Gibson Les Paul faded bbpro vs classic 57 vs sh-4

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schiefton
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Hallo zusammen,

ich habe die SuFu schon öfter benutzt aber konnte nicht wirklich spezifisch etwas über meine Frage finden...und möchte euch nun gerne mit folgender Frage langweilen ;-)

Ich hab die Gibson Les Paul Faded mit BBpro. meine Musikrichtug ist Rock, schlicht und ergreifend, gerne mit soliden, fetten Rock-Brettern. Clean ist auch wichtig...Ich hab einen modifizierten Fender Pro-Reverb der mit Eminence Speakern, (Govener und Cannabis Rex) ausgestattet ist. Dies ist ein Ultralinear 70W teil von 78.

Eigentlich kommt da ein verdammt fetter Rocksound raus...er neigt aber zu schrillen harschen Höhen.

Ich finde die BBPro's schon ganz gut unten rum, auf der anderen Seite, sind sie mir oben zu harsch, zumindest in Verbindung mit meinem Verstärker. Aber ich mag Ihren Punch. wenn man nicht aufpasst, ist aber auch der bass zu viel und wird wummerig.

Ich hätte gerne einen einen PU der obenrum etwas cremiger ist....also denke ich mir, ein Alnico II sollte schon mal passen, ich suche also einen mit genug Mitten in den Höhen und klaren Bässen.

Jetzt ist mir aber auch klar, das ein PU abhängig von der Gitarre ist und natürlich vom Gitarristen:D...und frage mich, wie verhalten sich die o.g. PU's. also geschmeidige höhen und punchige, deffinierte Bässe, zusätzlich über meinen Verstärker zuregelbar...in meiner gechamberten Les Paul, oder habt ihr alternativen?

ATM hab ich einen Fokus auf den Classic 57

Vielen Dank für eure Mühe schonmal :great:
 
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Hallo und willkommen im Board!

Zunächst mal zu den Vorschlägen in deiner Überschrift: Mit einem SH-4 würden Dir wahrscheinlich die Ohren abfallen - ich kann mir kaum einen PU vorstellen, der weniger zu einem Pro-Reverb passt. Der extreme Hochmitten-Peak wird Dir ziemlich zusetzen. Der SH-4 funktioniert prima, wenn man singende Soli aus einem Marshall holen will und/oder einen 80er Jahre-Heavy-Sound sucht, aber für Old-School-Rocksounds ist er zu heiß und mittig, und clean klingt er schon mal gar nicht.

Die Classic '57 sind dagegen gegenüber den BB Pro deutlich milder im Höhenbereich, könnten aber schon fast ein bisschen zu stumpf werden. Da solltest Du dringend eine Gitarre mit den entsprechenden Pickups an Deinem Amp probieren. Alles in allem sind die jetzigen PUs eigentlich einwandfrei für klassische Rock- und Cleansounds geeignet, gerade gestern habe ich eine Paula mit denen in der Hand gehabt und fand sie wirklich ansprechend. Ich denke also, dass Dein Amp wirklich nicht so ganz einfach zu bändigen ist.

Ich würde von daher vor einem Tausch versuchen, an den vorhandenen PUs die Höhen in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich ist das eigentlich leichter, als welche dazu zu bekommen, wenn sie fehlen. Eine Möglichkeit wäre schon mal, die Schrauben zu verstellen. Alleine mit der Höhenverstellung kann man schon mal einiges bewirken. Mit etwas mehr Abstand klingen die PUs etwas zurückhaltender und weniger aggressiv. Oder Du drehst nur die Polschrauben zurück. Gerade am StegPU kommt dann die halsseitige Spule mehr zur Geltung und der Sound wird weicher.

Außerdem hat so eine Gitarre natürlich auch Tonregler ;). vielleicht hast du die bisher nicht genutzt bzw. hattest das Gefühl, dass beim Zurückdrehen der Sound gleich etwas tot wird. In dem Fall solltest Du es unbedingt mal mit dem "50s Wiring" probieren, also die Tonregler anders anzuschließen. Gib das mal in die SuFu ein, dann solltest Du eine Menge darüber finden. Jedenfalls verbessert es aus meiner Sicht deutlich die Einstellbarkeit. Vor allem beim gleichzeitigen Runterdrehen von Volume und Tone wird es nicht einfach total dumpf, sondern es verändert sich auch das Mittenspektrum. Ich finde, schon voll aufgedreht wird der Klag davon beeinflusst, etwas abgemildert. Gleichzeitig werden die Bässe eine Spur schlanker, was bei Dir wohl auch kein Fehler wäre. Kostet jedenfalls nix und bringt viele neue Variationsmöglichkeiten in den Sound.

Bei der Gelegenheit könntest Du aber auch gleich die vorhandenen billigen Keramik-Caps (Kondensatoren) an den Tonreglern durch Folienkondensatoren (Orange Drops) oder sog. PIO ersetzen, das sind nach Vintage-Manier aufgebaute Caps aus ölgetränktem Papier. Müssen ja keine 50 € Vintage-Nachbauten sein, sowas gibts auch schon für kleines Geld in der Bucht:

http://www.ebay.de/itm/Les-Paul-Ton..._Musikinstrumente_Zubehör&hash=item4d056ede92

Zwar streiten sich die Gelehrten, ob diese Dinger wirklich nochmal was besser können als moderne Folienkondensatoren, aber ich persönlich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Zumindest scheinen die meisten sich einig zu sein, dass die Keramik-Caps anders klingen als Folienkondensatoren. In einer ausgesprochenen Metal-Gitarre würde ich auch eher beim "Modern Wiring" und Keramik-Caps bleiben, aber für Deine Zwecke solltest Du den Umbau auf jeden Fall ausprobieren.

Auch eine Möglichkeit wäre es, die AlNiCo V-Magnete gegen AlNiCo II zu tauschen, dadurch dürften die Bässe etwas schlanker werden und die Mitten und Höhen etwas weicher (nicht unbedingt weniger!). Google mal "humbucker magnet swap", da bekommst Du jede Menge Erfahrungsberichte und auch Anleitungen, wies geht. Magnete für Humbucker bekommst Du ebenfalls auf ebay, notfalls über ebay.com, habe ich auch schon gemacht.

Wenn alle Stricke reißen, kannst Du immer noch die PUs tauschen. Dann kannst Du Dich natürlich gerne wieder hier melden.

Gruß, bagotrix
 
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Vielen Dank für Deine umfassende Antwort.

ich nutze alle mir zur verfügung stehenden, drehbaren Mittel, somit natürlich auch die Gitarrenpotis und Volumenreglern und TA-Schrauben ;).

Grundsätzlich finde ich die BBPRO sehr gut und man kann mit Ihnen rumrotzen, was mir sehr zusagt. Allerdings sind mir die Höhen zu hart. Das auch an anderen Verstärkern. Deswegen sehe ich auch von 50wiring ab, da ich denke, aus einem Diesel machste trotzallem kein Benziner und umgekehrt.

Magnetswapp, hab ich auch drübernachüberlegt, ich würde aber sagen, dass es mir wichtiger ist die originalen BBPro's zu halten ....zudem sind die ja gewachst...geht wahrscheinlich trotzdem, jedoch ist mir das Risiko zu groß, dass es mir am Ende nicht gefällt...und dann wieder umzubauen ist auch nicht gut, falls man die Dinger doch mal verkaufen möchte...oder sonstwas

Höhen dazu zubekommen, hab ich ausreichend Luft. Genauso auch Bässe. Am Amp sindse auf 3 und an der Gitarre auf 7 und es hört sich nicht mulmig an, sondern schön punchig und es tut auch nicht weh. Es ist einfach die Art der Höhen, die zwar den rotz aus machen, aber auch oft nerven, zu mindestens mich...deswegen suche ich nach etwas milderem

Ich hatte letztens ne Ibanez, allerdings ne 7 Saiter dran, die hatte oben und untenrum genau das, was ich suche. Leider weiß keiner was da für PU's drin sind. Wahrscheinlich Duncans Designed. Höhen mit mehr mitten aber trotzdem klar und punchig, aber nie mulmig sondern klar definiert in den Bässen. Das hat mir die Augen geöffnet, dass mehr geht. Also Wärmer in den höhen und klarer in den Bässen...

Jetzt habe ich mir Gedanken über die SD AL2pro Slash PU's statt den classic 59 und d'marzio 36th anniversary....statt den sh-4 gemacht...

Ob die dem entgegenkommen?

greetings!
 
Hi,

die zuletzt genannten PUs könnten für Deine Richtung auch mMn gut funktionieren. Der Dimarzio ist ja einer meiner absoluten Lieblinge, in den Höhen schon auch rockig, aber eben nicht hart oder schrill. Ich spiele den sogar ganz gerne clean, was bei StegHB echt die Ausnahme ist. Die Bässe sind sehr klar und stringent, Druck und Punch und kein Matsch.

Der Slash ist am Hals natürlich immer eine Überlegung wert, allerdings auch der normale AlNiCo II Pro. Abgesehen davon, dass die klassischen Slash-Songs ja alle noch mit den SerienPUs eingespielt wurden, unterscheiden sich die Teile vor allem dadurch, dass die Signatures etwas mehr Mitten und Output liefern. Ich gebe mal zu bedenken, dass die Slash in der Resonanzfrequenz dann auch eine Spur tiefer liegen, was durchaus etwas härter klingen kann. Die Standards klingen ja auch clean sehr schön. Mehr Mitten helfen da nicht unbedingt.

Du schreibst zwar von "mehr Mitten in den Höhen", aber das wären dann ja wohl Hochmitten - das hielte ich eher für kontraproduktiv, denn das sind eigentlich gerade die harschen Frequenzen. Ich habe aber den Eindruck, Du willst damit eher ausdrücken, dass die Höhen nicht "ohne Anschluss" an den Gesamtsound rausstechen, also seidiger rüberkommen. Das ist mMn auch eine Stärke der Al II Pro. Vielleicht hast Du ja die Gelegenheit, in einem Laden eine Slash Signature anzuspielen. So oder so wäre der jeweils passende Al II Pro dann natürlich auch am Steg eine Alternative. Mehr Punch und etwas konkretere Bässe hat mMn aber tatsächlich der Dimarzio, während der Al II Pro noch etwas seidiger in den Höhen klingt. Es hängt also von den Prioritäten ab - spielst Du clean vor allem Hals- und Mittelposition, wäre die Paarung Dimarzio DP223 am Steg und Slash am Hals sicher sehr vielseitig.

Zu guter Letzt darf ich noch auf eine andere Baustelle verweisen, nämlich die Hardware. Schau mal in den "Upgrading A Les Paul"-Thread:

https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/460405-upgrading-les-paul.html

Gerade der Tausch von Bridge und Tailpiece hat mir sehr geholfen, die früher auch etwas schrillen Höhen meiner Paula in den Griff zu bekommen und den Ton zugleich untenrum konkreter zu machen. Die Nashville-Bridge, die auch auf Deiner Faded zu finden sein dürfte, ist (nicht nur) mMn eine absolute Ton-Bremse, von den billigen Materialien bis zu den üblen Maßtoleranzen. Die ist wohl nur drauf, weil man eine Gitarre halt schlecht ohne Bridge verkaufen kann...

Gruß, bagotrix
 

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