Gitarre per EQ dem Frequenzbild einer Bassgitarre anpassen

guitarfreak-b.
guitarfreak-b.
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.12.20
Registriert
02.12.06
Beiträge
135
Kekse
56
Ort
Berlin
Hallo!

Ich hoffe, ich bin mit meiner Frage im richtigen Teil des Forums gelandet :)

Meine Situation ist Folgende: Ich betreibe Live-Looping mit Gitarre, Beatbox und Keyboard. Ich trete also allein auf und spiele sämtliche Spuren live in den Looper ein. Für Basssounds nutze ich entweder das Keyboard, oder ich manipuliere mit Effekten die Gitarre. Die Gitarre wird per Sansamp direkt ins Pult gespielt.

Ich möchte den Grundsound der Gitarre vom Charakter her möglichst gut einem Bass anpassen.
Wenn ich mit der Gitarre Basssounds emuliere, stimme ich sie mit einem Pitch-Shifter um eine Oktave nach unten und bearbeite sie mit einem Equalizer. Der Equalizer hat folgende Frequenzen im Angebot:

80 Hz
220 Hz
440 Hz
1100 Hz
2200 Hz

Zur Zeit erhalte ich gute Ergebnisse, wenn ich 80 Hz und 220 Hz um 5 dB anhebe, und 1100 Hz um 10 dB absenke (ich erhalte mehr Bassdruck und das Signal ist weniger "gitarrenartig" präsent im Mix). Ich bin mit meinem bisherigen Ergebnis zufrieden, allerdings kenne ich mich mit Mixing nicht aus und wollte mal wissen, was Profis tun würden.

Die Frage: Welche dieser Frequenzen betont ein Bass stärker als eine Gitarre und welche Frequenzen werden vom Bass weniger betont, als es bei einer Gitarre der Fall ist?
Die Gitarre hat Humbucker, kann aber auch per Coil-Split im Single-Coil-Modus betrieben werden. Zur Zeit bleibe ich für die Bass-Emulation im Humbucker-Modus (außer, wenn ihr mir zum Single-Coil ratet).

Wenn es Seiten gibt, wo die Frequenzbilder verglichen werden, wäre ich auch dankbar, ich konnte bisher nichts finden, weshalb ich nun euch frage.

PS: Bitte keine Kommentare wie "kauf dir nen billigen Bass, klingt immer besser"... das weiß ich! Es geht darum, dass ich für Live-Auftritte bereits sehr viel mitnehme und nicht noch ein Instrument transportieren möchte (zumal der Pseudobass durchaus seinen Reiz hat und ja auch ein gewisser "Show-Effekt" für die Musiker im Publikum ist)

Liebe Grüße
Brian
 
Eigenschaft
 
ist nicht so ganz die direkte beantwortung:
...
quatsch, vergiß es, was ich gerade beschrieben habe machst du ja schon, 'tschuldigung
 
@guitarfreak-b. du hast da vermutlich etwas diffuse Vorstellungen vom Bass-Klang
Für die Praxis:
http://www.andybaxterbass.com/guitars.php?pc=1&cat=1
zu den einzelnen Instrumenten gibt es jeweils trockene Einspielungen auf Soundcloud unten in der Produktbeschreibung.
Neben Fender hat er natürlich auch andere Marken im Programm und (wichtig) er verkauft eigentlich nur gutes Zeug.

Ein Bassist wählt sein Instrument entsprechend gewünschtem Klang und Dynamikverhalten für den jeweiligen Band-Kontext aus.
Eine korrigierte Frequenzkurve bringt da nicht wirklich viel.
Aber auf der og Seite bekommst du zumindest einen Überblick, was an Basis-Sounds zur Verfügung steht und kannst versuchen, deine Gitarre in so eine Richtung zu bringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hey Telefunky!

Ich tu mich gerade schwer zu verstehen, was du ausdrücken möchtest.
Willst du darauf hinaus, dass es verschiedene Bassmodelle mit verschiedenen Klangcharakteristiken gibt und man mir deswegen keine präzisen Hinweise geben kann?

Vllt. hilft es ja, wenn ich ein Soundbeispiel gebe: In dem Beispiel hatte ich, wenn ich mich richtig erinnere, noch nur die 80 Herz geboostet. Aber es verdeutlicht ganz gut, wie ich den "Bass" spiele. Im Generellen soll er begleiten und nicht zu sehr im Vordergrund stehen. Er wird nicht zu perkussiv gespielt (das würde den Pitch Shifter verwirren), aber schon groovig:

https://soundcloud.com/brian-the-brain/idea-21032017-genre

Vllt. hier noch ein zweites Beispiel: ist nicht aus dem Live-Looping-Set. Der Bass ist hier auch programmiert (mit einer Electribe 2). Allerdings spielt und klingt er nach dem Zustand, den ich mit dem EQ anstrebe.



(Der Bass spielt in beiden Songs immer das gleiche. Reicht also, wenn man sich nur die Anfänge anhört)
 
Willst du darauf hinaus, dass es verschiedene Bassmodelle mit verschiedenen Klangcharakteristiken gibt und man mir deswegen keine präzisen Hinweise geben kann?
nein, es war eher in (oder besser gegen) die Richtung eindimensionaler Vorstellung, was einen 'Bass' ausmacht gemeint.
Bei Herrn Baxter kann man sich eine Vielzahl 'klassischer' Modelle in Reinform und völlig ungeschönt anhören, so etwas ist normalerweise ausgesprochen mühsam.
Bei den seltenen Exemplaren ist es natürlich nicht nur der 'Sound', der den Preis bestimmt.
Für die Wirkung eines Basses ist das reine Frequenzspektrum fast nebensächlich, viel wichtiger ist wie es sich durch spezifischen Anschlag und Bauweise (Brücke/Hals/Holz) des Instruments dynamisch verändert.

ps: genau das fehlt deinen Beispielen, die füllen zwar das untere Spektrum, tragen aber nicht wirklich und haben wenig Charakter. Durch die loop-bedingte Wiederholung ist das nicht unbedingt nett anzuhören.
Klassiker mit prominenter Bass-Loop, die man damals allerdings bis zu 13 Minuten durchspielen musste :D
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Okay, verstehe (so ungefähr zumindest :) )

Was ich mich jetzt frage: Wie lautet deine Lösung?
Brücken/Hals/Holz kann ich ja nun nicht spontan im Song wechseln :D Ich habe halt eine Mittelklassegitarre (PRS SE 7-string) und die möchte ich, soweit es mit meinen Möglichkeiten geht, in Bassrichtung verschieben. Das der Sound nie an einen richtigen Bass rankommt ist klar, ist ja immer noch eine Gitarre. Aber was würdest du machen, um dem Ziel näher zu kommen? Wie könnte ich dafür sorgen, dass es mehr "trägt"?

Auch wenn ich deine Antwort verstehe, geht sie doch ein Stück weit in die Richtung "ist alles ganz komplizierter Voodoo, geht weit über den EQ hinaus". Auch wenn das durchaus richtig ist, mir fehlt quasi eine Lösung zum Problem. Durch den EQ beispielsweise konnte ich beispielsweise schon näher an den "Omph"-Effekt ran kommen, als es nur mit Gitarre und Pitch Shifter der Fall war.
Wenn du jetzt z.B. sagst, dass es um das Dynamikverhalten geht, würde mich interessieren, inwieweit sich Gitarre und Bass da unterscheiden, um eventuell Ableitungen treffen zu können, inwieweit ich da ein Stück weit durch Effekte entgegenwirken kann. Wäre beispielsweise ein Kompressor eine Lösung, damit die Bassgitarre (haha Wortspiel) mehr trägt?

Es geht nicht um die perfekte Imitation. Es geht "nur" darum, so nah wie möglich ran zu kommen.
Da es (verständlicherweise) ein Nischenthema ist gibt es dazu nirgends richtige Informationen, die ich praktisch verwerten konnte.

PS: Cooler Song! :)
 
hast du einen zwei- mehrbandcompressor? dann könntest du in den tiefen mehr 'wums' erzeugen und die relativen höhen unkomprimiert lassen (denn ganz ohne höhen ist doof). eventuell reicht es schon, wenn du einen normalen compressor als letztes in deine kette packst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
das 'Problem' musst du schon selbst lösen, ich habe nur ein paar Parameter genannt die typische Basstöne ausmachen um das 'modellieren' zu erleichtern ;)

Voodoo ist es nur insofern, als es kein mathematisches Modell gibt, mit dem sich spezifisches Holzverhalten nachbilden liesse.
Ein EQ liefert (bei identischen Parametern) zuverlässig immer dasselbe Ergebnis, was bei 2 Precision Bässen (Temptations-Beispiel) keineswegs die Regel ist.
Das war aber nicht als Bastel-Inspiration gedacht, sondern nur als Erklärung.
Dir geht's ja auch nicht um Motown Bass, sondern eigene Sachen... und das auch live tauglich.

Iirc konnte man mit dem Boss ME50B Pedal gute Sounds konstruieren und es transponiert auch gut nach unten. Der eigentliche Trick bei dem Ding sind die Envelope Filter, wenn sie nicht auf volles auto-wah gestellt werden (dann färben sie entsprechend der Spieldynamik leicht mit) und die sehr, sehr guten Kompressoren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
hast du einen zwei- mehrbandcompressor? dann könntest du in den tiefen mehr 'wums' erzeugen und die relativen höhen unkomprimiert lassen (denn ganz ohne höhen ist doof). eventuell reicht es schon, wenn du einen normalen compressor als letztes in deine kette packst.

Ich benutze als Effektgerät ein M9 von Line 6. Soweit ich gesehen habe, gibt's da keinen Multibandcompressor, aber ich versuche einfach mal einen normalen Kompressor am Ende der Kette! Dankeschön!

das 'Problem' musst du schon selbst lösen, ich habe nur ein paar Parameter genannt die typische Basstöne ausmachen um das 'modellieren' zu erleichtern ;)

Voodoo ist es nur insofern, als es kein mathematisches Modell gibt, mit dem sich spezifisches Holzverhalten nachbilden liesse.
Ein EQ liefert (bei identischen Parametern) zuverlässig immer dasselbe Ergebnis, was bei 2 Precision Bässen (Temptations-Beispiel) keineswegs die Regel ist.
Das war aber nicht als Bastel-Inspiration gedacht, sondern nur als Erklärung..

Ah, da liegt deine Intention. Dann macht das natürlich Sinn. ABER...

Der eigentliche Trick bei dem Ding sind die Envelope Filter, wenn sie nicht auf volles auto-wah gestellt werden (dann färben sie entsprechend der Spieldynamik leicht mit) und die sehr, sehr guten Kompressoren.

Jetzt konnte ich dir durch hartnäckiges Nachhaken doch was Konkretes entlocken! :D :D :D

In meinem M9 gibt's auch einen Enevelope Filter der ist ziemlich "wild" aber vllt. kann ich den auch irgendwie gezähmt nutzen :)

Ihr meint, den EQ soll ich erstmal nicht mehr so beachten?

Vielen Dank jedenfalls schonmal!!! Das war sehr hilfreich. Jetzt habe ich neue Ansätze, mit denen ich arbeiten kann!:)

PS: meine Freundin kommt gleich, kann also erst morgen wieder antworten, weil ich dann natürlich offline bin. :)
 
Weiß ja nicht wie du Live arbeitest aber Digital wäre vielleicht auch Midi Guitar von https://www.jamorigin.com/ etwas für dich. Du würdest quasie deine Klampfe durch ein Interface jagen und in Midi umwandeln und dadurch dann ggf nen Bass VI triggern. Hab das mal zum Rumspielen ausprobiert und die Latenz ist im erträglichen Rahmen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben