Fry-Screams die Xte [inkl. Samples]

Viper-Narr
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Halli Hallo,

ich bin eigentlich aus dem aktiven Musikmachen raus, möchte nun aber auf meine "alten Tage" doch endlich Schreien lernen. Es fuchst mich, dass ich nie einen Basis-Standard-Fry hinbekommen habe.
Ich habe vor 10 Jahren das erste mal angefangen zu üben und es nie richtig hinbekommen. Es gab mal vor 6-7 Jahren eine Phase, da hatte ich es zumindest geschafft, dass es wie ein richtiger Schrei klingt und "Bumms" hat, aber
1. schaffe ich es nach all den Jahren partout nicht mehr, das abzurufen, als wäre meine Stimme nicht mehr dazu in der Lage
2. Wirklich nachhaltig war das nicht. Habe zwar kein Blut gespuckt, aber wirklich kontrollieren, konnte ich den Schrei auch nicht und lange hat die Stimme das nie mitgemacht, auch wenn es nicht wirklich schmerzhaft war.

Ich habe wahrscheinlich jedes Tutorial auf Youtube durch, aber nichts konnte wirklich helfen. Auch nach Monaten des Übens bleibt der merkbare Fortschritt aus.


Der aktuelle Stand:

ich hatte nie Probleme, den "Cat-Fry", bzw. grundlegenden Fry-Sound zu lernen (also das, womit man wie Marge Simpson, ein Flugsaurier, etc. klingt). Ich kann diesen ebenfalls ganz gut kontrollieren und mit der vermeintlichen Tonhöhe rumspielen.
Ich kann beim Singen auch Noten mit ziemlichem Pegel 'belten', also volles Rohr aus der Bruststimme singen und das Zwerchfell und die Bauchmuskulatur kräftig komprimieren.

Ich habe es jedoch nie geschafft, den letzten Schritt zu gehen und Kraft in den Fry zu geben. Ich habe dabei die verschiedenen Tips ausprobiert:
- einen hohen Ton im Falsett halten und dann in den Fry rüberkippen
- einen Bruststimmen-Ton rausbelten und dabei in den Fry gehen
- mit leisem Fry-Sound anfangen und dann das Zwerchfell möglichst stark komprimieren
- ...

Es klappt einfach nicht. Mein Fry bleibt bei dem leisen, kraftlosen, kümmerlichen Flugsauriersound, es hat keine 'Eier', um es mal salopp zu sagen. Sobald ich Versuche, mal aufs Gas zu gehen, wird der Schrei wackelig, die Luftsäule ist nicht konstant und es klingt nach Krächzen und Katzenjammer und nicht so, wie es klingen sollte.

Es hängen 2 Samples an. Ich lege dabei den Fry an und danach kommen 2 Versuche in verschiedenen Tonhöhen, wenn ich versuche mit Schmackes zu schreien - was eben absolut kläglich scheitert. Einmal roh und einmal mit ein EQ und Kompression, wie ich es im Mix platzieren würde.









Was fehlt zum letzten Schritt?
Wo hakt es?
Wie habt ihr den letzten Schritt gemacht, um in einen richtigen, vollen Schrei reinzugehen?


Ich habe es mit regelmäßigem Üben und langsamen Steigerungen probiert, aber es verharrt einfach auf diesem Niveau. Ich habe nicht das Gefühl, dass Übung fehlt und ich mit kleinen Schritten vorwärts komme, sondern dass ein grundsätzlicher letzter Schritt nicht vollzogen wird.
Vielleicht hört einer von den erfahrenen Nutzern ja, woran es scheitert und wie ich nachbessern kann.

Ein herzliches Dankschön im voraus!
 
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Achja, ein kleiner Nachtrag noch. Damit kann ich mein Anliegen auch noch etwas konkretisieren.
Nach gefühlte 20.000 Youtube und Foren-Tutorials bleibt bei mir immer eine Frage unbeantwortet, weil man immer gegensätzliche Aussage hört.

Für alle, die einn saftigen, kräftigen Fry rausbrettern können: Wie lief eure Lernkurve? War es

a.) ein Heureka Moment - ihr habt einige Zeit lang probiert, es hat nicht so recht geklappt und klang nicht so wirklich gut und eines Tages hat es einfach 'plop' gemacht und ihr habt die richtige Stelle/ die richtige Technik / den letzten fehlenden Schritt gefunden und konntet es ab da an - vergleichbar damit, dass man irgendwann einfach "kapiert", wie man das Gleichgewicht auf dem Fahrrad hält und ab da ist es gut.

oder war es

b.) ein langsames, konstantes Steigern. Ihr habt begonnen und eure Screams klangen so jämmerlich wie meine und ihr habt 2 Jahre lang jeden Tag geübt und wurdest immer ein kleines Stückchen besser - vergleichbar mit Bankdrücken im Fitnessstudio. Ihr legt euch auf die Bank und führt eine richtige, amtliche Widerholung mit sauberer Technik aus, nur dass ihr lediglich 20 Kg stemmt, weswegen es eben noch kümmerlich aussieht. Aber Woche für Woche packt ihr 2 kg drauf, sodass ihr nach einem Jahr dann eben eine kräftige Widerholung mit 100 Kg rausfeuert, was dann schon bedeutend beeindruckender finden.

Manche sagen a), manche sagen b) und ich habe keine Ahnung, ob ich nach dem fehlenden Schritt suchen soll oder ob es eben so mies klingen muss und ich halt 15 Jahre brauchen werde, bis es dann mal deftig klingt.

Ich bin für jede Hilfe wirklich dankbar.
 
Anscheinend standen noch nicht viele andere vor diesem Problem. Nun gut, ich bedanke mich trotzdem bei allen Lesern bisher.

Ich werde es wohl einfach weiter versuchen müssen und habe mir daher eine 2-Monats Frist gesetzt, nach der ich kontrollieren werde, ob nicht wenigstens ein kleiner, aber spürbarer Fortschritt zu verzeichnen ist. Bisher merke ich davon leider noch nichts, aber noch werde ich auch nicht aufgeben.
 
Moin, da sich sonst keiner meldet, schreibe ich dir mal. Ich denke es wird wie bei allen Vocals normalerweise ein langsame Steigerung sein. Leider kann ich Fry absolut nicht und dir dementsprechend auch nicht helfen :(
 
Haha, danke, dass du dich erbarmt hast :D

Mit einer langsamen Steigerung hätte ich gar kein Problem, selbst wenn sie 2 Jahre brauchen würde, bis ich mal einen vernünftigen Schrei rausbekomme. Leider merke ich eben absolut 0, auch nach einigen Monaten, die ich jetzt schon erneut dran bin. Ich habe immer mal kleine Takes aufgenommen und der Fry klingt einfach immernoch klein, schwach, sehr trocken und er ist auch immernoch leise. Selbst wenn ich mal versuche, nur ein ganz kleines bißchen aufzudrehen und mehr aus dem Zwerchfell zu pushen, dann bricht der Schrei weg und bekommt absolut nie Volumen.

Aber du hast schon recht. Ich mache, wie geagt, jetzt nochmal stur 2 Monate so weiter, nehme alle paar Wochen auf, und schaue dann im A/B, ob wenigstens die geringste Steigerung vorhanden ist. Wenn ich wenigstens wüsste, dass die Richtung stimmt, wüsste ich, dass ich damit nicht ganz meine Zeit verplempere
 
Lern sonst FC, da kann ich n bisschen helfen ;) Oder schau mal, ob du bei dir in der Nähe ne Band hast deren Sänger Fry nutzt und da n bisschen ins Gespräch kommst.
 
Kann es sein, das du da noch ein bißchen ein Mißkonzept hast? Fry ist nicht wirklich laut im Gegensatz zu False Chord. Ich find das auch gar nicht schlecht. Du hast eigentlich alles. :cool:
Bedenke auch dass sich der Scream im Bandgefüge durch diverse Überlagerungen nochmal ganz anders anhört als alleingestellt.

Es gibt da ein Video mit Melissa Cross, wo man auch mal die individuellen Unterschiede sehen und hören kann. Die beiden hören sich komplett unterschiedlich an. Er hat viel mehr Verzerrung und Lautstärke, trotzdem macht sie auch Fry. Schau mal hier ab ca. 1:14.



Aber wo du schon von nicht konstanter Luftsäule schreibst, würde mich das mal interessieren. Wie hört sich ein längerer Scream an? Schon der Catfry sollte über fast dein komplettes Luftvolumen (nie ganz ausatmen!) absolut konstant sein. Wenn der in Volumen oder Tonhöhe wackelt, wirds mit dem Scream schwierig. Meine Erfahrung (und ich bin kein Experte und noch lange nicht da wo ich hin will) Pushen und Volumen kommt mit der Zeit, wenn die Grundlage stimmt.

