Stimmprobleme nach Grippe oder mache ich generell was falsch?

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Sternschnuppe9
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Hallo!

Ich hatte mir im Februar diesen Jahres eine richtige heftige Grippe eingefangen und war für ca. 2 Monate erkältet ... Seitdem habe ich Probleme mit meiner Stimme, auch beim Singen. Ich bin zwar nicht heiser, aber meine Stimme ist nicht mehr so belastbar, wie vor der Grippe und sie ermüdet viel schneller. Was leider auch dazu kommt ist, ein verschleimter Hals und ein sehr trockener Mund. Ich denke, dass ich meistens schon genug trinke, aber das Trockenheitsgefühl will nicht verschwinden. So langsam bin ich ziemlich traurig damit, weil ich auch Angst habe, dass meine Stimme "kaputt" sein könnte. Gesungen habe ich schon immer gerne, mal mehr mal weniger und seit ca. 2 Jahren singe ich in einem Chor und ich singe auch zu Hause sehr viel (zur Zeit aber etwas weniger) - einfach um abzuschalten und weil es mir Spaß macht, auch laut und ich weiß nicht, ob ich zu sehr "drücke"? Ich war schon bei versch. HNO-Ärzten (innerhalb der letzten Monate) und organische Probleme konnte niemand finden - wobei ich das letzte Mal vor ca. 1 Monat beim HNO war. Aber ich kann ja nicht bei jedem Gefühl von "irgendwas stimmt nicht" zum HNO rennen - oder doch? Habe mir auch schon überlegt, ob es bei mir psychisch ist? Aber es ist halt eben nach dieser blöden Grippe so geworden, vorher hatte ich das nie - ein anderer Arzt meinte, dass ich eine Birkenpollenallergie habe und es davon kommt ... Hhmnn ??? :(

Ich nehme auch seit ca. 8 Monaten Gesangsunterricht, allerdings klassisch und singe ansonsten aber Rock/Pop. Meine GL möchte sich nicht so auf den Rock/Pop-Bereich einlassen und ich darf bei ihr nur klassisch singen. Deshalb kann ich mit dem dort gelernten für mich nicht so wirklich was anfangen und "singe einfach so wie ich denke das es i. O. ist."

Ich bin etwas ratlos was ich nun machen soll ... Hat von Euch jemand einen Tipp für mich? Andere GL suchen oder wenn nicht: wie kann ich das klassisch gelernte für mich nutzten? Noch mal zum HNO oder Arzt? Vielleicht hört man an der Testaufnahme, ob ich die Töne zur sehr drücke, meine Stimme kaputt ist oder ob es i. O. ist wie ich singe ...
https://www.box.com/s/wt81uqsj977rlokfn44m
oder liegt es vielleicht wirklich nur an der Allergie? Und wenn man eine Allergie hat: Sollte man dann besser nicht singen?

Fragen über Fragen ...

Schon mal ganz lieben Dank, Sternschnuppe9
 
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Ich glaube, du hast ein Luxusproblem ... die Testaufnahme klingt in meinen Augen sehr gut, du hast einen schönen Stimmklang! :great: Und mit dem Song setzt Du dir ja durchaus eine hohe Messlatte. Ich empfinde die Höhen nicht als gedrückt, ich höre vielmehr, dass du oben durchaus "aufmachst" und die Stimme kopfig wird und richtig sitzt. Ich denke, du nutzt bereits sehr viel aus Deinem Klassikunterricht, jedenfalls klingt es für mich ein schon ein wenig klassisch geprägt, nicht zuletzt, weil du sehr viel in der Randstimme singst, wo im Original gebeltet wird.

