[Gitarre] Charvel Desolation DX-1 ST

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Guten Abend zusammen!

Heute möchte ich meine Erfahrungen und Eindrücke zur Charvel Desolation DX-1 ST in Snow White mit euch teilen da zu dieser Gitarre soweit ich weiß auch noch kein Review vorliegt :gruebel:

Vorgeschichte:

Da mir meine Epiphone SG G-400 aufgrund von Stimmproblemen und Bundunreinheit nach drei Jahren immer mehr auf den Zeiger ging, sehnte ich mich nach einem besseren Instrument.
Ich suchte also die verschiedenen Onlineshops durch und suchte nach Gitarren bis 450€. Zuerst fiel mir die Epiphone Explorer 1984 EX ins Auge doch dann bin ich eher durch Zufall auf die Desolation Serie von Charvel gekommen. Ich hatte vorher diesen Namen noch nie gehört und habe mich deswegen erstmal schlau gemacht. Jedenfalls war diese Gitarre dann der Grund weshalb ich mein Budget um 200€ aufgestockt habe. Ich wollte diese Gitarre haben (anfangs noch in Transparent Black)!
Kurze Zeit später wurde der Preis dann von 650€ auf 499€ für TBK bzw von 600€ auf 455€ in SW gesetzt. Damit konnte ich mir die Gitarre schon wesentlich früher leisten. Verantwortlich für diesen enormen Preisfall ist denke ich die Tatsache dass es sich um ein Auslaufmodell handelt, welches nicht mehr produziert wird.
Ich bestellte die Gitarre also beim letzten deutschen Händler der diese noch verfügbar hatte, freute mich über die Ersparnis von 150€ und wartete.
Während dieser Zeit kamen mir irgendwie erhebliche Zweifel, ob diese Gitarre nun wirklich besser sei als meine Epiphone da sie auch immer wieder als "Einsteigergitarre" klassifiziert wurde (aus dem Bereich wollte ich raus!) und ob die 600€ vorher nicht nur ein "raufgesetzter" Preis waren und somit der Wert der Gitarre nicht weit über der Epi liegt (alleine die EMGs machen ja schon 160€ aus).
Dann kam die Gitarre schließlich an (die Komplikationen die dabei auftraten sind in einem anderen Thread ausführlich geschildert :D).

Optik:
Zur Optik lässt sich eigentlich nur eines sagen: "WOW, die sieht geil aus!"
Ich war froh, die Meinungen einiger Mitschüler, dass weiße Gitarren schwul seien, ignoriert zu haben denn diese Gitarre ist einfach nur heiß ;)
Der Korpus und die Kopfplatte wird von einem schwarzen Außenbinding, und einem angrenzenden Abalonebinding verziert.
Die Gitarre ist etwas kleiner als ich sie mir vorgestellt habe aber das hatte ich auch bei meiner Epiphone. :rolleyes:
Durch die leichte Deckenwölbung sieht die Gitarre außerdem angenehm "bauchig" aus.
Sämtliche Hardware ist geschwärzt und an Potis ist lediglich ein Volumepoti vorhanden was dem ganzen einen minimalistischen Touch gibt. Dieser ist genau wie der Switch in einer kleinen Kuhle drin.
Die Sharktoothinlays auf dem Griffbrett sehen sehr gut aus und sind auch absolut sauber eingearbeitet.
Das Charvellogo, welches mir im Vorfeld nicht so gut gefallen hat, sieht in Natura um einiges besser aus.

Das Einzige was mir optisch nicht so gut gefällt ist, dass der Hals sehr weit in den Korpus reinragt (das ist aber nur 'ne Kleinigkeit).
Insgesamt wirkt die Gitarre sehr hochwertig,

Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist bis auf 3 kleine Sachen absolut makellos.
1. Ist das Binding nicht 100% sauber
20131010_184001.jpg20131010_184017.jpg
2. Der Sattel ist an den Enden sehr scharfkantig und das kann bei einem schnellen Akkordwechsel sehr weh tun. Das lässt sich aber problemlos wegfeilen. :great:
3. Der Übergang auf das lackierte Ende vom Hals (da wo der Korpus anfängt) ist etwas... unflüssig ausgefallen :D. Es tut beim Spielen nichts zur Sache, ist aber deutlich merkbar.

Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Der Lack ist sauber aufgetragen, die Bünde sind gut gesetzt und vernünftig abgeschliffen und die Mechaniken sind stimmstabil. Saitenschnarren war nur mit den von Werk aus aufgezogenen Saiten vorhanden.

Haptik:
Die Gitarre ist angenehm schwer und schmiegt sich gut dem Körper an. Sie ist insgesamt trotz der 24 Bünde etwas kürzer als die Epiphone SG. Die Bünde sind allesamt gut erreichbar. An die Position des Toggle-Switches muss man sich jedoch gewöhnen. Sehr positiv überrascht haben mich die Stimmmechaniken. Diese haben ein Rädchen hinten dran mit dem man die Saite im Loch einklemmen kann. Das erleichtert den Saitenwechsel erheblich da man jetzt nicht mehr das Saitenende festhalten muss damit dieses nicht aus dem Loch rutscht oder sich nicht mitdreht. Die Zeit zum Saitenwechseln konnte ich so halbieren (auch weil die Mechaniken teilweise nur auf eine Windung ausgelegt sind). Zuerst hat sich das eckige Korpusprofil etwas unangenehm am rechten Unterarm angefühlt weil ich den geshapted Body der SG gewohnt war aber das hatte sich nach 2 Tagen.


So nun zum wichtigsten Punkt, dem Sound:
Die Charvel hat das klassische EMG Setup an Bord (81+85) und bei aktiven Tonabnehmern streiten sich die Geister. Bei EMGs sowieso :D
Ich hatte vorher noch nie aktive Tonabnehmer gespielt und war dementsprechend verunsichert aufgrund der gespaltenen Meinungen (die ganz Gitarre hatte ich auch nicht anspielen können also hätte ich zur Not vom Moneyback-Recht gebrauch gemacht).
Aber diese Verunsicherung wich schon beim ersten Akkord. Sie klingt so dermaßen böse und direkt das meine Epiphone mit ihren eher "ranzig-oldschool-style" Tonabnehmern sich warscheinlich vor Angst am liebsten verkrochen hätte :D (Ich will die Epi hier nicht schlecht reden sondern nur Vergleiche ziehen)
Es steckt ordentlich Punch im Sound und es macht einfach nur Spaß sie brüllen zu lassen. Ich kann für den gleichen Grad an Verzerrung nun den Gainregler um 2 Nummern zurückdrehen. Man merkt deutlich wo diese Pickups ihre Stärke haben. Aber auch im Crunchsound klingen sie gut. Immer differenziert und klar.

Nun das, wofür die EMGs oft verrissen werden. Der Cleansound:
Hier wird viel übertrieben meiner meinung nach. Es ist mit Sicherheit nicht DER Tonabnehmer für Cleansounds aber aufgrund meiner schlechten Erwartungen war ich ungefähr so :eek: als ich mal das Intro zu One spielte und feststellte dass das haargenauso klang. Nun ist One natürlich nicht ein Beispiel für einen schönen, warmen Cleansound aber ich finde, dass vor allem der 85er clean ziemlich gut klingt -> definitiv Geschmacksfrage
Auf Wunsch nehme ich auch gerne Soundsamples auf und kann auch mit der Epiphone vergleichen.

Fazit:
Eine Gitarre die ihr Geld absolut wert ist. Falls ihr überlegt sie zu kaufen, schlagt zu solange sie noch da ist. Günstiger kommt man in dem Preisbereich selten an aktive EMGs (der Rest ist meistens mit EMG Hz). Das Bestätigte mir auch ein lokaler Gitarrenhändler als ich ihn in Bezug auf gebrauchte Gitarren und die Charvel ansprach.
Ihr kriegt eine super schöne Gitarre mit sehr guter Bespielbarkeit (dafür wird sie auch immer gelobt). Die oben genannten Zweifel haben sich übrigens auch in Luft aufgelöst.


Hier noch die Spezifikationen:

-Mahagoni Korpus / Mahagonikorpus mit geflammter Ahorndecke bei den transparenten Modellen
-durchgehender Ahornhals
-Palisandergriffbrett
-24 Bünde
-43mm Sattelbreite
-Mensur: 648mm
-Strings-Through-Body Bridge / Floyd Rose System
-EMG 81/85 Tonabnehmer



DSC_0012n.jpgDSC_0083n.jpgDSC_0079n.jpg

So, ich hoffe euch hat das Review gefallen und ich habe nichts vergessen. Wenn doch lasst es mich wissen. Bei Fragen ebenso :great:


LG Maximilian
 
Eigenschaft
 
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Zu der Position des Toggle Switches:
Ist es bei dir echt nur ne Gewöhnungssache oder muss die Hand "Umwege" machen? Bei der Variante mit Floyd Rose muss man mit der Hand nämlich einen "Sprung" über das Trem und den Hebel machen, was ich ein klein wenig unschön finde.

Ansonsten kann ich mich dem Review nur anschließen. Sind echt tolle Klampfen für das Geld.
Vielleicht noch ein paar Worte zur Bespielbarkeit: zumindest bei meinem Exemplar ist eine wahnsinnig flache Saitenlage möglich. Da braucht sich die Charvel vor Premium- und Prestige-Ibanezen nicht zu verstecken - und glaubt mir, ich habe den Vergleich mehrfach zu Hause. Der Hals ist ein klein wenig dicker als die Wizards, aber immer noch angenehm schlank - weit entfernt von Baseballschlägern ;). Ach so, und die Halsrückseite ist - wie soll man es ausdrücken? - etwas rauh. Nicht, dass das irgendwie unangenehm wäre, aber es ist eben nicht so glattpoliert, -geölt oder -gewachst wie man das so kennt. Da ich das woanders noch nicht so gesehen habe, nehme ich mal an, dass das schon so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Mir gefällt es irgendwie. Auf jeden Fall klebt man nicht am Hals fest.
 
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Zu der Position des Toggle Switches:
Ist es bei dir echt nur ne Gewöhnungssache oder muss die Hand "Umwege" machen? Bei der Variante mit Floyd Rose muss man mit der Hand nämlich einen "Sprung" über das Trem und den Hebel machen, was ich ein klein wenig unschön finde.

Ansonsten kann ich mich dem Review nur anschließen. Sind echt tolle Klampfen für das Geld.
Vielleicht noch ein paar Worte zur Bespielbarkeit: zumindest bei meinem Exemplar ist eine wahnsinnig flache Saitenlage möglich. Da braucht sich die Charvel vor Premium- und Prestige-Ibanezen nicht zu verstecken - und glaubt mir, ich habe den Vergleich mehrfach zu Hause. Der Hals ist ein klein wenig dicker als die Wizards, aber immer noch angenehm schlank - weit entfernt von Baseballschlägern ;). Ach so, und die Halsrückseite ist - wie soll man es ausdrücken? - etwas rauh. Nicht, dass das irgendwie unangenehm wäre, aber es ist eben nicht so glattpoliert, -geölt oder -gewachst wie man das so kennt. Da ich das woanders noch nicht so gesehen habe, nehme ich mal an, dass das schon so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Mir gefällt es irgendwie. Auf jeden Fall klebt man nicht am Hals fest.

Also es geht nicht ganz so schnell wie zB einer normalen Strat oder der Epi SG aber man kann sich definitiv dran gewöhnen (ich finde zB die Position des Switches bei einer Les Paul sehr unhandlich)

Ansonsten hast du vollkommen Recht! Die Saitenlage ist sehr niedrig aber bei meiner nicht sonderlich niedriger als bei meiner Epiphone (muss da nochmal genau messen). Allerdings geht da glaube ich auch noch was.
Der Hals gefällt mir SEHR gut und meiner ist das perfekte Mittelding zwischen rau und glatt. Lackierte Hälse werden immer schmierig und auch von dem unlackiertem, was ich bisher in den Händen hatte, hat man ein sehr schönes Spielgefühl. Manche Leute berichten von so rauen Hälsen dass sie mit Schleifpapier dran mussten. Das kann ich definitiv nicht bestätigen.

Aber vielen Dank für die zusätzlichen Bemerkungen, ich wusste ich habe etwas vergessen :D
 
Ich werde mir sicher eine SK1 FR BK holen.
Das Design ist relativ einzigartig und schaut inner Death Metal Band bestimmt jut aus.
 
Hmm, Floyd Rose ohne Klemmsattel... ob das so wirklich funktioniert?
 
Ist wohl nicht mehr ganz aktuell, aber ich kann ja trotzdem mal meinen Senf dazu geben ;).
Hab die gleiche Gitarre ebenfalls in schickem weiß günstig für 250 € geschossen und muss sagen sinnvoller habe ich noch nie Geld ausgegeben :p.
Vom Gewicht her auf alle Fälle rückenfreundlich, um einiger leichter als meine Classic 60´s Strat , dachte erst der Karton wäre leer als sie ankam :D...
Die Bespielbarkeit ist mit dem unlackierten Hals und dem flachen Griffbrettradius auf alle Fälle herausragend gut , da könnte sich die Strat ein wenig abschneiden , obwohl dafür liebe ich sie ja auch ;)...Zum Sound.. Waren auch meine ersten aktiven Tonabnehmer und fand ich am Anfang ziemlich gewöhnsbedürftig inzwischen aber habe ich ihn schätzen gelernt ;). Am Steg schön attackreich und bissig und am Hals steht der Ton verdammt lang, echt hammer für Soli
Alles in allem echt ne geile Klampfe, bin froh sie so bekommen zu haben , da sie inzwischen auch gar nicht mehr verkauft wird oder ?
 
Senf an:

Hatte die Gitarre im Winter beim T geordert und war vom Technischen ziehmlich zufrieden. Da aber der 15. bzw. 16. Bund auf der tiefen E Saite leicht gefedert hat, also nicht fest war, hatte ich eine zweite bestellt zum Vergleich. Die zweite hatte wirklich optishe wie technische Mängel, auch wenn diese marhinal waren. Der Lack war von der "Farbtiefe" unter gutem licht ziehmlich grau/ grünlich, wo hingegen die erste DX tief schwarz war. Habe die erst bestellte behalten, das Bundfedern durch Sekundenkleber sauber und unsichtbar ausgebessert (Es waren höchstens 2-3/100 mm ). Das Bundproblem ist kaum erspielbar gewesen, mit den Jahren leiert der Bundschlitz immer weiter aus und dann ist sie fällig. Außerdem kann ich nicht schlafen wenn ich weis dass da ein technischer Makel ist xD.

Eine sehr leichte sauber und brilliant klingende tighte Gitarre. Leider war mir dieses glitzer h*mo binding doch zuviel.

Wünschte mir die würden die Jackson SLXT in schwarz und ohne diese scheizz Tremolos wieder rausbringen. Ein kumpel hat so eine. Lustigerweise war die zuerst bestellte SLXT am 7. Bund auf hoher e Saite mit dem selben Bundproblem, aber im 1/10 mm Bereich. Die zweite war sauber.

Moral von der Geschichte: Klampfe für 300-400 Kaufen und einfach mit Edelstahlbünden neu Bündieren lassen ;)

Senf aus.
 
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