Headset Mipro MU 55 wirklich sooo schlecht?

  • Ersteller Sluuurp
  • Erstellt am
Sluuurp
Sluuurp
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.07.16
Registriert
12.06.14
Beiträge
21
Kekse
0
Liebe Freunde,
also ich verwende seit einiger Zeit ein Mipro MU 55-HN Headset mit der Funkverbindung Mipro ACT 311 mit dem ACT-30T - Bodypack. Ich Verstärke damit nur Sprache, also kein Gesang. Das Mikro verwende ich an verschiedenen PAs, was der Veranstalter vor Ort halt hat. Für kleinere Anlässe (50-150 Personen), wo der Veranstalter keine eigene PA hat, habe ich die Yamaha Stagepas 600i.

Jetzt habe ich letzthin an der Stagepas den Sound von meinem MU 55-HN mit einem Handmikro (Beyerdynamic TG V30d s, 35 Euro) verglichen und war schockiert. Das 3 mal teurere Mipro Mikro (ca. 100 Eus) klingt wie eine Blechbüchse, während das billige TG V30d (zumindest im Vergleich) wirklich gut klingt.

Ich dachte ich hätte mit dem MU 55-HN ein einigermassen ok Mikro, bin jetzt aber erstaunt wie schlecht es im Vergleich zu einem Billigmikro klingt.
Vergleiche ich hier Äpfel mit Birnen oder ist das MU 55 wirklich sooo schlecht, oder liegts an der Funkstrecke? Bin auf die Meinung der Experten gespannt...
 
Eigenschaft
 
Ich kenne das Mipro MU 55 Headset nicht. Ich habe jedoch schon mit genügend Headsets gearbeitet.

Ich komme zu dieser Erkenntnis: "billige" Headsets taugen meist gar nix. Katastrophale Soundqualität und extrem feedbackanfällig, bestenfalls gut genug für eine Jahrmarktsbude.
Einigermaßen akzeptable Headsets im bezahlbaren Bereich (bis ca. 200 Euro) mit Nierencharakteristik wie z.B. das Shure WH20 oder WH30 oder AKG C520 funktionieren für Sprache ganz gut, für Gesang einigermaßen. Haben aber auch noch nicht die Qualität eines im Preis vergleichbaren Handmikrofons.
Die Headsets mit Nierencharakteristik sollten im Bereich des Mundwinkels platziert werden (Achtung: Ploppgefahr).
Es muss auf jeden Fall am EQ des Mischpults geschraubt werden, individuell abgestimmt auf den jeweiligen Benutzer. Dann lässt sich ein akzeptables Ergebnis erzielen.

Beste Sprach- und Übertragungsqualität bei Headsets bieten die Markenprodukte mit Kugelcharakteristik - weil die Kugel eben nunmal am natürlichsten abbildet. Mit dem gravierenden Nachteil, dass die Kugel sehr feedbackanfällig ist und ein gutes Headset locker mal 300 bis 500 Euro kosten kann (AKG HC 577, Shure WBH, DPA, Countryman Earset E2/E6)
Hier wärst du wahrscheinlich sehr überrascht wie gut ein Headset klingen kann.
Die Kugelmikros können auch im Bereich der Backe platziert werden und bedürfen einer professionellen Hand am Pult.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mit dem MU 55 arbeite ich relativ oft bei einem Laientheater. Ist die Anlage sauber entzerrt, kann man schon ganz gut mit den Dingern arbeiten. Aber einen wirklich klaren und sauberen Klang bekommt man nicht heraus. Das sie aber schlechter als ein V30d klingen sollen, kann ich mir nicht vorstellen. Wobei ich das V30d noch nicht kenne. Ich kenne aber die Vorgänger und in dem Preisbereich dürfte sich nicht die Welt getan haben.

Wenn es sehr blechern klingt, vermute ich Probleme bei der Funkverbindung. Ist der Taschensender sauber gepegelt?
 
Hi sluuurp, wir haben selber 4stk. der Mipro MU 55 HNS in der Vermietung! Unser Partner hat nochmals gut 10stk. davon und wir machen damit sehr erfolgreich diverse Sprachbeschallungsaufgaben - von Konferenzen über Moderation bis zu Theater. Wir hatten vorher ein Shure WH20 das auch ziemlich gut geklungen hat aber niemals so Dezent war wie das Mipro! Wenn du etwas am EQ schraubst und eine anständige PA (lieber mehrere Boxen als Delay als einfach nur EINE Laute von der Front) dannkann das MU 55 auch ganz natürlich klingen! Ich sehe für uns keinen Bedarf zu wechseln! Preis-Leistung stimmt!

Ah ja.. als Funkstrecke nutzen wir für kleine Sachen unsere Shure PGX.
Für grössere Sachen die Sennheiser 500er Serie unseres Partners!
Wie schon gesagt jeweils immer mit den MU 55 HNS!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, ok.
@highQ: Was heisst sauber gepegelt? Ich benutzte den Sender einfach auf Grundeinstellung. Man kann am Bodypack noch Sendeleistung High/Low umstellen und die Empfindlichkeit des Miks in 3 Stufen. Ich benutze immer die Mic Low, da es sonst viel schneller koppelt.

- - - aktualisiert - - -

@Alle:
Danke für die Antworten.
jetzt stehts 1:1 von den Experten. Harry denkt dass das nix taugt, eotsskleet arbeitet anscheinen erfolgreich damit.
@eotsskleet:
Am EQ hab ich rumgeschraubt wie wild (gut hab nur High/Middle/Low), hat aber nix genützt. Und das V30d tönt einfach schon in der Grundeinstellung viel besser, nix koppeln, nix blechern, klar und deutlich, mit bisschen High und Low runter noch besser.

Vielleicht ist wirklich die Mipro Funkstrecke schuld. Die ACT 30 Linie von Mipro ist so wie ich das sehe wohl schon eher low Budget?
Kann man da überhaubt was herausfinden wie und wie stark das komprimiert wird? Oder ich müsste halt das Headset mal direkt an der PA anschliessen, leider habe ich keinen Übergang Mini XLR zu XLR.
 
Harry denkt dass das nix taugt,
oops - nein, falsch.
Ich kenne Mipro als sehr gutes Produkt. Das war sogar eine ganze Zeitlang im Vertrieb von Beyerdynamic.
Beyerdynamic hat z.B. die Funkstrecken von Mipro bei Festinstallation im Profibereich verbaut.

In einer meiner früheren Bands hat der Gitarrist über ein Mipro Vokalkondensatormikro gesungen. Das war zwar relativ preiswert, aber sehr gut.

Ich habe oben ganz allgemein über "billige" Headsets geschrieben - damit meinte ich nicht das Mipro.
 
@highQ: Was heisst sauber gepegelt? Ich benutzte den Sender einfach auf Grundeinstellung. Man kann am Bodypack noch Sendeleistung High/Low umstellen und die Empfindlichkeit des Miks in 3 Stufen. Ich benutze immer die Mic Low, da es sonst viel schneller koppelt.

Das könnte unter Umständen schon ein Problem sein. Ich nutze immer Sender von Beyerdynamic, dort habe ich ein kleines Schräubchen, mit dem ich den Pegel aufholen kann. Ist der zu nieder, habe ich schon Probleme wie bei dir auftreten festgestellt.
Der Miprosender hat sowas anscheinend nicht. Also vermutlich eine Automation oder Festwerte hinterlegt. Die Sendeleistung hochschrauben bringt vermutlich nichts bzw. überfährt den Empfänger eher. Auch die eher beschränkten Möglichkeiten deines Mixers machen dir das Leben nicht unbedingt leichter. Anscheinend ist der Gainregler und der Kanalregler ein und der selbe Parameter, bzw. gibt es für den Mikrokanal feste oder automatische Werte im Schaltungsdesign. Das würde bedeuten du hast keinerleih zugriff auf den Pegel.

Jetzt noch zwei Fragen: Ist die Feedbackunterdrückung, die dein Mixer hat, eingeschaltet? Ist der Impedanzschalter am Taschensender auf Mikrofon gestellt?
 
Jetzt noch zwei Fragen: Ist die Feedbackunterdrückung, die dein Mixer hat, eingeschaltet? Ist der Impedanzschalter am Taschensender auf Mikrofon gestellt?

Jep, die Feedbackunterdrückung ist draussen (bzw. es spielt nicht so ne Rolle ob Sie drin ist, tönt in etwa gleich, obwohl mans natürlich schon hört dass da herumgefiltert wird. Impedanzschalter an Empfänger ist auf Mic.

Am Sender habe ich nun mal die Mic Middle und hight ausprobiert. Der Klang wird dann tatsächlich wie du vermutet hast besser, bzw. er lässt sich über den EQ bisschen besser einstellen. Nun ist der Klang sicher eine Stufe besser, aber immer noch deutlich schlechter als mit dem Handmic V30d.

Meine Schlüsse bis dahin:
- Der Klang ist bisschen besser mit höherem Eingangspegel, es koppelt aber auch schneller. Ein Profi würde sicher mit dem EQ noch mehr rausholen können, und/oder bräuchte auch mehr Möglichkeiten als ich mit dem Stagepas Mixer hab

- Der Sound ist immer noch massiv schlechter als mit dem Handmic das gar nicht koppelt, nicht mal wenn ich direkt vor der Box stehe. Liegt das an der Kugelcharakteristik vom MU 55 HN?

Spannend wäre nun wirklich noch zu sehen wie es tönt wenn das MU 55 direkt an der PA hängt ohne die Funkstrecke. Dann wüssten wir mehr, oder was denkt ihr?
 
- Der Sound ist immer noch massiv schlechter als mit dem Handmic das gar nicht koppelt, nicht mal wenn ich direkt vor der Box stehe. Liegt das an der Kugelcharakteristik vom MU 55 HN?

Die Vermutung liegt nahe, aber von der Ferne kann dir das niemand so ganz genau sagen.

Spannend wäre nun wirklich noch zu sehen wie es tönt wenn das MU 55 direkt an der PA hängt ohne die Funkstrecke. Dann wüssten wir mehr, oder was denkt ihr?

Hast du evtl. die Möglichkeit an einer anderen PA mit etwas besser ausgestattetem Mischpult zu testen? Ich glaube nämlich das auch der Pegel am Preampt durchaus eine Rolle spielt.
 
Ich hab ja oben schon geschrieben, dass die Kugel sehr feedbackanfällig ist.
Erfahrungsgemäß muss man da am EQ des Mixers ziemlich rumschrauben. Und wenn der Mixer nur 2 Bänder (Treble/Bässe) hat, dann sind das sehr schlechte Voraussetzungen und du bekommst das Ding eigentlich nicht in den Griff.
Wahrscheinlich sind meistens die tieferen Frequenzen das Problem?
Geht dann nur entweder sehr leise oder mit viel seitlichem Abstand zu den Boxen.
Vor den Boxen geht eigentlich gar nicht.

Da wärst du mit einem Headset mit Nierencharakteristik sehr wahrscheinlich besser bedient.
 
Ich denke, Du wirst hier mit zwei Effekten gleichzeitig konfrontiert:
1. das Beyerdynamic TG V30d ist für den Preis ein hammerhart gut klingendes Mikrofon - ein früherer Mitmusiker von mir hat das, ich konnte gar nicht glauben, dass das so billig sein sollte, und hätte es (gemessen am Sound) mindestens auf den dreifachen Preis geschätzt (übrigens klingen auch die größeren Mikros aus der Serie - ich kenne das TG V50d und das TG V70d - richtig gut)
2. die kleinen Kapseln der Headset-Mikros sind sehr aufwendig im Design, wenn sie nach was klingen sollen und gleichzeitig einigermassen feedbackresistent eingestellt werden sollen; dazu kommt, man braucht eine deutlich (!) ausgefeiltere Klangregelung mit mindestens zwei (semi)parametrischen Mittenbändern; oft klingen diese kleinen Kapseln etwas überbetont im Mitteltonbereich, so bei ca. 1 oder 1,2 kHz (das muss nicht unbedingt bei Deinem Mikro auch so sein, aber mir ist das einfach schon oft bei unterschedlichen Kapseln verschiedener Hersteller aufgefallen - ausser DPA, die klingen einfach immer astrein), und es bringt viel, wenn man da mit dem EQ ein wenig gegensteuern kann

Gruß,
Jo
 
Also ich kenne die oben beschriebenen Probleme mit den Mikros eigentlich nur in Verbindung mit zu viel Gain vom Sender oder so wenig, dass ich den Preamp am Mischpult stark aufreißen muss. Der EQ kommt erst später in dieser Reihe. Bei halbwegs vernünftigen Lautsprechern ziehe ich dann 2-4 Frequenzen etwas herunter und die Mikros sind koppelfest. Auch vor den Lautsprechern, quer duch die Halle.

