Gefühl für Takt und Rhythmus bekommen - aber wie?

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Hallo allerseits,

ich spiele jetzt schon seit längerem Gitarre und habe mich schon immer ein bisschen schwer getan mit Takt und Rhythmus. Als ich angefangen habe, war ich einfach nur erpicht darauf "mein eigenes Ding" durchzusetzten und mal etwas Neues auszuprobieren bzw. meinen eigenen Rhythmus zu spielen. Ich finde, es hat sich damals auch ganz gut angehört.
Einige Jahre später ist die Musik aber mehr geworden als nur ein lalala und ich träume davon, eines Tages eine eigene CD aufzunehmen mit meinen eigenen Songs. Das Problem ist, dass ich wie gesagt ein echtes Problem habe rhythmisch und im Takt zu spielen. Wenn ich mich 100%ig nur auf das Instrument konzentriere, bekomme ich es zwar hin, aber wenn ich versuche dazu zu singen, klingt es total schräg. Es ist ein bisschen so, als würde die Hand ein Eigenleben führen.

Mit dem Metronom habe ich es schon versucht, aber wirklich weitergeholfen hat mir das nicht. Ich habe überlegt, ob es vielleicht an meiner musikalischen Einsamkeit liegt. Da meine Bekanntschaft ziemlich unmusikalisch ist, spiele ich eigentlich immer allein, was sich jetzt vielleicht auch nicht gerade positiv auswirkt...


Was meint ihr: Kann man das Rhythmus/Taktgefühl lernen oder ist es einem angeboren bzw. nicht angeboren? Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich?

Ich wäre euch sehr dankbar, Musik bedeutet mir einfach so viel...
 
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Suche Dir für ein paar Stunden einen Schlagzeuglehrer. Ist mein voller Ernst.

Mein früherer Lehrer hat einige Bassisten und Gitarristen fit gemacht. :D
 
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Ein Schlagzeuglehrer? Wow, da wäre ich jetzt echt nicht drauf gekommen. Ich werde auf jedenfall darüber nachdenken, auch wenn ich eher der Gitarristen/Klavier Typ bin. Hat dein früherer Lehrer auch hoffnungslose Fälle wieder fit bekommen?
 
Kann man das Rhythmus/Taktgefühl lernen
definitiv ja...
der ist es einem angeboren bzw. nicht angeboren?
nein, manche Menschen haben auf Grund ihrer Sozialisation als Kind u.U. das früh erlernt/abgeschaut, uns Deutschen wurde es spätestens im Musikunterricht abtrainiert, spez. bei einer "klassischen" Ausbildung (früher), auch in der Schule.

Ein Beispiel:, die überwiegende Mehrheit von Konzertbesuchern (Germans) (Pop/Rock/Schlager/egal) klatscht mit, aber falsch, heisst a) unrhythmisch b) auf die Zählzeit 1 & 3 (= Marschmusik). In den USA z.B. klatschen die allermeisten deutlich rhythmischer und auf die 2 & 4 (Beispiel: Gospelchor).

Ich bin schon aus Konzerten rausgegangen, wo eine Band z.B. Funk/Soul gespielt hat und das Publikum 1/3 geklatscht hat, da krieg ich (nur in Germany) die Krise.
Okay, ich bin Trommler, aber...

Meine Tipps:
Lass Musik laufen und "klatsche" dazu (2 & 4), also mitzählen: 1,2,3,4, dann eben 2 und 4 klatschen (du wirst vermutlich unwillkürlich erstmal auf 1und 3 einsteigen (Marschmusik)., Mach das bei deiner Lieblingsmusik (sofern rhythmisch) jeden Tag.
lass ein Metronom laufen, das dir diese Takte betont (Bumm-Tschak Bumm-Tschak) Tschack ist dein "Groove"...
geht an besten mit einer, wo auch immer herkommender, Drumspur.
Spiele Songs auf der Gitarre, die einen eindeutigen, am besten schnellen Rhythmus haben, mit/zum Drumcomputer (Weil. macht mehr Laune wie Metronom).
Leg dir ne Platte auf (Achtung Oldschool), oder ne MP3, CD mit z.B. Santana (ich hoffe, du kannst damit was anfangen) und trommle mit den Händen mit, (aufm Küchentisch etc.)
Wenn Frau/Freundin/Mann/Kater/Hund nicht da ist, tanze dazu (sieht ja keiner), zur Not nimm vorher ein paar Bier / Whiskey / Joints dazu.
Spiele einen Song auf der Gitte und stampfe mit dem Fuss den Takt dazu (1,2,3,4)
Singe nur (ohne Gitarre) zu Playbacks (Stichwort Karaoke) gibts bei Youtube zuhauf für alle Genres.
Nimm deine Gitarre auf ohne Gesang (ggf. mit Knopf im Ohr, wo der virtuelle Trommler einflüstert) und dann danach den Gesang.
Trau dich...
 
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Es gibt seltenst hoffnungslose Fälle.

Ein Drumlehrer bringt auf jeden Fall das Gespür für Zählzeiten, Microtiming, Rhythmuspyramide und innere Clock bei.

In der Kombination der genannten Begriffe liegt meist der Hase im Pfeffer und gleichzeitig auch der Fortschritt am eigenen Instrument.

Wird das rhythmische Gefühl besser, sollten auch Hürden wie zum Beispiel das Erlernen von neuen Scalen etwas geschmeidiger werden, weil das Gehirn im rhythmischen Teil der Umsetzung entlastet wird.

Just my 50 Senf :engel:
 
Zuerst müsste man etwas darüber zu erfahren, wie Du genau mit dem Metronom genau geübt hast.
https://www.musiker-board.de/threads/tipps-fuer-das-spielen-mit-dem-metronom.689605/#post-8741961

Dann müsste man erfahren, was Du für deinen spieltechnischen Fortschritt übst und welche Lehrmittel Du verwendest.
Schließlich wäre es schön zu wissen, ob das Problem darauf beschränkt ist, dass Du Gitarre spielen und zugleich singen willst oder ob es auch beim Gitarre spielen bzw. Singen allein in gleicher Weise besteht.
Und natürlich spielt es eine Rolle, um welche Musik es hier geht.

Eine Erkenntnis von dir finde ich richtig: nur allein musizieren ist nicht ideal. Anders ausgedrückt: suche dir andere Musiker zum gemeinsamen Spielen.

Bisher ist es für mich nicht klar, ob der Haase wirklich beim Rhythmusgefühl im Pfeffer liegt. Bei Autodidakten gibt es oft verschiedene Baustellen, die schließlich in der Summe eine weitere Entwicklung erschweren oder verhindern.
Unterricht ist dann eine gute Idee, wenn es keine unpädagogische Lehrplanabarbeitung wird, positiv formuliert also auf dich und deine musikalischen Ziele zugeschnitten ist.
Du müsstest dich dazu entsprechend umschauen - empfehlen würde ich allerdings den für's Hauptinstrument, also Gitarre und ggf. mit Gesang.

Gruß Claus
 
Mein Gitarrenlehrer, hauptamtlicher Bassist, ließ mich über Jahre hinweg vor jeder Stunde 10-15min Rhythmusübungen machen.

Entweder musste ich den Click des Metronoms "wegklatschen", dabei verschwindet der Click total, wenn du zum richtigen Zeitpunkt klatschst.

Oder ich musste Rhythmus/Takt Koordinationsübungen machen. Viertel waren z.B. die Silbe "Di" und ein Klatschen. "Ba" waren Achtel und ein Schenkelklopfer usw.
Das Ganze hat er mir dann als Notation aufgeschrieben und ich musste es nachklatschen, bzw. gleichzeitig die Silben sprechen.

Das hat mirn immer meine Grenzen gezeigt XD War echt ätzend, ich habe es gehasst, ich wollte schließlich rocken:) aber es hat sehr viel gebracht und ich bin heute sehr dankbar dafür;)
 
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Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich?
Ich gebe jetzt einfach mal - ohne Gewähr - einen Tipp weiter, den eine professionelle Musikerin mal in einem Workshop gegeben hat.

Also: Viele Menschen haben eine Art "Rhythmuszentrum" in sich, und es ist wichtig, dieses Zentrum nicht durch die Körperhaltung zu blockieren. Der besagten Musikerin hat es geholfen, ihre Sitzhaltung zu ändern (sie verortet ihr "Rhythmuszentrum" etwa im Bereich der linken Niere, der oft beim Sitzen an die Stuhllehne gedrückt war).​

Was auf jeden Fall eine Überlegung wert ist (siehe auch mehrere Beiträge hier), sind Übungen, die dabei helfen können, dass der Ryhthmus sozusagen ins Blut geht, also über Bewegungen und mit Hilfe z.B. eines Metronoms (App vorhanden?) automatisiert wird.

"Automatisiert" ist auch ein Stichwort fürs Gitarrespielen: Die Begleitung solltest Du im Schlaf können (Stichwort "muscle memory": ich habe mal jemand gesehen, der so betrunken war, dass er keine zwei Textzeilen mehr zusammenbrachte - aber die recht komplizierte Begleitung war kein Problem...). Wenn es Passagen gibt, bei denen Du nicht 100% sicher bist, wirst Du an den Stellen langsamer spielen. Ergänzend dazu solltest Du auch den Text auswendig können.
 
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Ein Schlagzeuglehrer? Wow, da wäre ich jetzt echt nicht drauf gekommen.
Ja, rate, warum ;)

Im Ernst: Gitarre, Piano, Bass, Saxophon ... mit denen habe ich auch solche Erfolge erzielt. Also etwa Tempo halten, Tonlängen, Pausenlängen einhalten, Shuffle Rhythmus verinnerlichen, rhythmisch merkwürdige Passagen verstehen und einüben usw. Neben ein paar Trockenübungen hilft es immer, mit einem Schlagzeuger zusammen zu spielen.


Ich werde auf jedenfall darüber nachdenken, auch wenn ich eher der Gitarristen/Klavier Typ bin.
Du sollst ja auch nicht umlernen, Dich nur dem Rhythmusgerüst hingeben können.

Kann Dein E-Piano auch Rhythmen spielen? Das finde ich immer eine schöne Alternative zum strengen Metronom. Also, E-Piano grooven lassen, Tempo nicht zu hoch wählen und ran an die Gitarre :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Also: Viele Menschen haben eine Art "Rhythmuszentrum" in sich, und es ist wichtig, dieses Zentrum nicht durch die Körperhaltung zu blockieren. Der besagten Musikerin hat es geholfen, ihre Sitzhaltung zu ändern
Das kann ich bestätigen. Bei vielen Profis sieht man gleichmäßige Körperbewegungen: Sie wiegen sich in der Musik. Wer sich beim musizieren (passend) bewegt, bewegt auch mit seiner Musik.

Hier ein Beispiel an der Bass-Gitarre. Wenigstens der Kopf pendelt bei ihm hin und her ... hier pendelt mehr ;)



Und wie man sieht, muss der Gute das in jungen Jahren angefangen haben ... man achte auch auf den Schlagzeuger ...


Auch ein gewisser Sting mag nicht stillehalten ..
 
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Es ist ein bisschen so, als würde die Hand ein Eigenleben führen.
Das kann wenigstens zwei Gründe haben:
  • die Hand kann schon mehr (automatisiert)
  • die Hand ist schlecht verzogen.
Müsstest Du 'mal überprüfen - und uns gerne mitteilen ;)
 
Ganz lieben Dank für eure vielen Antworten! Ich weiß jetzt gar nicht, worauf ich zuerst eingehen soll xD

Also das die Hand ein Eigenleben führt ist auch nicht bei jedem Lied der Fall. Das hängt von der Begleitung ab und wenn ich mir selber etwas ausdenke, geht es plötzlich ganz gut. Ich spiele halt total gerne die ganzen alten Lieder wie die Beatles, Bob Dylan, Simon and Garfunkel, Phil Ochs...
Ich denke, es liegt eher daran, dass ich bisher wirklich noch niemanden gefunden habe, mit dem ich zusammen Gitarre spielen könnte. Früher habe ich mal mit meiner Mutter zusammen gespielt aber das hat jetzt nicht so gut geklappt wie bei der Kelly Family. Und die anderen die ich kenne sind entweder unmusikalisch oder spielen ein anderes Instrument.

