GEMA-Wahn + Finanzamt-Terror

[1_for_fun]

Hallo erstmal,

also langsam steig ich bei dem ganzen GEMA und Finanzamt Sums gar nicht mehr durch.
Vielleicht kann mir jemand von euch helfen.

Ok also hier sind meine Probleme:
Ich mach Musik für Hochzeiten etc. ( geschlossene Gesllschaften), hab das ganze beim Finanzamt angemeldet ( Kleingewerbe), zahle auch jedes Jahr fröhlich meine Steuern nach. Soweit so gut, aber:
Jetzt kam ich auf die Idee, daß ne Homepage bestimmt ganz toll wäre so mit Hörproben und so.

Allerdings muß man ja für Musik ( als Stream oder Download) GEMA Gebühren zahlen und das ist nicht grade wenig ( in meinem Fall 71 €).

Jetzt meine Frage, gibt es da nicht andere Möglichkeiten, will ja nur kurze Hörproben ( 10sec oder so) abspielen und gibt es vielleicht eine Möglichkeit, daß ich nicht jedes Jahr ein "halbes Vermögen" ans Finanzamt zahlen darf?

 

[Harry]

kurz und knapp: nein
wenn du Hörproben zur Verfügung stellst sind GEMA-Gebühren fällig - das Märchen von wegen "20 Sekunden kostenfrei" ist ein Märchen

und aus dem Finanzamt kann leider niemand von uns "austreten"

eine andere Möglichkeit wäre noch auszuwandern

deinen Threadtitel halte ich für total überzogen - wir leben halt nunmal in Deutschland - da ist das so
wenn du hier schon von "Finanzamt-Terror" sprichst was soll denn dann ein normal-arbeitender Bürger wie ich schreiben dessen Frau halbtags arbeiten geht und Steuerklasse V hat ???
Ich bitte dich - komm mal wieder runter.

 

[fruchtquark]

Nuja, übertreib's mal nicht.

Steuern sind nun wahrlich keine Unverschämtheit.
Du verdienst schließlich auch Geld mit deinem (Neben-)Beruf(?).
Und, dass du GEMA-Gebühren für GEMA-geschützte Musik zahlen musst, ist auch keine Neuigkeit.

So ist nun mal das Geschäft: Wenn du deine Kunden mit Kostproben locken möchtest, kann man das als eine Art Werbung sehen.
Und in geschäftstreibende Werbung muss jeder (selbstständige) Unternehmer investieren. Vielleicht kriegst du dadurch ja mehr oder besser zahlende Kundschaft und die Investition hat sich gelohnt.

MfG, Quark

 

[jonny-p]

hi,
bis vor kurzem konnte man doch noch auf youtube coverversionen legal hochladen darf. so n youtubefenster kann man ja einfach auf seiner homepage verlinken. aber ich glaub da gabs neulich nen rechtsstreit!?

wie wärs ansonsten einfach mit 2-3 eigenen liedern auf der homepage, dann wissen die leute genauso wie du klingst und wie professionell du bist. aus covermusikersicht find ich gema fürs hochladen natürlich auch n bisschen nervig, aber ich schreib auch eigene songs und das ist wahnsinnig viel arbeit. Ist doch nur fair wenn die leute mitverdienen die sich die arbeit gemacht haben.

grüße jonny

 

[Helmut]

wie wärs ansonsten einfach mit 2-3 eigenen liedern auf der homepage, dann wissen die leute genauso wie du klingst und wie professionell du bist.

bin gespannt wie Du der GEMA klarmachst, dass sie dafür keinen Beitrag verlangen dürfen. Ich kenne das nicht aus eigener Erfahrung, aber ich kenne Bands, die nur eigenes Material spielen, nicht bei der GEMA Mitglied sind und sich trotzdem mit Forderungen der GEMA konfrontiert sahen, unglaublich aber wahr.

Ist doch nur fair wenn die leute mitverdienen die sich die arbeit gemacht haben.

da hast Du auf jeden Fall recht, nur hast Du schon was von der GEMA bekommen? Nutznießer dieses nicht durchschaubaren Apparates sind nämlich in erster Linie die Verlage und die altgediente und bekannten Komponisten und Texter. Bis Du als Newbie da Geld siehst, brauchst Du entweder einen Megahit oder Du siehst dann schon aus wie ZZ-Top

Gruss Helmut

 

[jonny-p]

Zitat von Helmut
ich kenne Bands, die nur eigenes Material spielen, nicht bei der GEMA Mitglied sind und sich trotzdem mit Forderungen der GEMA konfrontiert sahen

Naja, wenns wirklich eigenes Material ist, das auch nicht bei der GEMA registriert ist, dann muss man sich aus den Forderungen doch auch nichts machen.

Ich hatte da mit eigenem Material nie Probleme, war nur einmal etwas angesäuert dass wir dem Veranstalter bei nem Gig mal ne Liste für die GEMA machen sollten, mit den Songs die wir gespielt haben. War auch alles nur eigenes Zeug. Aber wenn ich da ne Forderung für eigenes (nicht-GEMA) Material bekommen würde, würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen.

Zitat von Helmut
nur hast Du schon was von der GEMA bekommen?

Nein, hab ich nicht, was wohl daran liegt dass ich bis jetzt noch nichts dort registriert habe ;-) Es steht ja auch jedem frei sein Material dort anzumelden oder eben nicht.

Jetzt denkt mal nicht ich wär ein Fan von der Organisation, mich nervt da auch einiges, aber ich denke man sollte es zweiseitig sehen und ohne die GEMA müsstest du bei sämtlichen großen Bands direkt anfragen, "hey erich klapperton darf ich morgen abend deinen song spielen, ich verdien auch ganz gut damit und du hast gar nichts davon, also sag ja!?" was das allein kosten würde...

@1_for_fun
Für welchen Zeitraum kostet das denn 71Eur? Und was müsste man der GEMA zahlen, wenn man Demo-CDs (mit Coversongs) zum Probehören an potenzielle Veranstalter schicken würde?

 

[akustiker]

Passt vielleicht ganz gut zu diesem Thread:

Auf http://www.bundestag.de/petitionen.html gab es bis vor kurzem
eine Online-Petition für eine Erneuerung der GEMA-Strukturen,
die mit bisher ca. 110 000 Mitzeichnern unterzeichnet wurde.
50 000 Stimmen waren nötig, damit sich der Bundestag damit befasst.
Die Unterzeichnungs-Frist ist zwar vor kurzem abgelaufen,
aber die Initiatorin der Sonthofener Kuturwerkstatt
http://www.kult-werk.de/GEMA/GEMA.html
freut sich bestimmt auf zusätzliche Unterschriften, denn der Gesetzesentwurf
soll wohl erst Anfang 2010 im Bundestag beraten werden.
In meinen Augen eine längst überfällige Aktion!

Soweit der kleine Einschub.

 

[Helmut]

Naja, wenns wirklich eigenes Material ist, das auch nicht bei der GEMA registriert ist, dann muss man sich aus den Forderungen doch auch nichts machen.

du hast schon recht nur die schicken Dir eine Rechnung und wenn Du nicht zahlst notfalls ein Inkassounternehmen und Du musst den Beweis führen, dass die Nummern von Dir sind. Das ist die Umkehrung von der normalerweise gültigen Unschuldsannahme, bzw. Beweispflicht.

Ich hatte da mit eigenem Material nie Probleme, war nur einmal etwas angesäuert dass wir dem Veranstalter bei nem Gig mal ne Liste für die GEMA machen sollten, mit den Songs die wir gespielt haben. War auch alles nur eigenes Zeug. Aber wenn ich da ne Forderung für eigenes (nicht-GEMA) Material bekommen würde, würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen.

in dem Fall kommt die GEMA Forderung an den Veranstalter, nie an die Musiker. Auch hier siehst wie einfach es sich die GEMA macht, der Veranstalter muss eine GEMA-Liste mit Hilfe der Musiker erstellen, eigentlich muss der Veranstalter in Deinem Fall dann nichts bezahlen. Nur im Zweifelsfall muss er sich mit der GEMA herumstreiten, was er i.d.R aus verständlichen Gründen nicht machen wird. Und wenn nur ein Song gespielt wurde, der nicht von Dir ist, kannst Du nicht einmal mit der GEMA streiten.

Jetzt denkt mal nicht ich wär ein Fan von der Organisation, mich nervt da auch einiges, aber ich denke man sollte es zweiseitig sehen und ohne die GEMA müsstest du bei sämtlichen großen Bands direkt anfragen, "hey erich klapperton darf ich morgen abend deinen song spielen, ich verdien auch ganz gut damit und du hast gar nichts davon, also sag ja!?" was das allein kosten würde...

das etwas wie GEMA benötigt wird, die letztlich das geistige Eigentum von Künstlern schützt, ist unstrittig. Die Unzufriedenheit, die auch in der erwähnten Petition zum Ausdruck kommt, resultiert aus dem Verteilschlüssel der Einnahmen, der nahezu unverständlich und gleich gar nicht kontrollierbar ist, wie auch dem Gehabe der GEMA, wie oben bereits geschrieben.

Und geht auch soweit, dass die GEMA für jede verkaufte Festplatte, CD/DVD Brenner oder Memory-Stick auch einen bestimmten Betrag bekommt, denn es könnte ja sein, dass damit Musikdaten kopiert werden.

Gruss Helmut