Gemauerter Keller, ein (Nach)Hall Problem

Amen X
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Hallo allerseits,

es geht bei meinem Problem um einen alten, gemauerten, gewölbe Keller. Länge ca. 15m, breite 4m, höhe 3,5m (2,5 an den Seiten). Ausstattung ist eine Band und ein mit Menschen vollgestopfter Boden, die den Raum im Durchschnitt auf 1,80m Höhe füllen.

Trotzdem wagt es dieser wunderbare Kellerraum eine miese Akustik zu besitzen. Es hallt und alle Höhen und Hochmitten werden zu einem hässlichen Matsch, der das Konzerterlebniss ruiniert. - Natürlich jetzt etwas überzogen dargestellt, aber das ist im Endeffekt schon unser Problem.

Welche Tricks bieten sich an um die Raumakustik zu verbessern, gibt es spezielle Gewölbe Tricks? Wie bekomme ich eine Rockband in diesem Raum zum Klingen?#

Danke, ihr wackeren PA und Akustik Leute, für eure Hilfe :)
 
Eigenschaft
 
In denein fall würde ich weniger die Raumakusitik, sondern mehr die Lautsprecheraufstellung beachten.

Wie du schon selbst festgestellt hast sollten die Menschen schon sehr gut als Absorber fungieren.

Wie schaut denn die Speakeraufstellung aus?

Welche´Monitore verwendet ihr(ggf sogar inear).

Falls ihr mehr als 2 PA Speaker verwendet,und diese unterschiedlich tief im Raum stehen:
Zb ein Paar vor der Bühne und eines auf der Hälfte der Hallenlänge , ist es nötig das Signal für diese Speaker dementsprechend zu verzögern (delay)

Falls wirklich der Raum für diesen Soundbrei verantwortlich ist muss in deinem Fall besonders auf leicht zu reinigende und nicht brennbare Absorber mit geringer Aufbauhöhe gesetzt werden.
Ich denke perforierte oder gar mikroperforierte absorber, die recht breitbandig abgestimmt werden müssen, sollten gut funktionieren

cheers
Mika
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde eine solche Lautsprecher bestückung den wirklich vorteile bringen, was den - noch immer vorhandenen - Nachhall angeht?
Momentan sind es einfach zwei Aktivboxen vorne an der Bühne die auf ca. 2,5m Höhe hängen.
Hat die Höhe der Aufstellung der PA Boxen auch Einfluss auf das Hall-Verhalten (bzw. Absorber-Menschen-Verhalten)?

Wo wären Absorbatoren am Sinnvollsten eingesetzt?

Bei den Monitoren verwenden wir ehrlich gesagt ein Samelsurium verschiedener nicht-in-ear Montiore, allerdings ist die Bühnenlautstärke selber recht gering. Auf der Bühne ist dadurch bisher der beste Sound^^
 
Hi,

sollte Geld keine Rolle spielen: Akustikputz!
Damit konnte ich unter anderem beim Umbau einer aufgelassenen Kirche zu einem Szenerestaurant sehr gute Ergebnisse erzielen, obendrein denkmalschutztauglich...

Ansonsten: engabstrahlende Lautsprecher, vorzugsweise Hornsysteme, möglichst hoch unter die Decke und möglichst tief nach unten ins Publikum gerichtet. Eine Delayline wie schon von Mika genannt könnte helfen, muß aber auch ein eng abstrahlendes System mit möglichst gleichmässiger Bündelung sein. Bei kleinen Systemen ist es ausgesprochen schwer auch im Tief- und Grundtonbereich gleichmässige und starke Bündelung zu erreichen - daher bei begrenzten finanziellen Mitteln lieber ein hochwertiges Frontsystemen der entsprechenden Spezifikation anschaffen.
Beide Stirnwände mit breitbandigen Absorbern ausstatten, soweit optisch und bautechnisch möglich den gesamten Bühnenbereich. An den Stirnwänden solten sich auch etwas tiefere Konstruktionen anwenden lassen.

Ciao, Deschek
 
...Akustikputz würde die ganze gemauerter-Keller-Athmosphäre kaputt machen.

Das mit den Stirnwänden erscheint auch Sinnvoll, ebenso wie die positionierung der PA-Boxen. :)
 
Du unterschätzt die Möglichkeiten von Akustikputz... Mittlerweile sind da eine wirklich unglaubliche Varianz an Oberflächen möglich, ausserdem erzielt man schon mit geringen Stärken sehr gute Werte. Ist halt alles ne Kostenfrage.
Behandelt man nur die reinen Wandflächen und läßt das Gewölbe unbehandelt, bliebe viel vom Charakter erhalten bei trotzdem guten Absorptionswerten. In der genannten Kirche durfte die Decke beispielsweise aus denkmalpflegerischen Gründen nicht behandelt werden - kein Problem, die Beschallung wurde eben auf möglichst wenig "Deckenbeschallung" hin ausgelegt und Reflektionen hin zur Decke weitestgehend unterbunden.

Grundsätzlich ist halt mal eines klar: mit zwei Standard-Plastikkübel-Aktivboxen wirst du in dem Raum nie wirklich gute Ergebnisse erzielen können, so oder so wirst du einen gewissen finanziellen Aufwand auf jeden Fall hinnehmen müssen.

Ciao, Deschek
 
Meine jetzige Lösung für die PA-Boxen Positionierung wäre eine Befestigung mehrerer Boxen an den Lichttraversen die in den Keller rein laufen. Dadurch, sind alle Boxen direkt nach unten - auf den Absorber Mensch - gerichtet. Die Reflektion durch Stirnwände und Decke ist dadurch ausgeschlossen, und könnte die Lösung aller Probleme sein. Was sagen jene dazu, die sich damit besser auskennen?
In Verwendung wären dann 3-4 Plastikbrüller pro Kellerseite macht 6-8 Schreihälse insgesamt.
Theoretisch sollte bei diesem System doch die Delaykette nicht mehr relevant sein, nicht wahr?

Bühne ist dank Molton und Krust schon unhallbar gemacht xD

solv.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen,

ohne Delays wird das so leider trotzdem nicht klappen und auch bei guteingestellten Delays wird der Bass- und Grundtonmulm noch störend bleiben.
So kleine Plasteeimer sind bis in den Mittentonbereich praktisch Rundumstrahler, da hilft die Ausrichtung nur in dem Bereich darüber, durch die jetzt geplante Hängung strahlen die hinteren auch noch relativ weit nach vorne und umgekehrt, dadurch gibt es Auslöschungen und Matsche trotz (oer teilweise gerade wegen) des Delays...
Wenn Delaylines, dann nur auch entsprechend in eine Achse ausgerichtet und angemessen verzögert - Linienstrahler wie Schallzeilen oder ähnliches würden da weitaus bessere Ergebnisse bringen als dein jetztiger Plan und wenn du da moderne Kardioid-Schallzeilen/Linienstrahler verwendest kannst du auch die Seitenreflektionen sehr gut kleinhalten.
Oder eben tatsächlich eine Hornanlage mit optimalerweise kardioidem Bass...

Alles andere ist Bastelei.

Ciao, Deschek
 
Ich werde mal diesere Basteleien ausprobieren, und berichten wie Budget es möglich ist, einen solchen Keller in eine HiFi-Fatamorgana zu verwandeln ;-)

Danke für die Tipps, ich werde versuchen sie soweit möglich einfließen zu lassen... :)
 
Sodele...
Ein kurzes Feedback. Im Endeffekt erwies sich der Hall nicht mehr als das größte Problem. Dank einer Akzeptabel eingerichteten DelayChain und klug angebrachter Molton ließen nurnoch den "normalen" Kellersound übrig.
Alles klingt solange gut, bis die Bühnenlautstärke ein gewisses Maß übersteigt. Wenn dann der Drummer noch seine "lieblings"-Snare auspackt wird dieses Maß leider überschritten und hat eine sehr ungleiche Sound Verteilung. Aber das hebt sich nicht von normalerern Locations ab.

Fazit: Delay Chain, einwenig Molton ->Keller-Stimmung und Sound passen!
 
Gegen die Lieblingssnare vom Drummer helfen Plaxiglasstellwände um das Drumkit wunderbar.
Ich habe bei einer Bühneninstallation einer Veranstalltungshalle mit recht niedrigen Decke (3,5m) gute Ergebnisse in kombination aus so einer Plexiglaswand , und einer vollständig absorbierenden Rückwand gemacht.
Fotos könnte ich bei intresse in 2 Wochen nachreichen.
cheers
Mika
 

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