Hat eine umwickelte Saite mehr Zug als eine blanke?

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Ich will mal versuchen, die blanke g-Seite (020) gegen eine entwickelte Saite der gleichen Stärke zu tauschen. Da ich mit Tremolo Spiele frage ich mich ob sie eben den gleichen Zug hat^^
 
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nicht so ist, da sollte man 002-004 drauf legen, also nimm eine 022 oder 024.
 
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Also ich würde das eher anders herum sehen, weil eine umwundene durch die Umwicklung eine stärkere Quersteifigkeit hat. Wenn ich das ganze in einen http://www.mcdonaldstrings.com/stringxxiii.html Saitenspannungsrechner eingebe, komme ich mit einer .020er plain auf einen Saitenzug von 10.74kg, mit einer wound auf 11,27kg. Wobei ich nicht denke, dass das den Unterschied schlechthin ausmacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich mit Vibrato Spiele frage ich mich ob sie eben den gleichen Zug hat^^

Annähernd den gleichen.


Wenn man jetzt Erbsen zählen würde, scheint mir eine umwickelte Saite gleichen Durchmessers sowohl weniger Masse pro Längeneinheit als auch weniger Quersteifigkeit zu haben als eine blanke Saite.
Und weil ja nur der Kern der umwundenen Saite Zugkraft aufnehmen kann, auch weniger Zugkraft.

Aber in den von uns benötigten Größenordnungen spielt sich die Differenz wohl in vernachlässigbarem Ausmaße ab...
 
...weil eine umwundene durch die Umwicklung eine stärkere Quersteifigkeit hat.

Der Ausdruck "Quersteifigkeit" ist mir ein wenig ein Rätsel. Wenn aber damit die Flexibilität bzw. Biegsamkeit gemeint ist dann ist es genau andersrum. Eine umwickelte Saite ist immer flexibler als eine gleich starke blanke Saite. Dies ist ja auch der Grund warum überhaupt umwickelte Saiten notwendig werden. Für tiefere Töne benötigt man mehr Masse -> dies erreicht man mit der Umwicklung bei ausreichender Flexibilität. Eine blanke 0,046 E-Saite würde aufgrund mangelnder Flexibilität nicht funktionieren bzw. massive Intonationsprobleme verursachen.

...scheint mir eine umwickelte Saite gleichen Durchmessers sowohl weniger Masse pro Längeneinheit als auch weniger Quersteifigkeit zu haben als eine blanke Saite. Und weil ja nur der Kern der umwundenen Saite Zugkraft aufnehmen kann, auch weniger Zugkraft.

Mit weniger "Quersteifigkeit" bin ich Deiner Meinung. Weniger Masse trifft sicherlich bei einem Vergleich einer blanken g-Saite mit einer üblichen mit Stahldraht umwickelten g-Saite zu, aber weniger Masse würde ich nicht generell allgemeingültig sagen, da es ja abhängig davon ist aus welchem Material der Umwicklungsdraht besteht, wie das Verhältnis Kerndraht zu Umwicklungsdraht ist, wie fein oder grob der Umwicklungsdraht ist, wie kompakt die Umwicklung erfolgt, ob die Umwicklung geschliffen wird bzw. welche Form der Umwicklungsdraht hat (Flatwound, Half-flatwound), ect..
Der Kerndraht kann nur Zugkraft aufnehmen ist richtig --> aber die Zugkraft ergibt sich immer aus der Masse der schwingenden Saite, der Länge der schwingenden Saite (=Mensur) und der Frequenz (auf welchen Ton gestimmt wird). Der Kerndraht muss die sich daraus ergebende Zugkraft aushalten. Rückschlüsse der Zugkraft vom Kerndraht aus zu ziehen ist ein Denkfehler.


Mit einer 0,020 inch blanken g-Saite ist etwa eine 0,022 inch mit Stahldraht umwickelte Saite vergleichbar oder eine 0,021 inch mit reinem Nickeldraht umwickelte Saite (normal übliche Umwicklung). Je nach Saitenhersteller und Machart (siehe oben) gibt es schon Abweichungen.

Aber auf das Tremolo wirken ja alle 6 Saiten und Unterschiede der Zugkraft von verschiedenen g-Saiten von etwa 0,5 - 1,5 kg sollten sich nicht merkbar auswirken (dies sind nur etwa 1-2% der Gesamtzugkraft).
 
:gruebel:
Und da stehen sich wieder Theorie und Praxis gegenseitig im Weg. Ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, daß eine 0,017er umwickelte Saite (Pyramid-Flatwound) deutlich straffer ist als eine plain.
Zumindest sagen mir das meine Finger, die bei einer umwickelten G-Saite für einen Ganztonbend schon ordentlich kämpfen müssen. Oder mache ich da einen Denkfehler (Flatwound/Roundwound)?
 
Ich hatte einmal den gelben 0.011er Satz von Ernie Ball welcher eine plain 0.022er Saite enthielt.
Das Ding war so furchtbar wenn es zum Saitenziehen ging...
Ich bin normalerweise starke Saiten gewohnt, aber wenn ich einmal auf Db-Standard stimmen muss um einen Ganzton ziehen zu können vergeht mir der Spaß :mad: ...
(Zu dem Klang die Saite m.M.n auch noch richtig unmusikalisch, eher wie Basteldraht :D)

Wie dem auch sei durfte ich auch eine umwundene 0.022er Saite auf meiner Strat genießen, welche zwar etwas "träger" auf das Bending reagierte aber für mich deutlich leichter zum ziehen ging.




Wenn man jetzt das ganze hier überprüft, sagt er aber


0.022er wound -> 14.49 kg Zugkraft
0.022er plain -> 12.71 kg Zugkraft (jew. gemessen bei Fender Stratocaster Mensur)

was irgendwie meinen Eindruck widerlegt :gruebel: ...

hmm... irgendwie bin ich jetzt auch verwirrt :confused:
 
...Ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, daß eine 0,017er umwickelte Saite (Pyramid-Flatwound) deutlich straffer ist als eine plain.

Flatwound ist im Vergleich zu Roundwound kompakter --> mehr Material ist vorhanden und weniger Zwischenräume und daher mehr Masse im Vergleich zu einer sonst gleich aufgebauten Roundwound-Saite --> der metallische Querschnitt einer Flatwound-Saite kommt schon sehr in die Nähe des 100%igen metallischen Querschnitts einer blanken Saite.
Wenn der Umwicklungsdraht noch dazu aus Nickel besteht dann kann sich je nach Kerndraht/Umwicklungsdrahtverhältnis eine höhere Masse als bei einer blanke Stahlsaite mit gleichem Durchmesser ergeben --> Dichte von Stahl 7,8 g/cm3 und Dichte von Nickel 8,9 g/cm3.

Deswegen wollte ich ja darauf hinweisen, dass bei allgemeingültigen Aussagen Vorsicht geboten ist.

Eine umwickelter 0,017er Saite ist schon extrem --> Ich dachte immer, die dünnsten umwickelten Saiten beginnen mit 0,019 inch.
 
Sorry, wenn ich für Verwirrung gesorgt habe. Ich hatte die Querkontraktionszahl im Kopf, wobei das ganze ja anders berechnet wird. Wenn man aussagekräftige Daten zu den Durchmessern des Kerns und (resultierend) der Umwicklung hätte, könnte man sich ja an den Rechenschieber setzen und ausrechnen, wie sich die Saitenspannung entwickelt - wobei die Kernfrage ja geklärt ist.
 
Eine umwickelter 0,017er Saite ist schon extrem --> Ich dachte immer, die dünnsten umwickelten Saiten beginnen mit 0,019 inch.

Du hast völlig Recht! ich habe gerade auf der Pyramid-HP geschaut. Der 10-46.5 Nickel-Flatwound Satz hat eine 19er Saite. :)
My fault!
Das erklärt auch, warum die Saiten gerne im Sattel hängen bleiben.
 
Sorry, wenn ich für Verwirrung gesorgt habe. Ich hatte die Querkontraktionszahl im Kopf, wobei das ganze ja anders berechnet wird. Wenn man aussagekräftige Daten zu den Durchmessern des Kerns und (resultierend) der Umwicklung hätte, könnte man sich ja an den Rechenschieber setzen und ausrechnen, wie sich die Saitenspannung entwickelt - wobei die Kernfrage ja geklärt ist.
Man könnte übrigens nicht nur den Rechenschieber, sondern sogar den Taschenrechner benutzen;-)

Rudi
 
Wenn man jetzt das ganze hier überprüft, sagt er aber
0.022er wound -> 14.49 kg Zugkraft
0.022er plain -> 12.71 kg Zugkraft (jew. gemessen bei Fender Stratocaster Mensur)

was irgendwie meinen Eindruck widerlegt :gruebel: ...

Ja, wenn bei dieser Berechnung keine Parameter der Saitenart berücksichtigt werden (Stahl-, Nickel-, Bronze-, Phosphorbronze-Umwicklung, Roundwound, Flatwound, hexcore, roundcore, ect.) dann kann das Ergebnis bei den umwickelten Saiten nur auf irgendeinen Mittelwert einer Masseangabe pro Längeneinheit basieren und somit niemals für alle erwerbbaren umwickelten Saiten korrekt sein.
 
Mc Donalds macht nur Fast Food...

Da kann man nicht mal seine Mensur angeben. Zudem kommt die Tatsache, dass es verschiedene Materialien gibt. Ich finde die Seite für n Arsch!

Mit dem Schema von D'Addario funktioniert das ziemlich gut. Sicherlich kann man nicht auf andere Hersteller das übertragen, aber wenn man beim gleichen Hersteller bleibt, kann man das relativieren.
Es geht ja darum, welche Saitenstärke man braucht, wenn man einen gleichen Saitenzug bei ner anderen Gitarre/anderer Mensur und anderem Tuning haben möchte.
Wobei ich da immer mehr Zug hab, je tiefer ich gehe.

Eine dickere umwundene Saite(ich gehe von Roundwounds aus) bei gleicher Zugkraft, ist für mich leichter zum Benden, da man mehr Auflagefläche auf dem Finger hat und die Kraft sich auf einer größeren Fläche verteilt.
 

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