Schau mal nach deinem Luftstrom aus dem Zwerchfell und wenn der konstant ist üb mal die einzelnen Vokale mit richtig übertriebener Artikulation. Das hat mir gut geholfen.
 
Lern sonst FC, da kann ich n bisschen helfen

Danke für das Angebot! Ich hatte FC schon ab und an mal versucht. Auch, weil ja oft gesagt wird "lern zuerst FC, das ist einfacher". Für mich ist das Gegenteil der Fall. Den Fry konnte ich schnell und schmerzlos mal beginnen, beim FC bin ich bis heute absolut gescheitert. Zudem ist es aber auch absolut die falsche Technik, für das, was ich umsetzen will. Da komme ich leider um Fry nicht herum.

Fry ist nicht wirklich laut im Gegensatz zu False Chord. Ich find das auch gar nicht schlecht. Du hast eigentlich alles. :cool:
Bedenke auch dass sich der Scream im Bandgefüge durch diverse Überlagerungen nochmal ganz anders anhört als alleingestellt.

Na, da sag ich mal danke. Das tröstet mich ja tatsächlich ein wenig :D Laut muss es ja gar nicht sein, ich will hier nicht alles zusammenschreien und brauche es eh nur für mich, also keine Bühnenproblematik. Aber so eine gesunde Lautstärke, bzw. entsprechend Power sollte er schon haben. Wenn ich mir auf moderater Zimmerlautstärke Musik anmache und dazu mitschreien will, komme ich kaum dagegen an, ohne mehr zu drücken (womit es dann direkt wieder mieser klingt). Also 1-2 Volume-Stufen wären da definitiv noch Luft.
Wenn ich probeweise mal was über Musik aufnehmen und ein bißchen mische, die üblichen EQ und Compressorsettings einwähle... tja, dann klingt es marginal besser, aber letztendlich immer schwach, dünn, fisselig und auch sehr trocken. Und auch wenn die großen Jungs viel mehr Studio KnowHow zur Verfügung haben, liegt es allein daran nicht. Das liegt dann wirklich daran, dass sie an der Quelle doch biestiger klingen. Mit meiner damaligen Band waren wir im Studio und unser Sänger hat es abgerissen. Nur eine Vocal Spur, simpel abgemischt, Klang hinther aber mächtig. Er war auch nicht zum Zerbersten laut, aber hatte ein gesundes Level.


Es gibt da ein Video mit Melissa Cross, wo man auch mal die individuellen Unterschiede sehen und hören kann. Die beiden hören sich komplett unterschiedlich an. Er hat viel mehr Verzerrung und Lautstärke, trotzdem macht sie auch Fry.

Ich erinnere mich noch daran, wie Zen of Screaming frisch rauskam und jede Band in der Region sich das besorgt hat... und danach maßlos enttäuscht war. Sie, als die große Instanz, schreit selbst eben leider wirklich jämmerlich und bis heute kenne ich kein Video, wo sie selbst mal in einem Studio-Track richtig abzieht. Genau so mies, wie Melissa klingt, fühle ich mich immer. Wenn das das Ende der Fahnenstange wäre, müsste ich es wirklich bleiben lassen.

Aber das Video ist dennoch sehr gut, denn: der Kerl bringt das Kamera-Mic zum übersteuern und klingt richtig deftig, eine gesunde Lautstärke. Dürfte sogar etwas weniger Volumen sein. Später im Video, wenn die ihre Übung machen (ab 2:43) klingt es auch bei ihm nach dem üblichen trockenen Cat-Fry. Genau wegen sowas frage ich mich, ob es da nicht noch einen weiteren Schritt gibt, den man einbauen muss.
Aber ich verlasse mich da mal auf deine Aussage und gehe von fehlender Übung aus.

Schon der Catfry sollte über fast dein komplettes Luftvolumen (nie ganz ausatmen!) absolut konstant sein.
Super Tip, danke! Das werde ich mal ausprobieren. Am besten übe ich vorwiegend ohne Musik, um mich ganz auf meine Stimme zu konzentrieren und probiere dann mal die Vokal-Übung.
 

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