[Gitarre] Fender Player II HSS Transparent Mocha Burst

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Ich schreibe, gemessen an dem Zeug, das ich mir so kaufe, relativ selten Reviews.
Doch in diesem Fall, möchte ich auf diese IMO ziemlich bemerkenswerte Modell-Reihe hinweisen.
Da Bilder mehr sagen, als tausend Worte:
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Diese Player II ist meine dritte Fender Strat. Seit Jahren spiele schon eine Amerikanische Deluxe (ursprünglich mit SCN Noise Canceling SSS PU-Set, das ich durch ein Dimarzio Area Set ersetzt habe). Später kam noch eine Mexico Player Plus HSS in betörendem Blau-Weiß dazu. Auch da wollte/mußte ich die PUs tauschen, weil der Werks Humbucker am Steg ziemlich mikrophonisch war und jedes Berühren des Korpus über den Amp zu hören war.

Jetzt stand ich vor der Situation, dass ich noch eine weitere HSS-Strat brauchte, weil wir in der Band ein paar Stücke in Eb-Standard Stimmung spielen und genau und ausschließlich dafür, wird sie im Probenraum und live genutzt.
Daher bin ich zu Session und Frankfurt gefahren, um die aktuellen Fender Modelle (Player II und Player II modified) auszuprobieren.

Ergebnisse und Erkenntnisse:
Rein von den Specs (Noiseless PU, Locking Mechaniken) müsste man die Player Plus mit der aktuellen Player II modified vergleichen. Doch schon das hinkt, weil Fender aktuell beim Hals z.B. von Pau Ferro wieder zu Rosewood gewechselt ist.

Aber wie dem auch sei, obgleich mir Strats mit Rosewood Griffbrett generell optisch eher gefallen, bin ich hier völlig ergebnisoffen an die Sache gegangen, denn bei der Player II Serie, gibt es die Strat, je nach Farbe, in unterschiedlichen Varianten: Esche, Erle, Mahagoni (gekammert) Bodies mit Rosewood- oder Ahornhals (…wer also mal, Tone-Wood-Erfahrung aus erster Hand möchte, kann hier mal bei identischer Hardware der Gitarren, sich selbst ein Bild machen…).
Warum es jetzt zu dieser Vielfalt an Korpus-Hölzern und die Rückbesinnung auf Rosewood gekommen ist, kann man nur mutmaßen. Ich finde es aber gut, wenn man auch die Möglichkeit hat, eine Strat aus den „typischen“ Hölzern zu bekommen.

Wie schon angedeutet, werden als Tonabnehmer in der Player II „echte“ Singlecoils (Alnico V) verbaut, während in der modified Noisecanceling Derivate zu finden sind. Der in der Player II verbaute Humbucker ist ein Alnico II, was jetzt erstmal IMO nicht viel aussagt. Auf jeden Fall ist er weniger mikrophonisch als der in der Player Plus! Humbucker in HSS Strats sind in sofern ein Problem, als dass man häufig auch gerne für die Zwischenposition Steg-Mitte, den Humbucker zum Singlecoil splitten möchte und der Humbucker das auch überzeugend können muss. Da kann ich der Player II schon mal ein gutes Zeugnis ausstellen! Die Zwischenposition tönt überzeugend. Schaltungstechnisch gibt es da auch kein Schnickschnack. Der Fünfwegschalter schaltet in der Zwischenposition eine Spule des Steg-Humbucker kurz und fertig. Es gibt kein Pushpull Switch oä., was ich auch gut finde. In der Zwischenposition klingen meine HSS-Strats mit gesplittetem Humbucker schon am Besten. Das Umschalten mit Pushpull Poti ist dann aufwendiger…
Die Player II ist da absolut unkompliziert und die Tonabnehmer klingen IMO in jeder Position überzeugend und auch ausgewogen. Der Humbucker alleine für sich ist schon auch mal bekrittelt worden, momentan will ich mir da noch kein Urteil erlauben, ob da noch Luft nach oben ist. Bisher bin ich durchaus zufrieden. Für zuhause/Studio bin ich großer Fan von Noisecanceling und Fender hat da auch viel aufgeholt und verbessert, aber im Probenraum bei all dem anderen Lärm, fällt das Singlecoil Brummen nicht ins Gewicht, wogegen ein „echter“ Single Coil eben auch eine Nuance stratiger tönt, als auch die schon sehr tollen Dimarzio Area.

Der erster Eindruck einer Gitarre ist ja oft vom Halsprofil geprägt. Hier hat Fender schon bei der Player Plus mit den gut verrundeten Griffbrett Kanten einen guten Wurf gemacht. Das haben die Player II jetzt auch und zusammen mit dem Satin-Finish und 9,5er Griffbrettradius fühlt sich das sehr gut und sofort vertraut an. Eigentlich würde ich es gerne etwas „fleischiger“ haben wollen, aber auch nur um vielleicht noch etwas mehr Ton zu haben. Bequem zu spielen ist dieser Hals auf jeden Fall.

Statt der Locking Mechaniken der Player Plus (die IMO schon hilfreich sind, was schnelles Saitenwechseln angeht), hat die Player II „nur“ vintage Gotho Style Mechaniken mit den altbekannten „Slots“. Doch auch hier, Locking Mechanismus hin oder her; das entsprechend gekürzte Saitenende einfach in die Mechanik-Welle zu verschwinden zu lassen, hat auch was. Klein,leicht und kein Fest-/Losedrehen. Das was der gute Leo sich da damals ausgedacht hatte, war schon pfiffig!

Der Gitarre nicht mal mehr das einfache 25€-Gigbag, dass meine Player Plus beherbergt hatte, zu gönnen, ist zwar etwas schade, gleichzeitig ist es auch so: Gitarren Koffer sind sperrig und schwer. Brauche ich nicht (mehr)! Bei Gigbags , gibt dann alles von „Plastiktüte“ bis Edel Leder Etui. Da sucht man sich halt das passende dazu aus. Mein Keller ist aber mittlerweile voll von dem Zeug. Da wäre so eine „Einfach-Hülle“ auch absolut überflüssig.

Praxis
So hatte ich mir also bei Session eine Player Modified HSS mit Rosewood Griffbrett, und letztlich drei unterschiedliche Player II HSS in den Testraum mitgenommen. Obwohl mich die Optik zunächst so gar nicht abgeholt hatte, war für mich klanglich die Kombi Mahagoni/Ahorn herausragend, was aber IMO nicht unbedingt an den Holzsorten liegen muss.
Dieses Modell klang aber einfach mörder und auch die Bespielbarkeit war herausragend.

Ein erster Test im Probenraum hat auch die Bandmitglieder beeindruckt und ernsthaft Zweifel am aufgerufenen Preis aufkommen lassen…

Resüme
Mit der Fender Player II bekommt man IMO für etwas weniger als 900€ eine Strat, die nichts so wirklich zu wünschen übrig läßt. Fender hat hier viel genau richtig gemacht. Wäre die Gitarre noch Nitro-lackiert, wäre sie für mich perfekt. Überall da, wo es ok ist, findet man bewährte vintage Specs und da, wo es ansonsten überholt und out-datet ware, gibt es moderne Verbesserungen.

Nachdem mir dann noch die Ähnlichkeit zu Stevie Ray Vaughns „Lenny“ aufgefallen ist, habe ich auch kein Problem mehr mit der 70er anmutendem „Mocha Burst“.
 
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Herzlichen Glückwunsch zur Player II. Die Farbe sieht nicht schlecht aus. Kannst du bei Gelegenheit ein Bild bei Tageslicht posten? Deine Bilder sind doch etwas dunkel, da kommt der Korpus nicht so gut rüber.

Ich hab mir auch vor einigen Monaten eine Player II gekauft, eine RW TCB, also mit Rosewood Fretboard in Transparent Cherry Burst. Und ich kann Deine Eindrücke nur bestätigen: sie klingt mörderhaft gut. Ich würde schon vermuten, dass der Mahagoni Korpus mit entscheidend ist für das herausragende Sustain und den kräftigen Ton.
 
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schöne Gitarre, @InTune , viel Spass damit.
 
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