Grundsätzliche Fragen zum Live-spielen mit einem Masterkeyboard

uruz
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hallo forum!

ich habe bei einem nebenprojekt meines gitarristen die möglichkeit bekommen die "elektronik" zu übernehmen. dh ich soll hier und da mal ein sprachsample einwerfen, ein paar flächen spielen oder auch mal mit einem pianosound begleiten. zu diesem zweck habe ich mir ein m-audio oxygen 8 v2 gekauft, ein kleines masterkeyboard mit 25 tasten, 8 drehreglern und transportbuttons. sounds werden per vst-plugins erzeugt, die in samplitude eingebunden sind.
möchte ich innerhalb eines songs nun einmal einen pianosound und dann wieder einen synthie zb spielen gehe ich wie folgt vor:
ich lege mir in samplitude zwei midispuren an, die ich jeweils mit einem vsti verbinde. spur eins wird so eingestellt, dass sie nur auf midichannel 1 reagiert und spur zwei nur auf midichannel 2. somit muss ich am keyboard nur den channel umstellen und kann so die plugins getrennt ansteuern.
nun meine erste frage: ist das die richtige vorgehensweise? oder gibt es eine viel einfachere methode?
weiterhin:
ich möchte in dem lied ab einer bestimmten stelle ein sprachsample abspielen, also eine einfache wav datei. bisher benutze ich dafür einen sampler, den ich mit einer datei füttern kann und diese dann mittels einer klaviaturtaste abspielen kann. das problem ist nun, dass wenn ich gerade dabei bin irgendeine fläche zu spielen, ist es sehr umständlich und nervig, kurz den channel umzustellen, die taste zu drücken, den channel wieder zu ändern, sich drei mal zu verdrücken und dann weiterzuspielen. ich kann bei diesem sampler leider nicht einfach eine learnfunktion benutzen und mir das sprachsample auf einen der transportbuttons legen. frage zwei: kennt ihr einen einfachen vst-softwaresampler, der soetwas kann?
weiter: samplitude und midilearn. habe ich zb einen vst synthie geladen, verfügt der ja in der regel über viele viele drehregler. diese möchte ich nun gerne zum teil mit meinen drehreglern am keyboard steuern. soweit ich weiß, ist das bei anderen sequenzern wie zb cubase sehr einfach. rechtsklick auf den regler, midilearn (oder ähnliches), am regler drehen, fertig. so aber nicht bei samplitude. ich mag samplitude wirklich sehr was das mischen und mastern angeht, aber mit midi hat es nicht viel am hut. frage drei: welchen sequenzer (vorrausgesetzt meine ganze herangehensweise ist überhaupt richtig) würdet ihr mir empfehlen?

gut soweit erstmal. ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen.
grüße,
uruz
 
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möchte ich innerhalb eines songs nun einmal einen pianosound und dann wieder einen synthie zb spielen gehe ich wie folgt vor:
ich lege mir in samplitude zwei midispuren an, die ich jeweils mit einem vsti verbinde. spur eins wird so eingestellt, dass sie nur auf midichannel 1 reagiert und spur zwei nur auf midichannel 2. somit muss ich am keyboard nur den channel umstellen und kann so die plugins getrennt ansteuern.
nun meine erste frage: ist das die richtige vorgehensweise? oder gibt es eine viel einfachere methode?

Das geht prinzipiell schon, so ist Soundumschaltung aber eigentlich nicht gedacht. Problematisch könnte sein, wenn du eine Taste hältst, den Kanal wechselst zum neuen Sound und dann die alte Taste loslässt: dann wird der Note-Off-Befehl auf dem neuen Kanal gesendet und nicht auf dem alten Kanal, wie es eigentlich sein sollte. Resultat: der Ton bleibt hängen, das System hat einen "MIDI-Hänger" produziert. Ähnliches gilt für Pedaldaten und andere CC-Befehle, die eventuell fehlgeleitet werden können, wenn du während des Spielens den Sendekanal wechselst. Du mußt halt alle Spielaktionen wirklich beenden, bevor du den Kanal wechselst. Das schränkt spieltechnisch ein, und das ist eben der Knackpunkt an deiner Vorgehensweise.

Daher sieht der MIDI-Standard eigentlich Program-Change-Befehle zum Wechseln von Klängen vor. Vermutlich kann dein Masterkeyboard die auch senden. Die Frage ist nur, ob deine VSTIis sie auch verstehen bzw. ob Samplitude im Zusammenspiel mit den VSTis beim Empfang von Program-Change-Befehlen die richtigen Sounds ansteuert. Da bewegt man sich auf leider mittlerweile unsicherem Terrain, weil einige VSTis ohne MIDI Implementation Chart (MIC) ausgeliefert werden. Das heißt im Klartext: man bekommt keine standardgemäßen Informationen, welche MIDI-Daten das VSTi wie umsetzt. Bei Hardware ist das nach wie vor Standard, daß eine MIC im Handbuch enthalten ist, viele VSTi-Hersteller schludern da aber.

ich möchte in dem lied ab einer bestimmten stelle ein sprachsample abspielen, also eine einfache wav datei. bisher benutze ich dafür einen sampler, den ich mit einer datei füttern kann und diese dann mittels einer klaviaturtaste abspielen kann. das problem ist nun, dass wenn ich gerade dabei bin irgendeine fläche zu spielen, ist es sehr umständlich und nervig, kurz den channel umzustellen, die taste zu drücken, den channel wieder zu ändern, sich drei mal zu verdrücken und dann weiterzuspielen. ich kann bei diesem sampler leider nicht einfach eine learnfunktion benutzen und mir das sprachsample auf einen der transportbuttons legen. frage zwei: kennt ihr einen einfachen vst-softwaresampler, der soetwas kann?

Am besten solltest du deinem vorhandenen Software-Sampler eine Tastaturzone zuweisen (die ggf. nur aus einer Taste besteht). Bei Cubase kann man sowas mit MIDI-Plug-Ins im Inspector lösen, wenn das VSTi nicht selbst eine Keyzone-Funktion eingebaut hat. Dann sollte der Sampler nur auf bestimmten Tasten empfangen (z.B. den höchsten deines Masterkeyboards), das Flächen-VSTi sollte auf allen tieferen Tasten empfangen.

Alternativ kannst du ja evtl. Samples auch über die Computertastatur abspielen, wenn du alle Keyboardtasten für die Fläche brauchst. Das hängt aber davon ab, ob dein Software-Sampler auch Tasten der Rechnertastatur als Eingabe akzeptiert. Bei Cubase würde ich da evtl. mit einem programmierten Makro arbeiten.

weiter: samplitude und midilearn. habe ich zb einen vst synthie geladen, verfügt der ja in der regel über viele viele drehregler. diese möchte ich nun gerne zum teil mit meinen drehreglern am keyboard steuern. soweit ich weiß, ist das bei anderen sequenzern wie zb cubase sehr einfach. rechtsklick auf den regler, midilearn (oder ähnliches), am regler drehen, fertig. so aber nicht bei samplitude. ich mag samplitude wirklich sehr was das mischen und mastern angeht, aber mit midi hat es nicht viel am hut. frage drei: welchen sequenzer (vorrausgesetzt meine ganze herangehensweise ist überhaupt richtig) würdet ihr mir empfehlen?

Ganz ehrlich: bei solchen Anforderungen würde ich nur mit Hardware auf die Bühne gehen. Bei Software wäre mir das Risiko eines MIDI-Hängers, eines abstürzenden Rechners oder die langen Lade- oder Latenzzeiten zu hoch. Genau für solche Anforderungen gibt's ja Instrumente wie den Fantom G. Ansonsten könnte man wie gesagt alles von dir erwähnte auch mit Cubase machen. Brainspawn Forte wäre auch ein Kandidat.

Harald
 
hi!

ich habe mir mal eine demo von forte besorgt. ich muss wirklich sagen, klasse software. hat auf einen schlag die hälfte meiner probleme gelöst. vielen vielen dank für diesen tip!
und ich verstehe das richtig: es ist nicht gesagt, dass ich vor allem bei kostenlosen VSTi´s jeden regler mit einem regler des keyboardes/hardware-controllers belegen kann, weil diese funktion eben gar nicht in das plugin implementiert ist? und wenn es das wäre, dann wäre in der regel auch diese MIC dabei, die mir quasi sagt, welcher cc-befehl welchen wert ändert?
und noch eine frage speziell zu forte: kann ich irgendwie die laustärke der einzelnen module im rack per hardware-controller steuern, oder muss ich das immer per maus machen? ich würde gerne während des spielens noch kontrolle über die lautstärke einzelner plugins haben.

vielen dank schonmal!
 
und ich verstehe das richtig: es ist nicht gesagt, dass ich vor allem bei kostenlosen VSTi´s jeden regler mit einem regler des keyboardes/hardware-controllers belegen kann, weil diese funktion eben gar nicht in das plugin implementiert ist?

So isses. Wenn der VSTi-Hersteller eine Fernsteuerung eines Parameters via MIDI erlaubt, hast du Glück, ansonsten Pech. Es gibt keinen Standard, was alles ferngesteuert werden kann.

und wenn es das wäre, dann wäre in der regel auch diese MIC dabei, die mir quasi sagt, welcher cc-befehl welchen wert ändert?

Nicht ganz...eine MIC sollte bei jedem Klangerzeuger mitgeliefert werden, so ist die Empfehlung der MIDI Manufacturers Organisation. In dieser MIC sollte stehen, welche MIDI-Befehle verstanden werden. Für deine Anwendung ist insbesondere interessant, welche Continuous Controller-Befehle (="CC") verstanden werden. Genau das sollte in einer MIC enthalten sein. Hier ein Beispiel für die MIC eines Roland Fantom X, der eine ganze Menge CC-Befehle versteht. Hier wird detailliert erklärt, wie sie gelesen wird.

und noch eine frage speziell zu forte:

Kann ich leider nix zu sagen, ich spiele nur gelegentlich mit einem Forte-System, das aber nicht von mir programmiert wurde. Du könntest im Software-Unterforum nachfragen.

Harald
 
Hallo uruz,

ja das Steuern der Bus Volumes als auch der Instrument Volumes (wie auch vieler weiterer Parameter) ist in Forte mit externer Hardware durchaus möglich, wenn auch ein bisschen aufwändig.
Ich nutze Forte zusammen mit einem Novation Remote Controller, bei dem die Fader die Forte Rack Volumes steuern sowie diverse andere Midi-Parameter.

Ein paar Details:
Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob die Forte Rack Volumes (also die grünen Volumen-Balken für jeden Bus/Instrument) oder die Lautstärke des VSTi selbst per Midi-Hardware steuern willst. Für den ersten Fall muss du dir dafür ein Control Surface in Forte anhand einer XML-Datei "basteln". Hört sich aber schwieriger an als es ist.
Für den zweiten Fall musst du nur im entsprechenden VSTi-Instrument in die Midi-Einstellungen gehen, definieren auf welchem Midi-Bus und Kanal welche Parameter empfangen werden können sollen (normalerweise sind die aber alle schon aktiviert). Wenn du dann auf den entsprechenden Midi-Kanal klickst öffnen sich rechts daneben weitere Einstellungen für diesen Midi-Kanal. Dort kannst du dann auch jeden einzelnen Midi-CC einstellen und auch "trainieren" (Funktion ist als TRAIN bezeichnet, gleich wie LEARN).
Das Interessante bei Forte an dieser Stelle ist übrigens, dass man auch mehrere Midi-CC's layern und auch umrouten kann. D.h. aus einem eingehenden Midi-CC 7 kann ich jeden beliebigen anderen für das VSTi werden lassen, ich kann auch über einen Midi-CC 7 mehrere Midi-CC's an das VSTi ausgeben lassen, oder über mehrere eingehende Midi-CC's nur einen an das VSTi weitergeben.

Ich hoffe das ist jetzt nicht zu kryptisch. Frag einfach ;-)

Viele Grüße
hisdudeness

P.S.: Zum Thema "Samples abfeuern": Da kann ich dir für Forte die kostenlosen VST-Plugins Sam! Plugin empfehlen:
http://homepage.ntlworld.com/jez.price/players.htm
 
hi!
danke schonmal für deinen beitrag.
das ansteuern der regler mit verschiedenen cc´s habe ich mittlerweile hinbekommen. eine schöne sache, ist genau das, was ich wollte.
auf die idee, die laustärke innerhab der vsti´s zu ändern bin ich auch schon gekommen. mir gefällt aber die möglichkeit mit den bus-volumes besser. kannst du mir das mit der xml-datei genauer erklären? was muss in den quellcode und wie bindet man die fertige datei dann ein?

danke schonmal für die hilfe,
uruz
 
Hi,

also die xml-Datei liegt im Verzeichnis C:\documents and settings\"user"\Anwendungsdaten\brainspawn\Forte 2 und heisst "myControlSurfaceDefinitions.xml".

Die musst du nun entsprechend deinen gewünschten Midi-CC's anpassen (am besten mit Notepad). Lies dir mal folgenden Beitrag dazu durch, weiter unten habe ich dort auch meine Version gepostet:
http://www.brainspawn.com/forum/viewtopic.php?f=2&t=2979

Übrigens ein sehr gutes Forum von Brainspawn wo man recht schnell und nett geholfen bekommt!

"Einbinden" musst du die XML-Datei folgendermaßen:
In Forte auf "Options" und dann auf "Control Surfaces" gehen, "add" klicken und dann unter "Device" "deine" XML-Datei auswählen. Natürlich Midi-In und Out ports noch festlegen.
FORTE NEUSTARTEN!

Ich kann dir auch gerne mal die Datei an sich schicken. Dafür lass mir mal deine Email per PN zukommen.

Viele Grüße
hisdudeness
 

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