und mache es nur nicht, weil ich mich zwinge, irgendwie weiterzumachen, weil es ein zu großer Verlust ist, die Musik an den Nagel zu hängen! Toi toi toi!

Hannes
 
@ Jay

Danke für deine Tipps !
Wie gehe ich da jetzt am besten ran ? Soll ich mir ein Buch holen um mir diese theoretischen Dinge anzueignen. Wenn ja welches ? Oder kennst du im Internet eine gute Seite ?

Jetzt mal was ganz dummes : Was versteht man unter Harmonielehre ?
Ist es nicht in etwa so, dass wenn man 2 Gitarren hat, einer eine Begleitung spielt und der andere die Melodie, dass das ganze dann zusammenpasst ? Oder einer spielt ne Melodie und der andere spielt die Melodie z.b eine Oktave höher. Korrigier mich bitte wenn ich hier völlig falsch liege ;)

@ Hothead

Naja, ganz leichte Sachen haben wir gut hinbekommen (Sepultura - bloody roots, Six feet under - titel ist mir jetzt entfallen ;), Carpathian Forest - Knokkelmann)
Blos sowas macht uns einfach kein Spass immer nur Dinge nachzuspielen die auch noch so leicht sind. Wir wollen selbst gute Songs schreiben.
 
Gorrth schrieb:
Danke für deine Tipps !
Ich kenn die Situation aus ersten Hand. Unserm Gitarrist gehts genauso.

Gorrth schrieb:
Wie gehe ich da jetzt am besten ran? Soll ich mir ein Buch holen um mir diese theoretischen Dinge anzueignen. Wenn ja welches? Oder kennst du im Internet eine gute Seite?
Am besten macht sich betsimmt ein Buch über Jazztheorie. Was genaues kann ich dir nicht empfehlen, da ich nur Zeugs fürs Klavier habe. Aber bei einem Jazzbuch kannst du sicher sein, dass alles(!) drinsteht, was es so gibt. Du musst ja nicht alle Kapitel bis zum Ende durcharbeiten. Such mal hier im Forum, da wurden schon Bücher genannt glaube ich.
Alterntiv kannst du dir auch einen Lehrer suchen. Das wird sogar die bessere Lösung sein.

Gorrth schrieb:
Ist es nicht in etwa so, dass wenn man 2 Gitarren hat, einer eine Begleitung spielt und der andere die Melodie, dass das ganze dann zusammenpasst ? Oder einer spielt ne Melodie und der andere spielt die Melodie z.b eine Oktave höher. Korrigier mich bitte wenn ich hier völlig falsch liege ;)
Das mag richtig sein, macht aber nur einen winzigen Teil der Harmonielehre aus und ist fürs Zusammenspiel mit anderen Instrumente völlig ungeeignet. Harmonielehre befasst sich mit dem Aufbau der Musik - Tonarten, Akkorde, Melodien und wie sie zusammenpassen - bis hin zu den Variationen, z.B. Voicings eines Akkords, die du brauchst, wenn du mit anderen zusammenspielst. Du wirst feststellen, dass Musik, auch wenn du nur zwei Gitarren hernimmst, mehr zu bieten hat als "einer Melodie und einer Begleitung".

Gruß,
Jay

PS: Mein 500ter Beitrag. Der goldene Punkt. Ich habe eine neue Ebene des Seins erreicht. :D
 
ich glaube ihr macht es euch auch zu schwer. es ist sicher gut, ehrgeiz und anspruch zu haben, wenn das alle hätten, bliebe uns viel scheiße erspart - aber wenn ihr schon an den ersten selbstgeschriebenen songs scheitert, müsst ihr einfach einen schritt zurück machen. du sagst selbst, es muss spaß machen und das einfache zeug kickt euch nicht. ist auch richtig, aber gefrustet seid ihr doch trotzdem. der spaß kommt, wenn ihr es schaft, einen einfachen song richtig zu rocken - der rest kommt von allein. ok, ein bisschen arbeit gehört dazu, aber das scheint nicht euer problem zu sein.
denk dran, rom wurde nicht an einem tag erbaut (5 mark ins phrasenschwein), man muss zuerst lernen songs zu schreiben, bevor man anspruchsvolle songs schreibt.
 
Hi antboy,


vielen Dank, genau das wollte ich oben ausdrücken!



Hannes
 
ich kenn deine situtaion, nur bin ich in dem falle der, der zu nem eingespielten gitarre/drum paar dazugekommen ist!
zunächst jammen: hat gar nix getaugt! der gitarrero (auch keine theoretischen grundlagen) hat diffuses zeug gespielt (klang gut) und ich konnte nix dazu spielen!

dann:
erstmal n stück covern damit man sich aufeinander einspielt --> nachdem wir schism (tool) draufhatten gings wieder ans jammen, hat aber noch nix gebracht!
wir sind jetzt soweit, dass jeder seine ideen in guitar pro tabt und siehe da: es funktioniert wunderbar --> 3 proben und ein stück war in den grundzügen fertig! vielleicht wäre das noch ein guter weg!
 
EDE-WOLF schrieb:
ich kenn deine situtaion, nur bin ich in dem falle der, der zu nem eingespielten gitarre/drum paar dazugekommen ist!
zunächst jammen: hat gar nix getaugt! der gitarrero (auch keine theoretischen grundlagen) hat diffuses zeug gespielt (klang gut) und ich konnte nix dazu spielen!
Es beruhigt mich immer, wenns auch anderen Leuten so geht. Klar, als Drummer ist es leicht, 'nen Rhythmus zu spielen, aber bei allen anderen müssen ja auch die Töne stimmen. Und aus einem verzerrten (womöglich noch mit Wah) Gitarrengefrickel ist das immer gaaaaanz schlecht rauszuhören.
 
IMO schränkt Theorie die kreativität eher n bissl ein. Zumindest beim Riff komponieren ist es nunmal so, dass der Riff am Instrument kreiert wird, und man dabei auf sein Gehör und sein Gehirn hört, und nicht auf Theorie oder ähnliches!
 
Hier kamen schon ein paar gute Antworten, zu denen ich jetzt eigentlich nichts mehr hinzufügen kann, aber schau mal wegen Theorie auf www.justchords.com
sehr gute Seite für Praxis und Theorie :great: !
 
kingcools schrieb:
IMO schränkt Theorie die kreativität eher n bissl ein. Zumindest beim Riff komponieren ist es nunmal so, dass der Riff am Instrument kreiert wird, und man dabei auf sein Gehör und sein Gehirn hört, und nicht auf Theorie oder ähnliches!
Du darfst die Theorie nicht als Feind betrachten. Spiel das Riff nach Gefühl, wie du es immer tust. Aber nutze die Theorie anschließend, um deine Mitspieler einzubinden. Nur so wird ein Schuh draus.
 
Wir sind jetzt schon ca. 3 Jahre alt und schnell gings nie mit dem Songwriting, in Phasen uns Schüben vielleicht schon aber dann immer wieder Durststrecken. Allerdings solche Probleme hatten wir nicht, lag vielleicht daran, dass wir uns nichts vorgemacht haben und mit wirklich simplen Riffs uns Chords angefangen haben. Inzwischen haben wir schon ein paar sehr unterschiedliche und individuelle Kracher, die nicht kompliziert, aber auch nicht billig sind. Das lief dann im Endeffekt von allein.

Da unser Gitarrist (Combo: e-Gitarre, e-Gitarre, Bass, Drums, Piano, Turntables) im Moment mit Seminararbeit beschäftigt ist und der Pianist für 3 Monate in Spanien ist (das heisst: 5 Wochen keine Porbe mehr) haben wir kurzer Hand ein neues Projekt gestartet: Bass, eGitarre und Drums, wobei der Drummer jetzt hauptsächlich singt und nicht mehr ich (Git.) oder der andere Gitarrist, der ja nicht dabei ist.

Fazit: Jetzt haben wir in 2 Wochen 8 Proben und 5,5 Songs geschafft, die meines Erachtens ziemlich alle kreativ, selbständig und fetzig sind. Macht auch irre viel Spass.

Mein Tipp an Euch, Seid doch mal offen für andere Stile, ich wollte früher nur Punk usw. spielen, mein Drummer eher Metal, heute spielen wir mit der neuen Combo alternative Sachen in Richtung Hives, Distillers (ganz grob) und sind ungeheuer glücklich damit.


Also: nicht aufgeben!
 

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