Gibt es ein "schneller werdend"?

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paradise06
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Hallo, ich frage hier ob es ein Zeichen für "schneller werdend", oder so ähnlich,
gibt aus folgendem Grund:
Ein Bekannter von mir, der Irish-Folk spielt(Gitarre und Gesang) wird bei einigen
Songs im Refrain schneller und bei den Strophen wieder langsamer.:confused:
Er meint, das sei bei der Folk-Musik völlig korrekt. Ich habe das aber bei
anderen Interpreten noch nie gehört und es kommt mir auch unharmonisch vor.
Verwechselt er das mit "lauter werdend"?
Er wird dabei auch lauter, aber hauptsächlich schneller.

Kann mir jemand weiterhelfen?
 
Eigenschaft
 
Accelerando = schneller werden
 
Jeder solist wird sich "agogische" freiheiten erlauben, die nicht im notentext stehen, wobei es graduell auf den musikstil ankommt, ein anderes ist "Tempo rubato", eine phrase relativ langsam zu beginnen, um das versäumte dann einzuholen.
Schon Mozart forderte, dass die rechte hand nicht immer wissen dürfte, was die linke tut, sie müsse singen (sänger sind von natur "unrhythmisch"), auch wenn dazu "Alberti-bässe" erklingen.
In rhythmisch geprägter musik ist eisernes tempohalten angesagt, was melodische freiheiten nicht ausschließt, jazz lebt vom spannungsverhältnis "metrum-melos".
Vorstrophe und refrain können durchaus verschiedene tempi haben, wie oft hört man anfangs langsames gesäusel, bis dann andere (und lautere) töne angeschlagen werden. Davon lebt eine ganze branche.
 
kann dem günetr nur zu stimmen schau dir mal die blus bereiche oder jazz an,... da findest du sowas, und wie er schon gesagt hat, es lebt davon. Es ist natürlich geschmackssache ob du das gut findest. Wir europäer sind ja wieso geprägt durch tolle dur und moll sachen, aber geh doch mal in den japanischen raum etc, dort wird dir einiges schräg etc vorkommen weil du es nicht gewöhnt bist,.... .

Alles in allem geschmacks bzw stilrichtungs frage. Wäre aber mal interessant ein beispiel zu hören

LG Noir
 
Gerade als Solo-Künstler (da ist Gitarre und Gesang ja so ein Klassiker), der dann auch noch der Unterhaltung dient (Irish Folk ist ja nun selten was für Jazz-Clubs, sondern eher Stimmung), hat man unheimliche Freiheiten und kann das Spiel durch Tempowechsel spannender machen.

Schön sind auch alte Blues/Folk-Aufnahmen (vor allem Leadbelly), die auch vielfach im Verlauf einfach immer schneller werden, ohne dass man's direkt merkt (weil die Performance eben aus der Live-Situation kommt, wo man das Publikum mitreißen und zum Tanzen bringen will)...
 
"Gibt es ein "schneller werdend"?"

- ja, bei Schlagzeugern (Tschuldigung für s Nicht-Verkneifen ;) )


was mich an deinen Ausführungen wundert: dass für dich dieses "Anziehen" des Tempos unharmonisch klingt, weil das Tempo mit den Harmonien ja eigentlich nichts zu tun hat.

Oder meinst du einfach nur ungewohnt, ungewöhnlich?
 
Danke, für eure Antworten.
Jetzt bin ich wenigstens ein bisschen schlauer.

@foxytom
Es klingt für mich deshalb unharmonisch, weil er nicht die Strophen alle gleich
langsam und den Refrain gleich schnell spielt.
Wenn man ein Stück langsam anfängt, das Tempo dann steigert und auf diesem
Tempo bleibt bis zum Schluß, kann ich mir das eher vorstellen.
Aber vielleicht habt ihr ja Recht und das ist nur Gewohnheitssache.
 
es gibt moderne Notation die schneller werden, wo du z.b. eine notengruppe hast, die mit einem Balken startet, der sich dann in mehrere balken aufteilt. quasi wie ein fächer aus balken.

Oft steht es auch in worten über dem noten text.
Bei max regers fuge über bach z.b. steht z.b. über den noten allmählich schneller werden. dennoch steht hier an den stellen wo man schneller werden soll auch eine neue metronomangabe.
 

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