Hilfe! Der Ausdruck in der Stimme ist weg!

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Soundfool
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Hallo,

ich habe zur Zeit ein gewaltiges Problem mit meinem Gesang. Ich habe vor ca. 4 Jahren angefangen in einem Pop-Projekt zu singen und parallel mit dem Gesangsunterricht begonnen. Damals war mein Problem, dass der Gesang technisch gesehen katastrophal war (Töne halten, Klangfarbe kontrollieren usw).

Nachdem die technischen Probleme mittlerweile ausgemärzt sind, wollten wir endlich die Endfassung des Albums aufnehmen. Der instrumentale Part steht, ist für meinen Geschmack durchaus gut produziert und es fehlt lediglich an den finalen Gesangsaufnahmen. Nachdem die ersten drei Songs eingesungen waren, kam das das böse Erwachen. Ich hatte schon zuvor ein seltsames Gefühl, aber als wir die Songs zur "Qualitätskontrolle" vorspielten, war der Schock noch größer:

Einhellige Meinung: Das Gefühl ist fast vollständig flöten. Die Songs klingen wie halbherzig runtergesungen. Wie vom Blatt abgelesen... Kein Gänsehautfeeling... gar nichts.... Textlich sind die Titel eigentlich alle recht melancholisch, was die Sache umso schlimmer macht. Was früher in den schiefen Demos intuitiv drin war, fehlt nun fast vollständig.

Mittlerweile bekomme ich schon ein unwohles Gefühl, sobald ich die Playbacks höre. Auch die Stimmung während der Aufnahmen leidet natürlich bei uns dadurch gewaltig.
Ich bin mittlerweile mit meinem Latein völlig am Ende. Ich habe mir die Texte Zeile für Zeile auseinandergenommen um den ganzen Sinn zu begreifen.... Aber nix.... es klingt weiterhin tot.

Habt ihr vielleicht einen Rat? Gibt es z.B. Gesangsbücher, in denen das Thema gut erklärt ist? Oder hat jemand ein ähnliches Problem gehabt, und es wieder in den Griff bekommen?

Ihr würdet mir wirklich sehr weiterhelfen!!
 
Eigenschaft
 
Ich bin mittlerweile mit meinem Latein völlig am Ende. Ich habe mir die Texte Zeile für Zeile auseinandergenommen um den ganzen Sinn zu begreifen.... Aber nix.... es klingt weiterhin tot.
Hmm. Wie nimmst Du denn auf? Worauf konzentrierst Du Dich dabei? Schaffst Du es, Dich im Song fallen zu lassen?
Hier findest Du einige Tips, vielleicht helfen die Dir weiter.
 
Hallo,

und noch was anderes: Stehst Du im Moment wegen der Aufnahmesituation in extremem Streß (Zeit- oder Finanznot, Versagensängste oder so)? Das könnte Dich mental dermaßen blockieren, auch ohne daß Du es direkt merkst, daß Du klingst wie ein heruntergesungenes Telefonbuch ;) . Da hilft am besten Abstand gewinnen - wenn ihr die Zeit habt, laßt die Aufnahmen ein, zwei Monate ruhen. Wenn es nur noch der Gesang ist, der fehlt, sollte das möglich sein.
Du versuchst offenbar im Moment, mit aller Gewalt dem verlorenen Feeling wieder auf die Spur zu kommen - die erwähnte Arbeit am Text ist eigentlich schon gut, aber wird Dir im Moment nicht weiterhelfen. Wenn es irgend möglich ist, nimm Dir eine Auszeit, in der Du überhaupt nicht (!) an die Aufnahmen denkst und die Texte sowie die Playbacks erstmal links liegen läßt, ansonsten drehst Du Dich im Kreis. Du beschreibst ja bereits Unwohlsein beim Hören der Playbacks, da wirst Du im Moment kaum den "magic moment" erzwingen können.

Viele Grüße - ich drück' die Daumen :great: !
Klaus
 
Vielleicht kann ich noch einen weiteren "Lösungsansatz" bringen:

Du sagst, dass ihr seit vier Jahren an dem Projekt arbeitet. Es kann sein, dass ihr nach so langer Zeit, in der ihr euch (vielleicht) immer und immer wieder die gleichen Riffs der gleichen Songs angehört habt, um nach Möglichkeiten zu suchen, das ganze zu verbessern, mittlerweile garnicht mehr hört, ob sich das ganze gut anhört. Ich kenn' das vom Kochen: Wenn ich alle zwei Minuten meine Bolognese probiere weiß ich nach fünf Stunden köcheln lassen auch nicht mehr, welche Zutaten noch fehlen. Dann muss ich meinen Bruder fragen.

Wie wäre es also, wenn ihr mal Ausenstehende (Freunde, Bekannte, Familie) nach einer ernsthaften Meinung zu den Songs fragt? Das wird dann sicher objektiver sein als eure eigene Einschätzung. Da kann man zwar fachlich nichts erwarten ("Irgend ein Gewürz fehlt - keine Ahnung welches"), jedoch geht es euch ja sowieso um den Ausdruck der Stimme. Darüber, ob jemandem etwas gefällt ("Jo, schmeckt so ganz gut") kann auch jemand etwas aussagen, der von Musik weniger Ahnung hat. Und auch solche Menschen wollt ihr ja sicher mit dem Album erreichen.

