Gesamte Band zeitgleich mehrspurig aufnehmen

MoCo
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Ahoi,

ich hoffe, dass ich mit meinem Anliegen im richtigen Sub-Forum gelandet bin und jemand bei der folgenden Fragestellung weiterhelfen kann:

Wir suchen für unsere Band eine möglichst einfach zu bedienende Recording-Lösung, mit der wir alle Band-Parts zeitgleich und mehrspurig aufnehmen können.
Unsere Band besteht aus Schlagzeug, 2x Gesang, 2x Gitarre, 1x Bass, 1x Keyboard - wir bräuchten also mindestens 10 Kanäle, wobei dann für die Drums nur 4 zur Verfügung stünden, also besser 12.

Ich frage mich nun, ob es eine Lösung gibt, die wie folgt funktioniert:

- Alle Instrumente gehen in ein einziges großes Mischpult/Audiointerface (Amps und Drums werden mit Mikrophonen abgenommen).
- Das Mischpult muss direkt an einen PC-mit Recording-Software anschließbar sein.
- Ziel soll sein, vor jeder Probe einfach nur bequem auf einen Record-Knopf zu drücken, so dass man neben jeder Probe eine Mehrspuraufnahme mitlaufen lassen kann.
- In die aAchbearbeitung wollen wir nur gehen, wenn wir denken: Hey, heute hatten wir aber einen besonders guten Lauf
- Die Technik sollte möglichst einfach und schnell zu bedienen sein
- Möglichst nicht zu teuer

Nun möchte ich mich erkundigen, ob es hierfür passende Lösungen gibt und welche Alternativen man hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass hierfür vllt ein größeres Audiointerface in Frage kommen könnte?
Vllt etwas in dieser Art? : https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_x2442_usb.htm
Edit: OK, das Xenyx x2442 kann anscheind am Ende nur eine Stereo-Spur aufzeichnen, wie es scheint.. :gruebel:
Dann bräuchte man wohl eher sowas hier, oder? https://www.thomann.de/de/phonic_phhb24u.htm
Gibt es dazu noch günstigere Alternativen?

Meine zweite Frage wäre noch, ob ein solches Vorgehen überhaupt Sinn macht. Immerhin stehen alle Instrumente im selben Raum.
Aber: Der Raum ist recht groß und perfekt isoliert. Also rundum mit schallschluckenden Wänden und entsprechendem Teppich verkleidet.
Ich würde derzeit davon ausgehen, dass es nicht so schlimm ist, wenn auf den einzelnen Spuren ganz leise im Hintergrund noch die anderen Instrumente hörbar sind da ja letzendlich eh alles gleichzeitg abgespielt wird, aber mir fehlen hier die Erfahrungswerte.

Ich bin gespannt auf Euer Feedback!

Danke für Eure Hilfe und viele Grüße
moco
 
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Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es hiermit?

https://www.thomann.de/de/phonic_phhb24_fw_mk_ii_helix_board.htm

ist ein bischen günstiger als das U. Und wenn die Angabe bei Thomann richtig ist, kann man über USB nur die Stereosumme aufnehmen. Also braucht ihr Firewire

hier ist zwar Cubase LE 4 dabei, aber das kann nur 8 Spuren gleichzeitig aufnehmen.

deswegen mein Tip:
www.reaper.fm

ist die günstigste DAW und trotzdem sehr gut


bei den benötigten Micros bin ich nicht so bewandert

Was den Raum angeht. Nun es spricht prinzipiell nix dagegen, alles auf einmal aufzunehmen. Solange die Übersprechungen nicht zu stark ausfallen. Stichwort Phasenprobleme
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist halt, dass ohne akustische Trennung die Übersprecher enorm sein werden. Gerade ein Drumset mit Snare, Kick und Becken wird im gleichen Raum stehende Gitarrenamps immer akustisch beeinflussen.

Was wollt ihr mit den Aufnahmen erreichen? Live eingespiel wird einfach nie so gut wie eine Studioaufnahme, für einfache Proberaummitschnitte reicht aber auch oft schon weniger.