An manchen, wenigen Stellen "schiebst" Du tatsächlich über einen übermäßigen Atemdruck ... das "see" ist in meinen Ohren etwas eng/scharf, aber das liegt auch am undankbaren Vokal. Auch ganz am Ende sind ein paar Töne dabei, die dich, so scheint mir, Kraft kosten. Es kann es gut sein, dass Du noch immer die Nachwirkungen Deiner Grippe spürst - das ist nicht ungewöhnlich, gerade wenn vielleicht noch eine allergische Belastung dazukommt. Die Stimmlippen brauchen oft sehr viel mehr Zeit zur vollständigen Regeneration, als man selbst merkt und es kann sein, dass sie immer noch ein wenig angegriffen sind. Wenn du dann bereits viel singst und übst, bleiben sie gereizt. Da kann dir unter Umständen nur eine Stimmruhe helfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir die Höhen sonst leichter fallen und du jetzt, wo die Stimmlippen vielleicht noch belastet sind, mehr Druck brauchst, um diese Töne zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich höre auch keine Stimmstörung. Die Stimme ist klar und geht nach oben schön auf. Ich denke, dass die Ursache eher darin liegt, dass du wegen der Grippe eine Zwangspause einlegen musstest und der Körper natürich noch etwas länger geschwächt war. Dann baut man in der Zeit natürlich ab, weswegen du nicht an den Zustand vor der Krankheit nahtlos anschließen kannst. Und mit ner Pollenallergie spricht die Stimme auch nicht so an wie sonst immer. Hab ich auch und merke dass das Mischen schwerer fällt und tendenziell mehr wilde Luft entweicht.
Jedenfalls denke ich auch, dass du ein Luxusproblem hast ;) weil du trotzdem schön singst. Ich höre auch, dass du vor allem höhere Passagen zu sehr schiebst, vielleicht auch im Kopf zu viel "willst". So kommt es auch zu plötzlichen Lautstärkeunterschieden und paar mal wirds flat. Das solltest du viel "easier" angehen, deine Stimme einfach machen lassen ohne mit dem Rumpf hinterher zu schieben (also Atemdruck mehr erhöhst als nötig). Dann öffnet sich die Stimme mehr, es klingt müheloser und dann hast du auch nicht mehr diese krassen Dynamikschwankungen. Vertraue darauf, dass du das schon kannst und nicht noch zusätzlich auf die Tube drücken brauchst.
Einen leichten klassischen Einschlag höre ich auch, wobei das eben die Passagen sind, die im Original gebeltet und nicht kopfig gesungen werden. Mich störts nicht, aber wen interessierst. Wichtig ist, ob es DIR gefällt. Was GL angeht, musst du dir aber wirklich überlegen, ob dir ein Pop- oder JazzGL nicht mehr was bringt. Wenn sich deine GL nicht auf deine Wünsche einlässt und du dich nicht auf ihre Anweisungen, finde ich das recht kontraproduktiv. Die Frage ist dann natürlich auch, ob du überhaupt einen GL brauchst, zumal du schon gut singen kannst. Kommt halt darauf an, ob du überhaupt noch was Neues lernen willst, es autodidaktisch kannst oder doch lieber jemanden brauchst, der dir den Weg zeigt.
 
Danke Ihr beiden für Eure Antwort! Und danke "für die Blumen" ... Kann gut sein, dass ich da eher ein "Luxus"Problem hab. Vielleicht ist es auch ungewohnt für mich, weil es einfach nicht so läuft wie ich es gewohnt bin. Ich singe und übe erst seit ca. nem Jahr regelmäßig und da hatte ich glücklicherweise noch nicht groß was zu tun mit Pollen (die haben mich letztes Jahr brav in Ruhe gelassen) und erkältet war ich so doll auch net. Vielleicht muss ich da erst meine Erfahrungen mit machen. Es fühlt sich halt einfach "komisch" an ... Ich beobachte das mal und übertreibe es mal nicht in dieser Pollenzeit. Wahrscheinlich mache ich mich manchmal auch zu sehr verrückt ...

Ansonsten habe ich mich sehr über Eure Tipps gefreut ... :) Stimmt schon, ich schiebe manchmal zu viel Luft nach und versuche alles zu kontrollieren und will bestimmt auch "zu viel" dazu kommt bissi Höhenangst. Ich werde es mal versuchen mit dem "meine Stimme einfach machen lassen" (scheint mir gar nicht so einfach) und übertreibe es mal nicht mit dem üben .... Vielleicht spreche ich mal in der nächsten Stunde darüber auch mal mit meiner GL und versuche doch noch irgendwie mal mit ihr "zusammen zu kommen" - wenn ich doch schon einiges davon umsetzten kann, scheint der Unterricht ja nicht total "für die Füsse" zu sein ... Hoffe mal, dass sie mir bisschen entgegen kommt, sonst werde ich mir wie Vali meint, tatsächlich eine andere/n GL suchen müssen ... ich kann zwar ganz gut auch alleine lernen, finde abe schöner sich einfach ab und an mit jemandem auszutauschen, der sich "besser" auskennt und die Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel sieht ...

@Vali:
Was machst Du während Deiner Allergiezeit? Singst Du trotzdem oder machst Du da weniger oder nichts?
 
Hi Sternschnuppe, hier noch eine andere Anmerkung. Die Stimme ist ein sehr sehr somatisches Organ, das heisst, wann auch immer irgendwas in der Seele queer liegt, ist das zu hören. Ich kann mir vorstellen, das das Klassig-Pop Problem mit deiner Vox Lehrerin Dich zumacht, weil Klassik immer sehr viel Kontrolle wünscht und damit das "einfach mal drauf los singen" unterbindet. Sprich: das macht einfach keinen rechten Spaß!

Und noch was zum Thema Stimmprobleme generell: Du benutzt Dein Organ täglich - Du sprichst am laufenden Band und den ganzen Tag über. Wenn das also kein Problem für Dich ist, Du Dich nicht ständig räuspern musst oder hustest, ist es eher ein psychisches Problem.
Viel Glück!!!
LG Sandrab7071
 
Ich kann mir vorstellen, das das Klassig-Pop Problem mit deiner Vox Lehrerin Dich zumacht, weil Klassik immer sehr viel Kontrolle wünscht und damit das "einfach mal drauf los singen" unterbindet. Sprich: das macht einfach keinen rechten Spaß!

Einspruch! ;) Klassisch singen macht sogar sehr viel Spass! Sofern, und das ist wohl das entscheidende, man auch klassisch singen will! Muss man sich im Unterricht hingegen in einem Genre bewegen, in das man gar nicht möchte, kann es problematisch werden, logisch!

Und: natürlich hast du in der Klassik gewisse Standards die du einhalten musst, willst du einen guten klassischen Klang erreichen. Wenn die Technik aber erst mal sitzt, denkst du nicht mehr daran und singst im Prinzip auch "einfach drauflos". Musst du auch, nur so kannst du dich emotional vollkommen öffnen und das letzte geben! Solange du bei einem Stück immer noch auf technische Dinge achten musst, ist es ganz klar noch nicht aufführungsreif.
 
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Stimme Tonja zu. Das hat nichts mit Klassik zu tun, sondern mit der inneren Einstellung. Man kann das gleiche auch über jeden anderen Stil sagen, den man auf hohem technischen Niveau singen will. Wenn man sich damit nicht identifizieren kann, führt das zu Kopfblockaden, die sich unmittelbar auf die Stimme auswirken.
Was ich mit meiner Allergie mache? Natürlich generell in Griff kriegen (da hat jeder seine eigenen Helferlein) und einfach weitersingen. Meist kommen die Probleme nur am Anfang, weil die Stimme anders reagiert. Wenn ich mich an die Umstellung gewöhnt habe, klappt es wieder besser mit dem Stimmbandschluss und es singt sich wieder normal. Ansonsten nicht beunruhigen lassen und locker weitermachen. Meine Güte, dann ist da halt ein leises Rauschen und es holpert vielleicht mal beim Registerwechsel. Merken die meisten von außen eh nicht.
 
weil Klassik immer sehr viel Kontrolle wünscht und damit das "einfach mal drauf los singen" unterbindet. Sprich: das macht einfach keinen rechten Spaß!

Ui, das hatte ich glatt übersehen. Ich frage mich ja, warum wir uns in der letzten Chorprobe des einen Chors schier kaputt gelacht haben - das war alles nur Klassik :eek: Und in dem Chor singen einige mit, die es mit Klassik an sich nicht so sehr haben... (jaja, wir dürfen dann auch wieder anderes singen ;) )
 
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Klassik ist nur dann "böse", wenn man sich Pavarotti, Callas und Co. als Messlatte nimmt und direkt auf 100%ige Perfektion aus ist.
Denn so ein Niveau dauert...


Natürlich muss nicht jeder ein Fan von "Panis angelicus" oder "Ave Maria" sein, aber schön klingen kann Klassik in jedem Fall - und Spass machen sowieso :=)
 

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