Ganz einfache Vocals lernen

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Rude Mood
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Hallo,

ein Mitgleid des Vocals-Forums hat mich ermutigt, hier mal einen Thread mit einem für die meisten von Euch sicherlich ziemlich blöden Thema zu eröffnen. Mein Anliegen ist das folgende:

Ich bin jetzt 33 Jahre alt und spiele seit meinem 13. Lebensjahr Gitarre mit dem Schwerpunkt Blues/Hendrix/SRV. Hat man sich dieses Genre ausgesucht, gehört es ja eigentlich fast dazu, dass man zu den Songs mindestens ansatzweise singen kann - und genau da hapert es bei mir. Ich wollte eigentlich immer singen, habe mich aber nie getraut, und das hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert. Das Problem ist, dass ich oft die Töne nicht treffe, aber viel schlimmer ist immer noch das, was danach kommt: ich höre sofort, wenn ich den Ton nicht getroffen habe, und dann macht es irgendwie "klick" in meinem Gehirn, und der ganze Song ist im Eimer, da ich einfach Panik bekomme und beim Singen Angst habe, auch die nächsten Töne zu versemmeln. Besonders ärgerlich ist dabei wirklich, dass ich sofort höre, wenn ein Ton falsch ist. Mein Körper - d. h. meine Stimme - will mir einfach nicht gehorchen und den Ton herausbringen, den ich im Kopf habe.

Ich habe mir ernsthaft darüber gedanken gemacht, ob ich zu den "Brummern" gehöre, allerdings ist dies objektiv betrachtet eher unwahrscheinlich, da ich Gitarre - wie es im Blues ja eigentlich standard ist - immer nach Gehör spiele. Auch das Heraushören von komplizierteren Soli (z. B. Little Wing von SRV) fällt mir mittlerweile nicht besonders schwer, und wenn ich ein Blues-Solo höre, kann ich z. B. auch meistens festatellen, welcher Ton es ist, der grad über dem I- oder IV-Akkord gespielt wird. Völlig "Taub" bin ich in dieser Hinsicht also nicht.

Große Ambitionen habe ich bezüglich des Singens wirklich nicht. Ich möchte eigentlich Gitarrist bleiben, der nebenbei auch singt, da ich so auch bessere Chancen hätte, in eine gute Band zu kommen. Will also weder Carreras noch Freddie Mercury werden....alles, was ich möchte, ist es, einen Blues singen zu können, ohne danach ausgelacht zu werden.

Meint ihr, dass es für jeden möglich ist, dieses kleine Niveau zu erreichen, oder gibt es schlicht und einfach Menschen, die für das Singen völlig ungeeignet sind? Sollte ich es also ganz lassen? Könntet ihr mir evtl. einige sehr, sehr leichte Songs empfehlen, mit denen ich ein wenig üben könnte? Ich habe mich noch gestern mit "El Paso" von Marty Robbins aufgenommen, und musste beim Anschauen des Videos wieder feststellen, dass ich mir vorkomme, wie einer der Vollidioten, die man gelegentlich im Casting von DSDS sieht, und mich wundert es ehrlich gesagt, dass ich noch keine Alpträume hatte, in denen ich von Herrn Bohlen niedergemacht werde. Ich habe auch Angst, hier im Forum ein MP3 zu posten, da es mir bei dem Gedanken graust, dass ich mich völlig blamiere...
 
Eigenschaft
 
Hm..... hast du dir schon einmal überlegt, ein paar Gesangsstunden zu nehmen ? Das wäre jetzt mein Rat.
Natürlich gibt es Leute ohne Begabung für Gesang, aber eine schlechte Intonation muss nicht unbedingt ein Indiz dafür sein.
Und wenn du zu einem Gesangslehrer gehst, dann nimm deine Gitarre mit. Such dir einen Song aus, den du gut spielen kannst, wo du nicht mehr überlegen musst, und sing ihn vor.
Ein guter Gesangslehrer wird sofort hören, woran es hängt, und wie er dir am besten helfen kann. Nur geht das meistens nicht von heute auf morgen, etwas Geduld und Fleiß muß man da schon mitbringen. Das weißt du als Gitarrist aber sicher schon....
 
Das Mitglied war ich und den Tipp mit dem Unterricht habe ich ihm natürlich auch gegeben - ebenfalls, dass eine Höprobe nötig wäre, um irgendeine valide Aussage zu treffen.

Aber schön, dass du dich zumindest getraut hast, einen Thread zu eröffnen.

Brummer sind selten, aber der Hinweis auf das Gitarrenspiel schließt leider nicht zwangläufig einen Brummer aus. Denn es sind zwei völlig verschiedene Sachen, einen Ton raushören zu können oder zu wissen, wo in der Stimme er sich befindet und ihn dadurch wiedergeben zu können. Bei der Gitarre ist das sehr viel einfacher - denn du siehst ja auf dem Griffbrett, wo die Töne sind.

Dennoch glaube ich, dass es dir einfach nur an einer soliden Technik und etwas Mut fehlt. Viele denken immer noch, singen könne man oder eben nicht. Das ist aber Quatsch. Deine ersten Akkorde auf der Gitarre waren sicher auch noch recht schlaff und haben geschnarrt. HAst du dir deshalb die Frage gestellt, es gleich aufzugeben?

Daher: geh zum Gesangslehrer.

PS: natürlich gibt es Menschen, die für das Singen weniger geeignet sind. Aber ob du dazu gehörst, weiß niemand..
 
Danke erstmal...vielleicht werde ich mir mal den Mut nehmen, und etwas ganz einfaches als MP3 hier posten. Aber schon jetzt graust es mich bei dem Gedanken...
 
Du kannst auch die HCA/HFUs per PN anschreiben. Einige (ich weiß leider nicht mehr, welche) haben sich bereit erklärt, in so einem Fall weiterzuhelfen. Du solltest Dir aber bewusst sein, dass die HFUs halt keinen Gesangslehrer sein müssen und sich irren können.

An Brummer mag ich nicht recht glauben, da käme keine Panik auf nach einem versemmelten Ton. Da ist irgend etwas anderes im Busch. Hast Du mal schlechte Erfahrungen gemacht (der Panik wegen)? An sich ist es eigentlich ziemlich normal, dass man anfangs die Töne nicht so recht erwischt. Das Gefühl für den Körper und wie sich die Töne anfühlen muss man ja erst entwickeln.

Übrigens, Gesangslehrer werden dafür bezahlt, sich schräge Töne anzuhören und sie geradezurichten ;)
 
Du kannst auch die HCA/HFUs per PN anschreiben. Einige (ich weiß leider nicht mehr, welche) haben sich bereit erklärt, in so einem Fall weiterzuhelfen.

Ja, ich zum Beispiel.
Du kannst mir gern eine Hörprobe schicken, Rude Mood.
Ich verstehe auch deine Scheu, öffentlich eine Hörprobe zu posten. Ich würde umgekehrt mein Gitarrengeschrammel auch nicht öffentlich bei den Gitarristen posten wollen ;)
 
Ich würde es mir gerne auch anhören.

Ansonsten stimme ich dem bereits gesagten zu: Gesangsunterricht ist das Mittel der Wahl. Singen KANN man lernen.
 
Sehen wir das Ganze doch mal positiv: Du hörst, wenn ein Ton daneben ist :great:. Ich finde, umgekehrt wär's viel schlimmer. Diejenigen, die daneben singen, es nicht merken und sich für die Offenbarung schlechthin halten, sind doch die, die sich wirklich blamieren. Warum ist es denn bitte peinlich, etwas neues direkt auf Anhieb nicht gleich zu können?
Singen lernen kann grundsätzlich jeder (von körperlichen Handicaps mal abgesehen), so wie Stricken, Kochen oder wasauchimmer. Deswegen wird noch lange nicht jeder ein guter Sänger/Stricker/Koch, beim Gitarre spielen ist es ja genauso. Die Technik kann jeder lernen, manche finden eben einen Draht dazu und andere nicht. D.h. wenn es deine Ambitionen sind, auf einem Techniklevel wie Jimi, Stevie Ray und Konsorten zu singen, steht dem nichts im Wege (würdest du den Warren Haynes geben wollen, wäre ich da skeptischer :whistle:) . Die Jungs waren - was die Technik anbetrifft - allesamt nicht das Gelbe vom Ei. Da ging's vor allem um's Feeling - und da ist es tatsächlich so, das hat man oder eben nicht. Meiner Ansicht nach war/ist der Gesang bei den meisten Bluesgitarrenheroen der Schwachpunkt... Also die Technik kannst du lernen, da bin ich mir ziemlich sicher. Den Rest mußt du abwarten.

Du kannst auch mir eine Hörprobe schicken, obwohl ich kein HCA/HFU/HSDPA/HSV/HURRA, oder welche Icons es sonst noch gibt, bin :D
 
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Also ich finds gar nicht so schlecht, wie du dich selber eingeschätzt/dargestellt hast. Meiner Meinung nach gehörst du auf jeden Fall nicht zu den hoffnungslosen Fällen :) Es scheint bei dir lediglich an der Technik zu hapern, was man aber bekanntermaßen ändern kann. Ich würde auch (zumindest ein paar Stunden) Gesangsunterricht empfehlen, du wirst sehen, das wirkt wahre Wunder.
 
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Sheriff Pat Garrett hätte mich hierfür gehängt, glaube ich.

Was, ist der so picky?! :eek: Da fahr i ned hin! ;)

Ok, es gibt ein paar Intonationsschwächen (die Du vermutlich eh selber schon gehört hast), aber so übel aussichtslos, wie Du meinst, sehe ich das nicht. Üben müsstest halt. Leider ist es auch beim Singen nicht so, dass man singt und es passt alles. Stimme muss man dummerweise genauso lernen und üben wie irgend ein anderes Instrument auch.

Bleibe einfach einmal bei einem Lied und übe das sauber durch; vielleicht erst einmal, ohne Dich aufzunehmen. Spiele die Melodie mit der gut gestimmten Gitarre dazu und höre in Dich rein, fühle in Dich rein und wenn Du meinst, jetzt klingt es sauber, nehme wieder auf. Ärgere Dich nicht, wenn es dann auf der Aufnahme u.U. immer noch hängt, das ist einfach so. Übe einfach weiter :)

Ich komme nochmal auf das Thema "Gesangsunterricht" zurück. Wenn Du es Dir irgendwie leisten kannst - der Lehrer wird's überleben und Du auch ;) Gesangsunterricht ist kein Muß, aber bei einem guten Lehrer beschleunigt er einfach vieles. Gitarre hast ja wahrscheinlich auch nicht selber gelernt, oder?
 
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Doch, Gitarre habe ich alleine gelernt...hatte nur eine tschechoslowakische A-Gitarre und die Blues-Scheiben von meinem Bruder und meinem Vater!

Aber mal zurück zum Thema: meinst Du, dass mein Traum "Blues Shouter" immer nur ein Traum bleiben wird? Bin ich also ein "Brummer" oder hoffnungsloser Fall, oder kann ich irgendwann einmal mit einem "Ausreichend" durchs "Examen"?
 
Meinst Du, ich würd einen Absatz schreiben, was Du tun sollst, wäre ich der Meinung, das würde nichts? :)

Ich geb ja zu, dass ich nicht wirklich hellsehen kann, insofern möchte ich Dir nichts versprechen. Aber ich gehe davon aus, dass Du noch zu Lebzeiten in nicht all zu langer Zeit "durchs Examen" kommst, möglicherweise besser als "ausreichend" ;) Vor allem unter dem Aspekt, dass Du Dir Gitarre selber anhand von Schallplatten selber beigebracht hast.

Zu dem a, das Dich würgt (s. https://www.musiker-board.de/hoerproben-voc/528148-erster-versuch-des-unbegabten.html#post6413975 ):
wenn es würgt, ist es verkehrt und pressen beschreibt das, was Du da machst, schon ganz gut. Dagegen hilft

a) sich hinzustellen

b) sauber zu "stützen". Du brauchst auch bei den hohen Tönen weit weniger Luft, als Du annimmst. Stell Dir einfach vor, Dein Körper sei eine Trommel, so eine bauchige mit zwei Fellen. Oben eines im Hals und unten eines. Die Luft ist unten im Bauch, und da bleibt auch der allergrößte Teil von dem wenigen, das Du eingeatmet hast. Das bringt uns gleich zum nächsten Punkt

c) reflektorische Atemergänzung. Lass Deinen Körper einfach machen, "es atmet Dich". Der macht das schon richtig und holt sich genau die Menge Luft, die er braucht.

Die Lautstärke kommt dann von der Resonanz, davon, das die Stimme richtig sitzt und richtig schwingt. Und dazu braucht es nur einen ganz geringen Luftdruck auf den Kehlkopf und Stimmapparat, das sind nur gaaanz kleine Müskelchen ;)
 
Danke, Monika. Du würdest gar nicht glauben, wie viel Selbstbewusstsein mir das Wissen gibt, einfach nur ein durchschnittlicher Anfänger mit normalen Problemen und kein Katastrophenfall zu sein. Hier noch zwei Songs, die ich gerne lernen würde:

http://www.youtube.com/watch?v=7JhnI8BDrU8

http://www.youtube.com/watch?v=zmtkfyGzBZo

Besonders El Paso liebe ich über alles. Sind die Songs schwer oder auch für Anfänger geeignet?

PS: wenn Du es noch nicht gemerkt haben solltest: ich bin großer Western-Fan...:) Außerdem ist mein unmittelbares Umfeld in den letzten Jahren/Monaten sehr kinderreich geworden (3 süße Girlies), und ich würde gerne auch einige Songs für die kleinen spielen. Da ist Western natürlich besser, als mit Strat und Fender-Amp als Hardboiled Bluesman aufzutreten...
 
Ist beides gut schaffbar, wenn man übt ;)
 
Habe mich noch ein wenig hingesetzt und "Big Iron" geübt. Ich spiele es mit Capo im 4. Bund, genau so, wie dieser Gentleman:

http://www.youtube.com/watch?v=HYRovD6yqDo

Mit dem "Würgen" ist es, glaube ich, ein wenig besser geworden: über dem F-Shape (No one dared to ask his business...) muss man hier ja auch einen hohen Ton singen, und je mehr ich es wiederhole, desto besser wird es m. E. Ich habe das Gefühl, dass dort, wo sich die hohe Note in meinem "Rachen" befindet, sich irgendwie "Rost" angemistet hat, den es nur zu entfernen gilt, damit der Ton klar wird. Dies ist ein wenig bekloppt ausgedrückt, aber ich habe - wie schon gesagt - keine Ahnung, wie man sich bzgl. Singen ausdrückt.

Noch etwas: kann es nicht sein, dass meine Stimme in wirklichkeit höher ist, als ich es geglaubt habe? Früher dachte ich, dass mir "Gebrumme" leichter fällt und ich mich bei den hohen Noten wie Brians Mutter von Monty Python anhöre, aber jetzt kriege ich langsam das Gefühl, dass ich mir evtl. auch die höheren Noten erschließen könnte und ich in wirklichkeit eher ein "Tenor" bin.

PS: wie findet ihr, wie der Gitarrist auf dem Video singt? Mit so einem Niveau wäre ich z. B. schon super glückich!
 
Ich habe noch eine Country-Ballade - bzw. ein Fragment davon - im anderen Thread gepostet.

An die Moderatoren: wäre es evtl. möglich, die beiden Themen zusammenzuführen? Ist nicht so gut, dass beide parallel laufen. Wenn dies nicht geht, dann möchte ich alle bitten, lieber dort zu posten, da dort auch die Soundfiles sind.
 
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