Gehörtraining, aber nu wie?

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Hallo! Ich brauch mal wieder eure Hilfe.;)

Ich weis nicht recht, wie ich meine Frage hier beginnen soll...Es geht mir prinzipiell um folgendes:

Wenn ich mir ein Lied anhöre, und mir die Noten zu dem Lied heraushören möchte, so sollte man doch schon einigermaßen ein gutes Ohr dafür haben. Mir passiert es des Öfteren, das so manch rausgehörte Melodie von mir ganz anders (nicht unharmonisch, aber anders halt) "empfunden" wird, als von meinem Basslehrer, speziell wenn in manchen Songs die Gitarre sehr tief und der Bass sehr hoch gespielt wird und man nur schnell drüber hört. Gibt es irgendeine Software, bei der man sein Gehör "trainieren" kann? Ich hätte da an sowas gedacht wie: Das Programm gibt einen nen Ton (beispielsweise ein c) vor, und man klickt dann auf ein C-Symbol, und das Programm beurteilt dann, ob richtig oder falsch... Gibt es sowas?????

Vor allem würde mir das auch zusätzlich sehr helfen, um bei manchen Liedern die Grundtöne der verschiedenen Takte schneller und korrekter zu finden, um selber was eigenes dazu spielen zu können. Da ich noch Anfänger bin, ist es manchmal noch zu schwer für mich, die "korrekten" Basslines mancher Lieder nach zu spielen, weshalb ich es einfach gelegentlich mal mit den Grundtönen versuche und diese dann langsam weiter aufbaue.

Da das Thema hier eigendlich für Gitarre UND Bass nützlich ist, dachte ich mir, ich stells mal hier rein, obwohl es für mich wahscheinlich eher auf den Bass zu trifft, doch im Bass-Bereich gibts ja nicht wirklich ein "Anfänger-Forum" oder? Sind wahrscheinlich alles Profis.:D

lg, W-Shake
 
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Hi,

es gibt da noch so ein FreeWare-Programm, das heißt GNU Solfege.

Ist wohl auch ein gehör-Trainer, habe den aber selbst noch nicht benutzt, müsstest dich vielleicht mal reinarbeiten / testen.

Download-Link GNU Solfege

Grüße
 
Um Songs rauszuören brauchst du kein Schnickschnackprogramm. Ich glaub die Wenigsten hören einen bestimmten Ton einfach so raus. (z.B. einen einzelnen Ton auf dem Klavier).

Den Grundton oder den "ersten" Ton in einem Lied kannst du durch ausprobieren relativ schnell rausbekommen. Danach solltest du dich mit Intervallen vertraut machen. Terz,Quinte,Quarte und so. Dafür bekommt man aber mit der Zeit von ganz allein ein Gefühl für.

Also mach dir nicht so viele Gedanken darüber ob du jetzt ein F# oder ein Cb raushören kannst. Meiner Meinung nach ist das Raushören der Tonabstände viel entscheidender.

Also am besten viele verschiedene Sachen spielen. Wer z.B. schonmal "Feeling Good" von Muse gespielt hat wird relativ leicht "The Lost Art of Keeping a Secret" von QOTSA raushören können.

René
 
Es gibt aber auch eine Methode, wie man das ohne Schnickschnack lernen kann:
Schnapp Dir Deinen Bass oder Gitarre und versuche einfach, einzelne Töne erst zu spielen, und dann zu singen. Anfangs musst Du die Töne wahrscheinlich länger spielen, und manche werden nicht in Deinem Stimmumfang sein. Aber im Lauf der Zeit klappt das dann immer besser. Wenn das hinhaut, macht man das Spiel einfach andersrum, erst singen, und dann die entsprechenden Töne spielen. Und natürlich sollte man das ganze Griffbrett verwenden.
Vorteil dieser Methode ist, dass man neben den Ohren auch gleich noch die Stimme/Intonation mitschult, und irgendwann singt man ein Solo einfach mit und spielt es dann auf seinem Instrument nach (sofern es die eigenen spieltechnischen Möglichkeiten erlauben). Klappt bei Metal-Riffs und Soli natürlich meistens nicht, aber trotzdem kann man da durch langsamer Singen und Nachspielen eigentlich auch alles knacken.
Und bei eigenen Soli ist es extrem hilfreich, wenn man melodische Soli hinbekommen will, nebenbei weiß man mit der Methode oft schon beim Hören, wie ein Ton sich anfühlt.
Und was die Computerprogramme angeht, daß ist dann so ähnlich wie mit Sängern/innen, die immer nur zum MP3 oder CD mitsingen, aber in der harten Realität dann eben doch nicht ihre Töne treffen, weil sie keine Intonation haben. Allerdings - dafür gibt es dann auch wieder Software:rolleyes:
Und was die Tonarten angeht - das geht dann mit etwas längerer Spielpraxis meistens auch, weil sich alle Tonarten immer etwas unterschiedlich anhören. Bei der Akustik-Gitarre geht das eigentlich sogar ziemlich leicht, weil offene Akkorde mit den leeren Saiten anders klingen, als Barre-Griffe, oder solche, die in höheren Positionen gespielt werden (wer hätte das gedacht?). Bei rockigen Sachen klappt´s meistens auch, nur mit DropTunings und den aktuellen Spieltechniken könnte es etwas problematisch werden!
 
René2097;4079976 schrieb:
Um Songs rauszuören brauchst du kein Schnickschnackprogramm. Ich glaub die Wenigsten hören einen bestimmten Ton einfach so raus. (z.B. einen einzelnen Ton auf dem Klavier).

Um einen einzelnen Ton herauszuhören und ihn dann genau benennen zu können, braucht man ein sogenanntes "absolutes Gehör". Das haben in der Tat die wenigsten Leute. Nach allgemeiner Auffassung entwickelt sich das absolute Gehör im Kleinkindalter (so bis 1,5, maximal 2 Jahre).
Das kann man sich als Jugendlicher oder Erwachsener auch nicht mehr antrainieren. Man kann sicherlich mit Übung dahin kommen, dass man die ungefähre Tonlage heraushört. Dass man zum Beispiel hört, ob eine Band ihre Gitarren tiefer gestimmt hat und wenn ja, wie tief die etwa sind. Aber mehr geht für die allermeisten Leute - mich eingeschlossen - nicht.

Den Grundton oder den "ersten" Ton in einem Lied kannst du durch ausprobieren relativ schnell rausbekommen. Danach solltest du dich mit Intervallen vertraut machen. Terz,Quinte,Quarte und so. Dafür bekommt man aber mit der Zeit von ganz allein ein Gefühl für.

So isses. :great: Dabei kann einem ein Programm wie zum Beispiel das oben schon verlinkte kostenlose GNU Solfege durchaus helfen. Von daher halte ich jedenfalls sowas nicht für kompletten "Schnickschnak". ;) Man kann aber auch an konkreten Songs arbeiten und sich diese "raushören".
 
Ich würde ebenfalls René beipflichten:

Wenn du die Intervalle eines Liedes bestimmen kannst, bzw. ein Gefühl dafür entwickelt hast wie groß der Abstand des gehörten Intervalls auf deinem Griffbrett ist brauchst du nur noch den Anfangston und kanns recht schnell recht viel raushören.

Habe zwar auch kein absolutes Gehör

(1. Wer hat das schon und 2. Wer braucht das?^^ Es hat nämlich auch seine Nachteile - Leute mit absolutem Gehör haben im Orchester zT Probleme...)

n gutes relatives Tonhöhegedächtnis is allerdings ausreichend.

Mit der Zeit wird das auch ohne Programm besser, wenn du dir angewöhnst deine Instrumente nach Gehör zu spielen (Streicher sowieso, aber auch auf der Gitarre: Auf youtube findest du genug deppen die meinen sie hätten es unglaublich drauf, wobei Sie in wahrheit furchtbar unsauber spielen - es reicht eben nicht die Bünde zu treffen um einen guten, sauberen Ton zu bekommen)

Son Pogramm mag das fördern, keine Ahnung, wenn du allerdings intensiv und vor allem auf Sauberkeit deine Instrumente spielst, bildet sich das Gehör auch aus.

Was mir oft hilft, gerade auf der Geige, mit so abgefahrener Barockscheisse a la die Vier Jahreszeiten, wo du in den höheren Lagen spielst und es allein aufgrund der Fingerdicke schwer wird den Ton zu treffen:

Das ganze Aufnehmen und anhören - am Anfang ernüchternd auf Dauer aber imho eine hervorragende Möglichkeit die Sauberkeit des Spiels massiv zu verbessern und das Gehör auszubilden (Dein Lehrer sitzt ja nicht jeden Tag beim Üben dabei)

Ich denke das kann man auf alle Instrumente übertragen - auf der Gitarre funzt es jedenfalls auch^^


Ansonsten gilt, wie leider so oft in der Musik: Kommt Zeit, kommt rat.
 
Hui! Danke erstmal für die vielen Antworten. Werde mir die genannten Programme demnächst mal zur Brust nehmen :)

Mir ist schon klar, das man nach einiger Zeit von selber mehr Gespühr dafür entwickelt, nur ging es mir darum, das mich zu Hause ja keiner kontrolliert, wenn ich mir ein Lied heraus horche. Da spielt man das Lied "scheinbar" richtig, nur um nachdem man es dann eingeübt hat, festzustellen, das man sich bei ein paar Tönen vergriffen hat, da man sie anders "empfunden" hat als sie eigendlich waren. Meist stellt man das aber erst durch Aussenstehende Musiker fest. Prinzipiell vertue ich mich ja weniger in der Harmonie. Wenn ein Ton gänzlich nicht dazu passt, fällt mir das sehr wohl auf. Nur manchmal isses der Harmonie eben wurst, ob man nun die eine, oder die andere Note spielt, solange man sie selber als richtig empfindet. Und solchen Fehlern möchte ich eben vorbeugen, indem ich mein Gehör etwas hin trimme. ;)
 

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