Liebe Grüße

Leon
 
Danke erstmal für die schnellen Antworten! :)

moniaqua schrieb:
Wie nimmst Du denn auf? Worauf konzentrierst Du Dich dabei? Schaffst Du es, Dich im Song fallen zu lassen?

Ich singe in ner geschlossenen Gesangskabine, die dank farbigem Licht sehr gemütlich wirkt. Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, ein gewisses Feeling zu transportieren. Teilweise bin ich währenddessen recht überzeugt von mir, manchmal aber auch sehr zweifelnd. Das Ergebnis ist in beiden Fällen suboptimal. Wahrscheilich schaffe ich es eben nicht, mich richtig fallen zu lassen.


basselch schrieb:
Stehst Du im Moment wegen der Aufnahmesituation in extremem Streß (Zeit- oder Finanznot, Versagensängste oder so)? Das könnte Dich mental dermaßen blockieren, auch ohne daß Du es direkt merkst, daß Du klingst wie ein heruntergesungenes Telefonbuch . Da hilft am besten Abstand gewinnen - wenn ihr die Zeit habt, laßt die Aufnahmen ein, zwei Monate ruhen. Wenn es nur noch der Gesang ist, der fehlt, sollte das möglich sein.
Du versuchst offenbar im Moment, mit aller Gewalt dem verlorenen Feeling wieder auf die Spur zu kommen - die erwähnte Arbeit am Text ist eigentlich schon gut, aber wird Dir im Moment nicht weiterhelfen. Wenn es irgend möglich ist, nimm Dir eine Auszeit, in der Du überhaupt nicht (!) an die Aufnahmen denkst und die Texte sowie die Playbacks erstmal links liegen läßt, ansonsten drehst Du Dich im Kreis. Du beschreibst ja bereits Unwohlsein beim Hören der Playbacks, da wirst Du im Moment kaum den "magic moment" erzwingen können.

Zeitnot besteht dahingehend, dass ich zur Zeit maximal am WE Zeit habe, die Songs einzusingen. Finanznot besteht dahingehend, dass wir für unser Studio einiges investiert haben und auch jeden Monat pünktlich Miete zahlen. Und das geschah in Hinblick darauf, das zumindest die Unkosten durch Gigs gedeckt werden können. Aber so lange das Album nicht steht, geht es leider nicht. Versagensangst habe ich zudem mehr als genug. ;) Ich glaube die letzte Aufnahme habe ich irgendwann Ende November gemacht. Aber nachdem das vernichtende Urteil von allen Seiten kam, herrscht innerhalb der Band ein recht eisiges Klima, was die Situation nicht besser macht.

the_reaper93 schrieb:
Es kann sein, dass ihr nach so langer Zeit, in der ihr euch (vielleicht) immer und immer wieder die gleichen Riffs der gleichen Songs angehört habt, um nach Möglichkeiten zu suchen, das ganze zu verbessern, mittlerweile garnicht mehr hört, ob sich das ganze gut anhört. Ich kenn' das vom Kochen: Wenn ich alle zwei Minuten meine Bolognese probiere weiß ich nach fünf Stunden köcheln lassen auch nicht mehr, welche Zutaten noch fehlen. Dann muss ich meinen Bruder fragen.

So ähnlich gehen wir vor. Und die Meinung ist: "Produktion gut. Gesang nicht gut."
 
Hallo !

Es könnte sein, dass Du das Singen mittlerweile zu verkopft angehst, versuchst, die Töne zu kontrollieren, "richtig" zu singen. Leider kann Gesangsunterricht durchaus auf Kosten des ursprünglichen Ausdrucks und der spontanen Emotion gehen. Wahrscheinlich hast Du diese Art von Kritik an Deinem Gesang nicht zu hören bekommen, als Du noch keinen Unterricht hattest.

Für mich hört sich die ganze Situation ziemlich festgefahren an. Eine Auszeit wäre vielleicht nicht so schlecht. Ich würde in dieser Zeit schon singen, aber nur wenn ich wirklich Lust dazu hätte, und keinen Unterricht nehmen. Du musst gesanglich wieder zu Dir selbst finden.
Ich weiß, das ist jetzt kein Trost, aber: solche und andere Sängerkrisen sind durchaus üblich, man übersteht sie... es kann nur eine Zeitlang dauern, bis man wieder eine Verbindung zu seinen Emotionen bekommt. Erzwingen läßt sich das nicht.
schöne Grüße
Bell
 
wie oft spielt ihr denn gerade mit der Band so zusammen?

In einer "Studiosituation" singe ich auch meistens schlechter, bei mir ists besser wenn wir gemeinsam aufnehmen, also die ganze Band (oder zumindest alles ohne Soloinstrumente) zusammen, da singe ich einfach viel lebendiger als zu nem Playback im Kopfhörer......
und das ist dann meistens trotz des Übersprechens der anderen Instrumente die beste Gesangsspur, auch wenn wir dann häufig den Gesang nochmal einzeln ohne übersprechen dazu aufgenommen haben....

ev. hilfts schon wenn ihr mit der Band einfach ein paar mal "rumspielt" un das Feeling wieder etwas zurückzubringen....
 
