Hilfe bei Reperatur des Tonabnehmers - ARIA Bass

LX84
LX84
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.03.24
Registriert
06.12.04
Beiträge
1.739
Kekse
3.705
Ort
Wien
Hallo liebe Basser :)

Bin eigtl Gitarrist, aber ein Freund hat mir letztens seinen alten desolaten ARIA Bass (Japan) in die Hand gedrückt und mich gefragt, ob ich ihm den nicht reparieren kann, es käme kein Ton mehr raus.

Ich voller Eifer gedacht - ja wird sicher nur die Klinkenbuchse sein - also Schlagbrettschrauben und PU-schrauben abgedreht (sind direkt ins Holz geschraubt) - und schwups schon ists passiert - beim Rausziehen des Schlagbretts haben sich die Tonabnehmer mehr oder weniger zerlegt :eek:

Um das genauer zu beschreiben:
Die beiden SingleCoil-PUs des Basses sind aus einer Chromkappe, der Spule und jeweils zwei Magneten aufgebaut. Diese drei Teile waren ursprünglich mit einem Art doppelseitigem Klebeband zusammengeklebt, der über die Jahre aber schmierig wurde und jetzt nicht mehr klebt - daher sind diese Teile auseinandergefallen.
Jetzt stellt sich mir die Frage - WIE gehören die Magneten wieder drauf? Muss ich da auf die Polung der Magneten achten, oder ist das egal?

Trotz mehrmaligem Wenden und Drehen kommt kein Ton aus den Tonabnehmern (direkt an ein Klinkenkabel gelötet).
Kann das an der nun falschen Magnetpolung liegen?

Das PU-Kabel wirkt auch recht mies - die Isolierung ist ziemlich aufgeweicht - vielleicht hat sich da was im Inneren gelöst?

Bei näherem Hinsehen kommt mir die PU-Verdrahtung sowieso komisch vor - ein Teil der Masse geht in die Mitte der Spule zu den Pole-Pieces, eine andrer auf die eine Seite der Spule. das Signalführende Kabel mündet irgendwo auf der andren Seite der Spule - ist das normal, dass die Polepieces auch auf Masse liegen?


Freu mich über eure Hilfe

/alex
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • ariabiber01.jpg
    ariabiber01.jpg
    33,2 KB · Aufrufe: 229
  • ariabiber02.jpg
    ariabiber02.jpg
    32,9 KB · Aufrufe: 212
  • ariabiber03.jpg
    ariabiber03.jpg
    27,5 KB · Aufrufe: 200
Hallo Alex,

hast Du sehr gut erklärt - aber wenn man das nicht direkt vor sich hat und jede Kleinigkeit selbst studieren kann, fällt eine Antwort schwer.

Pole Pieces sind zwar meistens nicht geerdet, sie dürfen es aber sein.

Die beiden Magnete sollten in die selbe Richtung zeigen.
Die Spule sollte also einen einheitlichen Norden/Süden haben.

Wichtig wäre erstmal mit einem Messgerät festzustellen, ob an der Klinkenbuchse / dem Klinkenstecker irgendwas zwischen 4k und 10k Ohm anliegen, oder ob da Null angezeigt wird.
Erstmal die Spule an sich messen. Falls okay, zusammengesetzt testen. Gibt es dann irgendwo einen Kurzschluss? Wirkte das Klebeband auch als Isolator?

Viel Glück
Andreas
 
hey andreas!
vielen dank für die erste hilfestellung!

hab die PUs versucht durchzumessen - sprich die Masse (Abschirmung des Kabels) zum Signalführenden Kabel - ohne Erfolg, unendlicher Widerstand (Anzeige 1 am Display - wie bei frei in der Luft hängenden Messspitzen).
Das Massekabel selbst ist aber von Ansatz bis Urpsprung des Tonabnehmers messbar (0 Ohm), genauso wie Masse-Kabel zu Polepieces (ebenfalls 0). Zu dem Punkt, wo das Signalführende Kabel zur Spule reicht, komm ich nicht wegen dem Isolierband das rings um die Spule geklebt ist.

Inwieweit sollte der Kupferdraht der Spule eigtl leitend sein? wenn ich direkt an der Spule an zwei ca 2mm voneinander entfernten Punkten den Widerstand messen will, zeigt er ebenfalls unendlichen Widerstand.


Zu den Magneten nochmal:
Mein Problem ist, die haben weder einen gekennzeichneten Pol, noch eine gekennzeichnete Ober/Unterseite. Dem Schaumstoff in der PU-Aussparung im Body nach sind sie auch die letzten Jahre ziemlich schief und mit ca 5mm Abstand von einander drin gelegen :confused:

Und diese Klebestreifen - ich glaube nicht, dass die mal isoliert haben - wie man vielleicht am Foto erkennen kann, sind die nur am Plastik der Spule drauf, die Polepieces bzw die in Verbindungstehende "Metallwanne" in der Mitte haben keinen Klebestreifen drauf. Die Magneten dürften daher direkten Konktakt haben.


Ich bin verwirrt... :confused:
 
Der Spulendraht selbst hat ja eine dünne Lackschicht. Da sollte man "zwischen drin" nichts messen können.
Zwischen den beiden Enden der Spule sollte irgendwas zwischen 4k und 10k Ohm zu messen sein. Das setzt sich dann über die Anschlusskabel zur Buchse und dem Steckerende fort.

Im Theoreiteil meiner Schaltplansammlung habe ich auch Explosionsskizzen: http://161589.homepagemodules.de/t2...chaltplan-Sammlung-fuer-passive-E-Baesse.html (im zweiten Post ist der Link zur aktuellen Datei)

Wichtig ist erstmal, dass überhaupt ein Widerstand in der angegebenen Größe messbar ist. Bei Null (Kurzschluss) oder Unendlich (Unterbrechung) stimmt irgendwas nicht ...

Bei den Magneten sollte man testen, welche Seiten sich am besten abstoßen.
Die Seiten sollten dann parallel nebeneinander liegen. Stoßen sich die Seiten ab, hat man ja 2x Norden oder Süden.
Bei einem einzigen PU ist es egal, ob Norden oder Süden in Richtung Hals liegen. Hat man zwei PUs kann man sich darüber Gedanken machen, wenn alles andere läuft und überhaupt ein Signal da ist.

Wichtig beim Vorgehen ist Systematik.
Nur so kannst Du Fehler ausschließen oder erkennen.

Gruß
Andreas
 
ah super diese skizze des auseinandergebauten tonabnehmers - genau sowas hab ich gesucht, aber im netz nichts gefunden.
das mit der lackummantelung hab ich auch nicht gewusst...

das heisst, mit großer wahrscheinlichkeit ist entweder der kupferdraht irgendwo gerissen, oder die lötstelle zwischen kupferdraht und den ausführenden kabel (masse&signal) ist unterbrochen - dH die spulenummantelung aufmachen und nachsehen.

wie problematisch ist es, die lötstelle der kupferenden neu zu verlöten?
kan ich damit rechnen, dass der lack wegschmilzt und ich dadurch trotzdem eine gute verbindung mit dem kabel bekomme? oder sollte ich das ende zuerst irgendwie "entlacken", damit ich da das kabel anlöten kann?

vielen dank für deine tips!/alex
 
wie problematisch ist es, die lötstelle der kupferenden neu zu verlöten?
kan ich damit rechnen, dass der lack wegschmilzt und ich dadurch trotzdem eine gute verbindung mit dem kabel bekomme? oder sollte ich das ende zuerst irgendwie "entlacken", damit ich da das kabel anlöten kann?
Das hängt von verschiedenen Bedingungen ab, z.B.:
  • der Zusammensetzung des Isolierlacks
  • der Löttemperatur
  • deiner Löterfahrung
Es gibt Drahtlacke, die nicht schmelzfähig sind und somit beim Löten bestenfalls verzundern, was eine Lötverbindung meist noch problematischer macht. Wenn der Kupferdraht ausschließlich für Tonabnehmerherstellung bestimmt war, wird er nur eine einzelne Lackschicht haben und die Chance der Lötbarkei erhöht sich. Wenn es Lackdraht ist, der auch für andere Spulen (zB Trafos) verwendet wird, ist es nicht unwahrscheinlich, daß es sog. Doppellackdraht ist, der extrem schwer mit dem Kolben 'freizubrennen' ist.

Bei Verwendung einer Lötstation sollte eine 400er Spitze den Vorzug gegenüber der sonst üblichen 300er haben. 300 Grad sind oft zu wenig für den Lack und man 'brät' dann nur drauf rum. Grundsätzlich muß das Lackdrahtende zuerst 'vorverzinnt' werden, bevor man die sog. 'Ausführung', also die Anschlußleitung, anlötet.

Beim Vorverzinnen stellt sich dann auch heraus, ob lötbarer Lack verwendet wurde, oder ob das Ende erst auf anderem Wege entlackt werden muß. Für diesen Versuch richtet man das Drahtende so aus, daß es in die Richtung des Arbeitenden zeigt. Dann wird die ausreichend heiße (!) Lötspitze kurz auf einem geeigneten trockenen Tuch abgestreift und unter das Drahtende gehalten, ohne zunächst Kontakt mit dem Draht zu haben. Jetzt führt man von oben Lötzinn an die Lötspitze und in dem Moment, wo dieser sich verflüssigt, hebt man die Spitze an, so daß das gelackte Drahtende von dem flüssigen Lötzinn umschlossen wird. Lötbarer Lack verdampft in diesem Moment mit einer kleinen Rauchwolke und wenn man das Lötgerät entfernt, ist das Drahtende verzinnt.

In diesem Zustand läßt es sich problemlos mit der Ausführungs-Litze verlöten, die allerdings zweckmäßigerweise vorher irgendwie (zB mit Klebeband) am Spulenkörper befestigt werden sollte, damit nach dem Anlöten nicht der dünne Kupferdraht durch diese 'Verlängerung' an anderer Stelle reißt.
 
Für das Löten an den Spulenenden sollte man schon einen Tag wählen, an dem man innerlich halbwegs ausgeglichen ist. Das kann einen schon nervös machen, wenn man nicht viel Routine hat. Bei Arbeiten am Spulenkörper besteht immer die Gefahr, die Spule richtig zu ruinieren. Also sehr vorsichtig sein.

Am besten erst messen, ob Null, unendlich viel oder irgend ein Widerstand da ist.
Falls der Kupferdraht gerissen ist oder sich der Lack verabschiedet hat und es einen Kurzen gibt sieht es schlecht aus.

Ich habe zwar schon an Spulendrähten gearbeitet, bin da aber kein Profi / Experte. :redface:
Wichtigster Rat neben der nötigen Ruhe ist, lieber zweimal nachzudenken was man macht und ggf. mehrmals zu messen. Bei den haarfeinen Drähten kann man auch leicht Unendlich messen, obwohl ein Widerstand da ist.

Gruß
Andreas
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben