[Gitarre] FGN Neo Classic LS10 - Review

Juvion
Juvion
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.09.23
Registriert
17.11.16
Beiträge
266
Kekse
1.598
Ich habe mir im März 2017 eine FGN LS10 Plaintop gekauft und dachte mir, dass es nun Zeit ist, ein Review zur Gitarre zu schreiben.

Einleitung:
Ich habe noch lange nicht so viel Erfahrung mit Gitarren wie die Meisten hier, aber schon relativ kurz nach dem ich meine erste Gitarre (Eine Ibanez RG) gekauft habe, war mir klar, dass ich auf eine Singlecut-Gitarre sparen werde.
Zuerst war ich fest darauf fixiert mir eine Epiphone Les Paul Tribute+ zu kaufen, da sie über die wichtigen Specs verfügt, doch irgendwann befürchtete ich, dass ich aufgrund des Namens auf der Kopfplatte schnell wieder G.A.S Anfälle bekommen werden und habe dementsprechend Gibson Les Pauls getestet.
Einige Les Paul Traditionals und sogar eine Les Paul Less+ hatten mir sehr gut gefallen, aber bevor ich sie kaufen konnte, wurde ich in mehreren Foren von @Paruwi auf FGN aufmerksam gemacht.
Als ich die LS10 dann angespielt habe, konnte ich nicht mehr aufhören an sie zu denken und habe schließlich am nächsten Tag genau die von mir angetestete LS10 gekauft.
fgnls10titel.jpg


Specs:


Die LS10 wurde von Fujigen in Japan hergestellt und verfügt über eine klassische Les Paul Konstruktion, die wenigen Unterschiede umfassen den leicht schärferen Cutaway und den Polyester-Finish.
Der Korpus besteht aus zweiteiligem Mahagoni mit einer zweiteiligen Ahorndecke. Das Griffbrett ist aus Palisander, der Hals besteht aus Mahagoni, hat einen langen Halsfuß und fühlt sich sehr ähnlich wie Gibsons '60s Slim Taper Profil an.
Außerdem kommt hier das von FGN patentierte "Circle Fretting System" zum Einsatz, welches die Intonation und das Sustain verbessern soll.
Die Intonation war auch bei den von mir angespielten Gibsons kein Problem, aber die Noten klingen bei meiner FGN tatsächlich sehr lange aus.
Die Griffbretteinlagen gefallen mir extrem gut, sie haben einen leichten Grünstich und verleihen der Gitarre einen Vintage-Look.
Ich konnte die Gitarre nicht wiegen, aber sie ist definitiv ziemlich schwer. Ich würde das Gewicht ungefähr dem einer Les Paul Traditional gleichstellen.
Die Hardware ist von Gotoh und als Tonabnehmer kommen von FGN selbst entworfene Alnico8 Pickups in den Einsatz.

Sound:

Ich spiele verschiedene Genre, aber größtenteils Punk-Rock mit leichten Metal-Einflüssen und dafür ist der Brücken-Tonabnehmer einfach perfekt.
Er klingt noch fetter, als ich es von Les Pauls gewohnt bin und fühlt sich zwischen mittlerem Overdrive und starker Verzerrung definitiv am Wohlsten. Für einen passiven Tobnehmer, klingt er nämlich sehr aggressiv.
Ganz im Kontrast dazu steht der Halstonabnehmer.
Dieser hat einen eher "süßen" Klang und eignet sich hervorragend für Blues. Mit Overdrive bekommt man damit sogar an Slash angelehnte Lead-Töne sehr gut hin. Wenn man beide Tonabnehmer gleichzeitig benutzt, bekommt man sehr schöne clean-Sounds hin.
Meine persönliche Wahl fällt dabei folgenderweise aus:
Rock:
Rhythmus: Brücke
Lead: Brücke oder Hals
Blues:
Sowohl für Lead als auch Rhythmus: Hals
Metal:
Sowohl für Lead als auch Rhythmus: Brücke
Clean Sounds:
Rhythmus: Brücke + Hals zusammen
Lead: Hals oder Brücke + Hals zusammen

Im Endeffekt wird aber trotzdem zu 90% der Brücken-Tonabnehmer benutzt. (warum wohl ? :D)

Verarbeitung:

