Gomorrah / Reflections Of Inanimate Matter / 1994

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gomorrah.jpg


VÖ: 1994
Black Mark Production

Sven Olafson - Gesang
Mike Prior - Gitarre
Jose Griffin - Gitarre
John Clark - Bass
Fran Robinson - Schlagzeug


Was wäre eine echte, metallische Seite ohne Sodom? Nichts, genau! Und wenn Sodom hier schon Erwähnung fanden muss man natürlich auch die britischen Gomorrah erwähnen. Nein, hier handelt es sich um keinen Sodom-Ableger oder eine Thrash-Kapelle sondern um energischen, schnörkellosen Death Metal der alten Schule.
Wenn man Reflections Of Inanimate Matter in die Anlage wirft wird man gleich in eine Zeit zurückversetzt wo Carcass noch extrem waren, Metallica noch keinen Hardcore machten und der ein oder andere große Musiker noch unter uns weilte. Hört man sich den ersten Titel an fallen einem dann gleich noch 2 Bands ein: alte Tiamat und Massacre. Komische Kombination, aber es passt recht gut. Vom Textlichen her wird hier aber ein ganz anderer Schreibstil als besagte Bands verwandt. "Without Trace" (hat nichts mit der komischen Serie zu tun) handelt vom mehr oder weniger freiwilligen Verschwinden von Menschen. Beschrieben wird hier wie sich dabei Familie und Bekannte wohl fühlen und wie sie darüber denken. Kein übliches Rezept für einen Death Metal Cocktail aber es geht von meiner Seite aus okay. Sowieso sind hier eher transparente Strukturen erkennbar und nicht einfach drauf losgeknüppelt. Besonders beim dritten Titel "Sewer-Cide" merkt man, dass Death Metal auch ohne Blast Attacken auskommen kann und dabei trotzdem aggressiv bleibt. Und auch wenn es eigentlich nicht so rüberkommt werden hier sehr viele Melodien verwendet, könnte man also zum Melodic Death Metal zählen wäre dieses Genre nicht durch diverse Bands (die ich nicht erwähnen will) versaut worden.
Es gibt hier sogar eine leichte, thrashige Attitüde um mal wieder auf Sodom zurückzukommen. Das Staccato Riffing unterstreicht das sehr gekonnt und trotz dieser ganzen Zutaten aus dem großen Metal-Eintopf können Gomorrah hier ein Süppchen brauen welches nicht nur ausserordentlich würzig ist sondern auch wunderbar abgerundet ist.
Der Gesang besteht meistens aus Growls die mit ein wenig Hall unterlegt sind, eine Methode die sich der Herr Akerfeldt (Opeth) auch angeeignet hat. Die Ausnahme bildet der siebte Song, "Human Trophies", in dem Fish (ex-Marillion) Gast-Vocals beisteuerte die Sänger Olafsen im Nachhinein dann nachgrowlt. Einzelleistungen wie nennenswerte Soli oder irgendwelche kultigen Schreie wie ihn Herr Araya bei Angel Of Death herausgröhlt kann man hier lange suchen. Allerdings war dies auch das erste Album der Briten (es folgte noch ein zweites was aber nicht erwähnenswert ist). Mit der leider viel zu knappen Spielzeit von knapp 36min ist der Silberling doch etwas kurz geraten. Und trotz der Kürze kann man ab und zu sehr ähnliche Riffs heraushören, sicher ist es nicht schlimm wenn etwas ein wenig monotin klingt aber auch nur solange es beabsichtigt ist. Die Produktion ist etwas dumpf ausgefallen und das Schlagzeug geht allgemein etwas unter aber es ist immerhin kein Garagen Black Metal.
Wer auf Death Metal alter Schule steht macht hier nichts falsch allerdings sollten jene die Finger davon lassen die von dicken Polter-Produktionen wie Six Feet Under oder Hypocrisy verwöhnt sind und ohne Trigger, Samples und ähnlichem neumodischen Kram einfach nicht auskommen. Hier steht die wirkliche Musik im Vordergrund und man merkt, dass hier alles von Hand gemacht ist und die Band nicht irgendwelche Münzen klimpern hörte.


7/10 Punkten



Tracklist:
01. Without Trace
02. Deviant
03. Sewer-Cide
04. Another Bleak Horizon
05. Rejoice In Flames
06. Seasons
07. Human Trophies*

*mit Gastauftritt von Fish
 
Eigenschaft
 
cooles review...
scheinen aba nich viel gerissen zu haben, hab nämlich bis jetz nur von der deutschen, gleichnamigen band gehört!!!

habs daher nur gelesen, weil ich dachte, dass es sich bei der besagten band um die deutsche band gomorrah handelt, die auch ziemlich fiesen death/grind machen...

mfg heiko
 
Wenn ich beide miteinander vergleiche würd' ich die Briten dennoch vorziehen :D Der Sound past echt perfekt zu den Songs und hätten sie nach dem 2ten Album sich nochmal aufgerappelt würde man jetzt vielleicht mehr von denen kennen. Schade drum..
 

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