Erfahrung, Tipps & Hilfe für Gesangsanfänger gesucht

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lexardt
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Hi zusammen,

ich entschuldige mich vorab für den längeren Text, aber es ist eine verzwickte Situation :)

ich (M, 31 Jahre) nehme jetzt seit etwas über einem halben Jahr Gesangsunterricht. Da ich gemischte Gefühle hinsichtlich Erfolg und Fortschritt habe, würde ich mich sehr über Erfahrungen eurerseits oder Tipps freuen!

Zum Hintergrund: Ich bin von Haus aus nicht unmusikalisch. Ich habe viele viele Jahre Klavier gespielt. Seit 3 Jahren zusätzlich noch Gitarre und in der Band seit 2 Jahren zusätzlich Bass.
Bis vor einem Jahr habe ich es für völlig ausgeschlossen gehalten überhaupt singen zu können. Für mich schien es eine entweder-oder Situation. Man hat Talent oder nicht.

Da Gesang aber für mich immer die Kirsche auf der Sahne in Sachen Musik war, wollte ich mich nicht mit der Situation abfinden und hab mich kurzerhand beim Gesangsunterricht angemeldet.
Dieser läuft meist gleich ab; in den 30 min pro Woche werden Anfangs Tonleitern in den verschiedensten Variationen geübt und anschließend ein Song gesungen (Verteilung der Zeit etwa 50/50).

Ich denke mein größtes Erfolgserlebnis ist bisher, Songs richtig mitsingen zu können - also überhaupt die Töne zu treffen. Das mag für manche banal klingen, für mich ist das allerdings schon ein guter Schritt wenn ich an meine Zeit davor denke.

Der blanke Horror und die Ursache über meine Verunsicherung ist allerdings wenn ich Songs auf Karaoke singe. Die Treffsicherheit der Töne bricht extrem ein und ich finde meine Stimme alles andere als hörbar. Teils kann ich nicht mal weitersingen weil ich das Gefühl habe ich foltere den Song mit meiner Stimme.

Ich sehe mein größtes Problem in der Klarheit und Resonanz meiner Stimme. Ich singe nicht laut und klar; es fühlt sich fast wie ein Flüstern an (immer etwas Luft dazwischen). Wenn ich versuche laut und klar zu singen, treffe ich keinen einzigen Ton und es klingt einfach nur schrecklich.

Mein Gesangslehrer meint zwar, dass er es nicht so sieht und auf jeden Fall Fortschritt zu erkennen ist und ich dabei bleiben soll.

Auf der anderen Seite steht mein guter Freund und Band Sänger. Er hat eine absolut überwältigende Stimme und war früher professionell weltweit mit seiner Band unterwegs. Er hat allerdings keine professionelle Gesangsausbildung sondern enormes Talent. Er behauptet jedenfalls, dass der Gesangsunterricht mich nicht weiterbringt und ich lieber auf seine Methode vertrauen soll. Er behauptet wenn wir meinen Gesang aufnehmen und ich damit konfrontiert werde, würde mir das enorm helfen. Allerdings kennt jeder das Gefühl seine eigene Stimme zu hören ... ich habe Angst meinen eigenen Gesang zu hören und so schockiert zu sein, dass ich ganz aufgebe.

Was für mich feststeht, ich will unbedingt singen können. Am besten so, dass ich begleitend mit Gitarre vor anderen spielen kann und diese auch gerne zuhören.

Ich bin unendlich dankbar für jeden Tipp, jede Erfahrung die Ihr gemacht habt, Links, Videos, Bücher, Hinweise...

Danke schon mal vorab und ich freu mich auf eure Mitteilungen!
 
Eigenschaft
 
Willkommen,

ch (M, 31 Jahre) nehme jetzt seit etwas über einem halben Jahr Gesangsunterricht.

Ein halbes Jahr ist fast noch nichts. Demnach ist dein jetziger Stand normal.

Ich sehe mein größtes Problem in der Klarheit und Resonanz meiner Stimme. Ich singe nicht laut und klar; es fühlt sich fast wie ein Flüstern an (immer etwas Luft dazwischen). Wenn ich versuche laut und klar zu singen, treffe ich keinen einzigen Ton und es klingt einfach nur schrecklich.

