[Gitarre/Zubehör] Bigsby B-5 Set für Telecaster

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Guten Morgen, liebe Forengemeinde!

Zur Einführung möchte ich gleich betonen, daß es sich hier nicht um einen DIY-Kurs zur Installation des Bigsby's handelt, sondern ausschließlich um meine subjektive Meinung bezüglich
„Preis/Leistung“ und „Aufwand Montage/Zweck/Nutzen“.
Ganz besonders aber auch meine deutliche Kritik an einigen Stellen.


Warum ein Bigsby auf einer Telecaster?

Prinzipiell bin ich eher der „weniger ist mehr“-Gitarrist. Ich benötige keine Unmengen Effekte, Midi-Steuerung und kein Coil-Splitting etc.
Je mehr Technik mich beim Spielen ablenkt, desto eher neige ich zur Schludrigkeit und Fehlern. Am liebsten ist mir eine simple Gitarre und ein Amp mit den aller notwendigsten Funktionen.
Schließlich mache ich auch nur Rockabilly/Psychobilly/Hillbilly/Country-Musik und keinen Top 40 Cover-Rock.
Gerade in meiner Musik ist die Spieltechnik ausschlaggebender als jeder Boutique-Fußtreter oder Modelling-Amp leisten könnte.
Nun liegt aber gerade in meiner „autistisch authentischen“ Einstellung zur Gitarre der Hund begraben.
Das Bigsby kam in seiner endgültigen Fassung erstmals 1947 auf den Markt, um es Gitarristen zu ermöglichen, den damals so beliebten „Lap Steel-Sound“ auch auf der Gitarre zu imitieren. Demnach besaßen also die meisten meiner Guitar-Heroes aus den 50er Jahren eine Klampfe mit diesem Metallungetüm auf dem Korpus.
Und der Sound der Bigsby's hat etliche Gitarristen aus dieser Ära unvergesslich gemacht.

Aber der simpelste Grund, warum ich ein Bigsby auf meiner Tele haben wollte war, daß alle meine Gitarren damit bestückt sind und ich permanent damit arbeite ;-P

(„...Gott, endlich kommt der Kerl mal zum Punkt.....“):D


Der Kauf

Ich bin wirklich vorsichtig, was Bestellungen in den USA angeht. Ich habe da schon die unmöglichsten Dinge erlebt. Teils durch den Verkäufer verschuldet, teilweise hat mir der Zoll hier in Berlin auch den letzten Nerv geraubt.
In diesem Fall jedoch erschien mir das „Risiko“ überschaubar und die Kostenersparnis mehr als lecker.

Beim großen T kostet dieses Bigsby 198,- Euro
https://www.thomann.de/de/bigsby_bigsby_tele_vibrato_kit_b5.htm

In den Staaten durchweg um die 150 Dollar.

Inklusive Versand, PayPal und Zollgebühren habe ich letztendlich 144,85 Euro für das Set bezahlt.

Bleibt noch ordentlich Geld für's Proberaumbier, gelle?:cool:

Wer also den Gang zum Zoll (in diesem Fall übrigens völlig problemlos) und die Lieferzeit von ca. 8 Tagen ertragen kann, dürfte hier mal eben über 25% sparen.


Der erste Eindruck

Das Bigsby kommt in einer stabilen und verschachtelten Kartonverpackung, um die gut verpackten und hochglanzpolierten Teile untereinander vor Kratzern und Beschädigungen zu schützen.
Schrauben und Federn etc. sind in separat eingeschweißten Tüten verpackt.
Das Set enthält:

-die Bridgeplate
-das fertig montierte Bigsby inkl. Vibratoarm
-die vormontierte Brücke
-zwei Buchsen zur schwimmenden Lagerung der Brücke
-die unentbehrliche Feder mit Unterlegscheibe
-4 Schrauben zur Befestigung des Vibratos
-5 Schrauben zur Befestigung der Bridgeplate
-stabiler Bindfaden zur Justierung (Zentrierung) der Hardware.
-Registrierungskarte
-Montageanleitung (in Englisch...of course...)


Macht alles einen sehr ordentlichen und wertigen Eindruck. Selbst die Schrauben sind kein „Weichkäse“. Die Oberflächen sind allesamt spiegelblank. Keine Gieß-Grate oder Formfehler (das war in den 90ern mal anders, da hatte die Qualität der Bauteile teilweise drastisch gelitten).

Für mich ungewöhnlich ist die frei bewegliche Niederdruckrolle. Diese ist auf einem durchgehenden Bolzen gelagert. Allerdings nicht mit Nadellagern wie bei der Führungsrolle (da muß ab und zu mal etwas Nähmaschinenöl rein, um den Verschleiß zu mindern).

Wahrscheinlich ist die Niederdruckrolle seit neustem freigängig, um die Saitenreibung bei steilen Saitenwinkeln zur Brücke zu minimieren.
Gute Idee, funktioniert sogar ganz passabel. Allerdings hätte ich eine ordentlich Lagerung mit Nadellagern lieber gesehen.


Die Montageanleitung

….kann man getrost vergessen! Wer halbwegs logisch denken kann, sollte sich das sehr schludrig geschriebene Englisch schlicht ersparen.
Weiterhin wird auf Dinge wie „wie drehe ich die Schraube am leichtesten in das Holz“ und „markieren sie die Bohrlöcher vor dem Bohren“ ausführlicher eingegangen, als auf wirklich wichtige Elemente wie „Zentrierung der Hardware“ oder „Massekontakt unter der Bridgeplate zu den Brückenbuchsen führen“. Diese werden nämlich mit keinem Wort erwähnt. Dazu kommen wir aber später noch.


Die Montage

Unter der Voraussetzung, alle benötigten Werkzeuge sind zur Hand:

-2,5mm Bohrer
-9mm Bohrer
-Akkuschrauber/Bohrmaschine
-guter Kreuzschlitzschraubendreher mittlere Größe
-wasserlöslicher Marker mit kleiner Spitze
-Seitenschneider oder Abisolierzange (für den Massekontakt der Buchse)
-Klebeband (um die benötigte Bohrtiefe am Bohrer zu markieren)

Nicht zu vergessen:

-Geduld
-Ruhe (Kinder in den Keller sperren, Frau ab zum Shopping, wahlweise auch andersherum)
-Schachtel Fluppen
-lecker Kaffee

Ohne das benötigte Setup (Steg einstellen, neue Saiten etc.) der Gitarre habe ich ca. 1,5 Stunden reine Montagezeit benötigt. Dazu muß ich sagen, daß ich mir seeeeehr viel Zeit gelassen habe und alles dreimal geprüft und gemessen habe, bevor ich beispielsweise die Löcher markiert und gebohrt habe.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Hersteller keinerlei Hinweise auf die korrekte Platzierung und Zentrierung der Komponenten in der spärlichen Montageanleitung gibt. Und das ist der Teil, den ich persönlich am dringendsten benötigt hätte. Auf alles andere hingegen hätte ich locker verzichten können.

Bei dieser Arbeit ist kein Platz für Hektik und „wird schon irgendwie passen“. Jede Ungenauigkeit zahlt sich später bitter aus. Im schlimmsten Falle ist die Gitarre danach nicht mehr sauber einstell- und bespielbar.


Das Resultat

So! Neue 09-42er Saiten druff, Steg einstellen......alles fertig!
Und? Wie klingt es?
Große Enttäuschung!
Klingt irgendwie plärrig und dünn. Außerdem hab ich auf den mittleren Saiten ein unangenehmes Klirren, das ich zuerst nicht zuordnen kann.
Weiterhin springen mir die Saiten bei schnellem Fingerpicking zwischen den schmalen Kerben auf den Reitern hin und her.
Am Amp hat sich klanglich nicht viel zu vorher getan.
Eigentlich seltsam, da meine sämtlichen Klampfen durch die Montage der Bigsby's deutlich an Sound gewonnen haben.
Schlimm ist auch ein deutliches Masseproblem (Brummen), sobald ich die Saiten nicht mehr berühre. Nicht so extrem wie komplett ohne Erdung, aber deutlich vernehmbar.


Die Fehlerdiagnose

Probleme mit fehlendem Saitendruck auf den Reitern sind allen Telecaster und Jazzmaster-Usern mit Vibrato ein Begriff. Insofern habe ich fast schon mit Nachbesserungen rechnen müssen.
Der relativ flache Saitenwinkel von der Niederdruckrolle zu den Reitern übt einfach nicht genug Druck aus, um die Saiten stabil und sicher auf den Reitern zu führen.
Der fehlende Druck führt auch dazu, daß sich die Einstellschrauben der Reiter von ganz alleine lösen und nach 2 Minuten Akkorde schrammeln krumm und schief in den Gewinden sitzen.
Außerdem liegen die Saiten kurz hinter den Reitern auf dem Stegblech auf, sodass das oben beschriebene Klirren auftritt.

Wodurch diese ganze Problematik beheben?
Rüschtüsch! Reiter hoch! Anständigen Saitendruck auf die Reiter kriegen.

Nun ist das sicherlich in Grenzen machbar, wenn man mit einer Saitenlage von 2,5-3mm im 12. Bund leben kann. Kann ich aber nicht!
Ich bin es eigentlich ziemlich flach gewohnt.
Und damit meine ich nicht meine Frau.

Okay, also muß der Halswinkel verändert werden. Soll heißen:
https://www.musiker-board.de/vb/faq-workshop/286920-faq-wie-schlimm-shim.html

Allrighty then, ab zum Möbelrestaurator und Ahornfurnier in der errechneten Dicke (0,3mm) besorgt. Hat mich ein nettes Lächeln und 20 Minuten Spaziergang gekostet.
Eines vorweg. Es klappte wunderbar!

Allerdings war da ja noch das Brummproblem.....
Rein logisch gesehen müssten die Saiten ja durch die Reiterschrauben auf der Bridgeplate geerdet sein.
(Die Lagerbuchsen des Stegs berühren die geerdete Platte übrigens nicht. Die Lochausschnitte in der Platte sind größer als die Buchsen)

5 Minuten Internetrecherche brachten mich zu dem Ergebnis, daß der Steg dringend über die Buchsen zu erden ist. Die Montageanleitung im Internet beinhaltet nämlich diesen kleinen aber wichtigen Faktor. Warum die Erdung über die Reiterschrauben nicht ausreicht? Keine Ahnung!

Ebenso sind eindeutige Hinweise auf eventuelles „you might have to adjust the neck angle by shimming the guitars neck to get more force on the bridge...“ auf der Herstellerseite zu finden.

Vielleicht sollte „Bigsby“ seine mitgelieferten Anleitungen mal etwas updaten.


Die Reparatur

Über das „shimmen“ brauche ich keine Worte zu verlieren. Das hat unser guter Cadfael ausführlichst und präzise beschrieben.
Da dabei der Hals demontiert wird, hatte ich somit auch wieder freien Zugriff zum Steg/Buchsen/Bridgeplate.

Also den Steg runter, die Bridgeplate wieder abschrauben und eine der Buchsen ziehen (geht mit der geeigneten Zange ganz easy).
Die reguläre interne Masseverbindung zur alten Bridgeplate war so dermaßen lang bemessen, daß ich sie problemlos 2-3cm weiter herausziehen konnte. Diese wurde dann komplett abisoliert und mit dem Ende in der offenen Buchsenbohrung versenkt.
Die gezogene Buchse wurde wieder eingeschlagen und die Platte wieder aufgeschraubt. Somit haben beide Komponenten „aber sowas von Erdung“.


Das Endergebnis

Der Hals-Shim brachte mir an den Reitern gute 2mm Höhe.
Einfach perfekt! Die Saiten laufen sauber von der Niederdruckrolle zu den Reitern und liegen nicht mehr auf dem Stegblech auf.
Der steilere Saitenwinkel bringt viel mehr Druck auf die Reiter. Die Saiten liegen bombenfest in den Kerben und das Bigsby funktioniert tadellos.
Auch die Einstellschrauben der Reiter sitzen jetzt unter genügend Spannung und lösen sich nicht mehr. (Werde ich aber trotzdem noch mit Schraubensicherungsmittel saven)

Akustisch ist der Sound deutlich lauter und kräftiger geworden.
Da ist es, das berühmte Schimmern in den Höhen und das Plus an Sustain durch die gewonnene Masse, wie ich es an Bigsby's so liebe.

Am Amp hat die Gitarre deutlich an Ton gewonnen. Zwar immer noch heftiger Twang, aber alles eine Spur mächtiger und breiter.
Jetzt macht mir sogar das Solieren auf dem Neck-PU richtig Spaß.

Die Funktion des Bigsby's ist wie gewohnt einwandfrei. Natürlich nichts für permanente Dive-Bombs. Das sollte wohl klar sein. Aber für stilvolles „Verzieren“ einfach grandios.


Resümee

Das Bigsby ist eine ganz klare Bereicherung für den Ton und die Vielseitigkeit der Gitarre. Das stand allerdings auch vor der Montage schon außer Frage. Ein optisches Schmankerl ist es allemal.

Die Montage und besonders die Justierung empfand ich allein aufgrund der fehlenden Informationen seitens des Herstellers für nervig und extrem zeitaufwendig (alles in allem ca. 4 Stunden).
Eine gewisse handwerkliche Begabung sollte schon vorhanden sein und wer für seine Ungeduld berühmt ist, sollte seine Gitarre lieber in die Obhut eines Gitarren-Services seines Vertrauens geben.
Wie bereits erwähnt, ein Fehler beim Messen oder Markieren kann ratzfatz die schöne Gitte zum teuren Wandschmuck werden lassen.

Es kann also nichts schaden, sich im Internet auf verschiedenen Seiten gründlich auf die Montage vorzubereiten, wenn man sich daran wagen möchte.

Vielleicht habe ich so ein paar Leuten in der Entscheidungsfindung helfen können!
Und jetzt geht’s ab inne Heia!

Good night sweethearts.....


der Oliver
 
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Super geschrieben! Wollt Dir grad ne Bewertung geben, aber das läßt die Forumssoftware nicht zu, weil die letzte anscheinend noch nicht lang genug zurückliegt...

Als großer Tele-Fan, und großer Bigsby-Fan, möchte ich allen Nachahmern aber einen Tip geben, wie die die Kombination aus Bigsby und Tele wesentlich leichter zu erzielen ist:

NICHT das Fender/Bigsby-B5-Kit für die Tele bestellen, sondern ein Bigsby B50 alleine (das B50 ist eine asiatische Lizenzfertigung des amerikanischen B5 - und ist nach meiner Erfahrung wesentlich besser verarbeitet, das B5 sieht aus wie mit der Hand geschnitzt, das B50 dagegen wie aus professioneller Serienproduktion); dann demontiert man seine normale Tele-Ashtray-Bridge (Achtun: das ganze funktioniert nur mit der klassischen Tele-Bridge mit 3 Saitenreitern, nicht mit modernen 6-Saddle Tele-Bridges); mit Eisensäge/Feile/Dremel macht man dann in die hintere "Bordwand" der Bridge 6 Schlitze für die Saiten; dann Bridge wieder auf den Korpus schrauben; Bigsby hinter der Bridge auf den Korpus schrauben (auf korrekte Ausrichtung achten), Saiten aufziehen, und fertig!

Warum ich diese Methode empfehle?
-) Ein Neck-Shim ist dadurch absolut nicht notwendig, die Saiten liegen genau so hoch oder niedrig über der Decke wie zuvor.
-) Der twangige Tele-Ton bleibt 100%ig erhalten (ich kann bei meiner Tele die Saiten entweder "normal" durch den Body oder aber am Bigsby aufziehen, und es gibt keinen Klangunterschied).
-) Man muß keine Löcher für die "cups" der Jazzmaster-Bridge vom B5-Kit bohren, und erspart sich die EXAKTESTE Ausrichtung dieser Löcher (wenn die nicht exakt sitzen, ist die Stimmstabilität mit JM-Bridge beeinträchtigt...)
-) Man muß nicht die JM-Bridge mit ihren bekannten Nachteilen (Saiten flutschen bei festem Anschlag von den Reitern, Rappeln, etc.) verwenden, sondern kann die bewährt-stabile Tele-Bridge weiterbenutzen.

Hier noch ein Bild, wie das ganze bei mir aussieht:

mytele1s.jpg


Hier kann man die 6 Schlitze erkennen:

telebigs2.jpg


Und noch zwei Tips für zukünftige Bigsby-Nutzer:

-) Hebel (in demontiertem Zustand) etwas nach oben biegen - insbesondere mit dicken Seiten kann der ansonsten recht knapp über der Korpusoberfläche liegen, wodurch man bei der Tele mit den Fingern dem Pickupschalter in die Quere kommen kann - sieht dann so aus:

bigs1.jpg


-) Den am Bild markierten Anschlagpunkt bei demontiertem Hebel etwas schmäler feilen, dadurch kann der Bigsby-Arm weiter nach oben rotieren, und man kann ihm Strat-mäßig während des spielens unter der Handfläche halten:
bigs3.jpg


Ich hab übrigens auch noch eine Tele mit Bigsby B16 und einer Wilkinson Roller-Bridge, und die kann ich beide NICHT empfehlen - sieht zwar wahnsinnig cool aus, aber:

-) Das Bigsby B16 passt nur auf Tele-Bodies, bei denen der Abstand von der Bridg-Pickup-Fräsungshinterkante (tolles Wort... zur Body-Hinterkante innerhalb einer SEHR engen Toleranz (+/- 5mm) liegt - und nichtmal alle Original-Fender-Bodies erfüllen die Bedingung.
-) Durch die fehlende Saitendruckrolle muß die Bridge SEHR hoch über der Decke liegen - und deshalb muß man den Hals EXTREM shimmen (4-5mm an der Halstaschenhinterkante).
-) Wenn man (wie ich) öfter mit Fingerpicking spielt, rutschen die hohen Saiten gern mal aus den Röllchen der Roller-Bridge.
-) Der Sound wird ziemlich verändert, statt klassischem Tele-Twang gibt's eher einen sehr Gretsch-mäßigen Sound...
-) Einziger großer Vorteil des B16: im Vergleich zum B5 oder B50 geht läßt sich mit dem Arm wesentlich weicher tremolieren, bei letzteren Bigsby-Modellen ist die "action" deutlich steifer.

Zum Abschluß noch ein Link zu einer "Porno-Seite" mit Bildern von unzähligen Teles mit Bigsby:

http://www.xs4all.nl/~msengers/htm/gallery.htm

Und noch eine kleine Entschuldigung an Rockin'Daddy, dass ich mich hier so reindränge, aber beim Thema "Tele mit Bigsby" kann ich mich nur schwer zurückhalten...
 
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Super Review :great:
Jetzt ist die Tele auch so richtig bühnentauglich.
Echt nen schönes Teil ;)
 
Tolles Review und geiles Projekt!!! :great:
 
Super geschrieben! Wollt Dir grad ne Bewertung geben, aber das läßt die Forumssoftware nicht zu, weil die letzte anscheinend noch nicht lang genug zurückliegt...
Tja, geht mir mit Dir genauso:D. Wollte gerade Deine geniale Ergänzung bewerten und das Board lässt mich nicht.....;)

Über Deine angesprochene Modifikation habe ich allerdings auch schon vorher nachgedacht.
Wäre zum Einen natürlich deutlich billiger ausgefallen und hätte auch nicht so einen Aufwand benötigt.
Allerdings habe ich diesbezüglich einiges in amerikanischen Foren gelesen, was dem widersprach.
Die Jazzmaster Bridge ist ja mehr oder weniger "schwimmend" ausgelegt, arbeitet also mit. Das ist bei Benutzung des Bigsby's gut zu erkennen.
Die Three-Saddle-Brücke hingegen bleibt statisch und beim "Bigsby-Hebel loslassen" drücken die Saiten die Reiter gegen die Federvorspannung der Einstellschraube in Richtung Bigsby, anstatt über die Reiter zu rutschen.
Ob dem nun wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn Du damit keine Probleme hast, habe ich tatsächlich Geld und Nerven umsonst verloren.....
 
Die Jazzmaster Bridge ist ja mehr oder weniger "schwimmend" ausgelegt, arbeitet also mit. Das ist bei Benutzung des Bigsby's gut zu erkennen.

...und das ist auch der Grund, warum man beim Bohren der Löcher für die Hülsen dieser Bridge so exakt vorgehen muß.

Die Three-Saddle-Brücke hingegen bleibt statisch und beim "Bigsby-Hebel loslassen" drücken die Saiten die Reiter gegen die Federvorspannung der Einstellschraube in Richtung Bigsby, anstatt über die Reiter zu rutschen.
Ob dem nun wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn Du damit keine Probleme hast, habe ich tatsächlich Geld und Nerven umsonst verloren.....

Hab nir das aus Neugier bei meiner Tele jetzt mal angeschaut:
Beim "üblichen" Einsatz des Bigsby-Trems (also leichtes Vibrato, keine "dive-bombs", höchstens mal einen oder zwei Halbtöne runter) bewegen sich die Saiten am Auflagepunkt nicht mehr als einen Millimeter vor und zurück. Bei den unumwundenen 3 hohen Saiten und auch bei der D-Saite bewegen sich die Saitenreiter keinen Deut; Messing/"brass" ist ja auch ein sehr weiches, quasi selbstschmierendes Metall, da gleiten die Saiten locker drüber; beim Reiter für die tiefe E und A-Saite ist tatsächlich eine leichte Bewegung zu sehen; allerdings bewegt sich die Intonationsschraube selber kaum vor oder zurück, sondern der Reiter selber pendelt quasi auf den den Madenschrauben für die Höhenverstellung um deren Auflagepunkt etwas vor und zurück (also fast wie die Jazzmaster-Bridge, die ebenfalls um den Auflagepunkt in den Hülsen pendelt - nur halt im kleinen); die Intonationsschraube macht nur eine ganz leichte Auf-Ab-Bewegung im Loch in der Brückenhinterkante (das Loch ist ja etwas größer als der Schraubendurchmesser, ansonsten würde sich die Schraube beim Höherstellen der Saitenreiter ja verklemmen).
Aber dabei handelt sich nur um Bewegungen um vielleicht einen halben Millimeter - und wenn man den Hebel wieder losläßt, wandert das ganze wieder in die Ausgangsposition zurück.
Zumindest bei meiner Bridge (Wilkinson Tele-Bridge mit 3 kompensierten Messingreitern), und meienr Einstellung (eher hohe Saitenlage - ich spiele viel mit Bendings, mit höherer Saitenlage kann man da besser "reingreifen" -> dadurch stehen auch die Saitenreiter eher hoch, und die Intonationsschraube in einem steileren Winkel) gibt's daher keinerlei Stimmprobleme.
 
Super Review, hat Spass gemacht zu lesen und die Bilder zu betrachten

Daumen hoch.

Gruß
Matti
 
Hallo, Olli!


Ha, da ist wieder was aus der Versenkung gehoben worden.
Dat hab ich ja noch garnicht gesehen, den Thread. :great:
Hast Dir verdammt viel Mühe gemacht und die Tele sieht dadurch noch geiler aus.
Gewicht auf der Hinterachse ist immer gut, da kommt der Hobel besser ins rollen, wenns glatt ist.
Ich glaub, die klingt auch so wie sie aussieht.;)
Ist noch die originale Feder drin. Den Kram schmeiß ich immer zuerst raus und plazier ne weicher ansprechende Feder mit etwas mehr Weg.

Gruß,
Joachim
 
Ist noch die originale Feder drin. Den Kram schmeiß ich immer zuerst raus und plazier ne weicher ansprechende Feder mit etwas mehr Weg.

Hi Joachim!

Wo kriegst Du denn eine weichere und längere Feder her? Ich finde immer nur die entsprechenden 7/8" Springs mit den übereinstimmenden Maßen (soweit angegeben).


Edit: Ha! Got it!

http://www.guitarpartsresource.com/trem_bigsby.htm


Hui! Da haben sie sogar die geilen Chet Atkins Tremoloarme:
BPCHET010.jpg


*Schärm*


Greetz,

Oliver
 
Sabber_den Griff find ich so g...l_hätt ich liebend gern, ist aber teuer. Hmm, ich hab schon an selber anfertigen gedacht_müßte machbar sein. Irgendwann mal.

Die Federn hab ich hier in der Werkstatt so rumfliegen (2 Magazine voll mit Federn aller Größen aus irgendwelchen Maschinen, es sind keine Federn speziell für Bigsbys_im Grunde muß es ja nur ne Feder sein, egal woher) , muß sie wegen dem anderen Härtegrad immer geschätzt auf die richtige Länge kürzen_da probier ich dann immer rum, bis es paßt. Die Federn in den Original Bigsby halte ich für zu steif, und so klingt dann auch der Sound_steif ohne viel Schimmer und Glamour.
Schau doch mal in einer Schlosserei vorbei, da bekommst Du wahrscheinlich Federn. Nimm die Originale zum Vergleich mit. Oder frag in einer Autowerkstatt nach Ventilfedern, die im Schrott landen.

Mein Gefühl: Der Sound bekommt mehr Schimmer, ist im Attack weicher, insgesamt "cremiger".
Twang geht also etwas flöten, aber den brauch bei meiner Les Paul nicht unbedingt.


Gruß,
Joachim
 
Servus Oliver,
danke für deinen Bericht, hat mir beim Umbau sehr geholfen. Der USA-Tip war auch gut, das Teil ging problemlos durch den Zoll, musste nur die MWSt beim Postboten nachzahlen, kam also wie du auf knapp 150€.

Bei mir hat's ein wenig länger gedauert, das "shimmen" war nicht so einfach, mal war's zu hoch, mal zu niedrig.

Mit der Rollerbridge habe ich keine Probleme, tatsächlich halten die Saiten auch wegen der Längsrillen besser als zuvor, die hohe E-Saite war mir vorher immer zu nah am Griffbrettrand, außerdem hat die neue Grundplatte kein umlaufendes Blech. Und zum eher kurvigen Thinline-Pickguard passt die neue Grundplatte optisch besser. Frei schwebend muss die Brücke meiner Meinung nach nicht sein, ist z.B. bei Gretsch auch fest, die Brian Setzer-Modelle haben "normale" Adjusto-Matics. Und bei Gretsch soll das Bigsby ja besonders toll gehen. Aber egal - wenn die originale Ashtray-Brücke mit dem Bigsby funkt und wem's so besser passt, warum nicht?

Das einzige "Problem" eines Umbaus könnte das Gewicht sein, die Gitarre hängt spürbar schwerer am Gurt als vorher. Aber egal, bei mir passt alles, man bekommt für rel. wenig Geld (Squier + Bigsby) einen absoluten Hingucker, der dazu noch toll klingt - Twäng extrabreeeeeiiiiiit.

Gruß Karl

telecaster.jpg
 
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