Griffbrettwölbung

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Hallo,

als (Wieder-) Einsteiger habe ich mal eine Frage, die hoffentlich hier hin gehört.
Wenn nicht, bitte verschieben.
Mir der Suchfunktion habe ich auch schon etwas gestöbert.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Griffbrettwölbung.
Bei meiner Neuerwerbung, einer 12 saitigen Stagg (Roundback), ist mir erst bei genauerem hinsehen aufgefallen, daß das Griffbrett leicht gewölbt ist.
Und das auch erst, nachdem ich hier gelesen habe, daß Westerngitarren in der Regel eine Griffbrettwölbung haben.

Gruß c.oscar
 
Eigenschaft
 
Hallo C.,

das ist mal ein klasse Frage, mir bisher so auch noch nicht
untergekommen und ehrlich gestanden weiß ich die definitive
Antwort darauf nicht.

Ich habe mal gelesen, der Griffbrettradius dient der Optimierung
der Bespielbarkeit, vor allem für "kurze Finger".
Ob das so stimmt bzw. ob es da noch andere Aspekte gibt kann ich
nicht sagen.
Bin aber sehr gespannt - ein Fall für "Richelle" ;-)

Seid gegrüßt, Mati
 
Barréegriffe
Bendings
 
Eine wirklich interessante Frage...

Das mit den Barrégriffen leuchtet mir ja noch ein, aber das mit den Bendings solltest du mir mal genauer erklären
 
"The bridge end of the fingerboard has a larger radius to make soloing more comfortable and prevent "fretting out" (having the string press against a higher fret during a bend)." (aus wikipedia, Eintrag fingerboard).
Dort wird auch erwähnt, dass die meisten Streichinstrumente gewölbte Griffbretter haben und das "double stops" erleichtert. Was Ähnliches ließe sich vermutlich auch für Gitarren sagen, wenn mit dem Plektrum gespielt wird. Dazu würde wohl auch passen, dass die Wölbung etwa gleichzeitig mit den Stahlsaiten aufkam.
Die Kehrseite kennen die Slide-Spieler, weshalb in diesem Bereich Griffbretter ohne oder mit wenig Wölbung vorgezogen werden.
EDIT: Mist, hab schon 2x gepostet und bin gar nicht Richelle...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch sagen, dass die Idee von den Streichern übernommen wurde und mit dem Plektrumspiel bzw. Flatpicking von Westerngitarren populär wurde und sich dann mehr oder weniger durchgesetzt hat.

Ich glaube die Hauptmotivation lag darin, die 6 Saiten (oder auch 12) durch entsprechende Anpassung des Steges (und in weiterer Folge auch des Sattels) nicht in einer Ebene anzuordnen --> die Saiten sollen einen leichten Bogen beschreiben --> dadurch wurde es notwendig auch das Griffbrett leicht zu wölben.

Mit den Stahlsaitengitarren und später dann E-Gitarren wurde der Saitenabstand der einzelnen Saiten zueinander enger und diese gewölbte Anordnung der Saiten erleichtert beim Plektrumspiel eine genauere Trennung der einzelnen Saiten beim Anschlag.
Auch beim Strumming ist es leichter Bass-Saiten die nicht klingen sollen ohne zu Dämpfen beim Anschlag auszulassen (z.B. C-Dur-Akkord und A-Dur-Akkord ohne leere E-Saite bzw. D-Dur-Akkord ohne E- und A-Saite).

Weiters gab es auch eine Erleichterung für diejenigen Spieler, die mit dem Daumen von oben die Bass-Saiten greifen (Fuhrmannsgriff; schlankerer Hals und gewölbtes Griffbrett im Vergleich zur Klassikgitarre machte diese Grifftechnik überhaupt erst möglich, welche ich überhaupt nicht beherrsche --> irgendwie dürfte mein Daumengelenk nicht ganz gesund sein :D).

Eine Erleichterung beim Zeigefinger-Barreè über alle 6 Saiten wird es bei einigen Spielern auch sein (obwohl ich nicht glaube, dass dies die Hauptmotivation der Idee war).

Auf jeden Fall hilft die leichte Wölbung ein wenig beim Teilbarreè, bei dem die darunter liegende Saite noch klingen soll oder darf (z.b. Ringfingerteilbarreé A-Schema bzw. Esus4-Schema --> dies ist wiederum eine Technik die ich sehr oft verwende).
 
Das was Richelle geschrieben hat, ist alles korrekt!

Hinzufügend kann ich noch sagen, dass ein kleinerer Griffbrettradius Bendings in den höheren Bünden aber erschwert (und nicht begünstigt, wie oben fälschlicherweise behauptet!).
Aus diesem Grund gibt es dann oft auch einen sogenannten "Compound-Radius" (hauptsächlich kenne ich das von E-Gitarre, ich und viele andere Gitarrenbauer verwenden diesen aber auch bei ihren Westerngitarren), bei dem der Radius in den höheren Lagen flacher, also größer, wird.
So erhält man dann den (sinnvollen!) Kompromiss, zwischen den angesprochenen Vorteilen eines, und den weiterhin guten Voraussetzungen für Bendings in den höheren Lagen.


Grüße
Paul
 

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