Gesangstechnik bei Pop?

taster schrieb:
Also, ich dentiere jetzt mal auf das Lied: "Flugzeuge in meinem Bauch". Also, wenn da nicht viel technik drin steckt, weis ich auch nicht weiter. :).

Hallo liebe(r) Taster

Du dentierst? Bist Du Zahnarzt?

Spaß beiseite: bevor es hier um differenzierte Bewertungen einzelner Sänger geht, stell ich lieber noch mal klar: ich wollte nicht sagen, das Xavier Naidoo ein schlechter Sänger ist.
Ich selbst würde übrigens Xavier Naidoo als Soul/R&B - Sänger bezeichnen. Für deutsche Verhältnisse sehr ordentlich. Ob man ihn mögen muss, ist eine andere Frage, die hier nicht hergehört.

Aber was manche amerikanischen R&B Stars, wie Du sie genannt hast, technisch und musikalisch anbieten, ist einfach noch ne Spur mehr Bandbreite. zB, was Whych mit Arpeggios meinte , diese frei gesungenen Skalen über mehrere Tonleitern und dabei noch stark unterschiedlichen Klangfarben. Die Amis sind halt Pop-Perfektionisten und überlassen nichts dem Zufall.
Will ja gar nicht behaupten, das der Xaver das nicht auch kann. Vielleicht will er das ja nur nicht so übertreiben. Spielt aber eigentlich für Deine Eingangsfrage auch keine Rolle. Du wolltest wissen, wie man sowas singt und ich habe gesagt: man muss ziemlich gut sein. Die Technik und die "Soulstimme" ist die Vorraussetzung. Und um diese Skalen und nuancierten, tonalen Variationen eines Wortes singen zu können, muss man toll improvisieren und eben auch rein musikalisch wissen müssen, was harmonisch passt.

Außerdem: R&B und Gospel ist sehr artverwandt. Soll heißen, dass die meisten, fast alle R&B-Sänger ihre Wurzeln im Gospel haben (das meinte ich mit Kirchenchor als besondere Gesangsschule).

Dort lernt man wahrscheinlich, sich so weit fallen zu lassen, sich und seine Stimme in Gottes Hände zu geben, dass man sich nicht mehr doof vorkommt, sowas zu singen. Was irgendwie auch beneidenswert ist.;)
 
Antipasta hat da einen wichtigen Punkt angesprochen: Nur weil mans nicht macht heisst es nicht das mans nicht kann.
Wir sollten das rein von technischen Seite her sehen und nicht an einzelnen Saengern/innen fest machen. Es geht also nur darum welcher technischer Anspruch hinter dem Gesangsstil steckt.
Es ist ja nicht so das man grundsaetzlich sagen kann ein R&B-Saenger/in hat imemr merh drauf wie die anderer Stilarten.
 
Taster,
Du wolltest ja eine spezielle Übung. Ich hab nachdacht und ich hätte eine (die ich mir selbst nicht zutraue, aber vielleicht hast Du ja mehr Ausdauer und Willenskraft).


  • Such Dir ein Wort aus. Zum Beispiel "Love".
  • Setz Deine ganze Leidenschaft in dieses eine Wort.
  • Sing es erst einmal laaaaaannnng.
  • Sing es noch einmal. Erst lang, gib aber nach einer Weile ein Vibrator hinzu.
  • Sing es noch mal, varriere es aber tonal. Gehe nach einer Zeit ein Ton runter und dann wieder rauf. Mach das wieder und nimm immer mehr Töne dazu (drei passende Töne runter, dann wieder rauf). Würze es mit Tremolos und allem, was Du hast.
  • Versuch einen Sprung zu machen, z.B. vier Töne runter und dann wechselt Du das Register und versuchst einen Oktavsprung nach oben, in die Falsettstimme.
  • Nimm Dir nicht zu viel auf einmal vor. Steigere das langsam und spiele mit allen Möglichkeiten von Dynamik, Tonumfang, Klangfarben und so weiter, die Du zur Verfügung hast.
  • Nebenbei: mach diese Variationen hauptsächlich auf dem Vokal "O". Auf Konsonanten lässt sich schwerer singen.
  • Vertraue auf Gott;)
Viellciht klappt´s. Ist aber ohne Gewähr.
 
antipasti schrieb:
[*]Sing es noch einmal. Erst lang, gib aber nach einer Weile ein Vibrator hinzu.

Also ich denk wenn er erstmal den Vibrator dazutut kommen die Appregios von ganz alleine ;) :p
 
Whych schrieb:
Also ich denk wenn er erstmal den Vibrator dazutut kommen die Appregios von ganz alleine ;) :p

Verdammt - das passiert mir jedes mal. Bislang blieb es unentdeckt, weil ich es rechtzeitig korrigieren konnte. Irgendwann musste ich erwischt werden. Ja - der Sommer und die Hormone.;)
 
:D ;) :) :p lol

Schöner Übungsvorschlag, werde das auch mal versuchen. Und wenns nicht klappt, habe ich ja gleich die verschärfte Variante erfahren.
 
antipasti...ich bedanke mich für die tipps. In der Tat ist da was wirkliches dran,.... Und wie ich es schon geahnt habe, R&b unterscheidet sich größtenteils durch den Vibrato von den anderen...

Allein das man den Vibrato erst am schluss eines langgezogenen ton einbringt, hat was in sich... :)
 
Whych schrieb:
Na was die Technik angeht schon. Gerade die ganzen 'hoch und runter'-Spielchen ( Appregios ? ) .

Noch ne kleine Neunmalklugscheißerei, wenns gestattet ist..Als ARPeggio bezeichnet man schlichtweg einen Akkord, bei dem die Töne auf dem Instrument nicht gleichzeitig, sondern hintereinander gespielt werden, auch gebrochener Akkord.
Leitet sich ab vom italienischen Wort Arpa (Harfe), bedeutet also im Wortsinn, der Akkord solle "harfenartig", also wie auf einer Harfe gespielt werden.
 
Deshalb hab ich ein ? dahinter gemacht weil ich mri mit dem Ausdruck nicht sicher war ;)
 
Whych schrieb:
Deshalb hab ich ein ? dahinter gemacht weil ich mri mit dem Ausdruck nicht sicher war ;)

Ja, ich weiß. Deswegen dacht ich: dieser kleinen Unsicherheit kann ich Abhilfe schaffen. ... sollte also keine Schulmeisterei sein.;)
 
antipasti schrieb:
Ja, ich weiß. Deswegen dacht ich: dieser kleinen Unsicherheit kann ich Abhilfe schaffen. ... sollte also keine Schulmeisterei sein.;)

Also ich bin sehr froh, wenn es mal ein paar Infos gibt, als Schulmeisterei würde ich das nicht bezeichnen. Ich wußte das mit dem italienischen Wortstamm auch noch nicht.

Also Vote für "klugscheißerei und Schul....."
 
Hab ich auch nicht als Schulmeisterei aufgefasst. Mir ists auch serh Recht wenn Begriffe die oft falsch verwendet werden mal richtig erklaert werden. Manche Sachen 'buergern' sich ueber die Zeit einfach ein und wenn nie jemand die Sach emal aufklaert bringts ja auch nix.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben