Zephyrous
Registrierter Benutzer
Hallo,
ich tüftle seit einiger Zeit daran, wie ich in meinem Kämmerchen zuhause denn am besten Instrumentalstücke mit meiner Dupont MD60 (Selmer Style Gypsy Jazz Akustikgitarre = punchy mit viel attack, bassarm, mittenlastig, sehr laut, viele Transienten) aufnehmen kann.
Mein Interface ist ein Focusrite Clarett 2pre. Bisher habe ich ganz okaye Ergebnisse mit meinem SM58 erzielen können. Noch besser wurde es, wenn ich ein geliehenes Rodes NT2A (in Nierencharakteristik) zugemischt habe. Aufnahmen mit einem SM57 Klon zusammen mit dem SM58 haben mir nicht so gefallen und da komme ich auch schon zu meinem "Problem": Ich bin grundsätzlich eigentlich total positiv überrascht, wie gut die Aufnahmen mit dem SM58 klingen - aber - irgendwas klingt einfach "off" in Bezug auf wie diese Art von Gitarre a) in Persona bzw. b) auf professionellen Aufnahmen der großen Namen klingt. Und ich glaube mit meinem gefährlichen Halbwissen auch erkannt zu haben woran es liegen könnte: Dadurch, dass diese Art von Gitarre vor allem beim Solospiel einen extrem explosiven und perkussiven Klang hat, kommt das SM58 wohl nicht ganz mit was die akurate Darstellung der Transienten betrifft. Vor allem bei Passagen mit hartem Anschlag fällt mir das auf. Wenn ich im Mix bzw. Mastering mit Kompressoren arbeite, fällt es mir auch nochmal deutlicher auf (warum? Keine Ahnung).
Einer der aktivsten Profis in dem Genre aktuell ist Christiaan van Hemert, dessen Gitarrensound ich richtig geil finde, beispielsweise hier:
Ich weiß, dass er z.B. bei der Aufnahme im Link ein einzelnes Warm Audio WA-84 (mehr oder weniger ein Neumann KM84 Klon für den schmalen Geldbeutel) für die Gitarre verwendet hat. Bei den Demos, die ich von dem Mikro gefunden habe hat mir der Klang auch immer wirklich gut gefallen: Ich stehe überhaupt nicht auf diese Höhenanhebung vieler moderner Mikrofone (wie ja bei meiner bisherigen Test Kombi Rodes NT2A + SM58) und strebe auch eher ein "old school" Klangbild an, bzw. mag ich ja wie mein Equipment klingt und möchte eigentlich auch gar nicht allzu viel Färbung des Mikrofons in der Aufnahme haben.
Der Raum den ich zum Homerecording nutzen kann ist nun recht klein und hat sicher keine optimierte Akustik, bisher bin ich mit dem Raumklanganteil bei den Testaufnahmen eigentlich ganz zufrieden. Ein Kleinkondensator wie das WA-84 wird ja soweit ich mich informiert habe wohl noch mehr Raumanteil einfangen - besteht hier die Gefahr, dass mir das auf die Füße fällt? Wie ist das mit "schlechter Akustik" bei Räumen? Kommt das gegebenenfalls erst im Mix bei mehreren Spuren wirklich zum Tragen, dass es "Probleme" gibt? Oder ist das eher so ein Don Quijote Ding und ich mache mir Gedanken über Probleme, die gar nicht existieren? Grundsätzlich habe ich nichts gegen nicht komplett trockene Signale, das hat mir bisher deutlich besser gefallen als ein nachträglicher Plugin Hall, sei er noch so dezent.
Als Alternative habe ich mir überlegt ein Beyerdynamik M201TG anzuschaffen. Das wird ebenfalls als relativ linear beschrieben ohne allzu überbetonte "moderne" Höhen und es wäre ein dynamisches Mikro mit geringer Empfindlichkeit, wäre quasi auf der sicheren Seite bezüglich Raumklanganteil, den ich dann über ein zweites Mikrofon "zuregeln" könnte. Außerdem soll laut diverser Testberichte eine recht gute transient response haben (für ein dynamisches Mikrofon oder allgemein frage ich mich da).
Derzeit tendiere ich dazu auf das WA-84 zu sparen, weil das ja quasi "DER Sound" ist, dem ich hinterjage. Was denkt ihr?