Ohne Hörprobe macht es keinen Sinn, online über dein Problem zu spekulieren.

Er behauptet jedenfalls, dass der Gesangsunterricht mich nicht weiterbringt und ich lieber auf seine Methode vertrauen soll.

Ich bin auch Autodidakt und würde sowas niemals sagen. Ob welche Methode oder GU klappt, ist eben immer von zwei Leuten abhängig.

Er behauptet wenn wir meinen Gesang aufnehmen und ich damit konfrontiert werde, würde mir das enorm helfen.

Was er da behauptet. ist völlig richtig. Aber das ist nicht seine Methode, das empfehlen auch die meisten "normalen" Gesangslehrer. Auch hier im Forum kannst du das in jedem ähnlichen Thread nachlesen.
 
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Willkommen hier, lexardt

Allerdings kennt jeder das Gefühl seine eigene Stimme zu hören ... ich habe Angst meinen eigenen Gesang zu hören und so schockiert zu sein, dass ich ganz aufgebe.
Was für mich feststeht, ich will unbedingt singen können.
Ja was nun? Willst Du unbedingt singen oder schmeisst Du hin, nur weil Du Deine Stimme aus Versehen auf einer Aufnahme hörst?

Klar ist es am Anfang unangenehm, die eigene Stimme so anders zu hören. Aber es bringt einen weiter, ob nun mit oder ohne Gesangsunterricht. Ob Du Unterricht brauchst, kannst nur Du wissen und sonst niemand. Auch nicht Dein talentierter Freund. Ich sehe das so:
Es gibt Leute, die haben Talent, aber tun nichts. Die können am Anfang viel und irgendwann werden sie überholt von den nächsten.
Diese Leute haben nicht viel Talent, sind aber sehr fleißig und lernen ihr Handwerk.
Dann gibt es Leute, die haben Talent und tun etwas. Die sind dann klarerweise irgendwann vorne. Wobei "vorne" hier auch nur meint, sind saugut - nicht unbedingt aber reich. Denn die monetär erfolgreichen SängerInnen haben oft genug einfach nur gutes Marketing. Es gibt so viele wirklich gute Musiker, für die ich (fast) jeden Charthit wegschmeißen würde, die total unbekannt sind. Äh, aber darum ging es nicht, sorry :redface:

Der blanke Horror und die Ursache über meine Verunsicherung ist allerdings wenn ich Songs auf Karaoke singe. Die Treffsicherheit der Töne bricht extrem ein und ich finde meine Stimme alles andere als hörbar. Teils kann ich nicht mal weitersingen weil ich das Gefühl habe ich foltere den Song mit meiner Stimme.
Vergiss Karaoke bitte, ganz, ganz schnell! Da kann der Ton vollkommen extakt getroffen sein - nur leider war es die Quint oder Terz oder ein anderer passender aus dem Akkord und das Programm läuft Amok und zeigt "Buuh". Wenn Du schon unbedingt kontrollieren willst, nimm ein Stimmgerät. Eigentlich sollte es nicht nötig sein; wenn Du Klavier und Gitarre spielen kannst, sollte Dein Gehör ganz ok sein. Nimm Dich lieber auf; manche Sachen hört man vor lauter Beschäftigtsein nicht während man singt.

Wie antipasti schon sagte, ein halbes Jahr ist nichts. Da baust Du Dir gerade mal eben Dein Instrument in der Zeit, vielleicht. Auch mit dem Freund vergleichen ist eher hinderlich. Ich mein, hey, der hat schon Jahrzehntelang Erfahrung und Übung! Und Talent - dann wird die Luft gewaltig dünn.

Wenn Du singen willst, sing! Und wenn jemand meint, er muss Dich anp...., ignoriere es. Ich habe schon so viele schöne Stimmen gehört von Leuten, die "nicht singen können". Die glaubten das echt, weil irgend ein ) §($)/%()/$(§/()§(=$/) meinte, sagen zu müssen, sie könnten nicht singen... Meist in der Kindheit. Die kamen dann über Umwege wieder an der Gesang.

Nimm Dich auf, fühle in Dich rein, vor allem singe mit Freude - singen ist quasi lebensnotwendig, warum willst Du Dir das nehmen?
 
