[Review] Harley Benton HBCG45 (39€)

[I_am_not_Neo]

Das ist natürlich drin, obgleich dieser sagt, dass er sie nur wegen Neukauf verkauft.

Aber man kann ihn sicher mal damit konfrontieren, fragen kostet ja nix.
Ich verkauf ja ab und an auch was und meine Devise ist Ehrlichkeit und Offenheit.
Ne Gurke hätte ich gleich zum Händler zurückversand.....
...aber das lässt sich irgendwann nicht mehr nachvollziehen.

Ja, ich hab ihn auf jeden Fall mal ausgefragt über das Teil. Seine Bewertungen sind ja bisher auch durchwegs positiv. Also, wollen wir mal hoffen

 

[-JO-]

Hallo!

Also ich find die Gitarre cool!
Ich geh mal davon aus, das ist so eine Gitarre, die man ueberall hin mitnehmen kann ans Lagerfeuer oder auf Klassenfahrt, und man hat immer Spass und man macht sich keine Sorgen um sie, da sie eh billig ist.

Ich kauf sie mir, das hab ich schon immer gebraucht!

 

[don pepe]

...Es handelt sich hierbei um eine 39€ Westerngitarre, also unterste Preisklasse.

Verarbeitung:
-> Eine lange Mängelliste, wodurch die Verarbeitung von mir insgesamt ein mangelhaft bis ungenügend (5-6)

Bespielbarkeit:
-> Die Bespielbarkeit ist nicht optimal aber durchaus befriedigend und sollte nach einigen Einstellungen keinen Anfänger in den Wahnsinn treiben. (3+)

Die Mechaniken:
Offene Mechaniken an einer Western, so was kriegt man ja nicht allzu oft zu Gesicht. Leider passen die Zahnräder nicht optimal ineinander, sodass das...ungefähr 30° Spiel hat...aber auch damit ist es möglich die Gitarre auf eine angenehme Stimmung zu bringen. Ist das erst einmal geschehen, bleibt sie, trotz gesperrter Decke, relativ stimmstabil!
-> Die Mechaniken sind sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber für dieses Instrument vollkommen ausreichend. (4+)

Klang:
Relativ laut ist sie schon mal, ob das an dem fetten Hals liegt...eher als ein wenig topfig. Es fehlt nämlich an Bässen und vor allen Dingen an Brillanz. Aber wir sind hier nicht in der “master class”, in Anbetracht der Preisklasse bekommt er von mir ein befriedigend. (3)

Fazit:
Obwohl das Review insbesondere auf die Mängel eingeht, rate ich von dieser Gitarre nicht bedingungslos ab. Aber auch in meiner war Potential (in Form von Klang und Bespielbarkeit) vorhanden.

Ich hab mir kürzlich so eine Klampfe zugelegt, für den Sommer '09 am LagerFeuer.

- nachdem ich fehlende Teile des HalsBindings ausgebessert,
- das KorpusBinding rundum abgeschliffen, weil kantig und scharf,
- die FunierFetzen unter der StegHalterung neu gebohrt und angeklebt,
- Teile der losen Verbalkung mittels Kleber erstmals befestigt,
- die Löcher in der KopfPlatte ausgefeilt und die entsprechenden Hülsen eingesetzt habe, weil die originalen deutlich spiel aufwiesen,
- und zwangsläufig neue Saiten aufziehen musste,
bin ich mir sicher, dass ich die Harley Benton HBCG-45 im Herbst verschenken werde.

Der Hals bei meiner HB ist eher schlank, dafür allerdings so weich, dass sich die Frage nach Sustain nicht wirklich stellt. An eine Einstellung durch den HalsStab ist leider nicht zu denken, weil entweder nicht vorhanden, oder im inneren so stark verklebt, dass ich befürchten musste mit dem InbusSchlüssel den Hals abzureissen. Also hab ich's gelassen.

Für einen heißen Sommerlang wird sie mir sicher gehörigen Spass bereiten...

Grüße

 

[VintageVik]

Hi, hab sie zu Weihnachten bekommen fürs reisen und so.
Bei mir kratzen die Bundstäbchen sehr. Was kann man denn dagegen tun. Auch bei mir muss der Hals gestellt werden. Hört sie sich denn besser an wenn man bessere Saiten aufzieht?

VintageVik

 

[EricB]

Hi Leuts,
ich habe die HB Folk für 45 Euronen für meinen Sohn gekauft, weil meine Zwillinge von Daddy das Gitarrespielen lernen möchten. Ist ja auch praktisch, wenn die Axt im Hause sitzt. Drauf gekommen bin ich, weil mein Bandkollege genau diese Folkgitarre vor ein paar Wochen gekauft hat, und wir uns einig waren, dass das Teil für das Geld ´n Burner ist.

