Gesangsmelodien entwickeln

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Hallo,

es geht um folgendes und zwar:
Ich war gestern zum ersten Mal aus dem Grund in einem Proberaum,
um wirklich intensiv an eigenes Zeug zu arbeiten...
Ich war mit einem Gitarristen (28) in seinem Raum, für den es selbst
jetzt wieder ein gewisser "neuer" Start ist, da er nicht mehr so Gitarre
gespielt hat (normalerweise 10 Jahre gepielt bzw die Erfahrung),
weil er zuvor 3 Jahre Drums in einer anderen Band gespielt hatte,
die aber eig. mit unserem gemeinsamen musikalischen Start,
sich direkt getrennt hat. Deswegen passt das alles so gut,
dass wir etwas anfangen.

Das Problem ist, dass ich sogut wie keine Erfahrungen habe und er ganz viel.
Nur widerrum ist das meist fuer den Saenger ja anfangs eine Qual und auf
die Stimme sind meist alle Augen gerichtet, als auf den Instrumenten.
Ich selbst habe aber dafuer eine ziemliche Bandbreite von der Stimme her,
das bedeutet: ich kann meist echt hohe Sachen singen. Richtig kraftvoll.
Das wurde mir auch von ihm bestaetigt, dass ich z.B sowas wie den Song hier
http://vimeo.com/10658163
eig. recht gut singen kann und ich eig. keine Probleme habe diese Hoehe zu erreichen.

Nur als wir versucht haben etwas eigenes nur mit meiner Stimme und seinem
Gitarrenspiel zu kreieren, hakte es ordentlich und es endete damit, dass ich mich
selbst schlecht fuehlte. Ich selbst begann dann in der Zeit im Raum zu gruebeln,
ob es ueberhaupt richtig ist, dass ich weiterhin am Ball bleibe, weil ich selbst denke,
ich koennte nur covern und nie etwas eigenes machen.

Als ich auf den Weg nach Hause war (Proberaum ist 1 1/2 Std. entfernt) war ich
aber wieder optimistischer (immer noch ziemlich niedergeschlagen) und dachte
nicht mehr ans Aufgeben. Ich hab ein paar mal an ein paar Punkten in den letzten
Jahren nachgedacht, aber trotzdem irgendwie immer weiter geuebt.
Wenn man die letzten 4-5 Jahre jeden Tag mehrere Std. geuebt bzw ueberhaupt
das Privileg hatte, dies zu machen, dann ist es denk ich mal natuerlich, dass man
nicht mehr ans Aufgeben denkt.

Nur... wie schaffe ich jetzt diese "Schuechternheit" zu ueberwinden, einfach ganz laut
irgendnen Kauderwelsch zu singen und es spaeter mit richtigen Texten auszutauschen ?
Bzw. wie schaffe ich es anhand seines Gitarrenspieles eigene Gesangsmelodien zu entwickeln ?
Ich hoere echt soviel Zeuch, von Bands, die tolle Gesangsmelodien haben und das einem
inspiriert selbst zu schreiben. Ich hab viele Texte geschrieben, aber was bringt das einem,
wenn man die nicht singen kann, weil man nicht weiss wie ?

Eine andere Moeglichkeit, die mir glaube ich nicht so schwer fallen wuerde,
waere zuHause etwas zu kreieren. Mit meinem Recording Set, was ich mir vor einiger Zeit
zugelegt habe. Ohne irgendwelche Musik. Einfach nur etwas singen bis man denkt
man hat etwas gefunden und ich wuerde das dem Gitarristen schicken und er wuerde
sich etwas auf Gitarre ausdenken...
Waere das eine gute Option ?
Ich fuer mich denke, es waere komisch, weil die Band dann nie im Proberaum zusammenkommen
und etwas entwickeln kann...
Widerrum geht es aber nicht darum, sondern eher, dass man etwas zusammenmacht.
Egal ob online oder nicht.
Was denkt ihr ?
 
Eigenschaft
 
Also wenn du in ner Band singen willst, solltest du auch aus dir herausgehen können. Wenn du es im Proberaum nicht kannst, kannst du es auch nicht bei Gigs. 1-2 Bier sollten da anfangs wirklich helfen... Ich kann mich aber auch noch daran erinnern, wir mir früher immer der Schweiß ausgbrochen ist, wenn wir im Proberaum Besuch hatten.

Du musst auch keine Angst haben dich im Proberaum zu blamieren, schließlich seit ihr da um Dinge auszuprobieren. Wenn du keine Fehler machst, lernst du auch nix.

Zum Thema Songs schreiben:

Bei uns in der Band enstehen die Songs auch eher selten im Proberaum. Meistens komme ich mit fertig ausgearbeiteten Gesangslinien und Grundbegleitung oder auch ganzen Songs an und dann schauen wir, was wir daraus machen. Manchmal nehm ich mir auch eine Aufnahme von Jams mit und gucke zu Hause, ob daraus was entwickelt werden kann. Es kann auch einige Zeit in Anspruch nehmen die Gesangslinien rauszuarbeiten. Ich fange mit einzelnen Worten, Satzideen und Kauderwelsh an und singe solange, bis es passt. Dann kommt der Text. Ich habe z.B. heute an nem neuen Stück gesessen. Die Musik stand in ner halben Stunde und für den Gesang hab ich fast 4 Stunden gebraucht. Dafür weiß ich aber was ich tue, wenn ich das Stück in der Band vorstelle.

Nimm doch einfach das Zeug, das dein Gitarrist spielt auf und guck was dir zu Hause dazu einfällt. Sing einfach so oft es geht vor dich hin, da kommen schon so einige Ideen zusammen. Die nimmst du dann auf. Je mehr du Ideen entwickeln, desto einfacher wird´s. Zu lernen wie man Gesangslinien entwickeln geht am besten, indem man immer immer wieder über Musik singt. Jam mit deinem Gitarristen und wenn mal was nicht so toll klingt, lacht ihr einfach drüber. Du kannst auch einzelne Akkorde zerlegen und erstmal versuchen über die Akkordtöne eine Melodie zu finden.
 
@ Eingangsfrage

Wenn Du nach "4-5 Jahre jeden Tag mehrere Std." Übens noch nicht weißt, wie man eine Melodie entwickelt (und sei es auch nur eine einfache), hast Du einiges falsch gemacht.

Dann hast Du wahrscheinlich nur Deine Lieblingslieder mitgesungen, ohne Dir wenigstens ansatzweise analysierende Gedanken dazu zu machen.

Musik ist nicht ohne Grund eine Kunst. Niemand kann eine Kunst einfach so aus dem Ärmel schütteln. Es sei denn, er ist besonders begnadet oder - was die verbreitetere Form ist - er hat sich mit der Materie beschäftigt.

Hier also ein paar "Basics" - ganz umsonst.

1.) Keine Melodie klingt allein so, wie sie klingt. Die Harmonien/Akkorde/Grundtöne/Themen, über die du eine Melodie legst, erzeugen erst das Kolorit, dass einer Melodie das spezielle "Schöne" oder "Interessante" entlockt.

2.) Deshalb ist mein wichtigster Rat an Dich: lerne ein Instrument. Ich meine nicht: werde ein Meister darauf. Ich meine: lerne ein Instrument in den Grundzügen spielen und vor allem verstehen. Erst dann eröffnet sich Dir allmählich ein kleines bisschen das Geheimnis der Musik und "eine Melodie ausdenken" wird nicht mehr zur Suche einer Nadel im Heuhaufen oder zum Lotto spielen, sondern zu einem emotionalen aber auch logischen, schöpferischen Akt, der am Ende gar nicht mehr so schwer ist.

3.) Das ist die Fortsetzung zu 2. - versuche Musik zu verstehen. Es gibt Regeln, die immer gelten. Die musst Du begreifen. Analysier auch die Lieder, die Dir gefallen und die Du nachsingst. Achte auf Dinge wie: der gesungene Ton bleibt gleich, aber die Stimmung ändert sich. Was passiert da (musikalisch)? Usw.

4.) Sei vielseitig. Höre Dir Pop und Rock an. Aber auch Klassik. Höre Dir Jazz an. Höre genau hin. Versuche Gemeinsamkeiten zu finden, die über die einzelnen Genres hinausgehen. Spiele mal eine Melodie auf einem Instrument. Versuche mal "Alle meine Entchen" in Moll zu singen, oder "Kommt ein Vogel geflogen" - Du wirst staunen, wie schön das klingt. Und schon hast Du eine eigene Melodie. Wie das geht? Finde es heraus!

Am meisten lernt man meiner Meinung nach von den Dingen, die einem gefallen. Aber das Gefühl allein reicht zum Verstehen nicht. Du musst auch Deinen Verstand einsetzen.
Bier saufen ist meiner Meinung nach jedenfalls nicht der beste Tipp. Davon ist noch niemand ein guter Sänger geworden. Sicherheit bekommst Du besser durch Können. Aber es mag sein, dass dieser Tipp etwas spießig und altmodisch ist...


Grüße und viel Erfolg,

1788
 
Eine andere Moeglichkeit, die mir glaube ich nicht so schwer fallen wuerde,
waere zuHause etwas zu kreieren. Mit meinem Recording Set, was ich mir vor einiger Zeit
zugelegt habe. Ohne irgendwelche Musik. Einfach nur etwas singen bis man denkt
man hat etwas gefunden und ich wuerde das dem Gitarristen schicken und er wuerde
sich etwas auf Gitarre ausdenken...
Waere das eine gute Option ?

Nur zu - probiere es aus.
Ich habe es immer so gemacht. Man kann zu Hause sehr gut etwas aufnehmen, auch wenn´s nur eine Idee oder Rohfassung ist. Und sich trotzdem im Proberaum treffen, um den Song fertig zu komponieren oder ihm den letzten Schliff zu geben. Das eine schließt ja das andere nicht aus.
 
Welche Option die bessere ist, müsst ihr zusammen rauskriegen. Das ergibt sich in der Regel von allein. Wenn dein Gitarrist damit einverstanden ist, dass Du Melodien zuhause entwickelst, ihm schickst und das Material "bespielbar" ist (also Deine Melodie innerhalb eines tonalen Gefüges bleibt - was nicht bei jedem Sänger selbstverständlich ist), dann könnt ihr das so machen.

Dass man beim ersten Treffen schüchtern ist und Du noch nicht aus dir herausgehen kannst, ist relativ normal. Ihr müsst euch ja erstmal "beschnuppern" und rausfinden, wie ihr am besten zusammen arbeiten könnt.

Ich kenne übrigens viele Sänger, die kein Instrument spielen und dennoch in der Lage sind, Melodien im Proberaum zu entwickeln. Aber das muss man trainieren. Und sich vor allem auch trauen, zunächst irgendein Kauderwelsch zu singen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Bier saufen ist meiner Meinung nach jedenfalls nicht der beste Tipp."

Na ja, von Saufen war keine Rede, aber ein Bierchen wird ja wohl noch erlaubt sein. Alkohol enthemmt und entspannt auch in geringen Dosen.
 
"Bier saufen ist meiner Meinung nach jedenfalls nicht der beste Tipp."

Na ja, von Saufen war keine Rede, aber ein Bierchen wird ja wohl noch erlaubt sein. Alkohol enthemmt und entspannt auch in geringen Dosen.

Stimme ich völlig zu. Es hilft vielleicht nicht jedem und immer, aber gerade die im kreativen "Findungsprozess" kontraptroduktiven Hemmungen können mit ein bis zwei Bierchen abgebaut werden. Man wird kein besserer Sänger, aber man singt befreiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur als wir versucht haben etwas eigenes nur mit meiner Stimme und seinem
Gitarrenspiel zu kreieren, hakte es ordentlich und es endete damit, dass ich mich
selbst schlecht fuehlte. Ich selbst begann dann in der Zeit im Raum zu gruebeln,
ob es ueberhaupt richtig ist, dass ich weiterhin am Ball bleibe, weil ich selbst denke,
ich koennte nur covern und nie etwas eigenes machen.
Genau diese Art von Gedanken darfst du dir als Sänger(in) nicht machen. Das ist absolut tödlich :bad:
Machst du dir zu viele Gedanken über deinen Gesang, dann kannst du dich schlicht gar nicht aufs singen konzentrieren.
Jeder Sänger geht durch solche Phasen in denen er denkt, er höre sich einfach nur grausam an und aus seiner Stimme könne man nie etwas machen.
Aber irgendwann kommt dann die Erkenntnis, dass es einfach nicht stimmt.
Wenn du, wie du selbst sagst, noch am Anfang deiner gesanglichen Karriere stehst, ist es kein Wunder, dass du gewisse Dinge nicht beim ersten Mal perfekt hinkriegst.
Wenn ich daran denke, was ich vor anderthalb Jahren da so zusammengebrummelt habe, kann ich mich nur freuen, wie gut ich im Vergleich dazu geworden bin :D
Langer Rede kurzer Sinn: Sing einfach weiter, du bist nicht schlecht.
 
Ich kenne übrigens viele Sänger, die kein Instrument spielen und dennoch in der Lage sind, Melodien (...) zu entwickeln. Aber das muss man trainieren.

Stimmt, die gibt es. Michael Jackson war z.B. so einer.
Meiner Ansicht nach ist das aber die schwierigere Variante - um nicht zu sagen, die hohe Schule.
Mann muss sich dann u. U. so verständlich machen können:
"Also wenn ich jetzt so hier los singe (singt), muss die Musik dazu irgendwie so gehen (singt wieder), und wenn ich dann mit der Melodie hier hin gehe (singt) müsste die Musik etwa so weiter gehen."
Das Vorstellungsvermögen muss dann noch viel besser ausgeprägt und durch musikalische Erfahrung geschult sein.

Ich denke, da ist es in den meisten Fällen einfacher, an einem Instrument zu demonstrieren, was man sich gedacht hat. Und im Endeffekt hat man auch mehr davon. Michael Jackson hat es immer bereut, nie ein Instrument gelernt zu haben. U. a. deswegen hat er so gerne mit berühmten Gitarristen zusammen gearbeitet.

Aber klar - man kann das auch trainieren. Gehen tut alles.


1788
 
Stimmt, die gibt es. Michael Jackson war z.B. so einer.

Nein - ich meine so ganz normal im Hobby-Bandbereich ist das Gang und Gäbe. Der Gitarrist/Keyboarder/Bassist kommt mit seinem Riff/Akkorden/Bassline wasauchimmer und der Rest singt und spielt dazu. Auch die Sänger. Es fängt mit jammen an und endet mit einem Song.

Sicher ist es einfacher, wenn man was an einem Instrument vorspielen kann. Noch einfacher wäre es , wenn man Noten könnte ...

Aber in der Realität gehört die oben beschriebene Arbeitsweise durchaus zum Proberaumalltag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehe, das ist als Sänger mein bestes Druckmittel, um meine Ideen durchzusetzen: Ich präsentiere einfach einen fertigen Song, das macht sonst keiner in der Band, denn entweder können sie nicht singen oder kein Instrument spielen.

Das heisst natürlich nicht, das meine Ideen 1 zu 1 umgesetzt werden, das war teilweise in früheren Bands so, wir haben aber ne Menge Kreativität in der jetzigen Band, manche können diese aber nicht so gut kanalisieren. Als Sänger ein Instrument zu spielen erleichtert auf jeden Fall die Kommunikation mit den Instrumentalisten, außerdem kann man dann sagen: "Jetzt gib mir endlich die Gitarre, ich zeig dir mal was ich meine!", anstatt etwas umständlich zu erklären.
 
Nein - ich meine so ganz normal im Hobby-Bandbereich ist das Gang und Gäbe. Der Gitarrist/Keyboarder/Bassist kommt mit seinem Riff/Akkorden/Bassline wasauchimmer und der Rest singt und spielt dazu. Auch die Sänger.
(...)
Aber in der Realität gehört die oben beschriebene Arbeitsweise durchaus zum Proberaumalltag.

Ich weiß.
Aber die Frage war ja auch, wie er den anderen etwas bieten kann; ich habe das so verstanden, dass er eine Möglichkeit sucht, selbst den ersten Schritt zu tun.
Und dann ist man bei der Methode ja auch immer davon abhängig, wie fähig die anderen sind und wie gut sie das, was man anzudeuten versucht, aufnehmen, integrieren oder umsetzen können.

Wenn also jemand hier fragt, kann man ihm doch eine bessere, als die schlechtest mögliche Variante nennen...

Aber okay - das sieht wahrscheinlich eh jeder, wie er will.
Recht haben sicher alle irgendwie.
Ich will auch nix gegen ein Bierchen in Ehren gesagt haben.

Grüße,

1788
 
1
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Testpost
Hi,

also ich kann dir nur den Tipp geben einfach mal mit dem Riff des Gitarristen mitzusummen oder lalan. So mache ich es immer, und finde dadurch relativ schnell eine Gesangslinie. Des Weiteren ist der Tipp ein Instrument lernen von 1788 musikalisch gesehen sicher sehr hilfreich, oder man sollte sich zumindest mal mit Musiktheorie beschäftigen wie er auch sagte. Vielleicht fangst du mal mit klopfen und zählen eines Taktes an, z.b. einer deiner Lieblingssongs, das hat mir sehr geholfen einen gewissen "Flow"/"Groove" zu finden und somit auch beim finden von Gesangsmelodien. Aber am einfachsten ist es wirklich an der Gitarre und am Klavier zu komponieren egal ob nur Melodie oder komplette Songs.

Also machen und dabei denken "gut Ding will Weile haben"

Ich hoffe ich konnte helfen.

Stay thrashin

Marc
 
Ist vielleicht auch ne Typensache. In meinem stillen Kämmerchen kann ich z. B. super vor mich hinsummen und eine Melodielinie improvisieren. Mit anderen Musikern fällt mir das extrem schwer. Das liegt nicht an meiner Unfähigkeit, aufzugreifen, was diese tun (ich spiele außerdem selber technisch ausgereift Klavier und bin auch musiktheoretisch keine 0), sondern am Perfektionismus. Ich hasse es, etwas halbgares zu produzieren. Ich schweige ewig, warte auf den perfekten Einstiegsmoment, und immer, wenn ich denke: da isser, wenn der Gitarrist jetzt xyz tut - und genau das tut er dann meist nicht, setze ich ein um bei der unvermeidlich folgenden Reibung mit Gedankenkonstrukt und Realität rot zu sehen. Also halte ich wieder die Klappe, weil sich in meinem Schädel in diesem Moment so etwas großes zusammengebraut hat, dass das nicht zu dem, was da produziert wird, passt. Oder anders gesagt: man gebe mir 1-2 kurze Riffs, und ich baue einen komplexen Song daraus -in Ruhe, in meinem Kämmerchen, eine durchdachte Partitur, wo für mich jeder Ton irgendwo eine Bedeutung hat und die einzelnen Instrumente genau aufeinander abgestimmt sind. Ich wäre bei der Proberaum-Jam-Liedentwicklung wahrscheinlich nicht so richtig zu gebrauchen. Die Variante: ich schleppe, evtl. noch inspiriert durch das eine oder andere Riff, einen kompletten Song zur Probe, funktioniert bei mir dagegen gut. Da wird dann hier und da mit der ganzen Truppe noch dran gefeilt, aber unsere Band steht tatsächlich mit einem Satz Notenständern und nem Laptop mit Notensatzprogramm zum Änderungsideen aufschreiben in der Probe. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich aus der Klassik komme - ich mag es systematischer, geordneter.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Stückentwicklung muss nicht ausschließlich im Proberaum funktionieren. Es ist ebenso praktikabel, wenn der Gitarrist dir das eine oder andere Riff schickst und du was drauß machst.
 
Mir hilft es extrem, wenn ich schon ein Riff hab, an das ich mich harmonisch halten kann, dann fallen einem Melodien viel einfacher. Klar, manchmal muss dann was geändert werden, aber so hab ich dann zumindest mal einen Grundstein. - Vielleicht kann der Gitarrist sich auch schon eine Begleitfolge ausdenken, die ihm selbst gefällt.

Zum Enthemmen und mal Glibberish (also Kauderwelsch) zu singen:
Gut gelaunt und optimistisch an die Arbeit gehn! - Es hilft Lieblings-gute-Laune-musik vorher zu hören, ausgiebig mitzusingen, vielleicht habt ihr auch gemeinsame Songs, die ihr gerne mögt und könnt dann "warm werden", und du legst deine Hemmungen ab mal schön laut irgendeinen Mist mitzusingen (nicht falsch verstehen - ich meine textmäßig und dass du dich ausprobieren kannst)
Ich weiß, dass die Atmosphäre einfach nur angespannt und blöd ist, weil man auch vor dem anderen keine Fehler machen will. Grade dann wenn man angespannt ist, fällt einem immer absolut gar nix ein. - Obwohl man es vielleicht kann/könnte. In diesem Fall hilft wohl nur irgendwie etwas anderes zu machen. - Reden, Spazieren gehn, Späße machen - einfach damit ihr beide locker(er) werdet.
 
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