Funkmikros für Gemeinde / 2 Fragen

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Floschi
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Hallo zusammen,

Für unsere Kirchengemeinde brauchen wir in einem Gemeindehaus zwei neue Funkstrecken für Sprache. Ich habe probiert mich über die aktuelle Frequenzlage zu informieren und würde von euch gerne wissen, ob ich mit meinen Gedanken richtig liege. Dazu 2 Themen/Fragen.

1) Aus einer alten Anlage sind zwei Funkmikros über. Es handelt sich um einen Beyerdynamic NE 914 Empfänger im Frequenzbereich 718-790 MHz. Liege ich richtig, dass diese Frequenzen nicht mehr genutzt werden können und dürfen, weil LTE hier nun funkt?

2) Welcher Frequenzbereich ist für uns generell möglich. Dürfen wir auch zwischen
  • 470 – 608 MHz
  • 614 – 694 MHz
funken?

Oder sind wir auf diese Bereiche "beschränkt"?
  • 823 – 832 MHz (LTE Duplex-Lücke)
  • 863 – 865 MHz (EU Band)
  • 1785 – 1805 MHz (LTE Duplex-Lücke)
  • 2,4 GHz (weltweit frei nutzbarer WLAN Bereich)
Welcher Bereich wäre generell empfehlenswert bezüglich Langlebigkeit und Zuverlässigkeit? Wir liegen eher ländlich, LTE ist aber vorhanden.

Vielen Dank, wenn sich jemand dem annimmt und mir antwortet!
Viele Grüße
Floschi
 
Eigenschaft
 
718-790 MHz. Liege ich richtig, dass diese Frequenzen nicht mehr genutzt werden können und dürfen, weil LTE hier nun funkt?
ja

Welcher Frequenzbereich ist für uns generell möglich. Dürfen wir auch zwischen
  • 470 – 608 MHz
  • 614 – 694 MHz
funken?
beide - was meist du mit dazwischen? (zwischen 608-614 MHz?)

Oder sind wir auf diese Bereiche "beschränkt"?
  • 823 – 832 MHz (LTE Duplex-Lücke)
  • 863 – 865 MHz (EU Band)
  • 1785 – 1805 MHz (LTE Duplex-Lücke)
  • 2,4 GHz (weltweit frei nutzbarer WLAN Bereich)
Welcher Bereich wäre generell empfehlenswert bezüglich Langlebigkeit und Zuverlässigkeit?
nein, wie oa kannst du in D auch den 500/600-bereich nutzen.
Alle diese genannten Frequenzen haben ihre Vor- und Nachteile. Was uns die Zukunft (nach 2030) bringt, wissen wir alle noch nicht.

ICH würde für den oben genannten Zweck am ehesten in den 1,8GHz-Bereich gehen, weil du ja wahrscheinlich keine riesen Reichweiten brauchst und die Dinger am wartungsärmsten sind.
 
beide - was meist du mit dazwischen? (zwischen 608-614 MHz?)
Das war missverständlich. Ich meine die genannten Bereich, also zwischen 470 und 608 MHz und zwischen 614 und 684 MHz. Ich finde immer nur die Angabe, dass der Bereich für professionelle Anwender ist. Da weiß ich nicht, ob wir dazu gehören.
ICH würde für den oben genannten Zweck am ehesten in den 1,8GHz-Bereich gehen, weil du ja wahrscheinlich keine riesen Reichweiten brauchst und die Dinger am wartungsärmsten sind.
Bei der Bundesnetzagentur finde ich eine Allgemeinzuteil für den 1,8 GHz-Bereich, die bis 2025 befristet ist. Der 500/600-Bereich ist dort bis 2030 befristet. Wie sicher oder unsicher ist, dass man danach weiterhin in dem einen oder anderen Bereich funken darf, weiß man wahrscheinlich nicht, aber da der 500/600-Bereich immerhin 5 Jahre länger befristet ist, sieht es für mich logisch aus hier zu suchen, sofern wir das dürfen (Stichwort "professioneller Anwender")

Was meinst du mit wartungsärmer?
 
ich denke, da wird sich auch bis zur nächsten Verteilung 2030 nichts ändern, auch wenn dort nch 2025 steht. Schau dir in diesem Zusammenhang mal diesen Faden an: https://www.musiker-board.de/thread...ng-neue-funktechnologien-ab-2010-2015.323858/ - insbesondere das Video in meinem letzten Posting - denke, das gibt einen realistischen Ausblick, auch wenn natürlich niemand in die Zukunft schauen kann.

mit "wartungsarm" meine ich: einmal eingestellt und funktioniert - welches bei den analogen Frequenzen nicht unbedingt der Fall ist.
 
Kann ich so unterschreiben und gerne nochmals bestätigen:

Zu 1)
Nicht mehr zugeteilt und damit nicht mehr zulässig.

zu 2)
470 - 690 MHz mit entsprechenden Lücken wie die BNetzA sie beschreibt (eigentlich immer) möglich und erstrebenswert.
Es macht mM nach keinen Sinn auf die älteren, noch gültigen Frequenzbänder auszuweichen.

Alles andere würde ich lassen, also LTE Mittenlücke, ISM, 2,4 GHz usw.

1,8GHz-Bereich gehen, weil du ja wahrscheinlich keine riesen Reichweiten brauchst und die Dinger am wartungsärmsten sind.
Den letzten Teil versteh ich nicht so ganz. Was soll wartungsärmer sein bzw. was ist bei den anderen Frequenzen wartungsintensiver?
Ich würde gar sagen, dass 1.8 GHz eine Nischenanwendung ist. Adhoc fällt mir nur Sennheiser als Hersteller ein, welcher dieses Frequenzband (vernüftig) bedient.

Info: Je höher die Frequenz, desto eher soll/muss Sichtverbindung zw. Sender und Empfänger bestehen. Auch werden die Funkwellen zu höheren (Funk)Frequenzen hin immer schlechter gebeugt.
 
Den letzten Teil versteh ich nicht so ganz.
die Frage hast du dir eigentlich schon selbst beantwortet. Wir nutzten für mehrere Top40 Bands seit Jahren den (Sennheiser) 1G8- Bereich und haben niemals die einmal eingestellten Frequenzen ändern müssen. Egal wo wir waren. Einziger Nachteil ist, dass das in Italien (wegen Mobilfunk) nicht nutzbar ist.
Die IEMs im 400/500-er Bereich allerdings müssen quasi an jedem VA-Ort neu eingestellt werden und selbst dann passieren da öfter Störungen, dass man auf eine Ersatzfrequenz ausweichen muss. Das heisst natürlich auch im Umkehrschluss, dass es schnell mal passieren kann, dass eine Störfrequenz auftritt und man an einem örtlichen Betrieb da jonglieren (oder warten) muss. Ganz einfach, weil in dem Frequenzbereich viel mehr los ist, als im 1G8.
 
Ist eben ein wenig suboptimal formuliert: Wartungsarm.
Wartung ist bei mir mit Reparaturen, Instandsetzung u.ä. belegt.
Hier würde ich lieber das Wort Einrichten oder Setup nutzen. Anyway...

Grundsätzlich gilt an jedem Standort bei Funkstrecken zunächst die Träger zu prüfen. Selbst wenn man für die Örtlichkeit vorher recheriert hat (dort benutze Träger durch andere Dienste) oder man gar die Örtlichkeit kennt, sollte man dies nie vernachlässigen.
Im Weiteren haben die Geräte heute meist eine Scanfunktion eingebaut, daher ist auch dies, selbst für unbedarfte Nutzer, recht einfach freie Träger zu finden, selbst bei 3-6 Anlagen simultan. Ab 8 und mehr sollte man allerdings doch ein gewisses Basiswissen im Handgepäck haben.

Auch ist der 1,8 GHz Bereich nicht frei von anderen Diensten:
https://www.bundesnetzagentur.de/Sh...700bis1800_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=3

https://www.inside-digital.de/ratgeber/5g-lte-mobilfunk-frequenzen-deutschland-band-uebersicht

Daher sehe ich den Bereich 470 - 690 MHz als den im Moment betriebssichersten Bereich an, vor allem auch wegen der verfügbaren Schaltbandbreite und der daraus resultierenden Anzahl an Ausweichträger. Damit ist die Wahrscheinlichkeit recht gering mit anderen Trägern wie DVB-T oder DAB zu kollidieren, welche ja hauptsächlich in diesem Bereich zu finden sind.

Bitte bedenken: Der TS ist aus D und nicht aus Ö und in Ö kann das, wie in I, durchaus anders geartet sein.
 
Ist eben ein wenig suboptimal formuliert: Wartungsarm.
ist es nicht:

1648403594696.png
 
Moin zusammen,

ich greife diesen Fred nochmal auf.

Zu 1) Unsere Funkmikros mit dem NE914 (Frequenzbereich 718 - 790 MHz). In 2022 gab es eine Allgemeinzuteilung für 736-753 MHz. Heißt das, es ist nun doch möglich dieses System wieder zu benutzen, halt nicht im kompletten Bereich, sondern nur 736-753 MHz?

Neue Nummer 3) Wir haben noch ein altes TOA System WT-4810 das prinzipiell noch funktioniert. Laut Internet ist der Frequenzbereich von 690-865 MHz, allerdings konnte ich bisher keine genaue Frequenzangabe zu den auswählbaren Kanälen finden. Ist das wohl auch nutzbar, wenn man Frequenzen in den erlaubten Bereich findet?
 
Zu 1) Unsere Funkmikros mit dem NE914 (Frequenzbereich 718 - 790 MHz). In 2022 gab es eine Allgemeinzuteilung für 736-753 MHz. Heißt das, es ist nun doch möglich dieses System wieder zu benutzen, halt nicht im kompletten Bereich, sondern nur 736-753 MHz?
Servus,
Ja - als professioneller Nutzer.

Beste Grüße
 
zu 1)
ja

zu 3)
Die Kiste hat anscheinend wirklich eine Schaltbandbreite von 175 MHz. WOW! Da kommt so manche HighEnd Kiste nicht mit.
Das Manuel (https://www.toacanada.com/assets/files/wt-4810.pdf) gibt leider keine Frequenztabelle her, daher kann man hier keine Aussagen machen welcher Träger bei welcher Schalterstellung genutzt wird.
Bei den dazugehörenden Sendern (WM 4210, 4220, 4230) gibt es auch keine Frequenztabelle.
Du kannst nun versuchen mit einem anderen Empfänger das Band abzufahren, um zu sehen welche Schalterstellung welche Frequenz bedient oder dir einen Scanner mieten.
Solange der Träger in der erlaubten Range ist, kann man die Kiste weiter nutzen. Spricht HF technisch nix dagegen.
 
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