Hab meinen 1. Songtext geschrieben... brauche unbedingt Tipps

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summer´s eve
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Hi Leute,

Ich habe noch nie ein Songtext geschrieben... und mir fiel es schwer Sachen aus der Theorie ins praktische umzusetzen. Also habe ich einfach mal drauflos geschrieben. Das ist mein erste Fertiger. Ich glaube nicht das er wirklich gut ist. Aber ich dachte um besser zu werden, kann ich hier viel lernen in dem ihr meinen Text mal so richtig auseinander nehmt und ich alles sehen kann was ich falsch mache.:great:

Ich hab´ gehört
Sein Vater ist auf dem Strich
Ich habe gehört
die Welt ließ Sie im Stich
Ich lebe in ´ner Villa
Bin der Sohn von Nikki Sixx
Heut´ noch ein Bier?
Ich habe Zeit nach der Schicht

Chorus:

Ich muss Interessant sein
Es muss mit Bestand sein
Ich versuch zu überleben
Ich werd´ mich nicht ergeben
Ich werd´ Leben Leben Leben
und nach dem Glück streben

Ich schaue fern
Bin Freitagabend allein
Was soll ich tun?
Es soll nicht sein
Es ist trist und so lahm
Ich schreibe ne Geschicht
Für Anerkennung und Glanz
zerfrisst es mein Ich

Chorus:
Ich muss Interessant sein
Es muss mit Bestand sein
Ich versuch zu überleben
Ich werd´ mich nicht ergeben
Ich werd´ Leben Leben Leben
und nach dem Glück streben

Es brennt und es quält
ich merk am Sterbebett
Was mir fehlt
Es ist zu spät

Chorus:
Ich muss Interessant sein
Es muss mit Bestand sein
Ich versuch zu überleben
Ich werd´ mich nicht ergeben
Ich werd´ Leben Leben Leben
und nach dem Glück streben
 
Eigenschaft
 
Wenn das der erste Songtext ist den du jemals fertig geschrieben hast, verspricht er weitere interessante, die noch folgen.

Wenn ich den Welpenschutz deines Textes mal weglasse, habe ich doch eine große Sache zu kritisieren.
Und das wäre, dass du schreibst was du denkst, anstatt es interessant zu umschreiben.

Begriffe wie Sterbebett könnte man doch sehr gut umschreiben oder zumindest so benennen, dass nicht sofort klar ist: Sterbebett? Ah, Sterbebett.
Ein Text der für mich sofort verständlich ist, ist meinem Empfinden nach sehr flach und ideenlos geschrieben.

Ich würde dabei auch keinen Halt davor machen neue Worte zu erfinden, so wahr diese auch wirklich mit ein bisschen grübeln und im Kontext verständlich sind.
 
@summer´s eve

Ich glaube, du erzählst mehrere Geschichten in einem Text.

Ich finde zunächst keinen Zusammenhang zwischen der ersten Strophe und der zweiten Strophe. Es wirkt ein wenig so, als ob beide Strophen an verschiedenen Tagen entstanden wären. -

Wenn ich mich sehr bemühe, verstehe ich, dass du in der ersten Strophe das Leben der Anderen meinst und in der zweiten Strophe dein eigenes.

Beiden Strophen stehen gemeinsam unter einem Dach, der sich Refrain nennt. Und diese Gemeinsamkeit ist wohl, dass alle Menschen nach dem Glück streben.

Das mag so sein! - Aber der Teufel steckt auch bei Dir im Detail ;)

Ich will meine Meinung mal praktisch demonstrieren.

Du sagst zu jemand: "Hast du gehört - sein Vater geht auf den Strich ?!- Naja jeder sucht etwas mit Bestand. Jeder strebt nach dem Glück" ...

Ich frage mich, was Deinen Gegenüber als nächstes interessieren würde.
Würde er vielleicht erwidern: " Wie jetzt? Wer geht auf dem Strich?" -
oder würde er dir nur einfach recht geben:gruebel:

Ich habe den Eindruck, dass Du in der ersten Strophe versuchst, mit farbigen Schlagworten von der Blässe deiner Gedanken abzulenken versuchst - die du anschließend in der zweiten Strophe überbetonst.

Fazit: Die (madigen) Äpfel in Nachbars Garten und deine Langweile sollen mal auf die Schnelle als universeller Beweis dafür stehen, dass jeder nach Glück strebt.

Das überzeugt mich nicht.

Mich überzeugt aber, dass Du hier um Rat fragst. Das deutet auf das wichtigste für Autoren: SCHREIBZWANG...;)...:)

Und mein Rat lautet: Schreib weiter, schau genau hin beim Laufen, Lesen und Filme sehen und frag weiter! Wenn du das durchhältst, wirst du automatisch besser- jede Wette!

@DaughtryChris

Begriffe wie Sterbebett könnte man doch sehr gut umschreiben oder zumindest so benennen, dass nicht sofort klar ist: Sterbebett? Ah, Sterbebett.
Sterbebett IST aber bereits eine Umschreibung;)

Mich hingegen stören auch hier wieder die Details: "am" Sterbebett steht man...also ist es das Sterbebett eines Anderen..."auf" dem Sterbebett ist wohl gemeint...aber was man "auf dem Sterbebett" fühlt, bleibt auch nach dem Text von summer´s eve eine offene Frage:gruebel:

DIESER Text nährt in mir eher die Vermutung, dass sich eve noch guter Gesundheit erfreut:)

Ein Text der für mich sofort verständlich ist, ist meinem Empfinden nach sehr flach und ideenlos geschrieben
.

Wow!! - Damit trittst Du aber mal locker mehr als die Hälfte der Weltliteratur in die Mülltonne:D

Ich würde dabei auch keinen Halt davor machen neue Worte zu erfinden, so wahr diese auch wirklich mit ein bisschen grübeln und im Kontext verständlich sind.
Diesen Rat würde ich einem Anfänger nicht geben. Als ich mit dem professionellen Schreiben begann (vorher schrieb ich sowieso NUR, was mir Spass machte) habe ich mich auch als Wortschöpfer versucht: tagelang, wochenlang vergeblich!

Heute weiß ich, dass eine Wortschöpfung immer nur zufällig durch den Kopf schießt. Dann muss man was zum Schreiben haben und anschließend geduldig auf die passende Gelegenheit warten, das Wortspiel anwenden zu können.

Wortjongleuren wie Udo Lindenberg fällt auf die Dauer auch nichts Aufregendes mehr ein. Ich beneide ihn etwas um seinen Einfallsreichtum, aber mit den Jahren verflacht die Wirkung seiner Wortspiele immer mehr zum Manierismus, finde ich.

Es geht auch gut ohne. Oder?


lg
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jongleur
Sterbebett mag eine Umschreibung sein, dennoch fehlt mir die Kreativität Worte und Umschreibungen zu verwenden die einem eher weniger geläufig und gängig sind.

Es geht auch ohne die Kreation eigener Worte, der Tipp dies zu probieren, war auch letztlich nur mein persönlicher Rat.
Was für mich einen Text ansprechend macht, gebe ich hier weiter.
Ob man sich dem annimmt obliegt einem selbst, ich mache ja keine Vorschriften.



"Wow!! - Damit trittst Du aber mal locker mehr als die Hälfte der Weltliteratur in die Mülltonne:D "

Du weißt schon, dass meine Aussage sich auf die Lyrik und Liedtexte bezieht?
Ein unverständliches Sachbuch beispielsweise bringt keinem was.
 
@DaughtryChris

Was für mich einen Text ansprechend macht, gebe ich hier weiter.
Ob man sich dem annimmt obliegt einem selbst, ich mache ja keine Vorschriften.
Au weia! - Da lese ich Verärgerung zwischen den Zeilen. Das wollte ich nicht erreichen!
Ich versuche meine Position deshalb zu verdeutlichen.

Ich gehe gern mal zu einer Berliner Lesebühne, wo erfahrene Moderatoren einleitend stets darum bitten, dem lesenden Autoren vor allem ein Feed back zu geben , welcher Inhalt bei den Leuten im Publikum (in der Regel ebenfalls Autoren) ankommt. Manche bitten sogar darum, sich NUR auf den Inhalt zu beziehen.

Ich glaube, dieser Hinweis ist sehr wichtig. Denn letztlich schreibt der Autor seinen Texte nicht, um die unterschiedlichsten Formkriterien das Publikums befriedigen zu wollen, sondern weil ihm ein Anliegen auf der Seele brennt. ...davon gehe ich jedenfalls aus ;)....!

Er will vor allem wissen, ob sein Anliegen angekommen ist.
Wenn es gut ankommt, freut er sich, wenn nicht, hofft er auf konkrete Hinweise.

Deine ausschließlichen Bezugnahme auf die Form ist natürlich dein gutes Recht.
Und meines ist es, es zu bedauern....

...für den Autoren (gilt für Männlein wie Weiblein gleichermaßen), der ohne inhaltliches feed back ja gar nicht weiss, in welchem Verhältnis Formfehler zum Inhalt stehen: handelt es sich lediglich um Reserven eines guten Textes oder um die Gründe für einen misslungenen Versuch.

Natürlich kommt es unter Autoren schnell zu Formdiskussionen. Aber wir dürfen die gemeinten Inhalte nicht vergessen.

Und deshalb ich wollte am Text bleiben: Sterbebett IST eine Umschreibung für den Tod. Es gibt viele Umschreibungen für den Tod. Alle sind seit Jahrhunderten abgenutzt. Weil es nicht so einfach ist ist, laufend neue zu erfinden, die gleichzeitig tröstend und erhellend sind.

Die Möglichkeiten des Wortspiels und der Wortkreation möchte ich einem Anfänger nicht ohne Hinweis auf ihre Schwierigkeiten nennen.

DaughtryChris schrieb:
Ein Text der für mich sofort verständlich ist, ist meinem Empfinden nach sehr flach und ideenlos geschrieben.
Jongleur schrieb:
"Wow!! - Damit trittst Du aber mal locker mehr als die Hälfte der Weltliteratur in die Mülltonne:D "
DaughtryChris schrieb:
Du weißt schon, dass meine Aussage sich auf die Lyrik und Liedtexte bezieht?
Ein unverständliches Sachbuch beispielsweise bringt keinem was.

Ich meine fiktive Literatur! Von mir aus Gedichte von Wolfram von Eschenbach bis Bukowski. Oder Lieder von Walther von der Vogelweide bis "Tocotronics".

Jeder Dichter schreibt letztlich, um verstanden zu werden. Ich würde das wahnsinnig gern vertiefen. Aber schaun wir mal....

Darüber hinaus wage ich zu behaupten, dass den meisten Songtextern mehr oder weniger bewußt ist, dass kryptische Texte die Aufmerksamkeit von der Musik wegziehen - auf die Sprache lenken.

Ich jedenfalls hatte bisher bei allen Komponisten Schwierigkeiten, Texte mit schwer zugänglichen Inhalten "durch zu bekommen". Ganz zu schweigen von den Sängern, die eine begeisterte und keine ratlose Masse vor sich haben wollen:D

Das ist alles viel komplexer, in einer Kritik nicht ernsthaft vermittelbar. Aber ich wollte dieses Problem für einen Anfänger wenigstens mal anreißen.

Abschließend an Dich, lieber DaughtryChris, die einfache Frage: Welche Autoren schreiben denn so vielschichtig, dass du sie nicht auf Anhieb verstehst? - Vielleicht am besten mit einem Beispiel?
 
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