Gitarre an Verstärker vor dem Anschalten anschließen?

Reapy
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Nabend,

grade etwas gegoogled und auch hier im Forum gesucht bzw. im Sticky geschaut, aber irgendwie nix gefunden.
Normalerweise mache ich es so, dass ich bei den Proben erst den Verstärker anschalte und im Standby zum Aufwärmen laufen lasse. Währenddessen dann nochma kurz pinkeln und Kaffe holen und sowas, dann ist der Amp auch meist schon schön vorgewärmt ;)
Dann stecke ich das Kabel in die Buchse der Gitarre und schalte dann den Standby-Modus aus. Unser anderer Gitarrist hat mich vergangene Probe total entgeistert angestarrt und meinte, ich müsse die Gitarre vor dem Einschalten schon mit dem Verstärker verbinden, da der Amp sonst Schaden nehmen könne. Ich dachte, wenn er im Standby ist bekommt er sowieso kein Signal, von daher sollte es doch egal sein, oder irre ich mich da etwa? Es ist ein TSL60 (sollte aber denke ich eher keine Rolle spielen?!)
Danke schonmal

Gruß
Daniel
 
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?!? ... :confused: Also ich habe bislang noch NIE gehört, dass ein Amp abgeraucht ist oder sonst irgendwelche Schäden genommen hätte, nur weil beim Einschalten keine Klampfe dran war ....
Ist auch technisch gesehen absolut Schnurz, ob da eine dranhängt oder nicht ... Da die Gitarre nur Signalgeber ist ...

Ich glaube dein Kumpel bringt hier Boxen und Gitare durcheinander ... Sprich: dein Amp wird nur Schaden nehmen, wenn keine Box am Amp angeschlossen ist ...
 
?!? ... :confused: Also ich habe bislang noch NIE gehört, dass ein Amp abgeraucht ist oder sonst irgendwelche Schäden genommen hätte, nur weil beim Einschalten keine Klampfe dran war ....
Ist auch technisch gesehen absolut Schnurz, ob da eine dranhängt oder nicht ... Da die Gitarre nur Signalgeber ist ...

Ich glaube dein Kumpel bringt hier Boxen und Gitare durcheinander ... Sprich: dein Amp wird nur Schaden nehmen, wenn keine Box am Amp angeschlossen ist ...

Völlig richtig. Zu erwähnen ist noch:

Transistoren: Nehmen Schaden bei zu wenig Impedanz, also wenn die Endstufe für 4 Ohm ausgelegt ist und man schließt z.B. 2 Ohm an.
Röhren: Nehmen Schaden bei zu großer Fehlanpassung (4 an 16 oder 16 an 4 Ohm) oder wenn keine Box angeschlossen ist (wie schon geschrieben). (Keine Box = unendlich Ohm)
(Nur eine kleine Aufklärung der Vollständigkeit halber.)

Ansonsten ist es dem Verstärker Wurscht, was sich an den anderen Buchsen abspielt. :)
 
Unser anderer Gitarrist hat mich vergangene Probe total entgeistert angestarrt und meinte, ich müsse die Gitarre vor dem Einschalten schon mit dem Verstärker verbinden, da der Amp sonst Schaden nehmen könne.

:rofl:

Frag ihn doch bitte mal nach dem elektrotechnischen Hintergrund. DAS würde uns sehr interessieren und wir hätten alle herzlich was zu lachen.
Und wenn er dann sagt: "...das habe ich so gehört!", dann sag ihm, er möge aufhören dummen Stuß unter das Volk zu tragen und sich mehr auf das Gitarre spielen konzentrieren.

Herrlich, endlich mal wieder was zum Schmunzeln... :D
 
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Tja so sind sie halt, die Rhythmusgitarristen!
Danke für eure Hilfe, war zunächst tatsächlich etwas verunsichert.
 
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Hi,

vielleicht hat er da mal was gehört und in den falschen Hals bekommen: Wenn man einen Amp anschaltet und sehr laut aufdreht, das Kabel zuerst in den Verstärkerinput steckt und dann in die Gitarre, kann es schon mal mächtig krachen. Im Extremfall könnte man da wohl schon einen Lautsprecher beschädigen, vor allem bei bassigen, sehr lauten Cleansounds (bei Verzerrung wird der Impuls eh totkomprimiert). Einem ist es vielleicht mal passiert, er erzählt es weiter, der dann dem nächsten, und am Schluss kommt sowas raus.

Gruß, bagotrix
 
Nein, dein Rhythmusgitarrist hat recht!!!
Legenden erzählen von Gitarrenverstärkern längst vergangener Zeiten, das diese in tiefe Glaubenskrisen verfallen sind nachdem man Sie angeschaltet hat und keine Gitarre am Eingang war.
Sie stellen sich dann Grundlegende fragen wie....:Für was bin ich eigentlich gebaut? ....bin ich ein Radio?...bin ich ein Toaster...oder gar das schlimmste von allem....ein,...ein,....Bassverstärker:eek:.
Viele Gitarrenverstärker sind infolge dieser Gedanken in eine tiefe Depression verfallen und einige sind nie wieder aufgewacht. Möge Earl Mobilae ihnen beistehen.

Seit dem stecke ich ebenfalls erst die Gitarre an den Verstärker und mache in dann an um ihn dieses Gefühl, der Hilflosigkeit und des allein gelassen werdens, zu ersparen.

In diesem Sinne Amen und gruß wannenkind....;)
 
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Wenn man einen Amp anschaltet und sehr laut aufdreht, das Kabel zuerst in den Verstärkerinput steckt und dann in die Gitarre, kann es schon mal mächtig krachen. Im Extremfall könnte man da wohl schon einen Lautsprecher beschädigen, vor allem bei bassigen, sehr lauten Cleansounds (bei Verzerrung wird der Impuls eh totkomprimiert).

Ganz genau. Und selbst wenn der Speaker nicht gleich den Geier macht - es ist nicht wirklich toll für die Ohren und kann die Leute in der Umgebung nerven/erschrecken. Insofern würde ich zwar nicht großartig herumerzählen, dass der Amp deswegen abraucht, aber dass man sich die Routine fest angewöhnt, zuerst alles anständig zu verkabeln und dann in der richtigen Reihenfolge anzuschalten bzw. die Lautstärke hoch zu drehen, ist sicherlich kein Fehler.
 
In die gleiche Richtung geht die immer noch beste Antwort zum ähnlichen Thema (Stecker ziehen):

Gut, dass du es erwähnst....

1. Standby rein
2. Lautstärke auf Null (Gitarre)
3. Lautstärke auf Null (Amp.)
4. Amp ausschalten
5. Box zur Wand drehen
6. Warten, bis sich die Kondensatoren entladen haben
7. Nachbarn Bescheid sagen
8. Ohrstöpsel rein
9. Vorsichtig Stecker rausziehen

Manch vorsichtige Gemüter tun noch die Sicherungen raus, das finde ich aber überflüssig.
 
Ich bin mir da nicht so sicher. Wenn man, wie bagotrix schreibt, das am Verstärker angeschlossene Kabel in die Gitarre steckt, kann man beim Einschieben ohne weiteres (kurzzeitig) mit der Masse der Buchse die beiden Pole des Klinkensteckers und damit den Verstärkereingang kurzschließen. Ob jeder Verstärker damit auf Dauer zurecht kommt weiß ich nicht
 
auch wenn es OT ist: Krass worüber wir Gitarristen uns immer so Gedanken machen :D
 
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@Brazolino: OK, nur hat der TE berichtet, dass er nach dem "Vorglühen" zuerst die Gitarre einsteckt und dann vom Standby- in den Normalmodus schaltet, insofern kann eigentlich nichts passieren. Natürlich kann es auch nicht schaden, wenn beim Einschalten alle Regler auf Null stehen.
 
@Brazolino: OK, nur hat der TE berichtet, dass er nach dem "Vorglühen" zuerst die Gitarre einsteckt und dann vom Standby- in den Normalmodus schaltet, insofern kann eigentlich nichts passieren.

Du hast recht - sorry, ich hatte das überlesen. Dann wären nur noch die Bedenken offen, die borgward geäußert hat.
 
Ich bin mir da nicht so sicher. Wenn man, wie bagotrix schreibt, das am Verstärker angeschlossene Kabel in die Gitarre steckt, kann man beim Einschieben ohne weiteres (kurzzeitig) mit der Masse der Buchse die beiden Pole des Klinkensteckers und damit den Verstärkereingang kurzschließen. Ob jeder Verstärker damit auf Dauer zurecht kommt weiß ich nicht
Preisfrage... Was passiert wenn du das Volume-Poti zu drehst?

Genau, du schließt das Signal kurz...
 
Hmm, da kann ich nicht widersprecen...
 
Heißt also, solange der Volumepoti am Verstärker auf 0 steht sollte es sogar Wurscht sein, ob er noch im Standby ist oder nicht da zwischen Input und Gitarre sowieso kein Signal fließt?
 
Das Volumepoti am Verstärker kommt erst weeeeiit hinten im Signalweg, beinflusst also nicht im Geringsten den Fluss zwischen Gitarre und Eingang

btw Standby: Bei einem Marshall JVM wirkt der Standby nur auf den PowerAmp, nicht auf den Preamp...

Das Eingangs-Gitter eines Röhrenverstärkers liegt immer per Gridleak Widerstand auf Massepotential (so muss es ja auch sein !!!), unabhängig von der Buchse, insofern ist das alles mit dem Einstecken kein Problem. Es geht wirklich nur um das leichte Knacken beim Einstecken wenn alles schon aufgedreht sein sollte.

Wenn etwas einem alten Verstärker gefährlich werdne könnte dann ist das ein DC Potential am Eingang, da die oft nicht DC-entkoppelt waren. Hat aber nix mit dem Einstecken vorher oder nachher zu tun
 
Das Krachen vom Kabel einstecken könnte je nach Lautstärke einen sehr heftigen Impuls an den / die angeschlossenen Lautsprecher weitergeben und diese schädigen. Für wahrscheinlich halte ich das jedoch nicht. Ein sehr empfindlicher Amp könnte natürlich den kurzzeitigen Kurzschluss am Eingang nicht mögen aber von einem Schaden hierdurch habe ich nie gehört.
 
Ich glaube, dass da von den Verstärkerherstellern auch einiges zur Verwirrung beigetragen wird und, wer sich mit der Materie nicht auskennt wird sich strikt an die Tipps im Manual halten. Hier ein Auszug aus dem JVM Handbuch (Kapitel: Anschließen und loslegen):

.....

2. Stelle sicher, dass beide Mastervolumeregler
(Frontpanel) (5) auf „0“ stehen.

3. Schließe das Fußschalterkabel an den
Fußschalter an und verlinke es anschließend mit der
Anschlussbuchse auf der Amprückseite (15).

4. Verbinde das Netzkabel zuerst mit der
Netzanschlussbuchse auf der Amprückseite (17)
und erst dann mit dem Hausanschluss.

5. Schließe deine Gitarre an die Inputbuchse auf
dem Frontpanel an (10).

6. Aktiviere den Netzschalter (1). Seine Anzeige
erglüht rot. Entspann’ dich jetzt einige Minuten und
lass den Röhren die Zeit, auf Temperatur zu
kommen. Aber du musst jetzt nicht gleich eine
rauchen! Du weißt ja: Rauchen gefährdet....

....

Ich bin natürlich voll bei euch, dass es vollkommen wurscht ist ob die Gitarre angeschlossen ist bevor man einschaltet oder nicht aber auch ich hab mir da damals zuerst Klarheit geholt.

Hier also den 2. Gitarristen so in die Mangel zu nehmen ist imho nicht ganz fair obwohl er sich natürlich auch selber etwas informieren hätte dürfen :).
 
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Ich glaube, dass da von den Verstärkerherstellern auch einiges zur Verwirrung beigetragen wird und, wer sich mit der Materie nicht auskennt wird sich strikt an die Tipps im Manual halten.

Na ja, von Verwirrung würde ich da nicht unbedingt reden: Der Sinn einer Anleitung besteht darin, dem Käufer (und das kann vom blutigen Anfänger bis hin zum erfahrenen Benutzer jeder sein) kurz und prägnant zu schildern, wie er zum gewünschten Ergebnis kommt. Da kann der Hersteller sich kaum auf eine großartige Diskussion über Für und Wider irgendwelcher Reihenfolgen nebst Vermitllung profunden technischen Hintergrundwissens einlassen. Im Zweifelsfall geht der Hersteller vom ahnungslosen Kunden aus (versierte Käufer überfliegen solche Anleitungen sowieso in der Regel) und entscheidet sich für einen unter vielen möglichen Abläufen, den er dann in einfachen und im besten Falle unmissverständlichen Sätzen darstellt. Ob das dann als in Stein gemeißelt zu betrachten ist oder nicht, lehren Erfahrung oder hilfreiche Gespräche mit anderen - dieser Thread ist ein gutes Beispiel dafür. :)
 

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