Geschwindigkeitsbegrenzung

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Ich trommele in den letzten Monaten vermehrt mit den Händen auf meinen Oberschenkeln und auch mal auf einer Cajon herum. Für Rhythmusübungen, um die Hände für anderen Instrumente warm zu bekommen und auch einfach zum Spaß. Vom Umfang her kann dabei vielleicht 1/2 bis 3/4 Stunde am Tag zusammen kommen.

Dabei habe ich festgestellt, dass sich meine Höchstgeschwindigkeit über die Zeit praktisch nicht verändert hat. Mit 16-teln erreiche ich einhändig 100 BPM, beidhändig 126 BPM. Beides aber nicht dauerhaft, nach 30 Sekunden lasse ich deutlich nach. Besonders schnell erscheint mir das nicht und auffällig ist ein erheblicher "Koordinationsverlust", wenn ich beide Hände benutze.

Ich habe ein paar Versuche gemacht, um schneller zu werden: Schrittweise das Metronom immer weiter gestellt, aber dabei bin ich bisher immer an den selben Übergangsbereich gekommen, wo ich den Takt nicht mehr halten konnte. Ich habe es auch von langsamem Tempo mit Sprüngen von 10 BPM vorwärts und dann wieder 5 BPM zurück versucht, ohne nennenswerten Erfolg.

Es kann natürlich sein, dass ich ohnehin schon an einem Punkt angekommen bin, wo ich nur mit erheblich größerem Übungsaufwand weiter kommen würde. Vielleicht mache ich also schon das richtige, müsste es aber für eine deutliche Beschleunigung auf zwei Stunden täglich ausdehnen. Vielleicht müsste ich auch ganz anders üben.

Ich habe gar nicht den Ehrgeiz, besonders schnell zu werden, würde aber gerne verstehen, was dazu nötig wäre. Dann kann ich überlegen, ob ich den Aufwand betreiben will.
 
Ja, genau. Beidhändig sind RLRL bzw. LRLR Single Strokes. Auch wirklich mit den Händen.

Keine Stöcke, keine "Tricks" wie Floating Hand oder Split Hand. Keine Paradiddles.
 
Ah, ok.
Einhändig 100 bpm 16tel (also nur RRRR bzw. LLLL etc.) ist doch recht fix, dann sollte doch 200 bpm beidhändig " von Hand zu Hand" (RLRL etc.) gar kein Problem sein, oder?
Mir erschließt sich gerade leider nicht, warum beidhändig nur 126 bpm machbar ist, wenn du einhändig 100 bpm schaffst...:unsure:

Die Schlagrate 100 bpm einhändig entspricht ja 200 bpm beidhändig und das ist dann imo auch einigermaßen gut spielbar, ich habe es gerade mal eben selbst via Tempo-App ausprobiert.
Beidhändig 126 bpm ist dagegen schon echt entspannt :whistle:, wenn man es mit 100 bpm einhändig vergleicht.

Schwerer wird es natürlich, wenn du z.B. RRRR-LLLL oder RR-LL Handsätze spielst.
Dies zu üben, könnte ein Ansatz sein, schneller zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einhändig 100 bpm 16tel (also nur RRRR bzw. LLLL etc.) ist doch recht fix, dann sollte doch 200 bpm beidhändig " von Hand zu Hand" (RLRL etc.) gar kein Problem sein, oder?
Ich halte das Tempo aber nur kurz durch. Obwohl ich da sicher mit "Ausdauertraining" besser werde.

Beidhändig 126 bpm ist dagegen schon echt entspannt :whistle:, wenn man es mit 100 bpm einhändig vergleicht.
Ja, genau. Da werde ich aber nicht schneller. Wenn ich bei dem Tempo mit einer Hand 8tel schlage, dann ist das keine Herausforderung. Wenn ich die zweite Hand dazu nehme, dann ändert es sich sofort.

Ich habe schon allerhand probiert. Beim Tempo zwei Schritte vor, dann wieder einen zurück. Immer nur kurze Sprints bei hohem Tempo. Vielleicht muss (müsste) ich auch einfach mehr Zeit speziell in diese Sache stecken, um darin besser zu werden. Die 30 bis 45 Minuten aus meinem ersten Beitrag haben sich auf die gesamte Zeit bezogen, die ich am Tag mit Trommeln verbringe. Vorrangig geht es mir dabei auch nicht um Geschwindigkeit, sondern um rhythmische Übung und Koordination. Der große Unterschied zwischen einhändig und beidhändig hat dann aber doch ein wenig meinen Ehrgeiz geweckt.
 
Wenn ich bei dem Tempo mit einer Hand 8tel schlage, dann ist das keine Herausforderung. Wenn ich die zweite Hand dazu nehme, dann ändert es sich sofort.

Aha, wir kommen der Sache auf den Grund. Kannst du denn 100 bpm sowohl rechts wie auch links durchgehend in 16tel Noten klopfen/spielen? Sagen wir, so ca. 2 Minuten?
 
Ich denke, meine Zahlen von ganz oben waren zu optimistisch. Aber, nein, 100 bpm schaffe ich bestenfalls 10 Sekunden. Selbst 80 bpm gehen mit einer Hand nicht dauerhaft, weil ich dabei schnell ermüde.
 
Was mir geholfen hat, war alle übungen sowohl mit rechts, als auch mit links zu machen. wichtig ist die saubere ausführung, beispiel: 80 beats mit rechts anfangen, erst ein paar takte viertel, paar takte achtel - dann sechzehntel, dann das gleiche mit links. Dann das ganze von hand zu hand. Auch ganz wichtig, lass mal die schwache hand (links) führen, das bringt auch eine menge!
Oder vier takte viertel mit Li anfangen, dann vier mit rechts, das gleiche mit achteln usw usf. Und dann langsam steigern, jeden zweiten oder dritten tag wenn du sicher bist um 3-4 beats erhöhen
 
Das sind gute Tipps und ich mache das tatsächlich auch schon alles so.

Es kann ja durchaus sein, dass ich mit inzwischen Mitte 50 einfach nicht mehr schneller werde oder zumindest auf einem Plateau bin, wo ich nur mit sehr viel Übungsaufwand weg kommen würde. Ich kann das nicht einschätzen. Darum hoffe ich, dass jemand relevante Erfahrungen beitragen kann.
 
Das man mit mitte 50 zu alt ist ist leider ein mythos der sich hartnäckig hält!
Ich werde nächstes jahr 60 und übe seit zwei jahren mehr oder weniger doppelfussmaschine und/oder rhytmische klamotten. Das dauert eben alles seine zeit! Ich habe viel mit dem practice pad geübt. Und; es gibt sachen an denen ich immer mal wieder dran bin, seit 10 jahren - egal... ich gebe nicht auf ;-)
Schakka
 
Mit 16-teln erreiche ich einhändig 100 BPM, beidhändig 126 BPM.
...
Ich habe ein paar Versuche gemacht, um schneller zu werden: Schrittweise das Metronom immer weiter gestellt, aber dabei bin ich bisher immer an den selben Übergangsbereich gekommen, wo ich den Takt nicht mehr halten konnte.
bei wieviel bpm hast du da jeweils geübt?
 
Ich meine, dass ich bei 80 bpm angefangen habe.

Warum ist das wichtig? Wenn du bei so einer Frage auch erklären würdest, warum du sie stellst, ist es einfacher, sie aussagekräftig zu beantworten.
 
Mag sein, dass es an meiner fehlenden "Bpm-Gier" liegt, aber mir ist völlig unklar, was eigentlich dein Ziel ist. Klar kann man die Absicht haben, immer schneller zu werden, um irgendwann mal der schnellste Trommler des Universums zu sein. Nur wozu sollte man das tun?
Als Rhythmiker geht es doch darum, die Grundlage des Beats für die Musik zu legen, und die Ärsche der Zuhörer in die Höhe zu reißen und zum Mittanzen zu bewegen. In fast allen Stilen, außer vielleicht Extreme Metal, kommst du mit den von dir beschriebenen Grenzen schon verdammt weit, sofern beide Hände auf ähnlichem Level sind. Schlagzeug ist mein Hauptinstrument, und ich müsste echt überlegen, wann ich JEMALS außer für Fills (also ein paar Sekunden lang) schnellere Singles hätte spielen sollen.

Deine Beschreibung hört sich für mich eher danach an, als ob du permanent deutlich außerhalb deiner Komfortzone übst und deshalb deine Muskulatur schon nach wenigen Sekunden zu verkrampfen beginnt. Ich würde mich eher darauf fokussieren, das Maximaltempo zu finden, bei dem du die jeweilige Übung ohne Anstrengung minutenlang durchhältst, und dann diese Grenze langsam (!) zu steigern.

Statt jeden Bpm-Erfolg zu feiern, brächte es dich weiter, deinen Ehrgeiz auf Lockerheit, Präzision und Ausdauer zu richten. Die zunehmende Geschwindigkeit wirst du mit der Zeit ebenfalls merken, dein Gesamtfortschritt wird aber (deutlich) größer sein. Noch besser könnte man das natürlich beurteilen mit einer kurzen Hörprobe, am besten als Videoschnipsel.
 
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@trommla, ich glaube, du hast mich gründlich missverstanden, daher möchte ich nochmal diesen letzten Absatz meiner ursprünglichen Frage in Erinnerung rufen.
Ich habe gar nicht den Ehrgeiz, besonders schnell zu werden, würde aber gerne verstehen, was dazu nötig wäre. Dann kann ich überlegen, ob ich den Aufwand betreiben will.

Ich trommele auch nicht auf einem Schlagzeug, sondern mit den Händen. Meist einfach auf den Oberschenkeln, gelegentlich auf auf einer Cajon.

Ein Grund für mich, doch noch etwas Ehrgeiz zu entwickeln, liegt darin, dass es auf Handtrommeln nicht unübliche ist, leise den Grundpuls mit durchgehenden 16teln Hand to Hand zu spielen und den eigentlichen Rhythmus nur durch Akzente zu überlagern. Da würde es helfen, wenn ich das nötige, hohe Grundtempo auch durchhalten könnte, was ich zur Zeit eben nicht könnte.
 
dass es auf Handtrommeln nicht unübliche ist, leise den Grundpuls mit durchgehenden 16teln Hand to Hand zu spielen und den eigentlichen Rhythmus nur durch Akzente zu überlagern
Auch das passt m.E. nicht zu deinen Tempoangaben. Wenn es so richtig schnell wird, kommen eher Fingertechniken zum Tragen.

Abgesehen davon, ein guter Percussionist hat auch viele Jahre intensiv geübt, um solche Sachen spielen zu können. Leider denken manche Musiker, da mach ich mal ein bisschen Geschepper, das kann ja net so schwer sein. Entsprechend hört es sich leider meist an. Wenn ein Sänger oder Gitarrist sich im Song nen Schellenkranz oder Bongos schnappt, hab ich immer den Impuls, ihm den aus der Hand zu nehmen. 😉
 
murmichel schrieb:
Mit 16-teln erreiche ich einhändig 100 BPM
...
Ich meine, dass ich bei 80 bpm angefangen habe.
Warum ist das wichtig?
als beispiel: wenn du immer bei 80 bis100 bpm übst, dann wirst du dabei besser, aber dann wirst du nicht 130 bpm spielen können.
wenn du schneller spielen willst, musst du x bpm draufhaben und das dann langsam steigern.
das wird anfangs unsauber sein, aber der zweck der übung ist ja eben, genau das zu verbessern.
 
Entschuldige ... zu meinem Verständnis ...

Du spielst 16tel bei 120 BPM ... das sind 120 x16 = 1920 Anschläge pro Minute oder das 32 Anschläge pro Sekunde. Respekt. Wie machst Du das?
 
Du spielst 16tel bei 120 BPM ... das sind 120 x16 = 1920 Anschläge pro Minute oder das 32 Anschläge pro Sekunde. Respekt. Wie machst Du das?
Das sind 120 x 4 = 480 Anschläge pro Minute, entsprechend 8 pro Sekunde.

Muss ich das erklären oder kommst du auf deinen Fehler?
 
Okokok... ich verwechselt immer Schläge und Takte.

Mit dem Ergebnis 8 Anschläge pro Sekunde
hast Du recht. Das ist trotzdem noch eine respektable Geschwindigkeit für mich als Slowhand.
 
als beispiel: wenn du immer bei 80 bis100 bpm übst, dann wirst du dabei besser, aber dann wirst du nicht 130 bpm spielen können.
wenn du schneller spielen willst, musst du x bpm draufhaben und das dann langsam steigern.
das wird anfangs unsauber sein, aber der zweck der übung ist ja eben, genau das zu verbessern.
Abgesehen davon, ein guter Percussionist hat auch viele Jahre intensiv geübt, um solche Sachen spielen zu können. Leider denken manche Musiker, da mach ich mal ein bisschen Geschepper, das kann ja net so schwer sein.
Schaut doch mal, was ich im ersten Beitrag schon dazu geschrieben habe, wie ich übe. Nein, es geht mir nicht darum, mich mit möglichst geringem Aufwand irgendwo durchzuschummeln, gar wie ein guter Percussionist zu erscheinen, der ich ganz sicher nicht bin. Andererseits will ich auch nicht durch falsches, unsinniges Üben Zeit verschwenden.
 

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