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Er behauptet wenn wir meinen Gesang aufnehmen und ich damit konfrontiert werde, würde mir das enorm helfen. Allerdings kennt jeder das Gefühl seine eigene Stimme zu hören ... ich habe Angst meinen eigenen Gesang zu hören und so schockiert zu sein, dass ich ganz aufgebe.
Ja!
Nimm deinen Gesang auf! Früher oder später wirst du das eh tun. Mach es früher. Du brauchst erst mal keine Angst davor zu haben, du singst ja noch nicht öffentlich. Du bist musikalisch und kannst dich dann besser einschätzen. Du hörst dann deine Stimme wie ein anderer Zuhörer.
Wenn du vor anderen singen willst, müssen die ja dann auch deinen Gesang 'ertragen' - wie sollen andere das ertragen, wenn du das nicht selbst 'ertragen' kannst? Und ja, vermutlich ist der Schock erst mal groß, aber zu hören, was noch nicht paßt, ist der erste Schritt. Wie willst du dich verbessern, wenn du es selbst nicht hörst, was du verbessern willst? Na ja, du schreibst, dass du schon einiges hörst, was du verbessern willst. Das ist auch gut, daran kannst du natürlich arbeiten. Aber das Innenohr hört ganz anders als der normale Zuhörer. Da gibt es wohl verschiedene Mechanismen und sogar einen Muskel, der die Lautstärke nach innen abdämpft, wenn es zu laut wird ;)
Ich habe vor meinem Gesangsunterricht auch immer sehr hauchig gesungen. 'Wilde' Luft kam oft mit dazu, und nun kann ich das schon viel besser steuern, dabei wird dir dein Gesangslehrer sicherlich noch helfen, auch wenn das nicht von jetzt auf gleich passiert.
Ich hab manchmal auch Probleme, die Unterschiede zu hören. Wenn ich dann nicht weiß und nicht verstehe, was meine Gesangslehrerin anders haben möchte, wird's ganz schön schwer. Aber dafür ist auch ein Gesangslehrer da: Auf verschiedenste Methoden deutlich zu machen, was dir fehlt, was du anders machen kannst, bis du verstehst, ws gemeint ist.
Und frag auch deinen Gesangslehrer, ob du deine Unterrichtsstunden aufnehmen kannst. Das erleichtert dir, dich daran zu erinnern, woran und wie ihr geübt habt.

Gut Ding will Weile haben!
 
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Vielen Dank für die ausführlichen und motivierende Rückmeldungen und dass ihr euch die Zeit nehmt!

Ich denke hier scheint tatsächlich etwas Geduld angebracht. Ich werde auf jeden Fall in naher Zukunft versuchen mich aufzunehmen und schauen ob ich dann nicht mal eine Hörprobe teilen kann :)
 
Gern. Und ich ergänze mich selbst:

Ein halbes Jahr ist fast noch nichts. Demnach ist dein jetziger Stand normal.

... vor allem im - sorry - fortgeschrittenen Alter muss man sogar noch etwas mehr Geduld aufbringen. Natürlich ist 31 nicht alt. Aber das Stimm-Material und die Lebensumstände sind halt nicht mehr ganz so flexibel wie einem 15-20jährigen.
 
Da wir ja gerade Neujahr haben, hier ein Vorsatz für dich:
nimm jeden Tag deine Gitarre zur Hand und singe 2 Songs. Wirklich jeden Tag.
Singen lernt man nur durch Singen.
 
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Das wäre ein Traum, wenn ich mein Gitarrenspiel schon begleiten könnte. Da fehlt mir leider noch etwas die Übung, weswegen ich mich vermutlich erst einmal auf den Gesang konzentrieren sollte.

Was wäre denn eine gute Vorgehensweise? Wie 'übt' ihr? Wie gesagt, im Unterricht lassen wir auf youtube die Karaoke Version eines Songs mitlaufen - was aber wie gesagt und von moniaqua bemerkt vielleicht nicht die beste Art wäre.

Sollte ich mir die Instrumentalversion suchen oder Songs sogar ganz ohne Hintergrund Musik versuchen?
 
Sollte ich mir die Instrumentalversion suchen oder Songs sogar ganz ohne Hintergrund Musik versuchen?
Letzteres ist die Variante, die ich mache.

Ich singe auch manchmal zu diesen Playalongs oder Aufnahmen (aber ohne diese seltsame Anzeige der Karaoke-Maschinen), nur nervt mich das unsäglich weil die so furchtbar unflexibel sind. Da finde ich es besser, wenn man sich selber begleiten kann. Du könntest Dich ja am Klavier auch begleiten; da Du das am längsten spielst dürfte das am meisten automatisiert sein. Das schafft Kapazitäten zum Singen.

Das wäre ein Traum, wenn ich mein Gitarrenspiel schon begleiten könnte.
Nette Formulierung. Ich begleite i.d.R. meinen Gesang ;) Mach einfach; Du kannst ja zweigleisig fahren. Es ist sicher sinnvoll, sich auf eines zu konzentrieren.

Aber manchmal braucht man auch einfach etwas für den Spaß. Nimm ganz einfache Pattern auf der Gitarre, irgend ein "Geschrammel" und ein Lied, das schon einigermaßen sitzt. Dabei werden Dir sicher Sachen auffallen, die noch nicht so ganz sitzen, auf beiden Instrumenten :) Die kannst Du dann jeweils für sich ohne Gesang bzw. Gitarre dabei noch einmal üben.

Meine Idee wäre, neue Lieder ohne Begleitung bzw. mit ein paar Stützakkorden auf dem Klavier lernen. Die Begleitung ggf. extra üben. Und dann, wenn beides sitzt, ruhig probieren, das zusammenzufügen. Etwas langsamer anfangen als mit den Einzelteilen, die Koordination braucht auch wieder Kapazitäten. Es hat schon was, zu reduzieren. Nur irgendwann muss man anfangen, beides zu tun, sonst lernt man das nicht.
 
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Das wäre ein Traum, wenn ich mein Gitarrenspiel schon begleiten könnte. Da fehlt mir leider noch etwas die Übung, weswegen ich mich vermutlich erst einmal auf den Gesang konzentrieren sollte.

Aber wenn es doch dein Ziel ist, dich selbst mit der Gitarre zu begleiten, warum nicht gleich damit anfangen? Du sollst ja nicht gleich komplexe Songs mit 120 Akkorden spielen. Nimm Yellow Submarine, oder irgendeinen anderen 2- oder 3-Akkorde-Song, und spiele und singe ihn zweimal täglich. Mindestens. Und wenn er sitzt, nimmst du die nächste Stufe in Angriff. Und so weiter und so fort.

Was wäre denn eine gute Vorgehensweise? Wie 'übt' ihr? Wie gesagt, im Unterricht lassen wir auf youtube die Karaoke Version eines Songs mitlaufen - was aber wie gesagt und von moniaqua bemerkt vielleicht nicht die beste Art wäre.

Was ist denn an YT-Karaokeversionen auszusetzen ? Ich finde die zum Üben super und verwende sie auch oft im Unterricht. Rhythmisch unerbittlich, die Leadstimme ist weg, man wird selbst zum Leadsänger und die Version ist original, was gerade für Anfänger ganz hilfreich ist.
 
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Was ist denn an YT-Karaokeversionen auszusetzen ?
Ich hatte bei Karaoke so ein Teil vor Augen, das beurteilt, wie die Tonhöhen sind. Die Dinger sind grausam, vor allem wenn man gerne mal ein bisschen improvisiert. YT ist vielleicht besser, aber wenn ich rhythmische Unerbittlichkeit will, tut es mir auch ein Metronom. Ich bin da ein bisschen geprägt von meinem GL; der arbeitet am liebsten aus den Noten :)
 
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Ich bezog mich auf ganz normale playbacks (Karaoke-Versionen von Songs), wie sie auf YT zu finden oder auch zu kaufen sind, also nicht auf Singstar oder so was (das hast du wahrscheinlich gemeint).
Im klassischen Gesang geht es natürlich nicht ohne Noten; aber im Pop- oder Jazzgesang geht es auch ohne, und oftmals sogar besser.
Ich habe z.B. ein paar tolle playbacks von Swing-Standards, zu denen man auch scatten bzw. improvisieren kann, wenn man denn möchte. Die meisten klassischen Gesangslehrer können keine Swing spielen, das groovt null. Da macht ein playback zum Beispiel weitaus mehr Sinn.
 
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Ich schließe mich den Vorrednern an: Dran bleiben, üben, aufnehmen, reinhören, schockiert sein, dran gewöhnen, weiter machen. ;)

Ich würde den Unterricht erst einmal beibehalten. Wer, wie Du, von Null startet, kann ein wenig Anleitung durchaus gebrauchen. Dein Sänger urteilt wahrscheinlich aus der Perspektive eines jemanden, der von vornherein viel mitgebracht hat. Das ist eine ganz andere Basis.

Sprich doch auch mal mit Deinem Lehrer, ob ihr nicht die Unterrichtsstunden aufnehmen könnt. Man bemerkt seinen eigenen Fortschritt oftmals nicht, weil er schleichend kommt. Aber wenn man sich dann nach ein paar Monaten eine alte Aufnahme anhört, bemerkt man, wie viel sich in der Zwischenzeit getan hat.

Und noch was: Es ist ein völlig normales Phänomen, die eigene Stimme auf Aufnahmen erst einmal schrecklich zu finden - JEDEM von uns ging und geht das so. Das ist völlig normal, weil man die eigene Stimme durch die Knochenleitung im Schädel tiefer hört, als sie für Außenstehende klingt und sich damit identifiziert. Hört man sie dann auf Aufnahmen, klingt sie fremd und unangenehm, weil man sie so nicht kennt. Aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran. :)
 
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Hi, ich möchte dich beglückwünschen zu deinem Entschluss, singen zu lernen - für mich war es ebenfalls ein Schritt, der Mut kostete, weil ich auch davon ausging, wie du, entweder man hat Talent, dann kann man durch Unterricht besser werden, oder das Talent reicht nicht aus, dann lässt man es besser. Das das nicht so ist, ist für mich eine beglückende Erfahrung und ich wünsche dir, dass es für dich ebenso wird.

Vieles ist jetzt schon geschrieben worden, dem ich mich nur anschließen kann:
Ohne Begleitung die Stimme trainieren, also singen üben.
Mit der Gitarre einfache Lieder (einfach vom Gesang und von der Begleitung) konsequent üben.
Dich nicht messen am einem, der seit x Jahren professionell singt.
Mit Zeit und geduldig üben und lernen; liebevoll mit dir selbst sein beim Üben - die Stimme zu entwickeln dauert. Nicht Monate, sondern Jahre, und es ist bei jedem und jeder anders. Und dabei den Spaß dran nicht vergessen!

Ich persönlich finde es, wohl im Gegensatz zu vielen hier, zwar gut, mich ab und zu aufzunehmen, mich an meinen Stimmklang zu gewöhnen, Fortschritte zu hören - aber nicht ständig, sondern in unregelmäßigen Schritten. Zum Beispiel habe ich Aufnahmen von allen Schülervorsingen (Abstand jeweils ca. 6 Monate). Da sind wirklich große Fortschritte zu hören/sehen, sowohl was die Stimme angeht wie auch Bühnenpräsenz, Bewegungen etc. Wenn du jede Stunde aufnimmst und jede Übungssession, hörst du immer auch die schlechten Tage oder die Tage, an denen nichts zu klappen/klingen scheint, das kann sehr entmutigend sein, vor allem am Anfang. Meine Erfahrung ist, dass es gut ist, Spiegel von außen zu bekommen (durch GU), ansonsten aber vor allem dem lauschen, wie sich der Innenklang und das Körpergefühl entwickeln. Und dich aufzunehmen, bloß um dich mit dem Klang zu konfrontieren, wie dein Freund als Methode vorschlägt, bringt meiner Meinung nach wenig. Du singst ja nicht mit Absicht so, sondern weil du es noch nicht anders kannst. Wenn du es also falsch hörst, hörst du zwar, dass der Klang nicht stimmt - aber wie willst du denn daraus ableiten, wie es besser geht?

Also: mach weiter, lass dir Zeit und lass dich überraschen, wie deine Stimme sich entwickeln wird!
 
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