So Far...
Laguna
 
Danke für die schnellen Antworten! :)

@Novik: Das Phonic Helix Board unterstützt nur Firewire oder? Also kein USB?
Ich glaube unser Notebook hat auch Firewire, insofern sollte das ja kein Problem sein. Und der Preis ist schonmal viel ansprechender.
Gibt es sonst noch gravierende Unterschiede zu dem von mir geposteten Board?

@Laguna: Einfache Probemitschnitte machen wir derzeit mit einem Zoom H4n, was dafür optimal ist. Nur ist dann am Ende der Mix immer anders und nie ganz optimal. Es fehlt vor allem die Möglichkeit, bei einer guten Aufnahme im Nachinein nochmal einzelne Instrumente zu regeln und im Feinbereich zu justieren. Das würde ich mir davon erhoffen, wenn man alle auf einer eigenen Spur hätte. Ziel wären also schon Aufnahmen, die qualitativ recht gut sind (auch wenn es nicht ganz an eine Studioqualität herankommt).
Die Frage wäre dann wirklich, wie problematisch diese Übersprecher sind..:gruebel:
 
ja hat nur firewire. So wie ich das sehe, ist der einzige Unterschied wohl die USB schnittstelle. Laut der Phonic seite kann man wohl doch über USB mehrspurig aufnehmen. Somit wäre das 24U flexibler, was die Schnittstelle angeht. kostet daber dafür auch 140 mehr.

Die Übersprecher können natürlich teils enorm Sein. Gerade die Overheads des Drums werden ne Menge einfangen. Wie groß ist denn der Raum? Könnte man Trennwände aufstellen?
 
das hängt von der Musik und ein wenig von der Art der Ausführung ab. 2 Marshallstacks a 100W und ein Ampeg Kühlschrank plus Drums auf 16 qm können schon problematisch sein, wenn der Aggression freier Lauf gelassen wird...
Andererseits sind praktisch alle Motown Hits in einem Studio mit nicht mehr als (geschätzt) 30qm 'Freiraum' für bis zu 12 Musiker eingespielt worden - und da brauchen wir über die Audioqualität (oder die der Mixe) wohl kaum diskutieren. ;)

Interessanter ist die Rolle der Nachbearbeitung - was kann dafür an 'Unbequemlichkeit' sprich Datentransfer toleriert werden ?
Im Prinzip ist es so, dass je einfacher die Aufnahme, desto umständlicher wird die Übertragung des Ergebnisses in die DAW.
(etwas überspitzt ausgedrückt)
Viele sind nicht bereit, dafür Kompromisse zu machen und lehnen kategorisch jeden zusätzlichen Arbeitsschritt ab.
Was im Endeffekt heisst mit der DAW aufzuzeichenen - und natürlich in dem von dir angefragten Sinn KEINE komfortable Lösung darstellt.
Wie würde das im 'Ernstfall' aussehen ? (sonst kann man sich andere Überlegungen gleich sparen)

cheers, Tom
 
Allerdings sind die damals auch mit nur 2 oder 3 Micros aufgenommen worden. Da waren die Übersprechungen gewollt. Mit hat dann so lange die Musiker positioniert, bis es gut klang :D
 
Von der Musik geht es in Richtung Indie-Rock. 100 Watt Marshall-Türme fahren wir nicht auf, ich denke da sind wir lautstärkemäßig noch im dezenteren, mittleren Segment.
Der Raum ist recht groß (vllt 40-50m²), allerdings teilen wir uns diesen mit anderen Bands, so dass wir nicht die volle Fläche nutzen können, um die Amps zu verteilen. Trennwände könnte man aber ggfs aufstellen.

Wie würde das im 'Ernstfall' aussehen ? (sonst kann man sich andere Überlegungen gleich sparen)

Ich könnte es mir so vorstellen: Man schmeißt Interface, Notebook und die DAW an und drückt auf Record; die Probe wird mitgeschnitten.
Wenn wir nun später sagen: "Hey, heute waren wir echt gut!" würde ich die Aufnahmen auf einen USB-Stick ziehen und zu hause in Ruhe nachbearbeiten.