Hier bin ich jetzt etwas zwiegespalten.
Die Gitarre fühlt sich sehr hochwertig an und spielt sich auch sehr gut, aber von einer perfekten Verarbeitung würde ich nicht sprechen.
Zum einen, ist einer der Seitenpunkte am 12. Bund deutlich heller als er eigentlich sein sollte.
WhatsApp Image 2017-07-03 at 20.15.12.jpeg
Zum Anderen sieht man an den Griffbretteinlagen etwas Filler und wenn man nah ran geht, kann man sehen , dass das Binding von Hand angelegt wurde.
Das Binding an sich spürt man nur an einer Stelle und zwar genau an der Stelle, an der der Hals in den Körper geht.
Außerdem gibt es einen kleinen Finish-Fehler an der Stelle an der, der Cutaway den Hals trifft.
Zugegeben: Diese Verarbeitungsfehler sind kein Weltuntergang und fallen einem sowieso kaum auf, aber da oft von "perfekter Verarbeitung" bei FGN gesprochen wird, wollte ich dies kurz anmerken.
Die Ahorndecke finde ich unglaublich schön und an einigen Stellen sieht man sogar etwas Birdseye. :D
Das Griffbrett musste nach dem Kauf geölt werden, das letzte Bild dieses Posts zeigt die Gitarre mit dem noch ungeölten Griffbrett im Testraum des Ladens.
Fazit:
Mit der LS10 bekommt man für ungefähr 1000€ eine sehr gute Alternative zum amerikanischen Original, die sich sowohl für Classic- als auch modernen Rock und Blues hervorragend eignet.
Viele werden jetzt wahrscheinlich wissen wollen, ob sie mindestens genauso gut wie eine Gibson ist und meine Antwort ist:
Für mich ja (sonst hätte ich sie nicht gekauft). Aber das kommt darauf an, was man haben möchte.
Den Nitrolack, den eine Gibson Les Paul hat, bekommt man mit der LS10 nicht und die Tonabnehmer klingen zwar sehr ähnlich, aber eben nicht gleich. Für mich persönlich ist das etwas Gutes, da ich das Feeling eines Poly-Halses bevorzuge, kein großer Fan vom Aging bin und mir vor allem der aggressive Ton des Brücken-Tonabnehmers sehr zusagt.
Sowohl der Sound als auch die Bespielbarkeit sind hervorragend, die Kopfplatte gefällt mir sogar noch besser als die Open-Book Kopfplatte und in den 4 Monaten , in denen ich sie nun habe, wurde sie täglich für mehrere Stunden gespielt.
So schnell wird sich das auch nicht ändern und mit meinen Schlussworten kann ich jedem Fan von Les Pauls mit bestem Gewissen ans Herz legen, mal eine FGN anzuspielen und sich die folgenden Bilder anzuschauen.
fgnls10fenster.jpg
fgnkoffer.jpg
fgnuliraum.jpeg
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 11 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Geile Paula! Viel spaß mit der Gitarre. Die Pickups sind gut aber die AlNiCo8 sind mir etwas zu krass für Blues und Hardrock.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Geile Paula! Viel spaß mit der Gitarre. Die Pickups sind gut aber die AlNiCo8 sind mir etwas zu krass für Blues und Hardrock.

Dankeschön! :D
Ja, das die so viel Output haben, hätte ich ehrlich gesagt zuerst auch nicht erwartet.
Mein Interface kommt damit nicht klar, wenn ich den Gainschalter am Interface selbst nicht stark runterdrehe. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Pickups kann man wechseln :D Wenn der Rest stimmt, ist alles super, haha!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Klasse Review Juvion :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke für die lieben Kommentare.
Da ich mit diesem Review beim monatlichen Gewinnspiel gewonnen habe, möchte ich es mal etwas aufstocken.
Hier ist die Audiodatei zu meinem Cover von Green Days Lied "Holiday". =)
Aufgenommen wurde es mit meiner FGN NC LS-10 und meinem Focusrite Scarlet 2i4 2nd Gen interface.
Als DAW diente Reaper und als VST Plugin, BIAS FX.
Benutzt wurde ausschließlich der Brückenhumbucker.


https://soundcloud.com/user-973017792/green-day-holiday-cover



Und hier die Takes einzeln, ohne Backing Track:


Lead - Intro:

https://soundcloud.com/user-973017792/holidayleadintro/
Rhythm - Gesamter Track:
https://soundcloud.com/user-973017792/holidayrhythmtrack/
Lead - Solo:
https://soundcloud.com/user-973017792/holidayleadsolo/
Lead - Outro:
https://soundcloud.com/user-973017792/holidayleadoutro/

Bei Bedarf poste ich auch gern etwas Cleanes oder Bluesiges und eine Demo vom Halshumbucker. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich mag die FGN PU‘s nicht besonders, aber deine Sounddemos klingen super :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben