[Gitarre] - Morris Strat

Gika
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Hallo zusammen. Hab wieder mal ein Review auf meine Homepage gestellt. einen Teil davon zeig ich gleich hier:

Review: Morris Stratocasterkopie

Ich habe diese Gitarre meiner damaligen Lehrerin abgekauft, als ich mit E-Gitarre spielen begann. Sie muss in den 70er oder 80erjahren gebaut worden sein, zu der Zeit, als die Japaner alles kopierten, was sie auf dem Markt fanden. Über die Firma Morris konnte ich leider bisher nicht so viel herausfinden.

Die Ausstattung:

Hersteller: Morris, made in Japan
Form: 70er Strat
Farbe: Two Tone Sunburst
Hölzer: Ahornhals, Korpus aus Mahagoni oder so, Ahornfurnier
Mechaniken: Ursprünglich kaputte 70er-Style Mechaniken, jetzt Gotoh Magnum Locks
Tonabnehmer: 3 japanische Strat Single Coils
Preis: ca. SFr. 150.- ( entspricht etwa 100Euro), Neupreis weiss ich nicht mehr
Schaller Security Locks, von mir höchstpersönlich montiert, die alten Pins waren immer locker


Konstruktion

Auf den ersten Blick kommt die Gitarre in ihrem 70er-Stil beinahe wie eine Fender daher, schaut man jedoch etwas genauer hin, kann man ziemlich untypische Merkmale feststellen. Beispielsweise sind an der grossen Kopfplatte 70er Mechaniken dran mit Diagonalen Schraubenlöchern. Aber die Schaftlöcher haben einen Durchmesser von 8mm, während die 70er Mechaniken, die ich im Handel gefunden habe alle für 10mm Löcher gemacht waren. Beim Befestigen der Mechaniken hat wohl ein Japaner daneben gebohrt, da ist ein Loch zu viel, welches man aber unter den Mechanikkapseln nicht sieht. Die Mechanik ging so ziemlich gar nicht mehr, deshalb hab ich sie jetzt kurzer Hand ausgetauscht. Die einzigen Mechaniken, die in die Löcher passten, waren Vintage Klusonmechaniken. Da ich deren Schlitzschäfte nicht mag, entschied ich mich für Magnum Lock Mechaniken, bei denen die Saite nach einer Vierteldrehung festgeklemmt wird. Wie bei 70er Gitarren üblich ist der Trussrod von oben her zugänglich - wenigstens das! Der ganze Ahorn-Hals ist lackiert und ziemlich dünn und flach. Die Bundstäbe sind auch flach und die Saitenlage ist jetzt plötzlich etwas höher, war vorher aber auch ziemlich niedrig. Der Korpus besteht aus etwa 15 Streifen Mahagoni, oder aus sonst etwas, das ähnlich aussieht. Darüber ist irgendein millimeterdickes Furnier geklebt worden, wahrscheinlich Ahorn. Das ganze wurde dann ordentlich gesunburstet und lackiert. Die Ausfräsung wurden jedoch nicht so ordentlich behandelt, deshalb lasse ich die Federkammerabdeckung mal lieber drauf. Der Lack hat unterdessen schon ein paar besonders deftige Kratzer und Beulen, besonders auf der Rückseite. Na, dann gucken wir uns mal die Elektrik an: Alles ordentlich verdrahtet, funktioniert einwandfrei, nicht mal die Potis kratzen - erstaunt mich geradezu. Was aber fehlt ist eine ordentliche Abschirmung des E-Fachs, das werde ich dann wohl einmal in Angriff nehmen müssen, denn die Klampfe ist ein echter Brummbär. Das Vintage-Vibrato verstimmt sich wie ein Vintage-Vibrato, deshalb hab ich es jetzt mit einem Stück Holz blockiert, das ist besonders beim Saitenwechsel sehr hilfreich. Der Vibratohebel muss hineingeschraubt werden, aber ich lass ihn beim Spielen ja eh meistens draussen. Die Klinkenbuchse wackelt immer herum, aber das ist halb so schlimm, wenn man das nötige Werkzeug dabei hat. Auch der hintere Gurtpin hat den Sturz das Treppenhaus hinunter nur mit lebenslanger Behinderung überlegt, das Bohrloch war scheinbar zu gross. Deshalb habe ich jetzt Schaller Security Locks reingeschraubt, funktioniert prima. Nach der dreistündigen Operation gestern Abend funktioniert die Gitarre jetzt verstimmungsfrei und die Intonation ist auch brauchbar, sie klingt jedoch plötzlich total anders.

Spielpraxis:

Kurz neue Saiten drauf und die Gitarre ist plötzlich lauter und bissiger und nicht mehr so fein und bluesig. Der Sound ist aber immer noch als Stratocastersound erkennbar, einfach nicht mehr so schmutzig. Die unbeabsichtigt aufgetauchte höhere Saitenlage erlaubt nun sogar mehr Enthusiasmus bei der Saitenbearbeitung, ohne dass es gleich scheppert. Auch Slidespiel ist möglich, klingt jedoch nicht so gut (Vermutlich weil ich es nicht kann). Der flache Hals eignet sich gut für Bendings und auch Powerchords sind willkommen. Ich habe früher diese Gitarre hauptsächlich zum Solieren in den oberen Lagen gebraucht, nach dem Umbau tut sie nun auch ihren Dienst als Rhythmusgitarre sehr gut. Die Gitarre liegt bequem in den Händen und ist auch nicht besonders schwer (die American Deluxe Strat meines Kollegen ist schwerer), was mich eigentlich etwas wundert. Der Hals ist gut bespielbar für solche, die dünne flache Hälse mögen. Auch das Vintagetremolo ist als Handauflage brauchbar und es besteht im Normalfall auch nirgends Verletztungsgefahr.

Klangbeispiele:

Da ich in Klangbeschreibung eine Niete bin, werde ich sobald als möglich ein paar Klangbeispiele bringen.

Bilder:

gibts auf der Homepage!


Zusammenfassung:

Abgesehen von der Mechanik finde ich die Gitarre gut, sie gefällt mir, besonders die typische 0815 Optik. Ich habe Freude daran, ein Instrument zu besitzen, dass nicht jeder hat und jetzt wo sie wieder funktioniert bin ich eh glücklich.

+ 70er Look

+ Bespielbarkeit

- Holzauswahl

- Brummen


Bilder gibts hier:http://gika.phoenix-swiss.net/fraru/_private/morris.htm

Bin froh um Korrekurtipps und sonst: geniesst es einfach;)
 
Eigenschaft
 
sieht mir eher aus wie 3 tone sunburst. sonst ok
 
aErO schrieb:
sieht mir eher aus wie 3 tone sunburst. sonst ok

Ja, auf den Fotos sieht es irgendwie so aus, hab mich auch darüber gewundert. Aber der rote Schimmer existiert wirklich nicht, ich weiss auch nicht, was meine Kamera da angestellt hat:confused:
Aber ich hab die Gitarre schon eine Zeit lang und habe nur Schwarz und Gelblich feststellen können.SEltsam!
 

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