Daher vermute ich die Probleme nicht am EQ. Für einen ausgefeilten Klang benötigt man mehr als das vorhandene. Aber um das Headset mal grundsätzlich laut zu bekommen ist die Gainstruktur meiner Meinung nach wichtiger.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich denke, Du wirst hier mit zwei Effekten gleichzeitig konfrontiert:
das Beyerdynamic TG V30d ist für den Preis ein hammerhart gut klingendes Mikrofon

Ok, das macht Sinn, dann ist der Vergleich der beiden Mikros vielleicht ein bisschen "unfair".

Und mit meinen EQ Möglichkeiten ist nicht das Optimum rauszuholen aus dem Mu55. Die Stagepas 600i bietet übrigens 3 Bänder, die kleinere 400i 2, aber kein Preamp Level Poti. Der Funkempfänger hat aber eine (glaub mit 5 Strichlein) Anzeige des Inputlevels vom Mic, es übersteuert sicher nicht, aber besonders aussagekräftig ist das sicher nicht.

Besten Dank für eure Hilfe und die angeregten Diskussionen! Bin neu hier im Forum und positiv überrascht von Hilfsbereitschaft & Fachwissen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe es auf den Bildern nicht richtig. Aber der Empfänger hat vermutlich eine RF und eine AF Anzeige. Wobei RF für die Signalstärke steht und AF für den Empfangenen Pegel. Die beiden Balken können bei der Fehlersuche helfen, wenn es z.B. Interferenzen zwischen mehreren Sendern kommt oder ein Mikrofon defekt, der Sender aber noch intakt ist. Als verlässliche Anzeige für eine korrekte Vorverstärkung können sie aber mMn nicht dienen.
 
Allgemein zu Mipro:
Ich besitze mehrere Produkte der Firma, weil ein Shop in Stuttgart die hatte und der Verkäufer die wärmstens empfohlen hatte.
Das Platikgehäuse der Handsender wurde klebrig (musste die Schicht mühsam abrubbeln), dann ist auch noch das Gewinde am Korb gebrochen (und das muss man aufschrauben, um die Batterie zu wechseln) -> nicht mehr ernsthaft einsetzbar, obwohl notdürftig repariert.
Beim kabelgebunden Kondensatormikrofon MM707P das recht gut klingt (würde heute aber ein Sennheiser e935 oder e945 bevorzugen) ist die Gehäusebeschichtung ebenfalls etwas klebrig geworden und die Beschichtung am Kob platzt ab. Funktioniert noch, wird eingesetzt aber ist etwas eklig.
Das einzige Teil, das ich wirklich noch schätze ist das MU53 Nackenbügelmmikrofon, bei dem sich aber auch schon der Schaumstoff- Poppschutz aufgelöst hat und einem Ersatz weichen musste. Der Klang ist sehr gut. Das ist aber das Mikro mit der Richtcharakteristik, nicht das kleine Kugelmikrofon.
Aufgrund der negativen Langzeiterfahrung werde ich mir nichts mehr von dieser Firma kaufen. Da habe ich zu viel Geld versenkt. Vielleicht sind die inzwischen besser geworden - mich sind die trotzdem los.

Gruß
Christoph
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Tacho!

Ich habe selbst ein Rudel voll von den als Mipro gelabelten Headsets (als Kugel), welche im übrigen absolut bauglich mit den beyerdynamic Opus 55 sind, in der Vermietung und benutze diese auch selbst bei Veranstaltungen. Bisher alles wunderbar, sowohl Klang, Tragekomfort und mechanische Stabilität. Die Dinger setze ich nun schon seit mehr als 3 Jahren ein. Gut, neulich hatte ein Headset einen Leitungsbruch. Beyer hat das aber wieder im handumdrehen heile gemacht.
Am EQ muss man nicht wirklich groß schrauben, sofern die auf der anderen Seite stehenden Schallwandler eben auch auf "Höhe" sind. Eventuell liegt es vielleicht daran. *rolleyes* So ein Stagepass ist nun mal kein High End und ist gänzlich anders abgestimmt als eine gute Sprachbeschallungsbox in der Liga Seeburg, d&b, TW Audio usw.

Auch der in Verwendung befindliche Sender trägt ein wenig zum Klang bei. Ich bezweifle, dass das Mikro selbst etwas dafür kann.

Viele Grüße
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben