Geht es einigen GL nur ums Geld?

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Der Titel sagt es ja schon, ich frage mich, ob einige GL nur am Geld interessiert sind, und nicht daran, ob ihr Schüler Fortschritte macht. Bei mir lief es nämlich folgendermaßen ab:

Bis vor 5 Wochen hatte ich noch bei meiner Gesangslehrerin (ich nenne sie mal GL2) ein Jahr lang Unterricht, DAVOR hatte ich schon 3 Monate bei einer anderen Lehrerin (die nenne ich mal GL1).
Als ich noch bei GL1 war (die damals gerade erst ihr Studium abgeschlossen hatte), meinte diese gleich am Anfang, ich solle mal einen HNO-Arzt aufsuchen, weil sie meinte, meine Stimmbänder wüden nicht richtig schließen. Gesagt, getan. Der Arzt hat mich dann zu einer Logopädin geschickt.
Kurz nachdem ich also zur Logopädin gegangen bin, musste GL1 umziehen, und ich konnte nicht weiter bei ihr Unterricht nehmen, also wechselte ich zu GL2. Ihr hab ich vorerst nicht gesagt, dass ich zu einer Logopädin gehe, da ich wissen wollte, was sie zu meiner Stimme sagen würde (zwecks Stimmbandschluss usw.). Zu meiner Überraschung hat sie nie irgendetwas gesagt, obwohl der schlechte Stimmbandschluss, nach Aussage des HNO-Arztes, gut hörbar war :gruebel:
Das nächste, was ich erwähnen sollte ist, dass ich gerne Fragen stelle (z.B ob Frauen auch ein Falsett haben, und sonstige Anfängerfragen eben; glaubt jetzt nicht, dass ich ununterbrochen nervtötende Fragen stelle :rolleyes:), was sowohl GL1 ("Ich finde es toll, dass du dich dafür interessierst!" , als auch der Logopädin (die mittlerweile jede Stunde ihr schlaues Buch griffbereit hält :D) positiv aufgefallen ist. Die beiden haben immer versucht, mir so gut wie möglich alles zu erklären und haben sich dafür sogar immer etwas länger Zeit genommen.
Aber: Bei GL2 war das ganz anders. Wenn ich mal 5 Minuten vor Unterrichtsschluss eine Frage gestellt habe, meinte sie immer, das würde viel zu lange dauern, das zu erklären, und sie würde sicher nicht ihre Pause dafür opfern, um eine Frage zu beantworten. (Bin ich die einzige, die das unhöflich findet? Schließlich habe ich 103€ im Monat für den Unterricht bezahlt!). Als ich sie mal fragte, warum ich nach dem Singen manchmal heiser werde, sagte sie "Das kann ich dir nicht sagen, weiß ich nicht" und machte sich nicht mal die Mühe darüber nachzudenken. Ich dachte eigentlich, dass ein GL das wissen müsste und dass das Ziel von GU unter anderem wäre, dass man eben nicht heiser wird (oder sehe ich das falsch?)
Zudem ist mir aufgefallen, dass sie nie wusste, was wir in der letzten Stunde gemacht haben und suchte sich immer spontan irgendwelche Übungen aus. Ich dachte immer, Lehrer würden sich auf die nächste Stunde vorbereiten, oder ist das bei GU anders als in der Schule?
Auch hatte GL2 an manchen so wenig Lust, dass sie mich ans Klavier gesetzt hat, um die Übungen zu spielen (dabei kann ich nicht mal Klavier spielen), während sie Kaffee-Pause machte oder aus dem Fenster geschaut hat, nur um dann zu sagen: "Sing das nochmal, ich hab grad nicht zugehört..."

Was meint ihr dazu? Das kann doch kein sauberer Gesangsunterricht sein, oder? Ich hab wirklich das Gefühl, dass es GL2 nur um Geld ging und nicht darum, ob ich wirklich besser werde.
Auch wenn ich nicht mehr bei ihr bin, würde mich eure Meinung trotzdem interessieren.

(Ich entschuldige mich schonmal für den halben Roman, Rechtschreibfehler und sonstige Unverständlichkeiten sowie Abweichungen vom Thema :rolleyes:)
 
Eigenschaft
 
Da sage ich nur eins: bei einer so unmotivierten Lehrerin lernt man nichts, was man sich nicht auch selbst beibringen könnte. Zumal Heiserkeit nach dem Unterricht ein eher schlechtes Zeichen ist bzw. auf schlechten Unterricht hindeutet. Es kann mal passieren, besonders bei Anfängern mit untrainiertem Stimmapparat - aber keinesfalls sollte es die Regel sein.
Vorbereiten muss man eine Stunde nicht unbedingt, wenn man sich an seine Schüler erinnert und weiß, woran zu arbeiten ist - wenn man aber nicht einmal weiß, wen man vor sich hat, ist das natürlich schlecht.
Ich bin momentan in einem psychischen Ausnahmezustand, arbeite aber trotzdem - einerseits, weil ich das Geld brauche, andererseits aber auch, weil es besser ist, als zu Hause nichts zu tun und langsam durchzudrehen. Trotzdem konzentriere ich mich auf den Unterricht, gebe alles,was ich kann, höre aufmerksam zu und sehe zu, daß meine Schüler mit einem guten Gefühl aus der Stunde gehen. Alles ändere fände ich unredlich. Wenn es mal gar nicht geht, dann sage ich lieber ab. Ich finde, das ist man den Leuten schuldig, die immerhin einen Menge Geld für ihren Unterricht bezahlen.
 
"Mach' nochmal, ich hab' grad nicht zugehört..." :D Mist, warum ist mir das noch nicht eingefallen! :p:p
Tja, da versucht wohl jemand mit aller Gewalt ein schlechtes Licht auf unsere Zunft zu werfen - bei solchen Leuten wird mir speiübel :igitt: (gab's nicht mal 'nen Kotzsmiley?). Aber was soll man machen? Es gibt gute und schlechte Bäcker, Schreiner, Lieferfahrer, Handyprovider, Sherpa, Kühlschrankbeleuchtungsglühbirnchenhersteller.........und Gesangslehrer - und daran wird sich auch nie etwas ändern. Dummerweise merkt man's eben erst hinterher, wenn das Brot schlecht schmeckt, der Schrank umkippt, das Paket nicht ankommt, man in eine Gletscherspalte plumpst, sein Essen nicht findet.......oder eben beim Singen nicht weiterkommt bzw. seiner Stimme sogar schadet.

Ich gebe zu, es ist nicht immer leicht, motiviert zu bleiben - aber schließlich wird man bezahlt zu unterrichten, also sollte man das auch tun. In der Schule gibt's auch jede Menge Lehrer, die keinen Bock mehr haben und nur noch Zeit absitzen. Dabei macht die Arbeit so viel mehr Spaß, wenn der Schüler vorankommt. Ich überziehe meistens sogar ein paar Minuten und habe extra ein kleines Püfferchen zwischen den einzelnen Stunden. Ich finde es erbärmlich, mitten im Satz abzubrechen, wenn der Gong ertönt. Meistens findet man die von Dir beschriebene Spezies übrigens an Musikschulen - Private können sich sowas häufig gar nicht erlauben und müssen sich schon aus blankem Selbsterhaltungstrieb wesentlich mehr Mühe geben.

Mir hat sogar mal ein ehemaliger Lehrer einer renommierten (!) Gesangsschule, mit dem ich eine Zeit lang Musik gemacht habe, erzählt, er habe dort aufgehört, weil er angewiesen wurde, den Schülern nicht zu viel beizubringen, damit sie ja schön lange bei der Stange bleiben. Gut verdient hat er dort, und da gibt es halt welche, die nehmen die Kohle und pfeifen auf den Rest :mad:

Naja, dann bleibt nur, Dir viel Erfolg bei GL3 zu wünschen - zumindest bist Du jetzt ein ganzes Stück weiter, was das erkennen von schlechten GLn angeht :great:
 
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Das scheint keine gute Gesangslehrerin zu sein. Hast du sie mal nach ihrer Ausbildung gefragt oder was sie an Referenzen vorzeigen kann? Aber nach allem, was du erzählst, würde ich mir an deiner Stelle eine/n neue/n Lehrer/in suchen!
Jeder gute Gesangslehrer sollte hören können, wie und vor allem ob die Stimmbänder schließen. Ok, dass nicht jeder unbedingt seine Pause hergeben will, dass kann ich schon irgendwie verstehen, aber ich würde dann in dem Fall sagen: Frag mich Anfang nächster Stunde nochmal, dann besprechen wir das dann. Und manchmal frag ich meine Schüler auch, was wir letzte Stunde gemacht haben, aber mehr, um mal auszutesten, was bei denen so hängen bleibt. Ich schreibe mir alles auf, was ich mit meinen Schülern mache.
Grade als Anfänger ist es oft nicht möglich oder leicht, zu beurteilen, ob ein Gesangslehrer was taugt oder nicht. Und man muss auch ganz klar sagen, dass nicht jeder Gesangslehrer zu jedem Schüler passt - und trotzdem kann es ein guter Lehrer sein. Aber bei dem, was du erzählst... Halte Ausschau nach jemand anderem (und wenn du an einer Musikschule bist, dann würde ich mich ruhig mal beim Chef beschweren...)
 
Es gibt wirklich Schulen, die zu ihren Lehrern sagen, sie sollen den Schülern nicht zu viel beibringen? Natürlich lohnt sich das finanziell für die Schule, aber irgendwie ist es auch ein wenig unverschämt, wenn man die Kosten bedenkt, die man da als Schüler (manchmal auch mit Mühe) aufbringen muss...
Gesangsunterricht kann ich mir zur Zeit leider nicht mehr leisten, d.h. so schnell wird es wohl keinen GL3 geben.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich mich auch ohne GU weiterhin verbessern kann? Ich hab nämlich keine Lust, mich mit der Zeit wieder zu verschlechtern, dann wäre der ganze Untericht umsonst gewesen :-(
 
""Mach' nochmal, ich hab' grad nicht zugehört..."

Wobei das immerhin noch ehrlicher ist, als dann einen moeglichst allgemeinen Kommentar abzugeben und zu vertuschen, dass man gerade "weg" war. :D

Aber insgesamt klingt das wirklich nicht gut, irgendwie als haette sie insgesamt aufgegeben oder kein Interesse an Dir.

Alleine Ueben: Richte Dir eine bestimmte Zeit und ggf. eine Ort ein wo Du entspannt ueben kannst. Klingt trivial, aber vor dem "wie uebe ich" kommt erstmal ueberhaupt zum ueben zu kommen. Ansonsten hast Du ja aus dem vergangenen Unterricht schon eine grobe Richtung, weisst vielleicht was Dir Spass macht und was Dich weitergebracht hat. Dann kannst Du da weitermachen und dich auch noch im Internet schlau machen.
Oder Du suchst Dir einen Chor oder eine Band.
Gesangsunterricht ist natuerlich immer besser, gerade wenn Du stimmliche Probleme hast. Klappt das denn mit dem Stimmbandverschluss mittlerweile wieder? Und wie wuerdest Du Deinen Stand einschaetzen? Je weiter fortgeschritten Du bist, desto eher kommst Du auch alleine klar.
 
Mit dem Stimmbandschluss ist es durch die Logopädin viel besser geworden. Ich war vor einem halben Jahr schon einmal bei ihr und bin seit letzte Woche wieder dort, weil ich einfach mal abchecken wollte, ob sich was verändert hat und sie meinte, da hätte sich so viel getan, sie war ganz überrascht :) 100% ist der Stimmbandschluss noch nicht perfekt, aber so gut wie. Mein Hauptproblem ist eigentlich, dass ich ziemlich schnell heiser werde.
Ich finde auf jeden Fall, dass der Unterricht was gebracht hat, aber wie schon gesagt, mit Heiserkeit hat sich nix getan, da ja auch meine Lehrerin nie was dagegen gemacht hat...
 
Zitat: "Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich mich auch ohne GU weiterhin verbessern kann? Ich hab nämlich keine Lust, mich mit der Zeit wieder zu verschlechtern, dann wäre der ganze Untericht umsonst gewesen :-(" - Meine Gesangslehrerin sagte mir, als ich vor einem Jahr mit dem Gesangsunterricht aufgehört habe, man kann sich nicht verschlechtern. Was man gelernt hat, hat man gelernt und bleibt bestehen!
 
Nein, das stimmt nicht. Stell dir mal vor, du gehst ein Jahr lang jeden Tag joggen, dann machst du ein halbes Jahr lang nichts und dann fängst du wieder an mit dem Joggen. Du wirst garantiert nicht mehr in der Form sein, die du vor einem halben Jahr hattest.
Singen ist zum großen Teil Muskelbewegung und die will trainiert werden. Natürlich kannst u.U. wieder schneller zu der Form kommen, weil du ja schon weißt, worauf du achten musst und welche Übungen gut bei dir funktioniert haben, aber dennoch wirst du erstmal wieder weiter unten anfangen müssen.
 
Oder man gewoehnt sich mit der Zeit was falsches an.
Ist jetzt nicht unbedingt wahrscheinlich, wenn man mal das richtige Gefuehl fuer Gesang entwickelt hat, aber doch moeglich.
Von daher wuerde ich vielleicht zusaetzlich empfehlen, ein paarmal im Jahr doch den Weg zu einem guten Lehrer zu nehmen, auch wenn es dann evtl. mit einer laengeren Wegstrecke oder etwas hoeherem finanziellen Aufwand verbunden ist. Das waere dann auf Nummer sicher, sozusagen. Wenn jetzt GL1, mit der der Du schon gute Erfahrungen gemacht hast, nicht allzu weit weggezogen ist, wuerde die sich die dafuer anbieten. Jemand vor Ort waere natuerlich praktischer, aber dann musst Du erst wieder herausfinden, ob er (fuer Dich) auch was taugt.
 

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