Dass das Rhythmus Gefühl an der Haltung liegen kann finde ich auch sehr interessant und bisher habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Ich muss zugeben, dass ich tatsächlich nicht gerade die beste Haltung habe, auch wenn das zum Musizieren und vor allem Singen ziemlich wichtig ist. Aber ich arbeite dran..

Zum Metronom: Grob gesagt habe ich versucht, das Metronom richtig einzustellen (das ist ja auch noch mal eine Kunst für sich) und es im Hintergrund laufen gelassen. Manchmal hat es auch ganz gut geklappt, aber kaum stelle ich es ab, frage mich wieder: "Hä, wie war das jetzt?"
Vor allem komme ich durcheinander, wenn das Singen und Musizieren zusammenkommt. Wahrscheinlich bin ich mit beidem ein bisschen überfordert, über YouTube habe ich mich mit Gesangsunterricht beschäftigt und dabei gemerkt, auf wie viele Dinge man da eigentlich achten muss. Parallel dazu hatte ich vor kurzem die Gelegenheit bei einem Musiker ein paar Unterrichtsstunden zu ergattern und von dem wiederum habe ich gelernt, mal auf den Takt zu achten und mitzuzählen. Ich bin gespannt, ob das ganze wirklich irgendwann so automatisch geht, wie bei all den anderen Musikern...

Als ich etwa fünf Jahre alt war, habe ich angefangen Gitarre zu spielen. Nichts besonderes, einfach nur ein paar Akkorde für den Anfang und schließlich die einfachsten Noten. Für das Grundgerüst hatte ich also Unterricht bekommen, bis ich irgendwann gemerkt habe, dass der Lehrer mir die Freude an der Musik verdirbt. Ich habe notgedrungen die Notbremse gezogen und erstmal eine Pause eingelegt für mehrere Jahre. Als ich dann Simon and Garfunkel entdeckt habe, war der Feuereifer wieder geweckt und ich habe mich erneut in die Notenwelt gestürzt - diesmal ohne Lehrer aber wirklich Spaß gemacht hat es mir trotzdem nicht. Auf ein Notenheft zu starren und so einen vorgegeben Weg zu gehen... wenn ich ehrlich bin, war es einfach nicht meins. Dann bin ich zum Beatles Fan geworden und hab gelesen, dass John Lennon in so einer ähnlichen Situation wie ich war. Er hat mit einem Freund Gitarrenunterricht genommen und es nach kurzer Zeit gesteckt, weil er fand, dass es zu viel um die Noten geht und nicht um die Musik selber.
John Lennon ist berühmt geworden... obwohl er keine Noten lesen kann (ich glaube die anderen drei Beatles konnten auch keine lesen). Dann habe ich mir gedacht, dass dieser Weg doch gar nicht so verkehrt sein kann. Also habe ich angefangen ohne Noten zu spielen und es war, als hätte mir jemand die Augen geöffnet. Ich sah die Gitarre mit anderen Augen, ich sah sie als ein wundervolles Instrument an mit dem man viel Spaß haben kann. Das ging schließlich so weit, dass ich mir eine neue Gitarre gekauft habe (mal was anderes als das billige Ding, das ich davor hatte). Dann saß ich da im Musikgeschäft und habe mich durch mehrere Gitarren gespielt. Die anderen Kunden standen daneben und hörten mir zu, der Verkäufer stand ganz fasziniert da und sagte: "Oh, du spielst aber schon richtig gut!"
Und ich hab mir gedacht: "Was? So lange habe ich doch gar nicht geübt..."
Bis dahin war ich eigentlich davon überzeugt, ein Anfänger zu sein aber die waren dort alle ganz begeistert. Ein paar Monate später hatte ich dann den Gitarrenunterricht bei dem Musiker, von dem ich vorhin erzählt habe. Einer der Takt und Rhythmus einfach perfekt kann und selber richtig gut spielt. Ihm ist dann auch die Sache mit dem Takt usw. bei mir aufgefallen.
Obwohl es sich so "seltsam" angehört hatte, schaute er mich genauso fasziniert an wie die Leute im Musikhaus und meinte, dass meine Gitarrenkünste so verschroben sind, dass sie schon wieder wunderschön sind.
Ich erzähle das jetzt nicht zum Angeben oder so... aber irgendwie ist es schon verrückt, dass trotz dieser Rhythmus- und Taktschwäche alle begeistert sind. Auf YouTube hatte ich auch irgendwann mal was hochgeladen und aus heutiger Sicht klingt das wirklich total schräg. Aber auch da waren die Kommentare begeistert (gut, so viele waren es jetzt nicht aber immerhin xD).

Wenn ich so darüber nachdenke, ist es vielleicht gar nicht so schlimm - aber wenn ich etwas aufnehmen will, stolpere ich über meine eigenen Füße und ich stehe mir selbst im Weg. Eine zweite Tonspur darüber zu legen ist dann fast nicht machbar, wenn der Takt nicht stimmt. Deswegen muss ich echt mal zusehen, dass ich das irgendwie in den Griff bekomme.

Ich werde auf jedenfall über eure Worte nachdenken, Danke nochmal! :)
 
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Ich werfe nur mal einen zusätzlichen Gedanken in den Raum … keine Ahnung, ob der in Deinem konkreten Fall relevant ist:

Bei gar nicht so wenigen fängt das Problem schon an bevor sie überhaupt zu spielen beginnen. Will heißen, man fängt einfach damit an einen Song zu spielen, ohne sich mental (= Vorstellung) auf Tempo und Rhythmik/Groove vorzubereiten. Man stolpert also einfach irgendwie in den Song hinein.
Daß so etwas nicht förderlich für ein gutes rhythmisches Spiel sein kann, liegt auf der Hand.

Besser wäre es, sich kurz zu sammeln bevor man zu spielen beginnt, und sich das konkrete Tempo und den konkreten Groove (Rhyhtmusart, Grove, Rhythmus des Schlagmusters, binär oder ternär, …) im Geiste vorzustellen. Das kann ruhig einige Sekunden lang dauern. Wenn man dann zu spielen beginnt, spielt man also quasi zu dieser Vorstellung dazu.

Thomas
 
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Besser wäre es, sich kurz zu sammeln bevor man zu spielen beginnt, und sich das konkrete Tempo und den konkreten Groove (Rhyhtmusart, Grove, Rhythmus des Schlagmusters, binär oder ternär, …) im Geiste vorzustellen. Das kann ruhig einige Sekunden lang dauern. Wenn man dann zu spielen beginnt, spielt man also quasi zu dieser Vorstellung dazu.
Ja, ich habe genau das gleiche Problem. Ich spiele da viel zu ungenau und mein eigenes Ding, was ja auch manchmal nicht verkehrt ist. Ich schau mir die Tabs was auch immer mal so grob an und spiele dann einfach dazu, ohne mir vorher Rhythmus, Schlagmuster,... genau anzuschauen. Hört sihc ja meistens auch ok an, aber im Zusammenspiel mit der Band usw. ist es halt nciht förderlich für den Gesamtsound. Und genau das will ich jetzt auch ändern, dass ich den Groove, Muster usw. langsam verinnerliche und dann ist es auch auf voller Geschwindigkeit kein Problem mehr. Denke meine Mitmusiker werden es mir zukünftig danken. Macht keinen Spaß als einfach loszurocken, aber dafür ist die Befriedigung hinterher viel größer, als wenn man irgendwie sich durchs Lied spielt.
Ich werde auch mal berichten, wie es bei mir so klappt in den nächsten Wochen.
 
Ganz lieben Dank für eure vielen Antworten! Ich weiß jetzt gar nicht, worauf ich zuerst eingehen soll xD
Danke für Deine Antworten :)

Und die anderen die ich kenne sind entweder unmusikalisch oder spielen ein anderes Instrument.
Das macht doch nichts, im Gegenteil. Zusammen zu spielen, bringt ungemein viel. Das kann man mit eigenem Üben nicht vergleichen.

Du könntest Dir ja beispielsweise Jemanden aussuchen, der menschlich, musikalisch und instrumentell halbwegs zu Dir passt. Und dann spielt Ihr vorzugweise ein paar einfache Stücke zusammen. Nur Mut, das sind unbezahlbare Erfahrungen.


Obwohl es sich so "seltsam" angehört hatte, schaute er mich genauso fasziniert an wie die Leute im Musikhaus und meinte, dass meine Gitarrenkünste so verschroben sind, dass sie schon wieder wunderschön sind.
Ich erzähle das jetzt nicht zum Angeben oder so... aber irgendwie ist es schon verrückt, dass trotz dieser Rhythmus- und Taktschwäche alle begeistert sind. Auf YouTube hatte ich auch irgendwann mal was hochgeladen und aus heutiger Sicht klingt das wirklich total schräg. Aber auch da waren die Kommentare begeistert (gut, so viele waren es jetzt nicht aber immerhin xD).
Tja, das solltest Du auf der einen Seite konservieren (etwa durch Aufnahmen), und auf der anderen Seite kultivieren. Denn falls da etwas wirklich Besonderes an Deiner Spielweise ist, dann solltest Du sie für später erhalten und weiter ausarbeiten. Das kann ja auch Taktrichtigkeit einschließen, auf eine Weise, die diese Besonderheit erhält.

Als ich an meinem Instrument Blut leckte, kam ich mir auch toll vor. Im Nachhinein waren manche Dinge einfach falsch gespielt, insbesondere im Timing falsch. Was ich mir aber erhalten habe, und das wurde eben auch schon angesprochen, ist eine innere Melodie, dir mir kommt, und die ich über mein Instrument hörbar mache. Und das bewegt meine Zuhörer (w, m), auch dann, wenn ich nur daddle.

Besonderheiten können viele Gesichter haben. Ringo Starr beispielsweise wurde für eine bestimmtes Fill über Toms und Snare verehrt. Auf die Frage, wie er das denn mache, sagte er sinngemäß: "Nun, ich bin Linkshänder, und anders kriege ich es nicht hin an einem Schlagzeug für Rechtshänder."

In diesem Sinne, unverzagt ran an die Musik :great:

~~~
Hier das Interview dazu, insbesondere bei 03:22



ebenso hier, ab ca. 0:55


~~~
Ja, analytisch und ganz ganz streng genommen hätte Ringo Starr sich auch anpassen können. Denn die im ersten Video von ihm genannten Schwierigkeiten hätte er technisch verändern können durch:
  • Aufbau des Sets als/für Linkshänder (also durch Vertauschen)
  • Handwechsel (Paradiddle), damit sich seine Arme nicht ins Gehege kommen (s. Video)
Nur: Was für eine dann doch eher gewohnte Musik wäre das geworden? So war's halt "genial" synkopisch und ein Teil des Beatle-Sounds :D
 
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@turko
Ja, das ist ein kluger Gedanke... bei mit hat die Musik meistens recht viel mental zu tun. Wenn ich ein Lied spiele und den Text singe, dann sehe ich in Gedanken die Szene vor mir und versetze mich automatisch in die Situation. Ist bei lustigen Lieder allerdings nicht einfach, weil ich mir dann nie das Lachen verkneifen kann. Umgedreht, also bei den traurigen Liedern ist es natürlich genauso.

Irgendwie ist das schon lustig und beruhigend zugleich... da dachte ich, ich bin die einzige die sich mit dem Takt schwer tut und plötzlich gibt es doch noch mehr arme Leute wie mich ;D

@MS-SPO
Ach, die Beatles sind einfach die Besten... ich habe gar nicht gewusst, das Ringo Linkshänder ist. Interessant, da hat wirklich jeder von den vieren was eigenes mit reingebracht und ohne das wären sie vielleicht gar nicht so berühmt geworden, wie sie es heute sind.

