Harley Benton HBD120BK

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desperate
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So, ich bin zwar eigentlich noch immer Anfänger, aber trotzdem möchte ich hier auch mal ein Review posten.

Nachdem ich im Februar diesen Jahres meine erste Westerngitarre gekauft habe, eine LAG Summer 200D, waren mir zwei Dinge klar:

- drei Wochen Sommerurlaub ohne Gitarre geht gar nicht mehr
- mein Prachtstück LAG Summer ist zu schade für den Urlaub, sogar für jeden Außerhaus-Aufenthalt

Also ging ich auf die Suche. Meine Gitarrenhändler in der Nähe haben keine Modelle unter 130 Euro. Ich suchte aber ein Modell deutlich unter 100 Euro. Dass der Klang nicht atemberaubend sein würde, war klar. Dafür sollte sie noch halbwegs nett zu bespielen sein.

Ich hatte die Gelegenheit, zum Musicstore nach Köln zu fahren. OK, es war ein Samstag Nachmittag, vielleicht nicht wirklich optimal, aber sonst schaffe ich es nicht nach Köln. Ich hatte mir im Netz 3 Modelle zum Anschauen ausgesucht, von denen leider nur eines vorhanden war: die Red Hill W-160 für 58 Euro. Das Modell war einfach grauenhaft verarbeitet, der Laden bot kaum Gelegenheit, sich mal mit dem Teil hinzusetzen...

Der Verkäufer zeigte mit eine Modell von Epiphone, das verarbeitungstechnisch nicht schlecht war. Leider war an Anspielen nicht zu denken - ich kam mir vor wie beim Schlussverkauf.

Also ging ich heim und bestellte mir das - für mich - einzig interessante Modell von Thomann: HBD120BK (BK heißt schwarz) für 59 Euro. Es gibt auch ein Modell in Natur, allerdings mit goldenen Mechaniken - das ist nun gar nicht mein Geschmack.

Bestellt und wie gewohnt rasch geliefert - beim ersten Blick sah die Gitarre gleich nach mehr aus, mit den cremefarbenen Einfassungen und den Chrom-Mechaniken.

Ein erstes Stimmen, dabei fiel mir gleich das große Spiel in den Mechaniken auf. Stimmen dauert so wesentlich länger als an der LAG. Der Sound erscheinte mir recht voluminös, allerdings ziemlich blass. Das führte ich aber auf die Saiten zurück, schliesslich bin ich von der LAG Elixir-Saiten gewöhnt. Die Saiten sind wirklich schlecht, denn sie müssen quasi nach jedem Song nachgestimmt werden, und das auch noch nach mehreren Tagen!
Also entschloss ich mich zum ersten Saitenwechsel meines Lebens. Dabei habe ich auch die Stegeinlage um 1mm abgefeilt, denn die Saitenlage erschien mir doch etwas hoch. An der Einstellschraube des Halses hatte ich schon ohne rechten Erfolg gedreht.

Ich zog also Elixir-Saiten auf und habe bei der Gelegenheit das Griffbrett und die Brücke eingeölt. Das Griffbrett ist übrigens aus ziemlich billigem Holz mit ein paar Astlöchern, dafür sind die Bunddrähte recht genau eingearbeitet und abgeschliffen. Kein Finger bleibt hängen, so wie bei dem Red Hill-Modell.

Die Schrauben der Mechaniken zog ich nach, und hatte mit den neuen Saiten (11-52, wie vermutlich auch die Originalsaiten) nur einige Probleme, die Vorspannung am Griffbrettstab optimal einzustellen. Danach mußte ich die Saiten noch an 2 Tagen nachstimmen, und nun hält die Gitarre die Stimmung fast wie die LAG. Das Spiel in den Mechaniken ist geringer, seit ich alle Schrauben festgezogen habe.

Der Klang mit den Elixirs ist wesentlich besser, die Bespielbarkeit ist für mich ebenfalls ganz gut (optimal ist die LAG, meinen kleinen Erfahrungsschatz berücksichtigend), alles in Allem ein nettes Instrument: prima fürs Auge, zum Spielen ganz gut. Die nehme ich gern mit in den Wohnwagen und zu Freunden!

Ich kann das Modell aus meiner Anfängersicht als Zweitinstrument sehr empfehlen!

Ich hoffe ich habe hiermit dem einen oder anderen Anfänger geholfen, der sich eine Gitarre in dieser Preisklasse als einziges Instrument kaufen möchte. Das würde ich nämlich nicht empfehlen!

modedit: hier noch der link: https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbd120bk_westerngitarre.htm
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr schönes Review!
Allerdings muss man da auch die Produktionsschwankungen beachten, mache werden bei HB eben besser, manche richtig grottig...

Hab mir auf jeden Fall gestern auch eine Harley Benton (allerdings die HBCG45) als billige Zweitgitarre neben meiner E zum Spielen im Freien, etc. bestellt. Ich werd 10er Ernie Balls aufziehn, mal sehen, wie sie sich mit denen spielt...
Hab mir das Blues-Modell bestellt, weil ich mehr auf Blues und Folk steh als auf sonstige akustische Sachen und sie noch en (unwesentlichen) Ticken billiger war (sagenhafte 40 euro; bin gespannt, wieviel Gitarre man dafür erwarten darf...).
Werd dann, sobald sie da ist und ich sie neu eingestellt hab, etc., auch ein paar Eindrücke schildern...
 
