"GAS" -- welche Erwartungshaltung

rmb
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Hallo,

mich treibt die Frage um, welche Erwartungshaltung soll eigentlich das ständige Wechseln oder Anhäufen diverser Gitarristenutensilien genau erfüllen?
Sammlerleidenschaft mal ausgenommen.

35 Jahre lang war ich glücklich mit 2 E-Gitarren, einem Verstärker und 3-4 Pedalen. Getauscht hab ich nur, wenn was kaputt ging, oder ich mir eine vielleicht
vermeintlich bessere Gitarre zugelegt habe, was selten genug war. Dann, von 2012-2017 hatte ich auch so `ne "Gas"phase, hatte wahrscheinlich zu viel Geld:redface:.
Gebracht hat mir das allerdings nichts, musikalisch gesehen und auch sonst so.
Wenn man nicht gerade Musikalienhändler ist, fällt es mir schwer, nachzuvollziehen, wie man sich in der Vielzahl der Auswahl so mühelos auskennen kann, wie das einige hier tun.
Wäre schön, wenn sich "Betroffene" dazu mal äussern könnten.

besten Dank schon mal für etwaige Antworten
Micky
 
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hatte wahrscheinlich zu viel Geld:redface:.
Kannst du den Zustand mal bitte näher beschreiben...hab da gerade keine Vorstellung von:D
Gebracht hat mir das allerdings nichts, musikalisch gesehen und auch sonst so.
Nunja, zumindest hat es dir doch die Erkenntnis gebracht das weitere/anderes Equipment dich nicht besser macht, bzw. für dich die Freude daran nicht steigert.
Das ist doch schon einmal etwas.

Wenn man nicht gerade Musikalienhändler ist, fällt es mir schwer, nachzuvollziehen, wie man sich in der Vielzahl der Auswahl so mühelos auskennen kann, wie das einige hier tun.
Ich würde zum einen ein wenig Unterscheiden zwischen denen die sich einfach dafür interessieren und eben Testberichte, Neuvorstellungen usw. durchstöbern so wie andere eben anderen Zeitvertreib haben.
Und dann gibt es ja noch die "Aus Neugier Käufer", ich glaube nicht das mehr als 1% sich irgendwelche sonderlichen Neuerungen verspricht.
Warum kaufen manche immer wieder neues Equipment, warum leckt sich der Hund seine Eier -> weil er's kann. So einfach ist es eigentlich.

Ich hatte mir nur bei 2 Gitarren eine gewisse Erwartungshaltung und diese wurde gepaart mit dem Wissen,die Gitarre macht mich nicht besser, zumindest ein Stück weit erfüllt. Bei allen anderen Käufen hatte ich bestenfalls eine gewisse Vorstellung was ich haben möchte oder war schlicht neugierig.
Dennoch bin ich ehrlich gesagt ein wenig erschrocken was sich in den letzten Jahren so angesammelt hat.

Gruß Marcus
 
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ein gutes Thema! :great:
Wenn man nicht gerade Musikalienhändler ist, fällt es mir schwer, nachzuvollziehen, wie man sich in der Vielzahl der Auswahl so mühelos auskennen kann, wie das einige hier tun.
da fallen mir spontan ein: Hobby, Interesse und Leidenschaft :)
Dinge für die man sich interessiert fallen einem naturgemäß leichter als welche die einem nicht interessieren und man muß sie trotzdem machen.

Ich spiele gerne Gitarre, verbringe viel Zeit damit zu spielen, bin neugierig, probiere gerne Sachen aus, und so führt eines zum anderen.
Instrumente, Amps, Effekte, etc sind für mich vorallem in erster Linie Werkzeuge. langfristig erwarte ich das sie einen bestimmten Einsatzzweck erfüllen, nicht alle können sich allerdings diesen Status erhalten.
Dabei merkt man, das immer wieder mal Instrumente findet, die einem alles zuvor erfahrene über den Haufen werfen und bereits eingefahrene Vorstellunge revidieren, man wird Instrumente finde die einem Inspirieren und ganz anders spielen lassen, man wird viele Instrumente über den Weg laufen, die einem genau gar nix sagen und überhaupt nicht weiterbringen

Einige Gitarren habe ich sogar doppelt, das liegt daran das ich sie für mehre Tunings brauche und ständiges Umstellen/Einstellen einfach keine Option ist, insofern ist da auch eine gewisse Ergomie und Workflow Sache

Ich weiss nicht ob das zum GAS Thema genau passt,
Bei zb Tonabnehmer habe ich in den letzten 10-15 Jahren schon einige ausprobiert, und zb in ein einer meiner Gitarre hatte ich bestimmt schon 20 oder 25 unterschiedliche Bridge Tonabnehmer verbaut, und zwar nicht weil mir der, der drin war, mir nicht gefallen hat. Insofern konnte ich mir hier eine Art Referenzbibliothek und Gefühl aufbauen, das wenn ich einen bestimmten Klang im Kopf habe, weiss zu welcher Gitarre, welchem Tonabnehmer greifen muß, um in diese gewünschte Klangrichtung zu kommen. Für viele wird das vielleicht nicht relevant sein, die greifen halt einmal zu einer Les Paul mit HB für fett, und einmal zu einer Tele für mehr Präsenz und schon ist das Thema gegessen, aber es gibt ja auch noch viel dazwischen, zumindest für mich.
und da schlagt man dann doch auch mal aus GAS technischen Gründen zu wenn man einen interessanten Pickup am Gebrauchtmarkt zufällig sieht, den man gerne mal ausprobieren würde. Die Erwartungshaltung wären dann hier rein die Erkenntniss wie der Pickup dann klingt und sich in der Gitarre und ggf in Kombination mit Amp XY macht, und das er vielleicht besser ist, als ein anderer ähnlicher Pickup in einer anderen Gitarre die man hat und sie dann so aufwerten kann?

bin schon auf weitere Antworten hier gespannt!
 
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Ich bin schon jemand, der sein Equipment regelmäßig erweitert oder austauscht. Jedes erworbene Teil (egal ob Gitarre, Amp, Pedal) führt bei mir zu einer Zunahme an Zeit die ich mit dem Hobby Musik machen verbringe. Das ebbt dann langsam wieder ab und bekommt mit der nächsten Anschaffung wieder Schwung. Ich mag es generell mich mit neuen Dingen zu beschäftigen und da ich fast ausschließlich gebraucht kaufe und auch verkaufe, habe ich viel Spaß zum Selbstkostenpreis, da das meiste Gear irgendwann einen konstanten Wert behält oder ich sogar etwas Gewinn mache.
 
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Bist du dabei dann eher der Anhäufer, also kaufst mehrheitlich dazu und verkaufst nur was die absolut nicht mehr gefällt oder tauschst du richtig aus. Also z.B. kaufst du dir gebraucht ein Delaypedal und dafür verkaufst du nach der Testphase etwas anders?

Ich bin ja eher der Anhäufer. Hab auch schon das ein oder andere verkauft und weine nichts von dem hinterher aber ich tue mich damit halt immer etwas schwer. Gerade bei Sachen wo ich weiß das man die eben nicht einfach mal wieder kaufen kann wenn man sie doch wieder haben möchte.
Das ebbt dann langsam wieder ab und bekommt mit der nächsten Anschaffung wieder Schwung.
Das neues Equipment wieder zu einer intensiveren Beschäftigung führ stimmt natürlich. Allerdings beobachte ich bei mir gleiches beim lange nicht mehr verwendetem Equipment. Gerade bei Gitarren. Da hab ich immer Phasen, einige Wochen/Monate Gitarre A und irgendwann rappelt es mich und dann wird wieder ein andere herausgekramt.
Das ist dann immer wieder wie eine kleine Neuentdeckung. Schützt aber nicht vor GAS, hab noch so einiges auf der "Brauch ich nicht, will ich aber haben Liste".
 
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Wenn man nicht gerade Musikalienhändler ist, fällt es mir schwer, nachzuvollziehen, wie man sich in der Vielzahl der Auswahl so mühelos auskennen kann, wie das einige hier tun.

Ich habe die meisten Museen der Welt gesehen, bin kein Strand Typ, und da ich nicht aufhören mag in tolle Städte zu reisen, besuche ich Musikmessen und Hersteller.

Gebracht hat es mir, neben einem Haufen Gear (Merke, ich bin oft in meinen Berichten das erste G.A.S.-Opfer), auch viele gute Gespräche über die Art wie Hersteller an das Thema Gitarrenbau heran gehen. Das macht a) neugierig und b) gelingt es mir immer besser tatsächlich Sachen auszuwählen, die dauerhaftes Bleiberecht besitzen. Äh, wenn sie mir nicht einer mit Gewalt versucht abzuschwätzen, weil er meint ich hätte da ein gutes Feel (um nicht Kompetenz sagen zu müssen). Da gebe ich auch mal "Gutes" weg, wenn ich dem Gitarrenbauer vertraue und überzeugt bin, die Qualität erneut bekommen zu können - was nur geht, wenn man seine Abläufe und Mentalität kennt.

Und auf eine mehr oder weniger kommt es doch auch nicht an ... :D

Gruß
Martin
 
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Ich spiele seit 1975 Gitarre.

Hatte lange Zeit kein Geld um mir mehr als eine Gitarre zu leisten.

Ich hab mir in den letzten 2 Jahren (bin in Rente) eine kleine Sammlung zu gelegt.
Derzeit sinds 12 Gitarren.
3 akustische 9 elektrische.
Hab auch zwei wieder verkauft. Einige umgebaut.(Pickups)

Manche wollte ich nur um einmal spüren z.B. wie sich eine SG oder eine LP oder eine Jazzmaster anfühlt, rein physisch.

Ich hab nicht viel Geld ausgegeben weil alles gebraucht und untere Preisklasse.
Ich werde wohl einige auch wieder weggeben. Vielleicht Freunden schenken.
Ein paar sind genau das was ich mir vorgestellt habe und werden daher bleiben bis ich gehe. :opa:
 
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Und auf eine mehr oder weniger kommt es doch auch nicht an ... :D

Servus,

da bin ich lediglich bei 50% deiner Aussage dabei. Ich würde sagen, auf eine mehr kommt es nicht an. Den Rest kann ich nicht bestätigen. ;)

Gruß Hermanson
 
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Ich interessiere mich einfach für vieles, auch über meine Kernthemen und meinen eigenen Bedarf hinaus … da bleibt dann doch auch vieles an Information hängen, so dass man versteht um was es in Diskussionen geht oder man auch mal selber bei Fragen weitergeben kann.

Was das selbst kaufen anbelangt, da kann ich GAS zumindest nachfühlen … wenn ich den Platz und das Geld hätte, könnte ich mir mich gut auch als eine Art "Sammler" vorstellen. Ich habe einfach Freude an schönen Gitarren, egal welcher Art. Aber in der Praxis weiß ich doch ziemlich genau was mir a) wirklich gefällt und zu mir und meiner Musik passt, und was ich b) aus ganz konkreten Gründen haben möchte, und kaufe nur was wirklich genau meinem Beuteschema entspricht, lieber verzichte ich. Auch so ist über die Jahre so einiges zusammengekommen, das ich immer noch gern spiele, und das mir grad durch die Abwechslungsmöglichkeiten immer wieder neu Freude macht :)
 
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Ich habe sehr oft GAS für Produkte, allerdings gebe ich fast nie nach. Ich bin auch kein Impulskäufer, sondern plane Käufe in der Regel über mehrere Monate.

GAS habe ich grundsätzlich für zwei Sachen:

1.) Innovative, faszinierende Produkte und

2.) Alles was irgendwie mit 58er bis 60er Les Pauls zu tun hat.
 
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Eine Strat inspiriert mich, andere Sachen und Stile zu spielen, als eine Les Paul oder eine Superstrat.

Objektiv betrachtet habe ich sicher zu viele Gitarren und die eine oder andere ist sicher qualitativ höherwertig, als mein Gitarrenspiel. Aber warum ein Hobby objektiv betrachten?

Ich beschäftige mich seit Anfang der 80er mit E-Gitarren, verfolge alle Entwicklungen. Dazu gehören dann auch automatisch die Preisentwicklungen, so dass ich, wenn mir einmal ein Schnäppchen über den Weg läuft, es erkenne. (Schnäppchen sind hierbei für mich alle meist gebrauchten Gitarren, die ich jederzeit völlig problemlos mindestens zum Ankaufspreis wieder verkaufen könnte.) Wird der Kaufpreis nicht gerade an anderer Stelle dringender benötigt und bin ich neugierig auf dieses Modell, dann schnappe ich mir das Schnäppchen. Gefällt es mir, dann darf es erst einmal bleiben.

Man darf auch nicht vergessen, dass der Verkauf von Gitarren, speziell in der teureren Kategorie oberhalb von 1000 €, heute problemlos sein kann. Niemand muss mehr dubiose Ankäufer in seine Wohnung lassen oder sich mit Inet-Trollen herumärgern. Es gibt einige spezialisierte Unternehmer, die einem wirklich alles abnehmen. Die nehmen dann zwar 20-25 % Provision (so kenne ich es z.B. von Bigfoot Guitars), übernehmen aber alle erforderlichen Tätigkeiten (tolle Fotos, plekken, Angebot auf verschiedenen Internetseiten, Versand, Anspielgelegenheit im eigenen Shop etc.) und die Mehrkosten der Provision holt man durch höhere Verkaufspreise aufgrund der professionellen Internetpräsenz und des großen Kundenstamms der Shops wieder herein. Schade, dass so etwas nicht für niedrigpreisige Gitarren angeboten wird.

Da ich nicht mal Geld verliere (welches Hobby kann das schon von sich behaupten?^^) ist es toll, eine gewisse Auswahl an Gitarren zur Verfügung zu haben. Sie inspirieren mich alle zu unterschiedlichen Klängen und Spielweisen und es macht einfach Spaß, diese Gitarren um sich zu haben.

Im Grunde ist schon der Begriff GAS ("Syndrom") falsch gewählt. Das klingt negativ belegt. Ich kann aber beim besten Willen nichts Negatives darin erkennen, wenn man sich (noch dazu ohne Geldverlust) eine schöne Zeit mit Gitarren ermöglicht.
 
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Ich kann aber beim besten Willen nichts Negatives darin erkennen, wenn man sich (noch dazu ohne Geldverlust) eine schöne Zeit mit Gitarren ermöglicht.
Das sehe ich genau so. Was ich heute für eine gebrauchte EGitarre ausgebe, habe ich früher oft an einem Abend in der Kneipe "investiert" :engel:. Das war damals ok, ich hatte Spaß. Heute habe ich für das gleiche Geld viele Jahre was davon.
Wenn ich die Lust verliere das Teil in die Hand zu nehmen, trenne ich mich aber auch ohne Probleme davon.
Und gebe meinem GAS wieder etwas nach.
 
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Im Grunde ist schon der Begriff GAS ("Syndrom") falsch gewählt. Das klingt negativ belegt. Ich kann aber beim besten Willen nichts Negatives darin erkennen

Ich wage mal folgende These: Nur wenn man sich die Frage
welche Erwartungshaltung soll eigentlich das ständige Wechseln oder Anhäufen diverser Gitarristenutensilien genau erfüllen?
nicht stellt, ist es ein Syndrom. Wenn es "nur" die Motivation durch etwas Neues ist, oder "nur" der Spaß am Kaufen, man dem aber bewusst ohne Überschreitung der finanziellen Möglichkeiten nachgibt, ist doch alles OK...

Pathologisch wird's, wenn man gar nicht weiß, was man mit dem Kauf kompensieren will.
 
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Ich spiele seit ca. 45 Jahren Gitarre. Die ersten 25 Jahre eine 25th Anniversery Strat, als die runtergenudelt war, habe ich mir eine US Lonestar Strat gekauft. Für mich gab's nur Strat - bis ich bei einem Bekannten eine Tele gespielt habe. :eek: Damit fing das GAS an.
Momentan spiele ich eine Les Paul und kann mir gerade nix geileres vorstellen. Ich befürchte allerdings, dass ich irgendwann auch noch die verbleibenden Klassiker (nicht nur) probieren werde.
Bei den Amps schwelt es auch schon ... :engel:
 
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es ist schon eine Krankheit, wenn man Gear anhäuft welches man nicht ständig einsetzt und das man objektiv gesehen auch nicht wirklich braucht.
Und ich bin nicht frei davon, leider.
Bei mir ist es der Wunsch verschiedene Klänge realisieren zu können und auch der Wunsch dabei viele Möglichkeiten zu haben.
Genau genommen habe ich eigentlich alles und noch mehr, kann mich trotzdem nur schwer von Überflüssigem trennen. Man könnte es ja noch mal brauchen, oder man könnte den Verkauf bereuen. Alles schon passiert.
Meine Anschaffungen, hauptsächlich E-Gitarren, sind jetzt vor allem durch den Platzbedarf limitiert. Wenn ich mir z. B. eine neue Gitarre zulege, muss unbedingt wieder eine gehen. Pedale und Amps sind für mich nicht so interessant.
 
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es ist schon eine Krankheit, wenn man Gear anhäuft welches man nicht ständig einsetzt und das man objektiv gesehen auch nicht wirklich braucht.
Zwischen "ich hab mehr gear als ich brauche" und "meine Anhäufungen sind Grund eines medizinischen Problems" sehe doch n paar Stufen, die mir den Begriff "Krankheit" hier etwas arg erscheinen lassen :)
 
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fällt es mir schwer, nachzuvollziehen, wie man sich in der Vielzahl der Auswahl so mühelos auskennen kann, wie das einige hier tun.
Das ist aber ein grundsätzliches Thema. Immer wenn mich ein Thema interessiert bin ich in kürzester Zeit auf einen Wissensstand, dass locker mit den meisten "Fachverkäufer" mithalten kann. Egal jetzt ob es um ein neues Waschmaschinen-Modell oder sonstwas geht. Wenn mich etwas beschäftigt nutze ich schon die Informationsflut des Netzes um mir meine Infos zu ziehen. Bei Gitarren und Gear gehe ich auch gerne in den zwei gut ausgestatteten Läden in der Nähe und probiere selber aus. Die kennen mich schon und ich verbringe manchmal Stunde dort. Immer wenn es geht kaufe ich auch dort statt über Onlinehandel. Habe z.B. noch nie eine Gitarre online bestellt.

Dennoch würde ich nicht sagen, dass ich ständig meine Gear wechsle. Ich suche da schon gezielt. Sehr zufrieden bin ich mit meiner Tele und Gretsch. Auch die Ibanez Talman fasziniert mich immer wieder. Bei diesen Modellen schaue ich auch nicht rum. Bei der Bullet Strat hätte ich schon gerne etwas wertigeres, d.h. ich schaue mich um nach alles was nach Strat aussieht. Ne richtige Hubmucker-Gitarre fehlt auch noch...

Ein anderes Vorgehen wird dann wiederum von bestimmten Anforderungen vorgegeben. Wohnzimmer-Amp-Lautstärke (und Proberaum) konnte ich schon immer aber wenn es um die leisen Töne zuhause am Abend geht, habe ich z.B. vieles angetestet und bin immer noch mit dem Ohr am Boden zu diesem Thema. Könnte ja noch was besseres kommen, ebenso zum Thema Recording von Röhrenamp in Home-Umgebung.

Bei Pedalen genügt mir z.B. mein günstiges Zoom Multieffekt um zu prüfen ob ich ein Effekt überhaupt brauche. Es ist aber nicht so, dass ich einfach wahllos Effekte durchprobiere. Ich sehe irgendwo was (YT-Video, Kumpel usw..) und denke mir "Hey, mir fehlt ein Delay". Hab ich erst diese Feststellung getroffen sauge ich förmlich sämtliche Info die es zu diesem Thema gibt bis ich dann etwas finde was mich anspricht. Als ich den MXR Carbon Copy Cloner gekauft habe wollte ich ein Delay-Pedal. Es hat dann eine ganze Weile gedauert, um festzustellen, dass ich eher der Tape-Delay Typ bin. So kam ich zu meinem Echoplex. Dabei geht es mir darum, die Dinge zu finden die meinen Sound ausmachen und 100-prozentig zu mir passen. Die anderen fliegen dann halt wieder raus.

Aber auch allgemein gesehen, ich probiere gerne rum und halte mich über die Marktentwicklungen in diesem Bereich up to date. Mach auch Spass.
 
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Momentan spiele ich eine Les Paul und kann mir gerade nix geileres vorstellen.
... ich denke ja, wer einmal vom süßen Saft der Singlecoils genascht hat, kommt da über kurz oder lang wieder hin zurück :) ...mindestens bis zum P90

... ich glaube, es gibt kein menschliches Verhalten, das nicht bei zwei unterschiedlichen Menschen eine jeweils andere Bedeutung hat, auch wenn es von Außen gleich aussieht.
So auch beim Erscheinungsbild "besitzt viel Musikequipment und kauft oft neues",
da gibt es nach meiner Beobachtung etliche entscheidende Nuancen, die auf völlig verschiedene Ursachen als Quelle deuten..

Ein besonders bedauerlicher Grundtypus scheint mir der zu sein, der sich von einer neuen Anschaffung irgendeinen kreativen Quantensprung erhofft, das geht gerne einher mit einer relativ kurzen Begeisterungsphase und landet dann bei Ernüchterung, die einen neuen Kauf triggert. Ich vermute stark, dass das auch nicht im Kern Ausdruck einer künstlerischen Krise ist, sondern eher einer gravierenden persönlichen, die damit kaschiert wird. Da könnte auch Spielsucht oder Substanzabhängigkeit herauskommen, von daher vermutlich noch ein vergleichsweise harmloser Ablauf, zumindest wenn keine Scham/Messi-Spirale dazu kommt. Aber das halte ich schon für ein Problem.

Es ist wohl schwerlich zu übersehen, dass ein Großteil der Werbung direkt oder indirekt auf solche Käufergruppen abzielt. Passt auch prima, denn die lässt sich eher durch äußere Impulse zum Kauf verleiten als durch innere kreative Ansätze.

Die Arsenalarchivare und Soundtüftler, die Soundperfektionisten (und selbst Statussymbolerwerber) scheinen mir im Vergleich zu dieser Gruppe verhältnismäßig selbstbestimmt und -verantwortlich zu sein. Auch wenn vermutlich jede Form von Besitzanhäufung auf irgendwelche Fehlentwicklungen zurückführbar ist, der Leidensdruck dürfte zu vernachlässigen sein.
Tendenziell würde ich persönlich meine Unbedenklichkeitsbescheinigung dann geben, wenn eine kreative Idee die Quelle für eine Anschaffung ist, je konkreter, desto besser :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Ich wühle mich durch meinen GAS-Fetisch durch, bis ich das gefunden habe, was ich gesucht habe und brauche. Mehr kann ich jetzt nicht dazu sagen. Ob es jemals ein Ende haben wird weiß ich auch nicht. Ich will und kann es aber auch nicht überhand kommen lassen. Also ich brauche jetzt kein Boutique-Equipment, welches sämtliche Rahmen sprengen würde. Finanziell und/oder "psycho"-akustisch. Außerdem ändert sich bei mir der Geschmack noch ständig, obwohl ich auch keine 20 mehr bin... Das was ich dann nicht mehr brauche wird verkauft, um anderes Equipment anzuschaffen.
 

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