Harmonielehre und Griffbrett-Systematik bei E-Gitarre

  • Ersteller Stofferl
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Meiner Meinung nach kann man es gut zum Nachschlagen verwenden, aber ein Lehrbuch, das einen an die Hand nimmt, ist es nicht unbedingt.
Moin,

habe es mittlerweile geschenkt bekommen. Ich würde auch sagen, dass man mit dem Buch alleine es schwer hat, da es nur wenig erklärung gibt. Als ergänzung dazu kann ich Ricks Videos zur Theorie sehr empfehlen. In Kombination finde ich es soweit super (Bin aber auch noch am Anfang)!

Ich denke ich werde "Harmonielehre endlich verstehen" mir mal anschauen, sollte ich mit dem Beato Book nicht weiter kommen.

@BeWo Mit nem Stift alle Hs in Bs verwandeln ist wahrscheinlich die beste Idee, dann muss ich nur noch mich selbst dazu zu bringen in Bücher zu schreiben 🙈 :great:
 
Mit nem Stift alle Hs in Bs verwandeln ist wahrscheinlich die beste Idee, dann muss ich nur noch mich selbst dazu zu bringen in Bücher zu schreiben 🙈 :great:
würde ich nicht machen. Nach ner Weile verwirrt dich das nicht mehr und du kannst fließend mit beiden Bezeichnungssystemen umgehen.

Ich sage mittlerweile sogar immer H zum H und Bb zum B. So ist immer alles klar denn beide sind eindeutig. Nur das B hat ja eine doppelbedeutung in beiden Sprachen.

Das ganze begegnet dir auch anderswo: So bezeichnet man A-Moll im Deutschen als parallele Moll-Tonart zu C-Dur. Der Ami Sagt dazu aber "relative Minor". Wenn der Ami hingegen "parallel Minor" sagt, meint er in dem Kontext C-Moll, also das wozu der Deutsche die "gleichnamige Molltonart" sagt.

Einfach lernen mit beiden Welten umzugehen.... Die Verwirrung legt sich.

grüße B.B
 
Naja, bin nicht ganz neu dabei. Durfte schon drei mal lernen was eine Quinte ist.

Habe vor drei Jahren dann angefangen es auf Englisch noch einmal zu versuchen und seitdem klappt es. Ich kann mir die Sachen merken und anwenden. Wenn ich B Höre weis ich sofort wo mein Finger hingehen muss und bei H kommt es auch nach all der Zeit immer noch dazu, dass es ne kurze Pause gibt, ich im Kopf durchgehe was noch gleich ein H war und dann erst die Fingerbewegung kommt.

Daher habe ich mich mittlerweile aufs englische System konzentriert. Meinem Kopf scheint das einfach besser zu passen und ich will mir keine weiteren Hirnknoten zumuten.
Erst vor 3 Wochen hatte ich das erste treffen mit meinem neuen Gitarrenlehrer. Er hat über H und Quinten geredet und ich musste ihn immer wieder anhalten , weil ich einige Sekunden (und manchmal auch Minuten) brauchte um mir verständlich zu machen, was er meinte. Als er dann auf die englischen Bezeichnungen wechselte verstand ich sofort wovon er sprach und ich konnte gut folgen. Dieses Gefühl hatte ich mit den deutschen Bezeichnungen leider nie.

Natürlich geht es auch langsam in Deutsch. Doch soll man sich das Üben so angenehm und einfach wie möglich machen. Da passen die deutschen Begrifflichkeiten überhaupt nicht zu mir. Ich mag zwar nachvollziehen können was eine Quinte ist, aber damit musikalisch (oder Musiktheoretisch) arbeiten klappt einfach nicht bei mir. Und ich hab keine Lust es weitere 20 Jahre auszuprobieren. Nach vielen Jahren des Übens habe ich endlich ein System gefunden, dass ich leicht verstehe und wo ich im Kopf keine Übersetzungsarbeit mehr leisten muss (dabei sind es englische Begriffe :ROFLMAO:).

Danke für deinen Hinweis B.B, ich will daraus auch kein Dogma machen, aber wenn ich wirklich damit arbeiten will, tue ich besser auf Englisch.
 
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Ich wäre wirklich sehr dankbar für Tipps, wie ich an die ganze Sache idealerweise herangehen sollte
(Für Begriffe empfehle ich ein Musiklexikon, das für Kinder geschrieben wurde: Deren Darstellungen können entwaffnend einleuchtend und gut zu erinnern sein. Warum nicht davon profitieren?)
auf meine alten Tage

Für alles zusammen, und als "unbeschriebenes Blatt mit Vorbelastung" rate ich Dir, parallel zur E-Gitarre einen hörbaren Zugriff auf eine Klaviatur zu haben (gerne mit Klang "Klavier").

Warum?

#1: Die großen Meister komponierten für jedes Instrument im Orchester ... von einer Klaviatur aus, Streicher inklusive ... das musste einen Grund haben ...

#2: Akkordaufbau, Regelmäßigkeiten usw. sind an der Klaviatur augenfällig. Das ist auf dem Griffbrett deutlich unübersichtlicher.

#3: Viele Begrifflichkeiten kommen aus dem Traktieren der Klaviatur. Sie wird damit zu Deiner Eintrittskarte in die Welt der Harmonien.

#4: DER Referenzpunkt vieler Begriffe bei Harmonien udn Akkordbezeichnungen ist die C-Dur Skala (= alle 7 weißen Tasten auf dem Klavier). Diese entsprechen den Notenlinien und Notenzwischenräumen in Notenblättern. Die schwarzen Tasten finden dort kontextabhängig Einzug durch # (1 Halbton höher als notiert) und b (1 Halbton tiefer als notiert).

*Tonleitern, Skalen, Pattern, Dur- und Moll-Pentatonik, Fingersätze, Arpeggios und deren Zusammenhänge überblicksmäßig
Augenfällig am Klavier: 1 Oktave besteht aus 12 Tasten, 7 weißen und 5 schwarzen. Direkt aufeinanderfolgende Tasten liegen einen Halbton auseinander. Diese ausgezeichneten Töne sind am Griffbrett etwas unsichtbarer, und wegen der G-Saite auch ... ich sage mal "gebrochen systematisch".

Ich neige dazu, Tonleitern und Skalen synonym zu betrachten, wobei die "Skala" der universeller Begriff ist.
Tonleitern meinen (meistens) die bekannten 2 * 12 Tonarten, die sich aus 12 möglichen Anfangstönen innerhalb einer Oktave ergeben; davon je eine Serie für DUR und je eine für MOLL, macht dann eben 2 * 12 = 24 Standard-Tonarten (C-Dur, G-Dur, ... C-Moll, G-Moll, ...). Sie enthalten alle genau 7 Töne. Also einige bestimmte aller 7 möglichen.
Skalen können keinen, 1, 2, ... bis zu 12 Töne einer Oktave enthalten (ergibt 4096 Skalen insgesamt; Auswahl im den Links unten). Da sind alle o.g. Standard-Tonleitern enthalten, sowie viele schräge und einige interessant klingende Varianten. Ein Skala aus 5 Tönen könnte mit "penta" (für 5) benamst werden. Der hier gemeinte 5-Töner (Pentatonik) meint dabei eine bestimmte Auswahl, s.a. Blues.

Pattern iZm Gitarre wäre für mich das Griffmuster auf dem Griffbrett. Mitunter kann auch eine Abfolge von Tönen oder Akkorden gemeint sein. Schlagzeuger meinen damit eher Rhythmen, wie etwa den Rock-Beat oder das bekannte Jazz-Pattern, also sich wiederholende Muster.

Bei Dur und Moll meint man Tonleitern oder Skalen mit einer bestimmten Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten. Am klarsten zusehen am Klavier für C-Dur und C-Moll ...

Fingersätze beschreiben, welche Finger man wann wo setzen sollte. Das gilt sowohl am Klavier, als auch am Griffbrett. Der Sinn ist einfach: Man möchte den "Spaziergang" durch die Noten "unfallfrei und anhörbar" bewältigen ... die Finger mögen zusammenwirken und sich nicht im Wege sein. Ist ein wenig so, wie auch im Straßenverkehr: Standardisierung hilft.

Skalen oder Tonleitern kann man aus zwei Blickwinken betrachten. Gehe ich horizontal, also folge dem Notenblatt, spiele ich die Noten aus einer Skala nacheinander, etwa im Sinne einer Melodie. Ich könnte aber auch dieselben Noten gleichzeitig spielen: im Notenblatt wären das (vertikal) übereinandergesetzte Noten.

Es macht wenig Sinn, die 7 Töne einer Standardtonleiter übereinanderzusetzen: Man gruppiert sie nach Akkorden, etwa 1+3+5 Note der Tonleiter, 2+4+6 usw. Spiele ich sie zusammen, erklingt ein Akkord, etwa der von C-Dur (1+3+5). Ich kann solche Akkorde aber auch Note für Note, also zeitlich, horizontal, aufgelöst, spielen: das nennt man ein Appregio. (Die Appregio Taste am Keyboard nudelt es dann endlos ab ...)

Welche Töne passen beim mehrstimmigen Spielen zusammen?
Da kann man musiktheoretisch viele und starke Geschütze auffahren.

Für den Praktiker geht's auch einfacher, und man liegt erstaunlich oft gut damit:
  • wähle eine Tonleiter/Skala
  • nimm alle Melodietöne aus immer derselben Tonleiter/Skala
  • nimm Begleitakkorde (nur) aus besagter Tonleiter/Skala
Dazu zwei Links am Beispiel C-Dur (C-major):
Unter "chords in scale" siehst Du dann, welche Akkorde zur gewählten Tonart im o.g. Sinne passen.

Außerdem siehst Du die oben erwähnten Ganz- und Halbtonschritte, die zur gewählten Skala gehören, u.v.m.

Damit kommt man schon ein ganz schones Wegstück musikalisch weiter. Unter "C Minor Pentatonic" findest Du dann auch eine Pentatonik (5 Töne aus 12 möglichen) zum Grundton 'c'.

Mir ist schon bewusst, dass man sich die Harmonielehre hart erarbeiten muss
Ich sehe das so. Folgst Du dem eben beschriebenen Ansatz, kannst Du Harmonien weit, sicher und im Grunde vom ersten Versuch an erfolgreich meistern und erkunden.

Es wird auch leichter, Regelmäßigkeiten zu sehen. Da kann man dann gezielt nach musiktheoretischer Begründung, Untermauerung oder gar Alternativen suchen. Ein spannender und zügiger Lernprozess.


Ich wünsche Dir viel Freude + Erfolg.
 

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