Gitarre surrt / vor allem bei Berührung von Slugcoil wird's lauter

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Hi!

Zuallererst: Ich habe mich im Titel verschrieben. Statt "brummt" sollte da "surrt" stehen ;) *Edit: Korrigiert - zukünftig ggfs. Melden-Button nutzen*

Ich habe meine Gitarre (ESP Horizon, 2 Humbucker 4 adrig, 1 Volume, 1 Tone, Mini Toggle) nach folgendem Bild verdrahten wollen:
https://www.seymourduncan.com/images/wiring-diagrams/2H_3G_1VppSPL_1TppPH.jpg

Bei den Humbucker handelt es sich um einen Seymour Duncan TB4 und einen Dean MAB Signature. Beide haben dieselbe Farbbelegung bei den Kabeln.

Ich habe die Gitarre fast 1 zu 1 so verkabelt. Das einzige was ich anders gemacht habe ist ist folgendes:
Auf dem Seymour Duncan Diagramm sind 2 Massepunkte auf dem Volumepoti. Einer oben links und einer unten rechts.
So habe ich es auch gemacht. Unterschied: Ich habe das Kabel vom Pin 6 (Pin rechts unten) des Push Pull Schalters des Volume Potis mit dem Massepunkt unten rechts des Volumepotis verbunden, statt mit dem Massepunkt oben links des Volumepotis -> Habe ich der besseren Übersicht wegen gemacht, kein tieferer Grund.

Leider bekomme ich das Surren nicht los - bin mit meinem Latein am Ende :(
Immerhin: Die Schaltung samt Push Pulls, Phase, Coil Split, Volume und Tone funktioniert, es gibt also gewünschten Klang. Auch die PUs klingen so, wie sie klingen sollen :D

Beobachtungen:
- Gitarre surrt, wenn ich sie nicht berühre. Berühre ich das Floyd Rose, die Saiten, die Potis, die Klinke vermindert sich das laute Surren auf ein ganz leises Surren.
- Mit dem Multimeter habe ich deswegen sämtliche Massepunkte (Floyd Rose, Saiten, Potis) in Bezug zur Masse der Klinkenbuchse getestet. Das Multimeter zeigt mir bei allen einen Wert zwischen 2 und 4 Ohm an, daher gehe ich davon aus, dass das OK ist
- Das Brummen wird lauter, wenn ich am jeweils aktiven Pickups auf den Slugcoil fasse. Fasse ich hingegen auf die Screwseite wird das surren sehr leise.
- Ich habe sämtliche Verdrahtungen untereinander (Sprich Lötstelle zu Lötstelle) überprüft auch hier zeigt das Multimeter irgendwas zwischen 1 und 4 Ohm an.

Nun zu meinen Fragen:
  • Was kann ich dagegen tun oder wie/wo/was kann ich mit dem Multimeter (oder sonstwie) noch testen?
  • Kann es sein, dass es daran liegt, dass ich das Kabel von Pin 6 zum Massepunkt rechts unten des Volumepotis anstatt zum Massepunkt links oben des Volumepotis gelötet habe?
  • Im Diagramm von Seymour Duncan gibt es auf dem Volumepoti 2 Massepunkte. Hat das einen tieferen Sinn? Oder anders gefragt: Macht es einen Unterschied ob ich stattdessen 4 Massepunkte hätte oder nur 1 Massepunkt für das Poti?
  • Ich habe außerdem unter den Pickups Kabel, die mit einer Schraube an den Korpus fixiert wurden und ins Elektronikfach führen. Benötige ich diese? Ich habe es so verstanden, dass das Blanke Kabel bei 4C Pickups bereits die Baseplatemasse des jeweiligen Pickups darstellt? Dann dürften die Kabel unter den Pickups doch überflüssig sein? Oder haben die Kabel unter dem Pickups eine andere Funktion? Macht es etwas aus, wenn ich diese zusätzlich gegen eine Potimasse löte oder es sein lasse? (Habe beides versucht, beides gleiches Ergebnis (Surren)). Info: Als ich die ESP gekauft hatte (gebraucht), waren diese Kabel nicht verlötet. Es gab keine Störgeräusche.
  • Ist es normal, dass das Surren nie ganz verschwindet (auch bei Berühren der Masseführenden Teile, wie die Klinke), sondern nur ganz leise wird?
Hoffe auf Hilfe, bin hier echt am verzweifeln...

Grüße
Mantas
 
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Das mit dem Surren dürfte von einer nicht funktionierenden Abschirmung herkommen. Bei meinen Gitarren hatte ich das schon auch oft.
Genauso, wie die Symptomatik, dass das Surren mit Körperkontakt nachlässt, denn dann agiert der Körper als Abschirmung.

Zu den Massepunkten: Ich glaube, das hat nur den Sinn, dass man nicht viele Kabel an eine Stelle anlöten muss. Das sind eher
organisatorische Gründe. Von dem elektrischen Verhalten her dürfte es egal sein, wie die Kabel verbunden sind, solange sie verbunden sind.

Bei meinen Gitarren bekommt man das Brummen unter bestimmten Umständen auch nie ganz weg, abhängig davon, welche elektromagnetischen
Einflüsse sich in der Gegend befinden. Außerdem ist es noch wichtig, ob die Humbucker sich in einem Rahmen (Faradey'scher Käfig) befinden oder nicht.

An deiner Stelle würde ich mich nach Möglichkeiten für Abschirmung umsehen.

Viele Grüße,

Michael
 
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@-=Mantas=-

Hast Du den Bridge Ground Wire (schwarze Leitung im Plan, rechte Seite) auch angebracht? Der müsste zur Federkralle des Trems gelegt sein.
Miss mit einem Widerstandsmessgerät zwischen den Saiten und dem Ring der Klinkenbuchse, hast Du da eine Verbindung, dann ist das Trem und die Saiten geerdet.

Spielst Du deine Gitarre direkt vor Deinem Rechner ---> Einstreuungen des Rechners -> anders hinstellen.

P.S. Dein Alias -=Mantas=- ist extrem schlecht einzugeben. Da verhackstückt man sich bei der Eingabe. Such Dir einen anderen Alias aus und bitte einen Mod den zu ändern.
 
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Hi,

Du hast ja offensichtlich entweder die PUs getauscht oder die vorhandenen anders verkabelt. Da drängt sich die Frage auf: hat die Gitarre denn vor dem Umbau auch schon gesurrt?

Zur Beurteilung sollte man in so einem Fall immer auch ein detailliertes Bild (oder mehrere) vom E-Fach posten, auf dem alle Verbindungen zu sehen sind. Oft hat man einfach noch was übersehen, oder eine Lötstelle fällt schon optisch als potentieller Störfaktor auf.

Die Kabel unter den Pickups sind vermutlich Erdkabel für eine Abschirmung der PU-Fräsungen, wenn diese mit leitfähigem Abschirmlack ausgepinselt wurden. In dem Fall sollten sie grundsätzlich auch an Masse angelötet sein, da eine Abschirmung ohne Massekontakt tatsächlich sogar zusätzliche Einstreuungen einfängt.

Ein Problem könnte in dem Fall tatsächlich darin liegen, dass zu viele Masseverbindungen bestehen. Elektrisch am sinnvollsten ist es, alle Masseverbindungen sternförmig an einem Punkt zusammenzuführen, wenn aufgrund der Anzahl nötig, an zwei oder mehr Punkten, die so direkt wie möglich verbunden sind. IdR nimmt man das Gehäuse eines Potis, von dem aus dann ein einziges Kabel die Verbindung zum Masseanschluss der Ausgangsbuchse bildet. Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du die Massepunkte jetzt aber auch nicht wahllos verteilt, mehrere Punkte auf dem selben Poti sind da durchaus üblich.

Grundsätzlich ist die Masseverbindung da, sonst würdest Du keine Reduzierung über die Saitenmasse haben. Ein grundsätzlicher Fehler in der Verkabelung besteht also nicht, auf der Signalseite läuft ja auch alles, wie es soll, Kurzschlüsse kann man also wohl ausschließen. So richtig gut können Deine Masseverbindungen allerdings auch nicht sein, 2-4 Ohm sind schon ein bisschen viel. Bei meiner Charvel habe ich selbst bei der weitesten bzw. indirektesten Verbindung, nämlich von den Saiten zur Ausgangsbuchse, nur 0,9 Ohm. Schon vom Massepunkt auf der Tremolokralle aus werden mir 0 Ohm angezeigt, auf einem schon relativ hochwertigen Multimeter.

Masseverbindungen sind allerdings auch das am schwersten zu lötende, weil man nicht nur eine recht hohe Temperatur braucht, sondern vor allem einen Lötkolben, der die Hitze auch ans Bauteil bringt und dabei die Temperatur hält - und das erfordert Leistung. Ich hab dafür früher oft eine Lötpistole mit dicker Spitze genommen, inzwischen mach ich es mit einem Mini-Gaslötkolben, der lötet einen Massepunkt so schnell wie die feine Weller-Lötspitze ein PU-Kabel an eine Schalteröse. Schnell und heiß schadet den Bauteilen weniger als langes Rumlöten mit zu wenig Power.

Ein weiteres Problem ist es oft, dass Masseverbindungen innerhalb des Lötpunktes nicht direkt auf dem Bauteil aufliegen, sondern nur über das erstarrte Lot damit verbunden sind. Ich weiß jetzt nicht, wieviel Erfahrung Du mit dem Löten hast, aber oft wird das oben geschilderte Problem mangelnder Power dadurch "gelöst", dass beim PU-Tausch ab Werk vorhandene Massepunkte nur oberflächlich "angeschmolzen" werden und der neue Massedraht da mit einem Haufen Lötzinn irgendwie noch draufgesetzt wird.

Optimalen Durchgang hat man aber nur, wenn die Ader direkt am Bauteil liegt und das Lot diese Verbindung in erster mechanisch fixiert und dabei zusätzlich leitend umhüllt. Letzteres dient nur zur Sicherheit, der Durchgang durch die direkte Berührung hat immer weniger Widerstand als der übers Lötzinn. Bei mehreren Verbindungen addiert sich die indirekte Verbindung, das könnte auch die Ursache für die bis zu 4 Ohm sein.

Von daher solltest Du alle Masseverbindungen alle nochmal checken, ob sie optimal verlötet sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier das Problem liegt.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo zusammen und erstmal danke für die erste Hilfe.
War die letzten 2 Wochen leider ohne Empfang außer Haus, nennen wir es zelten.. :D

Das mit dem Surren dürfte von einer nicht funktionierenden Abschirmung herkommen....

Hmm aber dann wäre sie vorher doch auch bereits Surren da gewesen oder? Das würde mich wundern, weil die ESP bei mir vor meiner Löterei noch nie Zicken gemacht hatte, auch laut auf der Bühne oder im Proberaum unter Neonröhren. Daher hatte ich meine Lötarbeit verdächtigt. Die Pickups sind übrigens im Rahmen (Plastik).

...Hast Du den Bridge Ground Wire (schwarze Leitung im Plan, rechte Seite) auch angebracht? Der müsste zur...

Genau, ich habe den Bridge Ground Wire auch angebebracht und messe zwischen Saite und Buchse irgendwas zwischen 2 und 4 Ohm.
Spiele im Wohnzimmer, bei dem ich Störeinflüsse wie Rechner o.ä. ausschließen kann.

Hi,

Du hast ja offensichtlich entweder die PUs getauscht oder die vorhandenen anders verkabelt. Da drängt sich die Frage auf: hat die Gitarre denn vor dem Umbau auch schon gesurrt?

So ein Zwischending. Davor hatte ich ein Duncan TB4 an der Bridge und einen SH1 am Hals. Beide absolut surrfrei.
Dann habe ich mir einen neuen Neck Tonabnehmer (Dean DMT) gekauft und kombiniere diesen nun mit dem TB4. Die Schaltung (2 Push Push statt 1 Push Push) habe ich ebenfalls geändert. Also: Neck Pickups neu und Verkabelung neu :)


Zur Beurteilung sollte man in so einem Fall immer auch ein detailliertes Bild (oder mehrere) vom E-Fach posten, auf dem alle Verbindungen zu sehen sind. Oft hat man einfach noch was übersehen, oder eine Lötstelle fällt schon optisch als potentieller Störfaktor auf.

Folgt!

Die Kabel unter den Pickups sind vermutlich Erdkabel für eine Abschirmung der PU-Fräsungen, wenn diese mit leitfähigem Abschirmlack ausgepinselt wurden. In dem Fall sollten sie grundsätzlich auch an Masse angelötet sein, da eine Abschirmung ohne Massekontakt tatsächlich sogar zusätzliche Einstreuungen einfängt.