P.S.:
Ich hänge hier mal die Testaufnahme vom Rodes NT2A zusammen mit dem SM58 an. Unbearbeitet bis auf panning und Lautstärkeanteile (Beim Rhythmus ist mehr Rodes Anteil und bei der Lead Gitarre mehr SM58).
ich tüftle seit einiger Zeit daran, wie ich in meinem Kämmerchen zuhause denn am besten Instrumentalstücke mit meiner Dupont MD60 (Selmer Style Gypsy Jazz Akustikgitarre = punchy mit viel attack, bassarm, mittenlastig, sehr laut, viele Transienten) aufnehmen kann.
Mein Interface ist ein Focusrite Clarett 2pre. Bisher habe ich ganz okaye Ergebnisse mit meinem SM58 erzielen können. Noch besser wurde es, wenn ich ein geliehenes Rodes NT2A (in Nierencharakteristik) zugemischt habe. Aufnahmen mit einem SM57 Klon zusammen mit dem SM58 haben mir nicht so gefallen und da komme ich auch schon zu meinem "Problem": Ich bin grundsätzlich eigentlich total positiv überrascht, wie gut die Aufnahmen mit dem SM58 klingen - aber - irgendwas klingt einfach "off" in Bezug auf wie diese Art von Gitarre a) in Persona bzw. b) auf professionellen Aufnahmen der großen Namen klingt. Und ich glaube mit meinem gefährlichen Halbwissen auch erkannt zu haben woran es liegen könnte: Dadurch, dass diese Art von Gitarre vor allem beim Solospiel einen extrem explosiven und perkussiven Klang hat, kommt das SM58 wohl nicht ganz mit was die akurate Darstellung der Transienten betrifft. Vor allem bei Passagen mit hartem Anschlag fällt mir das auf. Wenn ich im Mix bzw. Mastering mit Kompressoren arbeite, fällt es mir auch nochmal deutlicher auf (warum? Keine Ahnung).
Einer der aktivsten Profis in dem Genre aktuell ist Christiaan van Hemert, dessen Gitarrensound ich richtig geil finde, beispielsweise hier:
Ich weiß, dass er z.B. bei der Aufnahme im Link ein einzelnes Warm Audio WA-84 (mehr oder weniger ein Neumann KM84 Klon für den schmalen Geldbeutel) für die Gitarre verwendet hat. Bei den Demos, die ich von dem Mikro gefunden habe hat mir der Klang auch immer wirklich gut gefallen: Ich stehe überhaupt nicht auf diese Höhenanhebung vieler moderner Mikrofone (wie ja bei meiner bisherigen Test Kombi Rodes NT2A + SM58) und strebe auch eher ein "old school" Klangbild an, bzw. mag ich ja wie mein Equipment klingt und möchte eigentlich auch gar nicht allzu viel Färbung des Mikrofons in der Aufnahme haben.
Der Raum den ich zum Homerecording nutzen kann ist nun recht klein und hat sicher keine optimierte Akustik, bisher bin ich mit dem Raumklanganteil bei den Testaufnahmen eigentlich ganz zufrieden. Ein Kleinkondensator wie das WA-84 wird ja soweit ich mich informiert habe wohl noch mehr Raumanteil einfangen - besteht hier die Gefahr, dass mir das auf die Füße fällt? Wie ist das mit "schlechter Akustik" bei Räumen? Kommt das gegebenenfalls erst im Mix bei mehreren Spuren wirklich zum Tragen, dass es "Probleme" gibt? Oder ist das eher so ein Don Quijote Ding und ich mache mir Gedanken über Probleme, die gar nicht existieren? Grundsätzlich habe ich nichts gegen nicht komplett trockene Signale, das hat mir bisher deutlich besser gefallen als ein nachträglicher Plugin Hall, sei er noch so dezent.
Als Alternative habe ich mir überlegt ein Beyerdynamik M201TG anzuschaffen. Das wird ebenfalls als relativ linear beschrieben ohne allzu überbetonte "moderne" Höhen und es wäre ein dynamisches Mikro mit geringer Empfindlichkeit, wäre quasi auf der sicheren Seite bezüglich Raumklanganteil, den ich dann über ein zweites Mikrofon "zuregeln" könnte. Außerdem soll laut diverser Testberichte eine recht gute transient response haben (für ein dynamisches Mikrofon oder allgemein frage ich mich da).
Derzeit tendiere ich dazu auf das WA-84 zu sparen, weil das ja quasi "DER Sound" ist, dem ich hinterjage. Was denkt ihr?
P.S.:
Ich hänge hier mal die Testaufnahme vom Rodes NT2A zusammen mit dem SM58 an. Unbearbeitet bis auf panning und Lautstärkeanteile (Beim Rhythmus ist mehr Rodes Anteil und bei der Lead Gitarre mehr SM58).