Da beide Jungens eher zeitgenössische Musik lieben, war auch das Thema mit der Konzertgitarre schnell vom Tisch, und mir fehlte jetzt nur noch ´ne zweite. Zufällig bot mir dann vor ein paar Wochen ein befreundeter Musiker seine Harley Benton Parlor an.
Diese gibt es auch wieder (er hatte sie bereits vor einem Jahr oder so gekauft und sie war zwischenzeitlich nicht mehr im Programm). Sie hat dann sogar ´ne massive Fichtendecke (!) und allerlei Zierrat an Bord.

Kam jetzt die Gewissensfrage auf... man will es ja gerecht halten; gerade bei Zwillingen oft ein wichtiger Punkt für den Familienfrieden
Neue Harley Benton HBCG45 für 45 Euronen, komplett laminiert
vs.
gebrauchte Harley Benton HBF 200 NT für 120 (statt neu 189 - aber mit ´ner Tasche und Stimmgerät)



Also den Jungens gesagt, was Sache ist, beide Gitarren, also die "neue" vom Bandkollegen, und die "gebrauchte" vom Bekannten, zu Hause aufgebaut, und die Jungs schauen lassen.
Die 45er gefiel dem einen besser, die 200er dem zweiten (Optik) - was will man mehr... Drops gelutscht!
Über den Wert brauchte ich nicht groß reden, weil die 45er mit ihrem Mahagony-typischen mittenstarken Klang gefiel ebenfalls dem ersten besser, während der zweite seine optische Präferenz auch im Klang der 200er wiederfand.
...DOPPELDAUMEN...


Jetzt zur Qualität:
Die HBF 200 NT ist natürlich ´ne andere Liga vom Preis. Ziehen wir mal die Inlays und so weiter (slotted Headstock) ab, bleibt unterm Strich noch die massive Fichtendecke, die die Gitarre natürlich aufwertet. Von der Verarbeitung her ist die 200er wirklich sehr ordentlich gemacht.
Wie der Unboxing-Zustand war kann ich leider nicht sagen, da müßte ich den Bekannten noch einmal fragen. Mir liegt nur an, dass er soweit alles in Ordnung fand damals.

Die HBCG45 kam ein wenig "ungehobelt" aus dem Karton. Okay, sie ist ja auf "Natural" getrimmt, darf sich somit auch holzig anfühlen. Aber die Bünde waren nicht sonderlich toll entgratet. Auch in deren Oberfläche sitzen ein paar feine Riefen.
Ich habe die Bundkanten dann mal mit ´ner Schlüsselfeile sorgfältig entgratet, das Griffbrett abgeklebt, und die Bünde schön poliert.
Jetz ist alles toll!

So dann vor ´ner guten Stunde neue Saiten drauf. Beide Gitarren mit Martin M170 (10-47) 80/20 Bronze bestückt. Dabei im Fokus, dass die beiden Gitarrenanfänger mit dünneren Saiten besser klar kommen.
Dann habe ich auch für die Beginner die unter der Stegeinlage befindlichen , knapp 8/10mm Streifen entfernt. So kam nicht nur die Saitenlage tiefer - die HBCG45 hat jetz subjektiv auch an Tonfestigkeit gewonnen. Wobei das natürlich auch die Martin Saiten sein könnten. Allerdings darf man nicht vergessen, dass jetzt 10er und vorher 12er drauf waren... ich bilde mir ein, es hat etwas gebracht.



FAZIT:
mit ein wenig Feintuning ist die HBCG45 eine tolle Anfängergitarre für gerade mal 45 Euro. Bestimmt werde ich sie mir mal für die eine oder andere Party von meinem Sohn ausleihen
Wer etwas mehr will, findet in der HBF200NT eine Gitarre, die erstmal (wie ich finde) geil aussieht und für den Preis richtig gut klingt!!!
Die massive Decke wird wohl auch der Grund dafür sein, dass sie etwas lauter als die 45er ist. Wobei sie ja auch schon etwa ein Jahr Einspielzeit voraus hat.

Jetzt mag der gestandene Akustiker natürlich sagen, dass die 45er da wohl aufgrund der laminierten Decke eh nicht rankommt.
Dazu sagte mein Bandkollege eben am Telefon (ich mußte ihm von meiner Tuningaktion berichten), dass er den Eindruck habe, dass die 45er sich seit dem Kauf auch klanglich gesteigert habe.
Naja, ich werde sehen, was bei meiner Errungenschaft so passiert.
Mir macht die 200er jedenfalls richtig Spass beim Spielen, alleine weil der Hals auch etwas schlanker ist, und sie bei der jetzigen Einstellung wie von alleine abgeht.
Aber die 45er, mit ihren eher ´59er Paula Halsprofil, kommt mir als hauptsächlich E-Gitarrespieler auch gut entgegen.


Hey, das war ja sogar fast ´n Erfahrungsbericht...

@ VintageVik:
wenn Du eine Schlüsselfeile hast, kannst Du Wunder erwirken, wenn Du vorsichtig die Kanten entgratest.
Und ja - neue, gute Saiten bringen einiges