Hallo, Soundfool,

"ein recht eisiges Klima" in der Band - das klingt überhaupt nicht gut. Da sollten eigentlich jetzt alle an einem Strang ziehen, Dir Mut machen und nicht stattdessen noch gegenseitig Wände aufbauen.

Mal was anderes: Ich weiß jetzt nicht, bei wem ihr euch mit der fertigen CD bewerben wollt, aber muß es denn unbedingt die fertig produzierte CD sein? Gut, meine eigenen Bandzeiten liegen lange zurück - aber wir haben uns damals beispielsweise auch mit guten Probenraummitschnitten beworben (oder was man zu Compact-Cassetten-Zeiten eben "gut" nannte... ;) ) - und das ging im allgemeinen auch gut. Als wir dann mal eine fertig produzierte CD hatten, haben wir gemischt: Ein Stück der CD, eines aus dem Probenraum und einen live-Mitschnitt von einem guten Auftritt. Das kam eigentlich immer gut an. Vielleicht setzt ihr euch alle mit dem "um Gigs mit fertiger CD bewerben" zu sehr unter Druck.

Ich bleibe nach wie vor dabei, daß eine Auszeit euch wahrscheinlich am besten hilft, aber einen habe ich doch noch - mal ein ganz verdrehter Vorschlag, der immerhin mal des Probierens wert wäre: Campfire hat das Problem "Studiosituation" angesprochen, das Dich eventuell blockiert. Also: Weg mit allen Zuhörern bei der Aufnahme, nur der Mensch, der die Technik macht, sollte dabeisein. Weg mit der Gesangskabine! Ein paar Wolldecken auf den Boden, ein paar Kerzen an, auf den Rücken legen, das Mikrofon wirklich STURZSICHER über Dir montieren lassen, dann die Augen zu und - singen!
Ich kann Dir nicht garantieren, daß es wirken wird, aber ich habe das selbst schon mehrmals in meinem kleinen Homestudio mit übernervösen Sängern und Sängerinnen mit gutem Erfolg ausprobiert...

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo erstmal :)

Könnte mir vorstellen, dass es so ist, wie Bell gesagt hat. Hatte das Problem auch mal. Hab immer für mich gesungen, technisch gesehen absolute Katastrophe, aber eben mit guter Atmosphäre. Dann Gesangsunterricht und irgendwann ist es sogar meiner Lehrerin auf den Keks gegangen, dass ich so stocksteif gesungen habe. Bei mir hatte sich dann einfach irgendwann dieses Bild von "richtig - falsch" im Kopf festgesetzt, so dass ich überhaupt nicht mehr einfach nur drauf los singen konnte. Stilmittel, Variation - Fehlanzeige. Technisch korrekt oder zumindest sehr bemüht, aber extremst langweilig.

Mein Tipp: denk nicht "Der Ton muss so und so klingen" oder "die Phrase muss ich so singen, Achtung, jetzt hoher Ton, Stütze". Das sind zwar alles wichtige Dinge, die am Besten automatisiert sind, aber wenn man nur daran denkt beschränkt einen das extrem und außerdem kommt man so zu keinem individuellen Ergebnis. Stilmittel sind durchaus dosiert eingesetzt erlaubt, selbst wenn die "Technik" sie so nicht vorsieht. ;)

Ein weiterer Tipp:
Ich kenne es aus dem Theater, besonders wenn jemand mit den Emotionen Probleme hat, sich eine kurze Textpassage zu nehmen und diese mit allen möglichen und unmöglichen Körperspannungen, Lautstärken und Positionen zu sprechen. Probier das doch einmal mit einer kurzen Passage aus einem Song: mal mit ganz hängenden Schultern und Kopf, kleiner, schüchterner Stimme, dann groß und stolz, dann rückwärts und ängstlich, dann wieder bullig und aggressiv, usw. Es geht nicht ums Endprodukt, sondern um die 'emotionale und expressive Flexibilität', wie das immer so schön heißt. :D Irgendwo zwischen diesen Extremen liegt dann das, wie es zu dir und dem Song passt.

Machst du dich vor dem Singen locker, also körperlich und mental?
 
@ Sunny_Hunny
Die Idee finde ich grundsätzlich gar nicht verkehrt. Ich kann mich erinnern, dass ich mit meiner ersten Gesangslehrerin genau so an die Songs herangegangen bin. Allerdings befürchte ich, dass ich so noch mehr "verkopfe": "So, jetzt traurig.... so... und hier muss ich jetzt leise singen.... und hier ein Stückchen kräftiger..." Wann immer ich so beim Singen gedacht habe, war das Ergebnis mies.

@Bell*
Danke für diese Worte! :)
Aber wie lange ist so eine "Auszeit" ? Eine Woche? Ein halbes Jahr? Gibt es eigentlich Bücher (Gesangskurse), die sich besonders gut mit dem Thema "Gefühl" beschäftigen? Mein Gesangslehrer empfahl mir Schauspielunterricht, um mal richtig aus mir herauszugehen. Ansonsten meinte er, sei es schwierig am "reinen Gefühl" gezielt zu arbeiten.
Sind solche Sängerkrisen meist kurzfristig und nach einer Auszeit wieder weg? Wenn beispielsweise jemand professionell singt (also wirklich davon lebt), so können solche Krisen ja sogar existenzbedrohend sein.

@campfire
Im weitesten Sinne ist es im Moment ein Studioprojekt. Die Songs sind schon eine Weile als Demo fertig, d.h. proben tue ich lediglich allein zuhause mit den Playbacks und im Studio wird nur eingesungen. Es ist halt eher elektronisch als "handgemacht".


@Basselch
Hallo Klaus!

Die "Band" sind im engeren Sinne nur ich und der Produzent/Komponist/Keyboarder (+ eventuell mal ein Studiomusiker) . Und meist sind es nur wir beide, die zusammen aufnehmen, wobei ich eine dritte unbeteiligte Person für die Stimmung ganz zuträglich finde. Keine Ahnung wieso... vielleicht wegen der dritten Meinung.

Ansonsten stehen wir schon unter einem gewissen "Lieferdruck". Label haben wir, Vorab-Single ist auch schon ne Weile draußen.... Es läuft eigentlich so, wie man es sich für den Anfang wünscht. Naja... und nun singt der doofe Sänger wie eine Haltestellenansage im öffentlichen Nahverkehr. Das mit den Kerzen habe ich schon mal probiert... Aber viel geholfen hat es auch nicht... Vielleicht sollte ich es mal mit ner halben Flasche Wein oder ordentlich Baldrian probieren...
 
Und meist sind es nur wir beide, die zusammen aufnehmen, wobei ich eine dritte unbeteiligte Person für die Stimmung ganz zuträglich finde. Keine Ahnung wieso... vielleicht wegen der dritten Meinung.
Vielleicht schuechtert Dich die andere Person ja irgendwie ein? Kann ja auch unbewusst sein.

Stueckelt ihr viel oder nehmt ihr am Stueck auf? Vielleicht hiflt es ein paar Takes am Stueck ganz unverbindlich aufzunehmen und dabei rumzuprobieren. Auch mal Bloedsinn machen, selbst wenn das nicht zum Stueck passt.

Wenn Du magst und darfst, kannst Du ja mal einen Auschnitt hier reinstellen. Vielleicht noch einen von frueher dazu, der Dir vom Ausdruck besser gefaellt. Vielleicht ist ja auch technisch noch nicht alles so im Lot wie Du glaubst.
Nicht dass diese Feststellung unbedingt gut fuers Selbstvertrauen waere, aber man haette noch einen anderen Ansatzpunkt. ;)
In jedem Fall koennte man Dir konkretere Tipps geben, an was Du arbeiten kannst, falls es nicht allein an der Verspanntheit liegt, oder jemand hoert eher, was sich inzwischen an Deinem Gesang geaendert hat.
 
Allzu viele Ideen, die nicht schon genannt wurden, hab' ich da auch nicht mehr. Ich hatte dieses Problem allerdings auch noch nie - weder selbst noch bei meinen Schülern. Meiner Ansicht nach sollte im Unterricht das Feeling immer mitspielen, damit so etwas gar nicht erst passiert - aber das nützt Dir jetzt auf die Schnelle natürlich nix :p

Bücher darüber? Kann ich mir nicht vorstellen, gescheite Gesangsbücher sind ja schon ohne besonderen Themenschwerpunkt kaum bis gar nicht vorhanden. Ich kenne kein einziges, das ich einem Schüler wirklich empfehlen würde, nur ein paar, die für Profis oder Lehrer evtl. interessant sind. Aber Bücher über's Feeling gibt's auch bei anderen Instrumenten nicht, das einzige, das mir je begegnet ist, heißt "Inside Out" (Untertitel: Exploring the Mental Aspects of Drumming) von Billy Ward - ist allerdings für Schlagzeuger und mehr eine Sammlung von Artikeln bzw. Kolumnen des betreffenden Herrn, trotzdem ein gutes Buch. Ob man als Sänger was draus lernen kann? Sicher, wenn man flexibel genug denkt, um's in den Gesangsbereich übertragen zu können. Allerdings bezweifle ich, daß es Dir hier wirklich weiterhilft und wollte es nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

Ein Gedanke: Wer genau findet denn, daß es leblos klingt? Nur Ihr oder auch Unbeteiligte (also Leute der Zielgruppe)? Es kann durchaus sein, daß es für Euch langweilig und schlaff klingt, weil Ihr Euch damit schon lange beschäftigt und evtl. zu hohe Erwartungen an die Studioaufnahmen geknüpft habt. Vielleicht klingt es für Außenstehende ganz anders.......vielleicht auch nicht. Aber das solltet Ihr auf jeden Fall herausfinden.
Es kommt häufig vor, daß Proberaum- oder Livemitschnitte ein gewisses Feeling haben, das einfach durch die "Sterilität" einer Studioaufnahme platt gemacht wird. Wenn es Euer Studio ist und Ihr es selbst bedient, habt Ihr auch wirklich Ahnung davon? Egal wie gut bzw. teuer das Equipment ist - falsch eingesetzt kann man aus der besten Performance einen ziemlichen Müll machen.

Wenn die Performance tatsächlich schlecht ist, und dann auch noch Zeitdruck vorhanden ist (eine wirkliche Auszeit also gar nicht machbar ist, wenn sie auch sinnvoll wäre), dann hilft nur Profidenken. Ihr wollt nach oben also müßt Ihr Euch auch entsprechend verhalten. Das Musikerdasein ist kein Zuckerschlecken, man muß jederzeit in der Lage sein, eine gute Performance abzuliefern. Wenn Studiotermin ist, ist Studiotermin. Wie bei Schauspielern auch, wenn gedreht wird, legt man quasi den "Schalter" um und ruft dann die Gefühle ab, die gebraucht werden. Wenn man das hinkriegt kommt man weiter, ansonsten geht man ein wie eine Priemel - ein undankbares Gewerbe das.

Zunächst würde ich vorschlagen, daß Du den Gesang alleine aufnimmst. Dein Kollege soll zu Hause bleiben, dann ist das eisige Klima schon mal abgehakt. Mir persönlich würden weder Kerzen noch Duftkrempel oder Bachblütenkrimskrams helfen, dafür brauche ich ganze Wagenladungen an Pizza (und Küchenrolle :) ) aber das muß jeder selbst wissen - also schaff' Dir ein gutes Arbeitsklima, was auch immer das für Dich bedeutet. Und dann sperr' Dich einen Tag im Studio ein und mach' Aufnahmen, Dutzende wenn's sein muß - und die beste davon wird genommen. Kein "vielleicht kann ich's morgen ja besser" oder sowas. Du gehst morgens rein und setzt Dir eine "Deadline" und sobald die erreicht ist, ist Schluß mit Aufnehmen. Dann suchst Du den besten Take aus und lebst damit. Evtl. hilft es Dir, an eine melancholische Episode aus Deinem Leben zu denken - irgendein Verlust o.ä. um Dich in die richtige Stimmung zu versetzen. Kann funktionieren, muß aber nicht - und vor allem muß es nicht authentisch klingen nur weil Du beim Singen traurig warst. Denke nicht an Töne treffen etc., Technik ist Mittel zum Zweck, und was Du jetzt noch nicht kannst wirst Du nicht während der Aufnahme lernen bzw. einsetzen können.
Ich hoffe das war jetzt nicht zu hart, mir wird ja hier immer wieder eingebläut brav zu sein :D Aber es ist nunmal nicht einfach, deswegen nennt man es Kunst. Und bei der Masse an Leuten, die's probieren, ist es ja auch ganz gut, daß es eine Auslese gibt (die oft genug nicht funktioniert, aber immerhin...).

Den besten Tipp hab' ich bis zum Schluß aufgehoben. Es ist übrigens auch derjenige, der sich am albernsten anhört. Aber er wirkt. Wenn einer meiner Schüler sagt "das kann ich nicht" oder "das klappt nicht" oder "das klingt nicht gut" etc., dann ist meine Antwort "Tu' so als könntest Du's." Und das meine ich ernst.
Es gibt diesen Witz von dem Typen beim Arzt, der seinen Arm nicht richtig heben kann. Und der Arzt fragt "Wie hoch konnten sie ihn denn früher heben?" :)
Oder, um mal in's Schlüpfrige abzudriften - es gibt diesen Gag von Seinfeld: Frauen haben zwei Arten von Orgasmen, die echten und die vorgespielten. Und uns Männern ist es völlig egal - tut was immer ihr tun müßt. Auf Englisch klingt das irgendwie lustiger :D aber trotzdem ist was wahres dran. Du kannst kein richtiges Gefühl in den Song bringen? Dann spiel' welches vor, tu' so als ob. Wie sollte es denn Deiner Meinung nach klingen? Mach' eine Aufnahme davon, wie es klingen sollte. Ein Beispiel sozusagen, eine Aufnahme, die Du jemandem vorspielen kannst, um dann zu sagen: "So würde es klingen, wenn ich es richtig hinkriegte."
Gut gefaket ist halb gewonnen - that's Showbiz, Baby :rock:
 
Aber wie lange ist so eine "Auszeit" ? Eine Woche? Ein halbes Jahr? Gibt es eigentlich Bücher (Gesangskurse), die sich besonders gut mit dem Thema "Gefühl" beschäftigen? Mein Gesangslehrer empfahl mir Schauspielunterricht, um mal richtig aus mir herauszugehen. Ansonsten meinte er, sei es schwierig am "reinen Gefühl" gezielt zu arbeiten.
Sind solche Sängerkrisen meist kurzfristig und nach einer Auszeit wieder weg? Wenn beispielsweise jemand professionell singt (also wirklich davon lebt), so können solche Krisen ja sogar existenzbedrohend sein.

Soundfool, das Gefühl kann Dir kein Buch zurückbringen, auch die genannten Tipps und Tricks finde ich - sorry Kollegen - nur bedingt hilfreich, denn das Gefühl kommt in erster Linie aus Dir selbst. Es ist wie mit der Lebensfreude: sie muss aus mir kommen, ich kann sie mir nicht anlesen, und faken kann ich sie im Grunde auch nicht, jedenfalls nicht vor sensiblen Menschen, die ein Gespür für Wahrheit und Lüge haben.
Natürlich muß ein Profisänger einen Schalter umlegen und schauspielern können, wann immer er ein Engagement hat. Aber das schafft auch nicht jeder Profi - es gibt genug Geschichten von abgesagten Konzerten und abgebrochenen Tourneen. Trotzdem hat man als Profi normalerweise ein Fell, das dick genug ist, um bei Krisen trotzdem zu singen.
Mir ist das auch schon passiert. Ich hatte dann das Gefühl, ich würde die Songs nur noch mechanisch abspulen. Komischerweise haben es weder die Kollegen noch das Publikum gemerkt (oder sie haben es mir nicht gesagt, das kann natürlich immer sein).

Vor einigen Jahren habe ich inmitten einer solchen "Sängerkrise" (ich hatte in meinem langen Musikerleben schon einige ;) ) eine CD aufgenommen. Eigentlich wollte ich das Ganze absagen, dachte sogar daran, ganz mit dem Singen aufzuhören, aber die Tracks waren fertig eingespielt, das Studio fix gebucht, und man will ja nicht zickig oder unkollegial sein. Also habe ich gesungen. Zwar hatten weder die Bandkollegen noch der Tonmann an meinem Gesang etwas auszusetzen, aber ich selbst kann mir die CD bis heute nicht anhören, finde den Gesang einfach nur furchtbar. ICH höre, dass ich alles nur technisch glatt und sauber abgespult habe, wie eine Marionette.... gespielte Emotion, "gemachte" Gefühle, innendrin war ich aber gleichgültig. Gesang ohne Seele eben.... das langweiligste, was es gibt...

Ich kann Dir nur versichern, die Krise geht wieder weg. Vielleicht solltest Du wirklich eine Zeitlang keinen Unterricht mehr nehmen, wenn das Deinen Gesang so verkopft hat, dass Du nicht mehr unbefangen singen kannst.

Wie lange Deine Auszeit dauern soll, kann Dir hier wohl niemand sagen, das musst Du selbst am besten wissen. Wobei ich eine Woche ziemlich kurz finde.
 
T
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Siehe Boardregel 8
Ich singe in ner geschlossenen Gesangskabine, die dank farbigem Licht sehr gemütlich wirkt. Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, ein gewisses Feeling zu transportieren. Teilweise bin ich währenddessen recht überzeugt von mir, manchmal aber auch sehr zweifelnd. Das Ergebnis ist in beiden Fällen suboptimal. Wahrscheilich schaffe ich es eben nicht, mich richtig fallen zu lassen.
Hmm, ok. Ich hatte erst gedacht, dass Du vielleicht mehr an die Technik denkst und so verkopfst. Kann es sein, dass Du vor lauter Konzentration auf das Gefuehl das Fuehlen vergisst? In Dich reinhorchen, was loest der Text in mir aus? Und eben nur einfach fuehlen statt denken, wie sich das anfuehlt?
Ist es moeglich, dass Du auf Deine Technik noch nicht vertraust?
Aber nachdem das vernichtende Urteil von allen Seiten kam, herrscht innerhalb der Band ein recht eisiges Klima, was die Situation nicht besser macht.
Aua. Richtig, das macht die Situation nicht besser. Ob Du es wohl schaffst, das zu ignorieren? Dich quasi einzukapseln, am besten in den zu singenden Song?

Soundfool, das Gefühl kann Dir kein Buch zurückbringen, auch die genannten Tipps und Tricks finde ich - sorry Kollegen - nur bedingt hilfreich, denn das Gefühl kommt in erster Linie aus Dir selbst.
Das bringt mich nochmal auf einen Gedanken. Soundfool, Du schreibst, Ihr habt die Lieder vor 4 Jahren angefangen. Kann es sein, dass Dein Grundgefuehl sich geaendert hat? Dass Du derzeit einfach ned so melancholisch daherkommst? Meinst Du, Du kannst Dich in diese Zeit kurz mal "zurueckversetzen"? Fuehlen, wie hat sich das damals angefuehlt?
ICH höre, dass ich alles nur technisch glatt und sauber abgespult habe, wie eine Marionette.... gespielte Emotion, "gemachte" Gefühle, innendrin war ich aber gleichgültig. Gesang ohne Seele eben.... das langweiligste, was es gibt...
Evtl langt das ja erstmal fuer die CD, Soundfool?
Ich kann Dir nur versichern, die Krise geht wieder weg. Vielleicht solltest Du wirklich eine Zeitlang keinen Unterricht mehr nehmen, wenn das Deinen Gesang so verkopft hat, dass Du nicht mehr unbefangen singen kannst.
In diesem Fall, ja, da stimme ich zu. GU soll nicht die Gefuehle wegnehmen. GU soll helfen, die Technik so weit zu automatisieren, dass man die Gefuehle darstellen kann und trotzdem sauber singen. Weil man sich eben um die Technik nicht mehr scheren muss.
 
Das wird dann wohl noch einer unter vielen Post zum Thema/Problem...was uns zeigt, dass es nichts ungewöhnliches ist.

Wie es auch schon einmal angesprochen wurde, sollte man von der Sache überzeugt sein. Es ist schwierig auf seiner Ansicht oder Meinung zu beharren, wenn man verusichert ist bzw. wird. Wie in der Schule: sagst du schnell ne falsche, vielleicht total absurde Antwort, wird man schräg angeguckt, es wird gelacht, getuschelt und schließlich sitzt man rot da und wird sich beim nächsten Mal überlegen, nochmal zu antworten...

Selbstvertrauen ist wie ich finde der Schlüssel zu vielem.

Ich bin derzeit in einer ähnlichen Situation. Aufnahmen im Studio sind von den Mitmusikern soweit fertig und auch ganz gut geworden (von der Sterilität der Studioaufnahmen mal abgesehen). Somit kommt der Sänger dran. Tataaa. Eingesungen, mit auch nicht wirklich guten Gefühl...andere Situation, wenig Charme...welcher oft nicht zu den Songs passt...
Man hört sich dann die Aufnahmen an und leidet an trockener, steriler Konfrontation mit seiner eigenen Stimme. Wenn das schon nicht Problem genug ist, dann hören Bandkollegen auch erst jetzt deine Stimmfarbe und wundern sich, dass du vollkommen anders klingst...manche sind auch so naiv und denken, dass die Trockenheit der Stimme vom falschen Singen kommt (nichts für ungut, Kollegen)...
Somit hat man den Worst-Case-Fall... man selbst ist unzufrieden, andere zeigen einem offen, dass Sie auch unzufrieden sind und schon platzt der Traum vom schnellen Take.

Die Folge ist die anhaltende Versagensangst bei jedem nächsten aufnehmen. Blicke der anderen reichen da oft schon aus...und somit besinnt man sich auf das, worin man sicher ist - die gelernte Technik.

Lösung: Selbstvetrauen wieder aufbauen. Klar machen, dass es nichts bringt, sich innerhalb der Band oder des Projekts Vorwürfe zu machen, da es das Ergebnis immer zurückwirft. Deutlich machen, dass der Gesang kein Saiteninstrument ist, was immer in Tune gebracht werden kann.

Solltest du die Text selbst schreiben, dann vergiss es, dich wie auch immer in das Gefühl zu bringen (Kerzen und so)...denn daran wird es nicht liegen. Wer Texte schreibt, schreibt sie im besten Fall schon aus ner Emotion heraus, die dann beim Singen immer present ist.

Wenn es geht, lass dir die Aufnahme fertig mixen, so dass du eine Karaokeversion hast. Dann versuche dir zu Hause oder einen eignen Ort auszusuchen, wo du möglichst alleine die Aufnahme machen kannst...und dann gib dir Zeit. Mache den anderen deutlich, dass jeder Druck, der aufgebaut wird, die Produktionszeit verlängert...

Mit dem Gesang stirbt oder lebt ein Song...stimmt der nicht, kannst du die Songs vergessen (Techno etc. ausgenommen ;) ) Mach das den anderen deutlich...und dann besinn dich auf das, was du wirklich kannst. Alte Aufnahmen anhören und dir bewusst machen, dass du es kannst. Wirst du nicht zwischenzeitlich einen Stimmenbruch gehabt haben, so hat sich an deiner Stimme, ausser der besseren Technik, nichts geändert.

Ich kann als Gesangslehrer Musicaldarsteller empfehlen (sorry für alle anderen Anwesenden im Forum :) ), denn der Vorteil ist, dass hier oft auf Gesang mit der Emotion wert gelegt wird. Gesang sind Emotionen...Gesangsunterricht ohne Emotionen ist falsch...(Atemtechnik mal ausgenommen)...

ich habe fertig...dann dir und mir mal viel Glück bei der Rückgewinnung des Selbstvertrauens...
 
auch ich kenne dieses problem des zu verkopft seins...

es sind glücklicherweise aber nur phasen... bei mir habe ich festgestellt, dass ich nach diesen phasen um einiges selbstsicherer war, was meinen gesang und meine persönlichkeit betrifft...

man entdeckt eine neue seite, einen neuen ausdruck in der eigenen stimme/persönlichkeit (ist nicht auseinanderzuhalten) und bevor man diesen integriert hat, er zu einem selbstverständnis geworden ist, hat man das gefühl, alles sei noch schlimmer als zuvor...

wir sind es gewohnt alles zu fragmentieren und zu zerpflücken und gehen nicht mehr von der ganzheit aus...von der ganzheit eines songs, einer stimme...

die fragmentierung beginnt, wenn man klingen will wie..., wenn man bestimmte techniken einsetzen will, wenn man einen bestimmten ausdruck haben will usw....oftmals entsteht auch die musik so... manche komponisten schreiben, weil sie denken, sie könnten mit dieser oder jener nummer erfolgreich werden oder weil dieses und jenes stilelement grad angesagt ist, weil die und die band auch dasselbe erfolgreich gemacht hat. wenn die musik nicht aus einer freude und einem inneren gefühl entstanden ist, ist es auch für einen sänger schwierig, bzw. unmöglich gefühl reinzulegen, welches in die tiefe geht... der mainstream ist voll von dieser willkürlichkeit und austauschbarkeit...

nun, dass muss bei dir/euch natürlich nicht der fall sein!

wollte damit nur zeigen, dass es KEINEN WEG geben kann von dieser fragmentierung zur ganzheit zurück, denn der ansatz ist ein völligst differenter, was für dich heißt, dass du eine völligst neue (bzw. alte;), weil innewohnende) herangehensweise dir wieder ins gedächtnis rufen musst...

wenn du tief in dich hineinhörst, bekommst du sicherlich einen weg aufgezeigt, der aus deinem dilemma führt...

ein wenig abstand könnte dir gut tun! aber das muss nicht zwangsläufig ein abstanad von der musik sein, sondern ein abstand von deiner bisherign gewohnheit mit dieser situation umzugehen...

ein paar tips, die mir immer ganz gut getan haben...

*fühle dich, bevor du in die aufnahmesituation gehst, nicht als sängerin deiner band, die so und so singen soll, usw., sondern als künstlerin, mit ihrer eigenen persönlichkeit und geschichte...schlüpfe quasi in ein rolle...kannst dir da ganz verrückte sachen vorstellen, wie du bist extra von weit her angereist, um nun hier für diese band einzusingen oder was auch immer!;)

*versuche, wenn das playback beginnt, die musik, die töne, die harmonien ganz tief in dich aufzunehmen und einzulassen, wenn sie gut gewählt sind, führen sie dich dahin wo du hinmusst

*nimm den song als ganzes wahr mit seiner eigenen message. in dieser ganzheit liegt alles drinnen an unterschiedlichsten aspekten, aber die dürfen nicht losgelöst sein... und du bist die einzige, die diesem song das geben kann, was er braucht! deine stimme und dein ausdruck... JEDER DER DIESEN SONG IRGENDWANN NACHSINGT, WIRD NUR ZWEITER SEIN!!!

*du bist teil dieser musik mit deiner stimme und deiner persönlichkeit...lasse dich einfach führen, ohne zu denken und ohne angst zu haben, es könnte mangels kontrolle ein ton entweichen, der dir peinlich ist im nachinein! die dynamic, laute passagen, leise passagen, der ausdruck deiner stimme, alles wird von selbst kommen, wenn du in dir bleibst und dir vertraust...

viel glück!;)

jade
 
da bulldogi hier was angesprochen hat was ich als selbstverständlich erachtet habe:
wie habt ihr den Gesang abgehört?
mit Klangregelung flat und ohne Hall hört es sich meistens nicht besonders an, vor allem wenn er dann (um Fehler zu hören) gegenüber den instrumenten zu laut abgehört wird........
 
Wir haben den Gesang ins Playback so eingebettet, wie es sich gehört... Und das klang dann irgendwie nicht so berausched.

Hab heute mal ne "zweite Meinung" bei ner anderen Gesangslehrerin eingeholt. Das hat mich wieder ein wenig aufgebaut. Ich habe wohl zuletzt zuviel an Stücken geübt, und die Technikübungen völlig vernachlässigt. Das ist wohl ein Teil dessen, was zu den mittelprächtigen Aufnahmen geführt hat. Aber was den Ausdruck ansich angeht, trifft es das Beispiel mit der Schulklasse ganz gut. Und ich muss einfach diese Gedanken loswerden... aber das ist leichter gesagt als getan.
 
Ich habe wohl zuletzt zuviel an Stücken geübt, und die Technikübungen völlig vernachlässigt. Das ist wohl ein Teil dessen, was zu den mittelprächtigen Aufnahmen geführt hat.
Wenn Du mehr Technik (an den Stuecken) ueben moechtest: Mir hilft es immer ganz gut, das ganze auf Nummern, do re mi oder sonstigen lustigen, aber sinnvollen Silben zu singen (auf-ab). do re mi sollte dann vorzugshalber schon sitzen, dass Du nicht ueberlegen musst, sonst denkste wieder da. Nummern und do-re-mi haben den Vorteil, dass man sich die Intervalle vergegenwaertigt => das hilft auch super zum vom-Blatt-Lesen Lernen. Aber ich schweife ab. :redface:

Also, Du uebst das auf sagen wir mal do-re-mi, und wenn ein Intervall nicht sitzt, bleibste da halt stehen. Wenn das Lied dann sitzt, kannst wieder den Text dazunehmen.

Und nur Mut wegen des Schulklassen-Feelings - wenn der ander das besser kann, soll er's halt singen :twisted:
 
Mir hilft es immer ganz gut, das ganze auf Nummern, do re mi oder sonstigen lustigen, aber sinnvollen Silben zu singen (auf-ab)

Meinst Du, statt das Lied auf "da da" zu singen, soll ich es mit "do-re-mi, mi-re-do" probieren?

Mal ne andere Frage:
Ist es eigentlich möglich, dass sich eine Stimme mit über 25 Jahren noch tonal verändert. Als ich begonnen habe zu singen (etwa mit ca. 26), lag ich etwa im mittleren Bariton-Bereich. Darauf sind auch die Lieder abgestimmt. Nun (mit 29), nach all dem Gesangsunterricht, befinde ich mich im hohen Bariton-Bereich bis "tiefer" Tenor. Ich hatte früher nie das Gefühl, mich bei den tiefen Tönen zu quälen, aber mittlerweile spüre ich jedes mal, das der Klang völlig abhanden kommt.

Die "zweite Meinung" sagte übrigens auch, dass ich in dieser Tiefe nie die stimmliche Energie haben werde, wie in der höhe. Man warte förmlich bei mir auf die hohen Töne. Ähnlich drückte sich auch mein eigentlicher Lehrer aus.

Was ich nicht weiss, inwiefern da die Ausdrucks-Probleme herkommen. Früher hatte ich, wie gesagt, wenig Probleme mit dem Thema gehabt.
 

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