Ja, ich will mal versuchen dieses "Besondere" an meinen Musikkünsten zu konservieren und kultivieren (ein nettes Wortspiel). Wenn ich mir allerdings die Aufnahmen anhöre, weiß ich echt nicht, was die daran so toll fanden xD Übrigens war das mit den unmusikalischen Freunden jetzt nicht so clever ausgedrückt. Eine Freundin von mir spielt z.B. Geige aber hat diese wieder abgegeben. Eine andere kann Klavierspielen aber hat damit wieder aufgehört und traut es sich heute nicht mehr zu. Die anderen wiederum, die noch ein Instrument spielen, kenne ich nur aus dem Internet und die wohnen ziemlich weit weg. Und hier in der Gegend... ja, es ist leider nicht so einfach. Vor allem jemand zu finden, der Musik aus Freude heraus macht und nicht weil die Eltern das sagen oder um sich selbst etwas zu beweisen.
 
Wenn ich mich 100%ig nur auf das Instrument konzentriere, bekomme ich es zwar hin, aber wenn ich versuche dazu zu singen, klingt es total schräg.
Das ist auch nicht einfach sich selbst so zu begleiten dass die Begleitung scheinbar unabhängig von der Rhythmik der Melodie läuft. Ich würde dazu die Begleitung zunächst rhythmisch sehr einfach gestalten um die Melodie ohne Anstrengung singen zu können.
Also z.B. in der Begleitung zunächst nur Halbe Noten spielen damit Du den Song flüssig durch bekommst. Später kannst Du dann die Begleitung Stück für Stück rhythmisch verfeinern.
Und denk dran - Begleitung und Melodie müssen sich gegenseitig so ergänzen dass sie zusammen Eins bilden. Also rhythmisch ganz unabhängig werden beide nie sein.
Wenn die Melodie Pause hat kann z.B. die Begleitung etwas aktiver in den Vordergrund treten.
 
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Ja, ich will mal versuchen dieses "Besondere" an meinen Musikkünsten zu konservieren und kultivieren (ein nettes Wortspiel). Wenn ich mir allerdings die Aufnahmen anhöre, weiß ich echt nicht, was die daran so toll fanden xD
Na, ist schon ernst gemeint. Wenn Du jetzt dazulernst, wirst Du später Einiges von dem Spiel vergessen haben, was Dir heute selbstverständlich erscheint. Insofern "konservieren".

"Kultivieren" ist sozusagen der umgekehrte Weg, mit Fragen wie diesen: Was mache genau? Wann, wie, warum, auf welche Weise? Was ist daran interessant, was ist unpassend? Wie kann ich's einpassen, ohne den Kern zu verliern? Usw. Analytisch - konstruktiv - kreativ halt ...

Im Übrigen, falls Du die Möglichkeit hast, kannst Du ja Deine Fans befragen oder Dich daran erinnern, was sie denn nun gut fanden :cool:

Eine andere kann Klavierspielen aber hat damit wieder aufgehört und traut es sich heute nicht mehr zu.
Frag' Sie doch einmal, ob Sie nicht Lust hat. Klavier, E-Piano, ist ja fast egal. Nehmt ein einfaches Stück. Im Grunde könnt Ihre beide nur gewinnen ;)
 
Frag' Sie doch einmal, ob Sie nicht Lust hat. Klavier, E-Piano, ist ja fast egal. Nehmt ein einfaches Stück. Im Grunde könnt Ihre beide nur gewinnen ;)

Das würde ich ja auch sofort machen. Aber die hat vor circa zehn Jahre ein paar Klavierstunden gehabt und das war's. Bisher konnte ich sie nicht mal überreden, überhaupt irgendwas vorzuspielen... auch wenn es ein noch so einfaches Lied ist. Außerdem wohnt sie wirklich genau am anderen Ende von Deutschland.
 

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