Ich denke die beiden größten Probleme an dem Unterfangen sind einerseits die potentiellen Übersprecher und andererseits der Umstand, dass wir im Raum aus Rücksicht auf die anderen Bands nicht alles so positionieren können, wie es optimal wäre. So bleibt die Frage, ob sich eine solche Lösung überhaupt lohnt..
 
gut, wenn du mit dem Handling der DAW im Proberaum klarkommst, dann ist da schon mal ein dickes Probleme beiseite geräumt.
Meine Empfehlung wäre ein gutes, altes Recording-Pult (500-1k) oder eins, das wenigstend direct-outs hat.
Soundtracs, Soundcraft (alt! nicht die neuen), Yamaha (dito),
Sogenannte Inline Pulte sind teilweise recht gefragt und entsprechend knapp oder teuer.

An die Ausgänge würde ich Adat Wandler anschliessen.
2 Behringer ADA 8000 liegen bei 350 Euro, 2 Blackface Adats würdest du für'n 100er bekommen, Creamware/Sonic-Core A16ultra um 500 Euro, eine Ferrofisch A16 wäre die moderne Variante um 1k.
(die Adats haben meist abgenutzte Bandtransporte, dem Wandlerteil ist das aber egal und speziell die Blackface Typen sind für 'Indie Sound' um Längen besser geeignet als jedes Helix oder Alesis Pult mit FW/USB)

Die Creamware/SC Wandler haben den Vorteil, dass sie phasensynchrone Signale auf allen Kanälen liefern, was sich bei sorgfältig ausgerichteten Mikros auszahlt.
Als Karten kommen die RME Hammerfalls und Creamware Pulsar/Scope in Betracht.
Eine gebrauchte Pulsar gibt's schon für 50 Euro in der Bucht.

die Empfehlung ist sicher ein wenig exotisch, aber mit gutem Gewissen für den angestrebten Sound gemacht...
Es wird schon vor der Wandlung fett klingen... und da musst du mit'm Phonic (oder den üblichen Verdächtigen) erstmal hin ;)

cheers, Tom
 
Wir haben mit dem Helix Board via Firewire + Macbook (late 2007, Core2Duo 160GB Festplatte, 2GB RAM) + Logic unsere CD aufgenommen. Es gehen problemlos 16 Spuren gleichzeitig. Ohne Isolation der Instrumente sind allerdings die Nachbearbeitungsmöglichkeiten eingeschränkt.

(hier in voller Länge anzuhören:
http://soundcloud.com/savoy-truffle/sets/cd

Viele Grüße von Zippo!
 
Danke für die neuen Antworten!

Telefunky, die zuletzt von Dir vorgeschlagene Lösung klingt sehr interessant. Aber ich glaube ich habe bisher höchstens die Hälfte davon verstanden, wie das funktioniert (wenn überhaupt). ;)
Hauptproblem sehe ich da beim Preis. Ich denke die Gesamtlösung darf 800 EUR nicht übersteigen. Ich mache mich aber trotzdem mal mit der Materie vertraut.

ZippoZ, höre ich mir gleich an, wenn ich heute Abend zu Hause bin.

Danke + Gruß
 
die Situation ist folgende:

es gibt ein komplett neues Audio(Geräte) Marktsegment - geprägt von Wettbewerb, Kostendruck und geringen Ansprüchen beim Publikum.
das hochpreisige Qualitäts-Equipment existiert wie eh und je, ist aber etwas erschwinglicher geworden.

durch den Internethandel tauchen häufig Geräte der 'alten' Oberklasse zu teilweise recht günstigen Kursen auf.
(ich habe zB 2x vocal, 4x DI/Preamp, 2x Line in alter Studiotechnik für rund 800 Euro, neu wäre mindestens das 4 fache fällig)

Modernes (günstiges) Equipment klingt im Idealfall 'gar nicht', ist also neutral bis charakterlos.
Letzteres ist mal positiv mal negativ zu sehen, je nach Anwendung (!).

Gut produziert - und da ziehe ich vor ZippoZ den virtuellen Hut - kann man damit im Pop-Bereich durchaus was reissen.
Das Beispiel was er gepostet, hat ist mehr als respektabel.
Sicher, eine sehr gute Vokalistin mit recht 'hoch' gemischten Stimme ist quasi Idealbesetzung für solche Vorverstärker.
Und eine überzeugende Band setzt dort (durch ihr Zusammenspiel) ein bestimmtes Klangideal nahezu perfekt um.
Wobei ich meine Skepsis nicht verschweigen will, dass wirklich nur 1 Powerbook mit Standard-Logic und ein Helix zum Einsatz kam.
Das klingt irgendwie schon nach 'grossen' System ;)

Der 'Sound' von Vorverstärkern und EQ alter Pulte hat in der Regel so was wie 'Charakter', nicht unbedingt crisp und neutral.
Mir hat mal jemand seine alte Soundcraft Konsole als 'lot's of butter in the channels' beschrieben.
Sie sind typischerweise schwer und man sollte den Zahn der Zeit einkalkulieren.
(Idealerweise hat ein der Bandmitglied Erfahrung am Lötkolben...)
Die meisten Angebote richten sich an Selbstabholer.

Die Technik solcher Pulte wurde für dauerhaften, professionellen Einsatz ausgelegt - sie sind recht wartungsfreundlich.
(keine SMD Elektronik, und falls in einem 24 Kanal Pult 6 Kanäle unzuverlässig sind, bleiben immer noch 18 gute)

AD-Wandler: Ob 16, 18, 20 oder 24 bit ist für den 'Sound' (in qualitativer Hinsicht) relativ belanglos.
(ich stelle mich da explizit gegen eine hier oft propagierte Meinung, dass '16 bit ist nicht mehr zeitgemäss' wäre
bezogen auf Eingangssignale (!) - nicht auf die folgende Signalverarbeitung.) :D

Moderne Designs nehmen zugunsten besserer Höhenauflösung oft einen geradezu sterilen Ton in Kauf.
Für um die 50 Euro können die BF Adats unschlagbar gute Wandler abgeben - wenn man genau diesen Ton mag.

Es ist in weiten Bereichen durchaus geschmacksabhängig - eine Soundalternative und keineswegs dogmatisch.
Nur wäre eben diese Alternative bei Neugeräten praktisch unbezahlbar
(solange es keine professionelle Investition mit Steuervorteil etc darstellt)

unter 800 Euro ist nicht leicht - Problem wäre der Zeitrahmen (habe meine Sachen über 1 Jahr 'zusammengekauft')
Angebote kommen nach Murphy... meist, wenn man sie gerade nicht braucht ;)

cheers, Tom
 
Wobei ich meine Skepsis nicht verschweigen will, dass wirklich nur 1 Powerbook mit Standard-Logic und ein Helix zum Einsatz kam.
Das klingt irgendwie schon nach 'grossen' System

Da war wirklich kein "großes System". :) Die Stimme und das Cello wurden allerdings anstatt mit dem Helixboard mit dem Line6 kb37 aufgenommen (der aber auch zur Niedrigpreis-Klasse gehört).
Das Mastering des Stereo-Mixdowns hat allerdings ein Externer übernommen.

Da das mit unserem Low-Budget-Do-It-Yourself-System bei dieser CD so gut geklappt hat, haben wir gerade auf die gleiche Weise mit den Aufnahmen für unserer kommende CD begonnen. Früher haben wir uns immer für 2 Wochen im "professionellen Aufnahmestudio" dumm und dämlich gezahlt - mit unbefriedigenden Ergebnissen. Nicht weil das Studio oder der Tontechniker schlecht gewesen wäre, sondern weil einfach die Zeit und Muße für ein sorgfältiges Arbeiten gefehlt hatte.

Viele Grüße von Zippo!
 
auch wenn extern 'poliert' wurde - mein voller Respekt für den Mix :great:
(vielleicht ein Grund für den doch sehr 'edlen' Grundklang)
ich finde, ihr werdet eurem Slogan voll gerecht - guter Pop mit Ideen :cool:
hab's gern gehört

cheers, Tom
 
Hey ZippoZ, ich habe mir Eure Aufnahmen jetzt zu Hause auch endlich mal angehört und muss sagen: Hut ab! :)

Mal sehen wie es bei uns jetzt weitergeht.. :gruebel:
 
ich werfe da mal als Alternative für die etwas 'sensibleren' Kanäle diese Golden Age Dinger in den Raum.
Scheint eine bezahlbare Alternative zu 'echtem' vintage Equipment zu sein.

cheers, Tom
 

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