OK, also verstehe ich es richtig, dass diese Kabel die PU-Fräsung abschirmen und das Blanke Kabel, das aus dem Pickups kommt ist der Massepunkt des Pickupsgehäuses. Beide haben untereinander nichts miteinander zu tun, richtig?
Interessensfrage: Wieso habe ich dann nicht in meinem E-Fach ebenfalls 1 Kabel, das in den Body geschraubt ist und am anderen Ende mit Masse verbunden wird? Das E-Fach ist ja auch mit dieser schwarzen Farbe abgeschirmt?


Ein Problem könnte in dem Fall tatsächlich darin liegen, dass zu viele Masseverbindungen bestehen. Elektrisch am sinnvollsten ist es, alle Masseverbindungen sternförmig an einem Punkt zusammenzuführen, wenn aufgrund der Anzahl nötig, an zwei oder mehr Punkten, die so direkt wie möglich verbunden sind. IdR nimmt man das Gehäuse eines Potis, von dem aus dann ein einziges Kabel die Verbindung zum Masseanschluss der Ausgangsbuchse bildet. Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du die Massepunkte jetzt aber auch nicht wahllos verteilt, mehrere Punkte auf dem selben Poti sind da durchaus üblich.

Genau, ich habe im Grunde 1 Massepunkt am Tonepoti und 2 Massepunkte am Volumepoti. Also so wie Seymour in seiner Zeichnung. Bei mir sind die beiden 2 Massepunkte am Volumepoti nur mit unterschiedlichen Kabeln belegt, der besseren Übersichtlichkeit wegen.
Nochmal auf meine Frage in meinem ersten Beitrag: Meinst du, das ist ein Problem, insbesondere weil ich die beiden Massepunkte auf dem Voluempoti anders gelegt habe als Seymour Duncan?


........Ein weiteres Problem ist es oft, dass Masseverbindungen innerhalb des Lötpunktes nicht direkt auf dem Bauteil aufliegen...Optimalen Durchgang hat man aber nur, wenn die Ader direkt am Bauteil liegt und das Lot diese Verbindung in erster mechanisch fixiert und dabei zusätzlich leitend umhüllt...Von daher solltest Du alle Masseverbindungen alle nochmal checken, ob sie optimal verlötet sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier das Problem liegt.

Es ist tatsächlich mein 2tes "Lötprojekt", das erste war wesentlich einfacher, daher stufe ich mich noch als Anfänger ein. (Mal abgesehen von hier und da ein paar Kabel umlöten)
Das mit dem Aufliegen der Kontaktfläche ist mir zum Beispiel neu!


Gruß, bagotrix

Dein Beitrag ist riesig und echt informativ, vielen Dank! ich kommentiere mal meine Antworten im Beitrag selbst mit "rot".

Was mich trotzallem beschäftigt:
Wieso surren die Pickups lauter, wenn ich meinen Finger auf die Polepieces der inneren Coil (Slugs) lege? Das Phänomen tritt bei beiden Pickups auf, sofern sie aktiv geschaltet sind. Bei der äußeren Spule (Screw) ist das nicht so -> Da wird das Surren leiser, ähnlich wie wenn ich auf ein Poti oder Metallteil fasse.

Viele Grüße
Mantas
 
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Hi,

was den (vermutlichen) Abschirmlack betrifft, braucht man im E-Fach deshalb keine Schraube für den Massekontakt, weil die Potis ja dort sitzen. Deren Gehäuse liegt ja um die Achse herum direkt auf dem Abschirmlack auf und hat damit schon Kontakt. Zusätzliche Anschlüsse braucht man nur in Fräsungen, die nicht direkt mit dem E-Fach verbunden sind.

Das Surren beim Anfassen der Polepieces lässt sich tatsächlich nur erklären, wenn die Abschirmung des HBs (die idR intern an der Bodenplatte verlötet ist) keinen optimalen Kontakt zur Masse hat, also wenn zB der blanke Anschlussdraht des PUs nicht optimal am Potigehäuse verlötet ist. Zum Verständnis: Viele haben die Vorstellung, die sogenannte Saitenerdung diene dazu, auf der Saite ankommende Störungen in den Körper abzuleiten o.ä.. Tatsächlich ist es umgekehrt, und die Saiten- ist eigentlich eine Körpererdung. Denn die Saiten fangen am allerwenigsten Nebengeräusche ein, der menschliche Körper hingegen ist eine gute Antenne für elektromagnetische Störungen.

Man kann das gut ausprobieren, indem man die angeschlossene (und korrekt geerdete) Gitarre mal bei etwas mehr Gain und ausreichend hörbarer Lautstärke ablegt und sich entfernt. Jetzt hört man schon ein paar Nebengeräusche. Die werden aber noch deutlich lauter, wenn man sich der Gitarre immer näher kommt, aber noch nicht an Metallteile fasst. Erst wenn man die Saiten berührt, streuen die von Dir eingefangenen Störungen nicht mehr in die Gitarrenelektrik und erzeugen dort Störspannungen, sondern können über den Weg Saiten>Massekabel>Potigehäuse zu guter Letzt an die Erdung der Hauselektrik abfließen. Und das ganz buchstäblich, denn irgendwo im Haus sitzt im Erdreich ein Erdanker, an dem die ganze Masseführung endet. Elektrische Ströme gehen immer dahin, wo der geringste Widerstand ist.

Warum die Polepieces bei Berührung stärker surren als die Schrauben, lässt sich sicher auch erklären - sie sind zunächst mal deutlich dicker als die Polschrauben und bestehen meist aus einer Eisenlegierung, die eine bessere Antenne darstellt als das Material der im Vergleich auch viel dünneren Schrauben. Gleichzeitig haben jene einen direkteren Kontakt zur geerdeten (!) Grundplatte, weil sie unten in den Löchern der Grundplatte stecken. Die Polepieces liegen dagegen nur stumpf auf der Platte auf, wobei da schon ein winziger Luftspalt (der sich dann womöglich noch mit Wachs gefüllt hat) die Erdung ganz zunichte macht.

Trotzdem sollte da eigentlich gar nichts surren. Das bei weitem wahrscheinlichste ist also, dass irgendwo auf dem Weg zwischen dem Massepunkt auf der PU-Grundplatte und dem Masseanschluss der Ausgangsbuchse zu hohe Übergangswiderstände hast. Da Du die PUs vermutlich nicht auseinandergenommen hast, ist die Abschirmung des Anschlusskabels an der Stelle wohl intakt und hat festen Kontakt zur Grundplatte des HBs. Und damit liegt es eben ziemlich sicher am anderen Ende, sprich an den Lötpunkten für das Abschirmgeflecht der PU-Kabel, die Du neu gesetzt hast. Deren genaue Position auf dem Potiboden ist dagegen egal.

Die gemessenenen 4 Ohm sind nach meiner Einschätzung schon zuviel. Das klingt nur im Vergleich zu den 16 KOhm eines JB nach sehr wenig, das ist aber nicht der Maßstab. Für ein bildlich gesprochen sauberes "Durchflutschen" der Störspannungen sind ein paar Ohm eben doch ein ausreichendes Hindernis, mehr als ein paar Hundert Milliohm sollten es auf der kurzen Strecke nicht sein. Diese Störspannungen sind ja auch recht gering, sie werden anschließend nur zigfach hochverstärkt. Es braucht also nicht viel, um das Abfließen an Masse zu stören.

Ein kleiner Anhaltspunkt zum Vergleich der Größenordnung: Bei einem normalen Gitarrenkabel hat die Abschirmung gerade mal zwischen 0,01 und 0,03 Ohm Widerstand pro Meter. Bei Dir entspricht also der Widerstand auf vielleicht 20 cm Entfernung grob gesagt schon einem 100 m langen Gitarrenkabel...

Gruß, bagotrix
 
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Hi @bagotrix,

danke für deine Ausführung, wieder etwas neues gelernt!

Ich habe mal alles rausgeworfen und neu gelötet, diesmal mit einer einfachen Schaltung, um den besseren Überblick zu haben:
2 Humbucker, 1 Volume. Das wars.
Als Poti dient mir das Volumepoti, das ursprünglich verbaut war -> Kein Push Pull.

Leider exakt dieselbe Symptomatik: :weird:
- Surren, wenn ich kein Metallteil berühre.
- Lauterwerdendes Surren bei Berührung der inneren Polepieces (Slugs).
- Trotzdem volles Signal (Humbucker klingen, wie sie sollen).

Ich habe mal ein paar Bilder angehängt. Die ganzen Massepunkte am Volumepoti habe ich diesmal etwas mehr verteilt als beim letzten Mal um eine bessere Übersicht zu erhalten. Bei meinem ersten Lötversuch (siehe oben) hatte ein Massepunkt hingegen mehrere Massekabel versorgt.
Ist zugegebenermaßen keine Schönheit, ich habe aber auch schon Gitarren gesehen, die wesentlich schlimmer aussahen und nicht gesurrt haben.

Ist hier irgendetwas zu erkennen?

Gruß
Mantas
 

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@-=Mantas=-

Hast Du eventuell an der Buchse Masse mit dem signalführenden Leiter vertauscht? Das kannst Du ausmessen, wenn Du ein Gitarrenkabel einsteckst und vom Tip des Kabels zu deinem Massepunkt auf dem Gehäuse eines Deiner Poties misst. Wenn Du da 0Ohm hast, dann ist das der Fall. Dann musst Du die Kabel an den Anschlüssen der Buchse tauschen.

Nochmal... hast Du eine niederohmige Verbindung von Masse zu den Saiten?
 
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Hi,

die Verkabelung des Volumepotis erscheint mir etwas merkwürdig. Normalerweise wäre die Masseverbindung auf dem Bild mit dem Volumepoti die rechte äußere Lötöse und nicht die linke.

Ich kann auch nicht erkennen, an welcher Öse der Ausgang zur Buchse hängt. Hier solltest Du aus Gründen der Übersichtlichkeit immer unterschiedliche für die Kabel nehmen, idR schwarz für die Ground und Weiß oder Rot für Hot. Ich hoffe mal, dass das Kabel mit dem Fähnchen vom mittleren Anschluss des Volumepotis zum Federblech der Klinkenbuchse führt und nicht zum Ring, sonst wären Nebengeräusche nicht weiter verwunderlich.

Die Massepunkte selbst sehen ganz okay aus, kalte Lötstellen wirken meistens etwas stumpf und matt. Es iat aber natürlich nicht auszuschließen, dass das Poti innen etwas Schaden genommen hat, sowas kann bei längerem oder mehrfachem Löten schon mal passieren. Wenn ales andere ausgeschlossen ist, kann man auch mal versuchen, ob ein neues Poti für Abhilfe sorgt.

Die Abschirmfolie der PU-Kabel solltest Du bündig mit dem äußeren Kabelmantel abschneiden. Sie haben schon innen im Kabel mit dem Masseanschluss Kontakt und müssen nicht verlötet werden. Im Gegenteil sind sie ein Risiko für ungewollte Kontakte, wenn sie lose rumhängen.

Wenn Du Coil Tap-Anschlüsse (rot/weiß) nicht benutzt, solltest Du sie nicht mit Klebeband isolieren, sondern besser mit einem kleinen Stück Schrumpfschlauch, das ist wesentlich dauerhafter und sauberer. Die Klebeschicht an Isolierband suppt ja gerne so ein bisschen rum.

Zu guter Letzt nochmal die Verbindungen prüfen - wieviel Ohm zeigt das Multimeter zwischen Saiten und dem Masseanschluss der Klinkenbuchse jetzt nach der Neuverkabelung?

Gruß, bagotrix
 
@-=Mantas=-

Hast Du eventuell an der Buchse Masse mit dem signalführenden Leiter vertauscht? Das kannst Du ausmessen, wenn Du ein Gitarrenkabel einsteckst und vom Tip des Kabels zu deinem Massepunkt auf dem Gehäuse eines Deiner Poties misst. Wenn Du da 0Ohm hast, dann ist das der Fall. Dann musst Du die Kabel an den Anschlüssen der Buchse tauschen.

Nochmal... hast Du eine niederohmige Verbindung von Masse zu den Saiten?

Das war auch mein erster Gedanke, ist aber leider nicht so.
Habe vom Tip (eingesteckt in Klinkenbuchse) zu Volumepoti habe ich ca. 12kOhm.

Zu Deiner Frage:
Habe ich oben schon geschrieben, habe (unabhängig ob ich die "kompliziertere" Schaltung aus meinem ersten Beitrag, oder die nun stark vereinfachte Schaltung aus meinem letzten Beitrag) von Masse (Klinkenbuchse) zu Saite immer so ca. 4 Ohm.

Hi,

die Verkabelung des Volumepotis erscheint mir etwas merkwürdig. Normalerweise wäre die Masseverbindung auf dem Bild mit dem Volumepoti die rechte äußere Lötöse und nicht die linke.

Ich kann auch nicht erkennen, an welcher Öse der Ausgang zur Buchse hängt. Hier solltest Du aus Gründen der Übersichtlichkeit immer unterschiedliche für die Kabel nehmen, idR schwarz für die Ground und Weiß oder Rot für Hot. Ich hoffe mal, dass das Kabel mit dem Fähnchen vom mittleren Anschluss des Volumepotis zum Federblech der Klinkenbuchse führt und nicht zum Ring, sonst wären Nebengeräusche nicht weiter verwunderlich.

Die Massepunkte selbst sehen ganz okay aus, kalte Lötstellen wirken meistens etwas stumpf und matt. Es iat aber natürlich nicht auszuschließen, dass das Poti innen etwas Schaden genommen hat, sowas kann bei längerem oder mehrfachem Löten schon mal passieren. Wenn ales andere ausgeschlossen ist, kann man auch mal versuchen, ob ein neues Poti für Abhilfe sorgt.

Die Abschirmfolie der PU-Kabel solltest Du bündig mit dem äußeren Kabelmantel abschneiden. Sie haben schon innen im Kabel mit dem Masseanschluss Kontakt und müssen nicht verlötet werden. Im Gegenteil sind sie ein Risiko für ungewollte Kontakte, wenn sie lose rumhängen.

Wenn Du Coil Tap-Anschlüsse (rot/weiß) nicht benutzt, solltest Du sie nicht mit Klebeband isolieren, sondern besser mit einem kleinen Stück Schrumpfschlauch, das ist wesentlich dauerhafter und sauberer. Die Klebeschicht an Isolierband suppt ja gerne so ein bisschen rum.

Zu guter Letzt nochmal die Verbindungen prüfen - wieviel Ohm zeigt das Multimeter zwischen Saiten und dem Masseanschluss der Klinkenbuchse jetzt nach der Neuverkabelung?

Gruß, bagotrix

Ich wusste ich habe etwas vergessen, ich wollte noch eine kurze Beschreibung nachreichen. Also:

Verdrahtet habe ich nach diesem Diagramm von Seymour Duncan (abzüglich des Tonepotis)
https://www.seymourduncan.com/images/wiring-diagrams/2H_3G_1V_1T.jpg

1) Volumepoti: Da hast du vollkommen Recht. Ich habe versehentlich die linke mit der rechten Öse vertauscht, sodass das Poti nun nach links aufgedreht und nach rechts zugedreht wird. Sollte ja aber beim Surren keine Rolle spielen.

2) Zur Beschreibung der Kabel auf dem Poti:

Ösen:
Linke Öse : Masse
Mittlere Öse: Klinkenbuchse (Hot)
Rechte Öse: Signal aus Mini Toggle

Masseverbindungen auf Poti (Von Schwarz nach Weiß):
1. Schwarze: Masse aus Bridge Pickups Fräsung
2. Schwarze: Masse an Federkralle Tremolo
3. Schwarze: Masse aus Neck Pickup Fräsung
4. Blank + Grün: Masse von Bridge Pickup
5. Blank + Grün Masse von Neck Pickup
6. Weiß: Masse von Klinkenbuchse

3) Neue Potis habe ich bereits probiert. Wäre nun mein drittes. Ich habe die anderen 2 Potis aber nach Ein- und Ausbau durchgemessen, die waren immernoch intakt.

4) Zur Abschirmfolie und Klebeband/Schrumpfschlauch: Danke für den Tipp, werde ich machen.

5) Das Ohmmeter zeigt nach wie vor ca. 4 Ohm an, also genauso wie bei meinem ersten Posting.

Ich habe so langsam keine Ideen mehr.
Das einzige was ich noch machen könnte, wäre, den Lötpunkt bei der Federkralle neu zu machen, der sah aber bei erster Sichtprüfung gut aus, das Ohmmeter zeigt zwischen Volumepoti und Kralle auch nur 1 Ohm an. Ich muss dazu sagen, dass mein Multimeter aber auch nicht das genaueste ist. Halte ich beide Kontakte aneinander wird mir, je nach Winkel, auch gerne mal 1 Ohm angezeigt.

Ob die Kabel in den Pickupfräsungen noch eingeschraubt sind, könnte ich auch noch schauen, wüsste aber nicht, wieso diese locker sein sollten. Vorm Einbau waren sie samt Kabel fest, Kabel waren weder gebrochen noch sonstiges.

Gruß
Mantas
 
Ich hatte mal einen Humbucker-Pickup, der machte extreme Störgeräusche. Sobald man da das Gehäuse berührte, war es noch lauter. Der Pickup war hinüber.

Um das auszuschließen, löte mal jeden Pickup einzeln direkt an das Volume-Potentiometer, lass dabei die Schaltung mit dem Toggle-Switch weg.
 
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Mal ne blöde Frage, über was für einen Amp spielst du da bzw. besser gesagt ist eine Erdung durch diesen überhaupt gewährleistet?
Ich hatte ein ziemlich gleiches Phänomen allerdings mit SC´s einer Squier, die ich aber über erdungslose Verstärker spiele.
(mini-Vox amp mit sep. Netzteil und ein oller Yamaha-Transistor mit Schutzklasse 1, heisst keine Erde auf dem Stecker)

Ohne Berührung der Saiten ein Surren.. Dann hatte ich festgestellt, ein testweise von der Schutzerde gelegtes Kabel zur Gitarrenmasse
brachte schlagartig Abhilfe. Also hatte das gesamte System keine richtige Masse. Heute hab ich es so geregelt, dass ich ein Effektgerätgehäuse
extra geerdet habe, wo sich die Gitarre die Erde herholt..und dann war der Spuk vorbei..

gibt aber da wohl kontroverse Meinungen unter den " Stromern"..ich würde mal testweise ne litze vom Schutzleiter zum Floyd legen und sehen obs aufhört,
dann hättest du ein generelles Masseproblem oder nur mal mit der Litze den klinkenstecker aussen berühren reicht auch schon.
 
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Ich denke ja nach wie vor, dass 4 Ohm einfach zu viel sind für eine funktionierende Masseverbindung.

Ich würde mal versuchen, ein genaueres Multimeter zu organisieren, und dann die Masseverbindungen einzeln durchmessen. Dann sollte man sehen können, an welchem Übergang (die Kabel selbst sollte man da hoffentlich außen vor lassen können) der höchste Widerstand vorhanden ist, und den dann mal neu herstellen.

Was Du auch noch probieren könntest: Tausche mal bei beiden PUs jeweils den grünen gegen den schwarzen Anschluss. Damit drehst Du die Phase an beiden zugleich, sodass sie zueinander in Phase bleiben und sich am Sound unter dem Strich nichts ändert. Es hilft aber in manchen Fällen, nämlich wenn innerhalb des HBs der "normale" heiße Anschluss der Spulen jeweils innen in der Nähe der Polepieces liegt. Durch das Umpolen wird das äußere Ende zu Hot, was die Einstreuungen bei Kontakt verringern kann.

Was Du zur Diagnose auch noch probieren kannst, ist eine direkte Masseverbindung zur Grundplatte herzustellen. Muss zu dem Zweck auch nicht gelötet sein, Du kannst ein blankes Kabelende zB zwischen Höhenverstellfeder und Befestigungslasche einklemmen. Für das andere Ende kannst Du die in den Fräsungen eh vorhandenen Erdungsschrauben etwas lockern und die Adern hier drunter klemmen. Wenn es dadurch besser wird, liegt das Problem in der Erdung der PUs selbst.

Zu guter Letzt scheinen mir an den Kabeln auch ein paar Stellen Narben vom Lötkolben zu tragen... Da solltest Du auch mal einen kritischen Blick drauf werfen, denn wenn die etwas tiefer gehen, könnte schon auch die Abschirmung verletzt oder sogar ein ungewollter leichter Kontakt zwischen Schirm und Hot entstanden sein.

Generell sind die Kabel auch ein bisschen arg lang. Wenn Du Dir sicher bist, dass die PUs soundmäßig die richtigen für die Gitarre sind, ist es besser, die Kabel zu kürzen. Muss nicht bis auf den letzten Zentimeter sein, ein bisschen Spielraum sollte zB für den Umbau in eine Strat mit oder so eingerechnet werden. Aber gerade bei einem reinen BridgePU liegt sonst viel unnötige Kabellänge in der Gegend rum, das machts mit den Nebengeräuschen nicht besser.

Gruß, bagotrix
 
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Bin nur neugierig.. @-=Mantas=- ..biste weitergekommen oder hast Du das mit der Testerdung mal probiert?
 
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Hi zusammen!

Ich war die letzte Woche leider so eingespannt, dass ich erst jetzt dazu gekommen bin etwas rumzuprobieren:

1) Ich teste es an meinem Marshall DSL 1H (Vollröhrentop) in meiner Wohnung
-> Auch bei meinen anderen Amps (JVM 205, Marshall MG) tritt das Phänomen auf
-> Auch außerhalb meiner Wohnung (Proberaum) tritt dies auf
-> Mit anderen Gitarren tritt dies NICHT auf
-> Kabel ist ebenfalls ausgeschlossen

Daher gehe ich davon aus, dass das Problem mit Erde nicht hier zu verorten ist.

2) Ich habe eben ebenfalls versucht, die Pickups direkt zu löten. Also: Tonabnehmersignal direkt an das Volumepoti und von da aus an den Outputjack
-> Bei Neck PU altbekannten Probleme
-> Bei Bridge PU altbekannte Probleme

Daher gehe ich mit Vorbehalt erstmal davon aus, dass es sich nicht um einen defekten PU handelt. Es müssten dann schon beide auf dieselbe Art defekt sein :D

3) Bagotrix, du hast sehr Recht, was den Zustand der Kabel angeht. Mehr als ein bisschen "verlorenes" Gummi ist aber nach genauem Blick nicht zu sehen. Deine Idee mit Kabel vertauschen (Grün und schwarz) und die Idee eine direkte Masseverbindung zur Grundplatte aufzubauen habe ich jetzt nicht ausprobiert.

Sollte niemand mehr von euch eine Idee haben, gehe ich am Mittwoch zu einem guten Gitarrentech, der konnte mir bisher bei jedem Problem helfen.
Ich werde ihn mal alles erklären und auch mal um Analyse bitten, was denn nun falsch war. Werde euch dann Bescheid geben! :)

Eine Frage hätte ich noch (Bild siehe Anhang): Und zwar hatte ich vor einer knappen Woche nochmal den Massepunkt an der Federkralle gecheckt und neu gemacht, obwohl er gut aussah -> Wie erwartet, keine Besserung.
Es sieht leider ziemlich verwanzt aus, weil ich mehrmals ansetzen musste:
1) Gibt es einen guten Weg eine etwas größere Menge Lötzinn von einer glatten Fläche zu entfernen? Ich habe zwar hier eine Entlötlitze, die ist aber nur für kleinere Punkte zu gebrauchen (bspw. Ösen im Poti oder kleinflächige Lötportionen). Ich hatte leider auch nach Einsatz eines Schwammes immer eine dünne Schicht vom Restzinn.
2) Beim Löten hat sich so eine Art braune "Schlacke" gebildet, was ist das? Ist das das Flussmittel? Wenn ja, was habe ich falsch gemacht? Zu heißt gelötet?

Vielen lieben Dank nochmal und Gruß
Mantas

PS: Mir fällt noch eine Sache ein:
Ich habe öfter mal gesehen, dass Kabel verdrillt werden. Ist das eher kosmetischer Natur oder Best Practise? Wenn ja, welche Kabel sollen verdrillt/ nicht verdrillt werden und warum?
 

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Hi,

größere Klumpen Lötzinnen kann man erhitzen und dann mit einer Entlötpumpe entfernen. Bei einer dünnen Schicht fiele mir jetzt auch nur Entlötlitze ein, in Verbindung mit ziemlich starker Erhitzung des Bauteils. Ist aber halt sehr mühsam und technisch idR auch nicht erforderlich, eher eine optische Sache. Wenn es elektronische Buateile sind (Potis), werden sie die Tortur meist auch nicht überleben...

Und ja, die braune Schlacke ist Flussmittel. War vielleicht einfach etwas viel. Man kann die meisten Flussmittel gut mit Alkohol und Wattestäbchen oder einer kleinen Bürste entfernen, was bei empfindlicheren Bauteilen auch sinnvoll ist, weil es meist säurehaltig ist und Korrosion begünstigen kann. Es kommt aber auf die Art des Mittels an, bei manchen geht es einfach mit Wasser, bei anderen werden leichte Säuren empfohlen. Ich bin mit Isopopylakohol aber immer zurechtgekommen, es hat auch den Vorteil, dass es hinterher schnell trocknet - wel will schon restfeuchte in der Elektrik... Das Lösungsmittel sollte man gerade bei starken Rückständen nicht zu sparsam anwenden, sonst schmiert man das Flußmittel eher rum.

Das Verdrillen von Kabeln sieht man öfter mal bei zweiadrigen Verbindungen ohne Abschirmung. Soviel ich weiß, soll das Massekabel auf die Weise zugleich als Abschirmung dienen. Wie immer gibt es auch Leute, die sagen, dass das auch Nachteile haben kann, es wird über einen gewissen Höhenverlust durch Aufbau einer Kapazität berichtet. Ich habs nie im direkten Vergleich probiert, aber noch nichts störendes wahrgenommen. In einer Gitarre ist es für mich bei längeren mehradrig getrennten Leitungen schon sinnvoll, weil man besser den Überblick behält. Das wären dann entweder PU-Anschlüsse mit Einzelleitungen (klassische SCs, aber zB auch Dimarzio Area), die meist schon ab Werk verdrillt sind, oder je nach Aufbau die Leitung vom Mastervolume bzw. PU-Schalter zur Ausgangsbuchse.

Gruß, bagotrix
 
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Wenn das Brummen sich reduziert, wenn man Masseteile berührt, bedeutet dass, dass der eigene Körper als zusätzliche Abschirmung fungiert. D.h. das Signalleiter „frei“ liegen und elektromagnetische Felder/Schwingungen einfangen, was durch den Körper des Spielers verringert dann wird.
Bei einer E-Gitarre sind zum Teil ziemlich lange Kabelstücke unabgeschirmt verbaut (in Strats und Teles sind da die meisten die „heißen“ Leiter als „Klingeldraht“ verbaut und fangen munter das 60Hz Netzbrummen ein.
Der einzige Ausweg ist, so konsequent wie möglich, geschirmten Koaxialkabel für die Verdrahtung zu nehmen und die Abschirmung mit Masse zu verbinden (was zumindest für gute Humbucker Pickups eigentlich immer gemacht wird). Es macht daher auch Sinn, die Klinckenbuchse mit Koaxialkabel anzuschließen ).
Die Alternative/Ergänzung ist, die gesamte Elektrik mit einem leitfähigen „Käfig“ zu umgeben, der mit Masse verbunden ist und die Einstreuungen ableitet. Wenn bei der ESP das E-Fach und die Abdeckungen leitfähig ausgekleidet/beschichtet sind, fehlt hier ausreichender Massekontakt.
Eine E-Gitarre (mit Humbuckern), die vernünftig abgeschirmt ist, brummt nicht mehr, egal ob man die Saiten berührt oder nicht.

Wenn sich das Brummen verstärkt, wenn bestimmte Teile berührt werden, ist das Problem eigentlich ernster, weil das bedeutet, dass man einen heißen/signalführenden Leiter berührt, und So selbst als zusätzliche „Antenne“ wirksam ist. Das sollte eigentlich nie möglich sein (Die einzige Stelle, wo man normaler Weise den Signalleiter berühren kann, ist der Tip vom Klinkenstecker...). Der Magnet eines PU sollte auch nie mit einem „hot“ Wire in Kontakt sein. Hier gehe ich davon aus, das entweder irgendwo „hot“ und „ground“ vertauscht wurde (weil Magneten schon mit Masse in Kontakt sind) oder die Isolation vom Spulendraht Ist beschädigt und da entsteht ein Kontakt. Hier muss der PU mal durchmessen werden, ob die Widerstände korrekt sind.
 
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Hi!

Ich wollte mich schon vor längerme Rückmeldung geben, komme aber erst jetzt dazu!

Kurz:
- Meine Gitarre ist nun endlich ruhig, was anders gemacht wurde, siehe unten
- Mein Tech hat mir eine alternative Wiring-Idee eingebaut, die ich euch gerne als Dankeschön bereitstellen möchte :)
(Ist zwar nur eine Shitty-Paint-Zeichnung aber ich habe auf die Schnelle kein Tool gefunden, womit es einfacher geht ;))

Was hat mein Tech anders gemacht:
- Für das Kabel zum Outputjack hat er nicht, wie ich, einfache Litze genommen, sondern ein geschirmtes Kabel. "Das mache man so"
- Für sämtliche Masseverbindungen hat er Draht statt Litze genommen.
- Er hat den Neckhumbucker verkehrt herum eingebaut, Gründe siehe unten im Diagramm
-> Sämtliche Massepunkte sind nun im unterem Ohmbereich (0,1 Ohm zur Bridge, 0,3 bis 0,4 Ohm zur Saite (je nachdem ob ummantelt oder nicht).

Das Diagramm, das ich euch vorstellen möchte:
Durch die beiden Push Pushs kann ich nun einen "Stratmode" (Innere Coils bei Split) oder einen "Telemode" (Äußere Coils bei Split) verwenden. In Mittelstellung gibt es im Splitbetrieb Humcancelling (daher der verkehrt herum eingebaute Neckpickup).
Außerdem habe ich nun einen eingebauten Killswitch.

Beide Potis unten:
- Pos 1: Bridge
- Pos 2: Beide
- Pos 3: Neck

Volumepoti oben, Tone unten:
- Pos 1: Innerer Coil Bridge
- Pos 2: Innere Coils beide
- Pos 3: Innerer Coil Neck

Volumepoti unten, Tone oben:
- Siehe oben, nur eben mit äußeren Coils aktiv

Volumepoti oben, Tone oben:
- Killswitch

Das Diagramm habe ich dem Anhang beigefügt. Da ich in Paint kein weißes Kabel darstellen kann, wird dies durch das lilane Kabel dargerstellt. Wiring-Code ist wie bei Seymour Duncan.

Trotzallem hätte ich noch ein paar abschließende Fragen, dann haben wirs aber ;):

1. Wenn ich die Gitarre einfach nur umhängen und kein masseführendes Teil berühre, surrt sie im Gainbetrieb immer noch etwas.
Wenn ich dann die Saiten oder ein massegeführtes Teil anfasse, ist sie ruhig. Mein Tech hat gesagt, dass es so normal ist. Stimmt das so?
Im cleanen Bereich ist es auch ohne Berührung nahezu "surrfrei".

2. Mein Tech hat für die Masseverbindungen statt Litze blanken Draht benutzt. Gibt es da einen Unterschied zur Litze was Widerstand o.ä. angeht, also so von wegen "Best Practice" oder ist das einfach nur Geschmackssache?

3. Ich habe einen Versuch mit meinem Marshall 1 Watt Amp gemacht -> Highgain, alles auf 10 (so würde ich nie spielen, trortzdem mal ausprobiert)
Wenn ich die Saiten berühre gibt es keine Störgeräusche ala "Surren" (siehe Ursprungsproblem).
Trotzdem brummt die Gitarre aber, auch im Humbuckermode. Wenn ich die Pickups splitte dann brummen sie noch lauter. Das Brummen lässt sich so beschreiben wie bei einer Fender Strat mit Singlecoils.
Ich habe einen Gegentest mit meiner aktiven Gitarre mit EMG 81 und EMG 85 gemacht. Dort genau dasselbe Phänomen. Daher gehe ich davon aus, dass das normal ist. Richtig?
Ich habe ehrlich gesagt einfach noch nie so genau darauf geachtet...

4. Interessensfrage: Das einzige was ich jetzt von der Theorie her noch nicht ganz verstanden habe ist das Toggleswitch.. Warum muss ich das nicht auch auf Masse legen wie bei einer Les Paul?
Wenn ich die Gitarre umhänge und im Gainbetrieb bin dann hört das Surren bei Berührung des Toggles auf, also scheint es ja gegen Masse zu gehen.
Um die Verwirrung jetzt aber noch zu erweitern:
Wenn ich zwischen Outputjack Masse gegen Toggle den Widerstand messe, dann messe ich da irgendetwas im Hundert ohmbereich. Wenn ich im E-Fach versuche den Widerstand zwischen 2 Punkten des Abschirmlacks zu messen kommt immer kOhm oder unendlich raus. Daher verstehe ich nicht, wie das Toggle dann auf Masse sein kann..

Ich danke euch nochmals sehr, habe sehr viel über das löten als auch über das Wiring ansich gelernt!

Viele Grüße
Mantas
 

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1. Wenn ich die Gitarre einfach nur umhängen und kein masseführendes Teil berühre, surrt sie im Gainbetrieb immer noch etwas.
Wenn ich dann die Saiten oder ein massegeführtes Teil anfasse, ist sie ruhig. Mein Tech hat gesagt, dass es so normal ist. Stimmt das so?
Im cleanen Bereich ist es auch ohne Berührung nahezu "surrfrei".

Ja, das ist völlig normal. Eine 100%ige Abschirmung gibts nie, und sobald Dein Körper als Antenne in der Nähe ist, sammelt er weiteren elektromagnetischen "Schmutz" ein und streut ihn in die Gitarre. Berührst Du die Saiten, fließen diese Störsignale ganz überweigend an Masse ab, weil das der widerstandsärmere Weg gegenüber dem Signalpfad ist.

Zum zweiten Punkt: mehr Gain bedeutet ja nichts anderes als eine höhere Verstärkung - und die Nebengeräusche werden eben mitverstärkt. Durch die bei Gainzuwachs einsetzende Kompression wird es irgendwann nicht mehr lauter, und ursprünglich leisere Signalbestandteile gleichen sich in der Lautstärke zunehmend den lauteren an. Das bewirkt nicht nur eine Verringerung der Dynamik im Nutzsignal (zB bei leiser gezupften Passagen), sondern eben auch eine zunehmende Angleichung der Lautstärke von Nebengeräuschen und Nutzsignal.

2. Mein Tech hat für die Masseverbindungen statt Litze blanken Draht benutzt. Gibt es da einen Unterschied zur Litze was Widerstand o.ä. angeht, also so von wegen "Best Practice" oder ist das einfach nur Geschmackssache?

Letzteres, würde ich sagen. Der Widerstand schenkt sich bei den Kabellängen nichts. Könnte höchstens sein, dass die Litze minimal mehr Kapazität besitzt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das bei der Masseverbindung hörbare Auswirkungen bringt. Draht ist vielleicht etwas übersichtlicher, weil schon optisch sofort von der Signalführung unterscheidbar. Vor allem aber ist er einfacher zu verlegen, weil er zum Löten schön da bleibt, wo man ihn hinbiegt.

3. Ich habe einen Versuch mit meinem Marshall 1 Watt Amp gemacht -> Highgain, alles auf 10 (so würde ich nie spielen, trortzdem mal ausprobiert)
Wenn ich die Saiten berühre gibt es keine Störgeräusche ala "Surren" (siehe Ursprungsproblem).
Trotzdem brummt die Gitarre aber, auch im Humbuckermode. Wenn ich die Pickups splitte dann brummen sie noch lauter.

Auch ein Humbucker kann das Brummen nie völlig beseitigen, weil die Spulen nie ein 100 % perfekt gegenphasiges Signal produzieren. Denn dazu müssten nicht nur auf den Spulen jede einzelne Drahtwicklung exakt spiegelverkehrt zueinander liegen, sondern sie müssten auch räumlich an der genau gleichen Stelle sitzen. Zumindest jenseits der Welt der Quantenmechanik :confused:also unmöglich.

4. Interessensfrage: Das einzige was ich jetzt von der Theorie her noch nicht ganz verstanden habe ist das Toggleswitch.. Warum muss ich das nicht auch auf Masse legen wie bei einer Les Paul?
Wenn ich die Gitarre umhänge und im Gainbetrieb bin dann hört das Surren bei Berührung des Toggles auf, also scheint es ja gegen Masse zu gehen.

Irgendwo muss wohl doch eine Verbindung bestehen, aber nur aus der Beschreibung kann ich das schlecht beurteilen. Müsste man sehen und durchmessen.

Gruß, bagotrix
 
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Auch ein Humbucker kann das Brummen nie völlig beseitigen, weil die Spulen nie ein 100 % perfekt gegenphasiges Signal produzieren. Denn dazu müssten nicht nur auf den Spulen jede einzelne Drahtwicklung exakt spiegelverkehrt zueinander liegen, sondern sie müssten auch räumlich an der genau gleichen Stelle sitzen. Zumindest jenseits der Welt der Quantenmechanik :confused:also unmöglich.

Trotzdem gibt es da Unterschiede wie stark ein HB noch Restbrummen zulässt. Mein Duncan Hotrails ist bei weitem ruhiger,
als alle full size HB, dich ich ansosten besitze. Die Spulen sind also viel ähnlicher als beim Rest. Bei fullsize HB wird ja gerne mal
mit leicht unterschiedlichen Spulen gearbeitet, um einen etwas anderen Klang, also mit etwas mehr Höhen , zu erreichen.
 
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