Gut funktionierende App+Pedal Lösung für Drummer?

[Gouvi]

Hallo zusammen,

ich bin Drummer und digitalisiere gerade meine komplette Notensammlung und werde auch in Zukunft live nur noch mit digitalen Noten spielen.
Dazu nutze ich ein 12.9er IpadPro (2021) auf einem Tabletständer, brauche aber noch zwei Dinge, bei denen ich mir unschlüssig bin, was speziell für den Live-Einsatz am Schlagzeug eine gute Lösung wäre:

1. Eine App zur Organisation der Noten für Auftritte und Proben:
Ich will mit der App aus meinem Pool schnell neue Setlisten zusammenstellen können (90 % ausgeschriebene Noten als PDFs), alle Noten an einem Ort haben, auch in Proben gut damit arbeiten können (Notizen/Korrekturen etc.) und ein gutes Metronom in der App an Bord haben, dass mir im Live-Einsatz nach dem Umschalten des Songs direkt zusätzlich zu den Noten das Tempo (auch optisch) darstellt. Habe schon etwas rumgeschaut. Songbook+ sieht da ganz gut schon aus, nur das Metronom gefällt mir da noch nicht ganz so gut, wenn auch prinzipiell ok. Bandhelper wirkt sehr komplex und hat viele Funktionen, ist aber auch etwas unübersichtlich und hat wenige Editierfunktionen. Aber da man ja auch Vieles erst später erkennt und es ja zahlreiche Programme gibt, die ich nicht alle überblicke, wollte ich hier mal fragen, was die anderen, vor allem Drummer so nutzen.

2. Ein Bluetooth-Fußpedal:
Zum Umschalten/Scrollen der Noten benötige ich dann auch noch ein Fußpedal. Es soll dann in der App so eingestellt werden, dass ich bei Bedarf auch halbseitig Scrollen kann und ansonsten zuverlässig funktionieren. Wichtig ist, dass das Umschalten auch sehr leise möglich ist, da ich auch manchmal in Live-Situationen spielen, in denen das sonst stören würde. Gibt es auch da Empfehlungen für Drummer, da ich natürlich öfters mal sehr schnell im Song vom Hi-Hat-Pedal zum Fußschalter wechseln muss und da sicherlich nicht bei jeder Pedal-Lösung den Schalter problemlos und blind gut treffe.

Vielen Dank schon einmal für eure Antworten und euren Input im Voraus

 

[dr_rollo]

Du bist also mittlerweile beim iPad gelandet, was aus meiner Sicht schon mal eine gute Entscheidung ist. Was die App angeht, können eigentlich alle PDFs darstellen, haben auch Editieroptionen, wobei Du vielleicht noch mal näher definieren solltest, was Du da genau brauchst, was Bandhelper z.B. nicht hätte. Eine Metronom-Funktion haben die meisten auch, entweder als Audio oder optisch. Die Option für ein Bluetooth-Pedal zum weiterschalten, oder Autoscroll, sollte auch zum Standard-Umfang dieser Apps gehören. Bei Autoscroll bin ich mir nicht sicher, ob das für Noten praktikabel ist. Autoscroll wird ab mehr als 2 Seiten - so meine Erfahrung - schwierig in der Handhabung, und wenn man nach Noten spielt, sind wohl häufig mehr als zwei Seiten nötig.
Was meinst Du mit 'halbseitig Scrollen'?
Ich bin auch etwas verwirrt, was das leise Umschalten angeht. Ich glaube nicht, dass einer der üblichen Schalter so laut ist, dass das jemand aus dem Publikum mitbekommen würde, selbst wenn gerade niemand spielt. Gerade bei einem Drummer wäre evtl. die Option interessant, über ein Pad umzublättern, dass man mit den Sticks triggert. Da müsste die App natürlich auch das Umschalten per MIDI unterstützen.

 

[Gouvi]

Danke für deine Antwort. Beim Vergleich der beiden Apps konnte ich halt die Skizzenwerkzeuge in Songbook + deutlich detaillierter einstellen und hatte zusätzlich eine Menge musikspezifischer Symbole/Noten usw. zur Auswahl. Bei Bandhelper gab es fast nur ein etwas pixeliges und ungenaues Schreibtool mit Radierer. Zudem fand ich dort die Einrichtung der Testsetliste etwas umständlich, wobei hier auch glaube ich immense Möglichkeiten versteckt sind, die ich sonst noch nicht alle überblicke. Ich wollte vor allem einfach für meinen Einsatzweck (Beschriften in proben, gute Setlistenfunktion, Metronom in Setlist integriert) einfach mal nachhoren was da anderen (Schlagzeuger) so nutzen, ansonsten tendiere ich zumindest momentan als Einzelnutzer eher zu Songbook+.

Bezüglich Pedal: dann mache ich mir vielleicht da auch zu viele Gedanken was die Lautstärke angeht. Vor allem sollte es aber gut blind nutzbar sein, wenn ich während des Spielens schnell von einem Pedal auf den Taster wechseln muss. Die Option mit dem Pad checke ich tatsächlich aber auch mal noch aus. Danke für den Tip. Hast du sonst generell Empfehlungen?

 

[Gouvi]

Kleiner Nachtrag: Da ich forScore bereits besitze - nutzt das hier jemand aktiv auf der Bühne auch im Populärmusikbereich/Coverbands bzw. hat da gute Erfahrungen? Prinzipiell kann das ja auch das Meiste so wie ich es jetzt sehe. Dann würde ich das erstmal testen bevor ich 54 € für Songbook+ ausgebe.

 

[Adson]

Ich verwende forScore jetzt mittlerweile seit 3 Jahren und es hat immer einwandfrei funktioniert.
Wenn man sich ein bisschen in das Organisationsschema von forScore "reinfummelt", kann man damit eigentlich alles an Noten perfekt organisieren, sortieren, nach eigenen Kriterien filtern etc.

Als Pedal verwende ich ein PageFlip Dragonfly, das ebenfalls sehr unproblematisch und zuverlässig ist.

Das Pedal war nicht ganz billig, hat aber gegenüber den preiswerten Modellen einige Vorteile.
Es hat mehrere verschiedene Taster, die man frei belegen kann und funktioniert fast geräuschlos.
Die Batterielaufzeit ist sehr gut und man kann (im Gegensatz zu anderen Pedalen) ganz einfach Batterien oder Akkus ersetzen, wenn man vor oder während eines Gigs feststellt, dass dem Pedal der Saft ausgeht.

Mit forScore und dem Pedal bleiben Noten-organisatorisch und bedienmäßige eigentlich keine Wünsche offen.

 

[Gouvi]

Ok Danke. Dann probiere ich erst einmal eine Zeit lang forScore aus. Den Pageflip habe ich mal auf meine Liste gesetzt. Sieht gut aus. Entweder der oder als Variante etwas simpler mit nur 2 Knöpfen der iRig Blueturn.