Ich hoffe, es stört keinen, wenn ich mich hier einfahc mal einhake...

Ich brauche ebenfalls eine Akkustikgitarre für den genau gleichen Zweck, wie es der Threadersteller beschrieben hat. Für Sommerurlaube, Festivals, etc.
Daher meine Frage: Kann man von der Harley Benton HBD120CEBK ähnliches erwarten, wie von der im Startpost beschriebenen?
Ich finde die optisch nämlich sehr ansprechend und hätte halt gerne ein Cut-away. Der Tonabnehmer ist auch ganz nett, wenn auch nicht notwendig. Hier noch der Link...

https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbd120cebk_westerngitarre.htm
 
Hi Leutz,
genau aus dem von "desperate" beschrieben Grund brauche ich auch eine DrittGitarre, um damit unter freiem Himmel zu spielen. Sie soll zwei gute Eigenschaften haben, der Rest ist fast egal. Laut muss sie sein und möglichst nicht kaputt. Bin gerne bereit das Teil komplett neu einzustellen und zu beschleifen, wenn sich dann damit was anfangen lässt! Ich rede von einer neuen Klampfe. Denkt Ihr, dass die Benton HBD120BK dafür zu gebrauchen ist?
 
Lass es. Das Ding taugt nicht einmal für den Lagerfeuereinsatz. Selbst wenn Du Deinen Streetcube dabei hast.

Danke schon mal für Warnung.
Hättest du Vorschläge, was in dieser Preisklasse ansonsten halbwegs was taugt? Ein Cut-away wäre schön, sonst hab ich keine Ansprüche :D
 
in der Preilage ist es egal was Du kaufst.

Die Serienstreuung ist so hoch, dass Du nicht umhin kommst, Dich durchzuspielen. Bei 10 Gitarren gleichen Typs wirst Du 6 mal Schrott, 3 mal ladida und mit Glück 1 mal eine akzeptable Gitarre in die Finger bekommen.

Das ist industrielle Massenware. Da kannst Du nichts erwarten.

Cutaway kannst Du vergessen, weil der fast immer in Kombination mit nem Pickup kommt.

Sorry, das ist einfach keine Preislage für ne Gitarre. Ich vergleiche das gern mit nem Schuhkauf.

Das was Du da suchst, ist Deichmann billigste Einsteigerpreislage. Flipflops für 3,95 .
 
Ich würde dir schon zu ner Harley Benton raten.
Die Ohren anspruchsvoller Musiker werden die Teile nie erfreuen, ABER ;) :

1. für Lagerfeuer, Festival, See, etc. brauch man keine musikalisch hoch anspruchsvolle Gitarre, sondern ein günstiges Arbeitstier.

2. Wer nimmt schon seine 1200-Euro-Martin auf dem Fahrrad, in der Bahn, im Voll gestopften Kofferraum, etc. mit zum See, in den Urlaub, aufs Festival, etc. ?

3. Die Streuung ist zwar tatsächlich vorhanden, ist aber nicht sooo extrem. Wenn du ein besch***enes Modeel bekommst, schicks zurück. Ansonsten, werd glücklich :)

Du solltest auch noch beachten, dass du einen Cutaway für die beschriebenen Zwecke nicht brauchst, weil du für die beschriebenen Zwecke wahrscheinlich eher Strumming spielst und nicht die wildesten Solos, und wie Akquarius schon erwähnt hat, kommt ein Cutaway meistens mit einem Preamp und den kannst du echt vergessen, der macht das Gesamtprodukt eher schlechter (ein ordentlicher Preamp kostet locker 150 Euro - Geld, das da nicht investiert wurde). Außerdem benötigst du, wie du gesagt hast, gar keinen Preamp.
Also ich bin mit meiner Billigst-Harley Benton (50 Euro inkl. guter (ja, guter :p ) Tasche) zufrieden. Verarbeitung ist nicht perfekt, Klang auch nicht, aber das Geld ist sie allemal wert, ich kann sie überall bedenkenlos spielen (wenn sie zu Bruch geht, geht kein großer Wert zu Bruch) und der Klang reicht für die Zwecke absolut.

Grüße, kc
 
Hallo,

ich hatte die HBD120CEBK mit cutaway, und kann nur raten, die Finger davon zu lassen, sofern Du sie nicht direkt bei T anspielst und genau das Instrument dann mitnimmst. Mein Exemplar, welches ich per Internet bestellt hatte, war nicht bundrein, klang fürchterlich, hatte scharfe Bundstabkanten (ich habe mich sogar einmal geschnitten), und hat insgesamt keinen Spass gemacht. :mad:
 
das kann natürlich passieren, sag ich ja. wenn sowas einem aber nicht schon die ganze lust auf das instrument genommen hat, kann mans ja umtauschen, in der hoffnung, dass das nächste besser wird (wirds dann meistens auch ;) )

edit: ganz oktavrein ist meine auch nicht, wie ich grad beim überprüfen festgestellt hab, die geb ich mal in den nächsten tagen zum musikhändler meines vertrauens wegen halsstab richten (nicht thomanns schuld, ich hab neue saiten in ner andern stärke draufgezogen) und oktavreinheit einstellen, ist aber keine große sache. bundrein müsste sie aber schon sein, mir ist zumindest auch beim (eher seltenen) bespielen der hohen saiten nix aufgefallen. jenseits des 12.bundes benutz ich sie aber eh sogut wie nie.
 

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